Schlagwort:
Neonazismus

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Ein Ex-Nazi und Rotlicht-Rocker packt aus: Philip Schlaffer kriegt die Kurve

Ein Ex-Nazi und Rotlicht-Rocker packt aus: Philip Schlaffer kriegt die Kurve

Am Ende entschuldigt er sich: bei „meiner Mama Margit und meinem Papa Karl“. Sie haben ihn nie aufgegeben und in den düstersten Stunden aufgefangen. Auch seine Geschwister haben ihm immer wieder die Hand gereicht, obwohl er sie oft weggestoßen hat: „In Liebe. Philip.“ Philip Schlaffer hat das Buch „Hass. Macht. Gewalt“ geschrieben, um die Lehren festzuhalten, die er selbst nach einem beinharten Leben gewonnen hat. Damit diese nicht so als Theorie mehr oder weniger glaubhaft beziehungslos im Raum rumstehen, hat er sein Leben schonungslos aufgeschrieben. Das ist interessant zu lesen vor allem für jene, die sich in einer ähnlichen Lebensphase befinden oder zumindest ein solches Milieu toll finden und versucht sind, da vielleicht auch mal reinzutauchen. Lesenswert auch für jene, die es mit jungen Menschen zu tun haben, die unsicher im Leben stehen. Eine Buchrezension von Hermann Zoller

Am Ende der NSU-Trio-Version

Bei den Ermittlungsarbeiten zum Mord an Halit Yozgat in Kassel 2006 sind zahlreiche Spuren „liegengeblieben“. Genau diese „Spuren“ tauchen wieder auf, wenn man den Mord an dem Regierungspräsidenten Walter Lübcke in Kassel 2019 verstehen und aufklären will. Von Wolf Wetzel.

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Nach Hanau war schon vor Hanau

Nach Hanau war schon vor Hanau

Was in Hanau geschah, war gewiss nicht die Tat eines isolierten Einzeltäters, sondern vielmehr das Resultat jenes menschenfeindlichen Diskurses, der seit Jahren in Deutschland stattfindet und mittlerweile zum Alltag gehört. Von Emran Feroz.

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Wird Herrn Höcke Unrecht getan?

Einige wenige Leserinnen und Leser haben kritisiert, dass wir Björn Höcke in die Nähe der Nazis gerückt haben. Wer sich darüber beklagt, sollte bitte in Rechnung stellen, was dieser thüringische Politiker schon von sich gegeben hat. Hier sind einige Äußerungen, die „Focus“ zusammengestellt hat. Alleine die folgende Äußerung reicht zur äußerst kritischen Betrachtung von Herrn Höcke: „Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“ (Dresden, 17. Januar 2017, über das Holocaust-Denkmal in Berlin). Dass in der AfD ansonsten auch Menschen versammelt sind oder diese sie gewählt haben, die mit Faschismus nichts zu tun haben, ist klar und auch zu würdigen. Viele haben ihn und die AfD vermutlich nur deshalb gewählt, weil auch die eher fortschrittlichen Parteien keine wirkliche Alternative geboten haben. Albrecht Müller.

Combat 18 – ein Verbot mit ungewollten Offenbarungen

Combat 18 – ein Verbot mit ungewollten Offenbarungen

Am 23. Januar 2020 wurde die neonazistische Organisation „Combat 18“ vom Bundesinnen- und Heimatminister Horst Seehofer (CSU) verboten. Das Verbot wurde bereits Mitte des letzten Jahres angekündigt. Als Begründung für die „Verspätung“ nannte man, dass man „gerichtsfeste“ Beweise sammeln wollte, um das Verbotsverfahren ausreichend zu begründen. Warum diese Begründung noch mehr eine Farce ist als das Verbot. Von Wolf Wetzel.

Andreas Temme – mehr NSU-Netzwerk als Verfassungsschutz?

Andreas Temme – mehr NSU-Netzwerk als Verfassungsschutz?

Andreas Temme – V-Mann-Führer eines Neonazis, der zum NSU-Netzwerk gehörte, ein Geheimdienstmitarbeiter, der dabei war, als Halit Yozgat in seinem Internetcafé in Kassel 2006 ermordet wurde – wird bis heute von sehr vielen Medien als „Mann am falschen Ort und zur falschen Zeit“ skizziert und als tragische Figur in Schutz genommen. Diese Darstellung ist irreführend und eine öffentliche Untersuchung der Verbindungen Temmes ist überfällig. Von Wolf Wetzel.

Wo Neonazis ungeniert auftreten dürfen – So verraten die Rechtsextremen in der Ukraine ihre Sympathien zu den Nazis

Christian Müller / 04. Jan 2020 – In der Ukraine Alltag, in Deutschland verboten, in den Ländern dazwischen halbwegs versteckt: Die Neonazis geben sich zu erkennen.
Vallecas ist ein Vorort von Madrid, 300’000 Einwohner, aber mit einer eigenen Fussball-Mannschaft – und mit einer eigenen Fan-Gemeinde. Die nahm sich die Freiheit, an einem 2. Liga-Fussballspiel den ukrainischen Spieler Roman Sosulja als «Nazi» auszupfeifen. Der Schiedsrichter entschied darauf, die zweite Spielhälfte abzublasen.

Neonazismus und staatliche Hilfslieferungen. Ein Jahresrückblick

Dieser Rückblick auf das Jahr 2019 soll sechs Ereignisse herausgreifen: Der Fall des ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Maaßen, der Mord an dem Regierungspräsidenten Walter Lübcke, das Attentat auf eine Synagoge in Halle, das „Hau-ab-Gesetz“ der Großen Koalition gegen Flüchtlinge, die Polizeizelle NSU 2.0 und die Aberkennung der Gemeinnützigkeit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA). Auf den ersten Blick haben diese sechs Ereignisse wenig miteinander zu tun. Sie sind jedoch alles andere als isoliert zu betrachten, sondern in ihrem Zusammenwirken. Wenn man also darauf achtet, wie diese einzelnen Ereignisse miteinander korrespondieren, wie sie sich zuspielen, dann wird es einem bange. Von Wolf Wetzel.

Aus dem Nichts

Aus dem Nichts

Sicherlich kennen einige den 2017 ins Kino gekommene Polit-Thriller von Fatih Akin „Aus dem Nichts“. Hintergrund des Spielfilmes ist der Nagelbombenanschlag auf ein türkisches Geschäft in Köln im Jahr 2004. Damals wurde dieser Terroranschlag blitzschnell als „Kriminalität unter Ausländern“ ausgewiesen. An dieser Fake-Spur hielt man über acht Jahre fest. Dafür musste man alle Indizien und Fakten beiseiteschieben (und wenn nötig unter den Tisch fallen lassen), die einen neonazistischen Terroranschlag nahelegten. Von Wolf Wetzel.

Der Terroranschlag in Halle: Wenn die Demokratie (ab-)lebt

Der Terroranschlag in Halle: Wenn die Demokratie (ab-)lebt

In der Debatte nach den Anschlägen von Halle dominieren zwei Elemente: zum einen eine „Einzeltäter-Theorie“, die sich jedem Wirklichkeitsbezug verweigert. Zum anderen eine Bereitschaft, die Systematik rechtsextremer Strategien und Ideologen zu verleugnen, für die mit der Stille der Aufklärung im Lübcke-Fall ein tödlicher Beweis geliefert wurde. Von Wolf Wetzel.

Das Ