Schlagwort:
indigene Völker

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Hitlers SS im Amazonas-Dschungel – Das halsbrecherische Abenteuer einer wirren Nazi-Expedition, die 1935 gegen den Strom des Jari kämpfte

Hitlers SS im Amazonas-Dschungel – Das halsbrecherische Abenteuer einer wirren Nazi-Expedition, die 1935 gegen den Strom des Jari kämpfte

Zwischen der Mündung des Jari-Stroms in den Amazonas und seinem tosenden Wasserfall Santo Antonio befindet sich ein drei Meter hohes und zwei Meter breites Holzkreuz, das seit einigen Jahren im brasilianischen Bundesstaat Amapá als Touristenattraktion gilt. Darunter ruht Joseph Greiner, ein Deutschbrasilianer, der im Januar 1936 an den Folgen einer Malaria-Erkrankung mit jäher Wirkung starb und dort beigesetzt wurde. Von Frederico Füllgraf.

Die “Schlacht” um Amazonien – Bolsonaro, die USA und die Waldmenschen

Die “Schlacht” um Amazonien – Bolsonaro, die USA und die Waldmenschen

Das vom brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro am vergangenen 28. August erlassene Brandverbot für die nächsten 60 Tage wurde mittlerweile wieder von ihm zurückgenommen und abgeschwächt. Das Verbot erstreckte sich zunächst auf das gesamte brasilianische Territorium, wurde jedoch wenige Tage später auf die Bundesstaaten des Amazonas-Beckens begrenzt. Wo das Feuer sich trotzdem weiter durch den Regenwald frisst. Allein am 1. September wurden von internationalen Satelliten 980 neue Brandherde geortet. Als sei es ein makabrer Witz, während die Flammen loderten, gab das brasilianische Umweltministerium eine 34-prozentige Etatkürzung für die Brandbekämpfung im Jahr 2020 bekannt. Von Frederico Füllgraf.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Amazonien und die Brandstifter – Soja-Barone und Killer, Landräuber und Rinderfarmer. Was nun, Europäische Union?

Amazonien und die Brandstifter – Soja-Barone und Killer, Landräuber und Rinderfarmer. Was nun, Europäische Union?

Es reichte, dass Emmanuel Macron am Vorabend der G7-Konferenz in Biarritz einen alarmierenden Tweet absetzte, in dem er die Waldbrände im brasilianischen Amazonien als Auslöser „einer internationalen Krise” bezeichnete. Wenige Stunden später schoss der brasilianische General a.D. Eduardo Villas Boas sinnbildlich zurück, Macron habe einen „direkten Angriff auf die brasilianische Souveränität” vorgenommen, der „objektiv Androhungen von Militärgewalt umfasst”, empörte sich der ehemalige Heereschef und amtierende Chefstratege des Bolsonaro-Regimes. Von Frederico Füllgraf.

Venezuela – Nachtrag über den Menschenrechts-Bericht Michelle Bachelets, über Pepe Mujica und die Medien

Venezuela – Nachtrag über den Menschenrechts-Bericht Michelle Bachelets, über Pepe Mujica und die Medien

Während einer Tagung vom vergangenen 28.Juli der sich im kommenden Oktober zur Wiederwahl präsentierenden uruguayischen Regierungspartei Frente Amplio (Breites Bündnis) überraschte der zum Nationalhelden erhobene Ex-Tupamaro-Guerillero und Ex-Präsident José Pepe Mujica die Öffentlichkeit mit scharfen Worten an die Adresse der venezolanischen Regierung Nicolás Maduro. „In Venezuela gibt es nichts anderes als eine Diktatur”, erklärte der zu den führenden und erlauchtesten Köpfen der lateinamerikanischen Linken zählende Politiker. Mujicas Worte wurden von Universal Radio News ausgestrahlt und im Handumdrehen nahezu viral von internationalen Medien und sozialen Netzwerken verbreitet. Von Frederico Füllgraf.

Moritz Hochschild – Wie der humanitäre Mythos vom “Oskar Schindler Boliviens” zum Schädling der indigenen Völker mutierte

Moritz Hochschild – Wie der humanitäre Mythos vom “Oskar Schindler Boliviens” zum Schädling der indigenen Völker mutierte

Die Atacama-Wüste zwischen Bolivien, Chile und Peru machte zwei Deutsche zu Multimillionären. Der eine hieß Henry Sloman und ließ sich mit dem Hamburger Chile-Haus verewigen. Der zweite hieß Moritz Hochschild und soll als mythischer Judenretter verewigt werden. Der 1881 im hessischen Biblis geborene und 1965 in Paris verstorbene Agnostiker jüdischer Herkunft und Bergbauingenieur wurde 2017 vom weltweiten, medialen Mainstream wiederentdeckt, nachdem das Museum des bolivianischen Bergbaukonzerns Comibol mehrere Zentner von Hochschilds Unterlagen auf einer Mülllippe im Museumshof auffand. Von Frederico Füllgraf.

Händedruck mit Bolsonaro?

Händedruck mit Bolsonaro?

Offener Brief von Frederico Füllgraf an Außenminister Heiko Maas – aus Anlass der Lateinamerika-Konferenz des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Sehr geehrter Herr Außenminister!

Es schreibt Ihnen ein brasilianischer Journalist mit deutschem Emigrationshintergrund, eine Perspektive, die mir eine Beurteilung der Brasilien-Politik des Auswärtigen Amtes (AA) erlaubt. Anlässe für diesen Brief sind Ihre jüngsten Besuche von Anfang Mai in Brasilien, Kolumbien und Mexiko und die von Ihnen für Ende Mai angekündigte Konferenz mit Regierungen von 30 Staaten Lateinamerikas und der Karibik, die von deutschen Medien als “große Lateinamerika-Offensive”, aber auch als “Wiederentdeckung Lateinamerikas” durch das AA vorausgesagt wird.

Brasilien – Die ersten 100 Tage des weltweit isolierten, tollwütigen Bolsonaro-Regimes

Brasilien – Die ersten 100 Tage des weltweit isolierten, tollwütigen Bolsonaro-Regimes

Seit 1. Januar 2019 wird Brasilien – nach den USA zweitgrößtes Territorium auf dem amerikanischen Kontinent, mit dem sechstgrößten Bruttoinlandsprodukt der Welt – von einem Bündnis grotesker politischer Kräfte geführt, dessen Fassade sowie die gespenstischen Darsteller hinter den Kulissen von den NachDenkSeiten bereits in dem Januar-Bericht „Brasiliens neue Regierung – Generäle, Klimaleugner und Evangelikale“ kurz vorgestellt wurden. Was auf den Amtsantritt des im Oktober 2018 zum Präsidenten gewählten Ex-Heereshauptmanns Jair Bolsonaro folgte, kann allerdings nur schwerlich als Regierung bezeichnet werden, derart abstrus und befremdlich die Beschlüsse und abstoßend seine Vertreter; angefangen bei dem schauerlichen Staatsoberhaupt. Von Frederico Füllgraf.

Der König und der „Zombie-Lachs“

Der König und der „Zombie-Lachs“

Harald V. von Norwegen und der Widerstand gegen die Verseuchung des Feuerlandes durch das Lachsfarming. Puerto Williams, das südlichste Dorf der Welt, am vergangenen 31. März. Knapp einhundert Demonstranten – vor allem Nachkommen der ausgerotteten Ureinwohner-Stämme der Kawéskar und Yaganes – sammeln sich vor dem örtlichen Martin-Gusinde-Museum für Völkerkunde und skandieren “¡No a las salmoneras!”, was ins Deutsche übersetzt bedeutet, “Stoppt die Lachsfarmen!”. Ein Bericht von Frederico Füllgraf.

Düsterer Jahresausklang in den Philippinen

Im Süden des Landes bleibt das Kriegsrecht bestehen, während Präsident Duterte für eine eigene Todesschwadron wirbt und zur Tötung missliebiger Bischöfe aufruft. Von Rainer Werning.

Papst Franziskus in Chile: Über die Kunst, die indigenen Völker zu schützen und die anstößigste Kirche Lateinamerikas zu retten

Papst Franziskus landete am vergangenen 15. Januar zu einem dreitägigen Besuch in Chile, dem sich ein ebenso langer Besuch im benachbarten Peru anschließen wird. Der Auftritt in Chile steht unter der Missions-Devise „Meinen Frieden gebe ich Euch“. Der Besuch war bereits seit Jahren von der Regierung Michelle Bachelet mit Nachdruck erbeten worden, nachdem Franziskus Mitte 2015 Bolivien einen überwältigenden Besuch abgestattet hatte, dem sich damals jedoch kein Auftritt im benachbarten Chile anschloss. Ein Bericht von Frederico Füllgraf.

Ecuador – Die ungeahnte Wende des neuen “Leninismus”

Argentinien und Peru wählten zwischen 2015 und 2016 konservative Präsidenten, in Brasilien stürzte eine korrupte Clique eine demokratisch gewählte Staatschefin und riss die Macht an sich und sollten die Umfragezahlen stimmen, wird Chile ebenfalls am 19. November ein zweites Mal den neoliberalen und vielfältiger Korruption verdächtigten Multimilliardär Sebastian Piñera zum Staatschef wählen. In diesem Kontext fällt kleinen lateinamerikanischen Ländern wie Bolivien, Ecuador und Uruguay die Rolle der politischen Leuchttürme zur Erinnerung an jenes eineinhalb Jahrzehnt lateinamerikanischer Prosperität und bescheidener Einkommensumverteilung zu, die immerhin im kontinentalen Maßstab zig Millionen Südamerikanern den Ausstieg aus der Armut ermöglichte. Ein Bericht von Frederico Füllgraf.

Der Fall Santiago Maldonado oder: der Dreckflecken in “United Colors of Benetton”

Nach einem Polizeieinsatz vom 1. August 2017 gegen Straßenblockaden der Mapuche-Ethnie in der in der Ortschaft Cushamen, im argentinischen Patagonien, galt bis zum vergangenen 18. Oktober 2017 der 28-jährige, nicht-indigene Tattoo-Künstler Santiago Maldonado als verschollen. Sein fast dreimonatiges Verschwinden löste weltweiten Protest aus und rief die Menschenrechts-Organisation der Vereinten Nationen auf den Plan. Widersprüchliche Angaben und geheim gehaltene, von der Justiz beschlagnahmte Handy-Fotos der argentinischen Gendarmerie von ihrem Einsatz sowie Zeugenaussagen, die die Festnahme Maldonados und seine Abführung in einem Polizeifahrzeug attestierten, veranlassten argentinische Menschenrechts-Organisationen sowie Teile der einheimischen Medien zum Vorwurf, Maldonado sei wohl „der erste Verschwundene der Regierung Macri“ – eine akzeptable Verdächtigung einer Gesellschaft, die von der Ermordung und dem Verschwinden von 30.000 Gegnern der mehrfach verurteilten Militärdiktatur gezeichnet ist. Von Frederico Füllgraf

Bolivien – Der Rohstoff-Kapitalismus des Evo Morales und der Aufstieg der Ausgestoßenen

Südamerika hängt wirtschaftlich im Schlepptau, doch Bolivien boomt. In den zwölf Jahren der Regierung Evo Morales wurde der Energiesektor in kluger und effizienter Weise nationalisiert, der Gewinnanteil des Staates an der Erdöl- und Gasförderung von 16,8 Prozent auf 50 bis 82 Prozent erhöht und die extreme Armut mit daraus finanzierten, sozialen Umverteilungsprogrammen von 38,2 Prozent auf 16,8 Prozent gesenkt. Von Frederico Füllgraf.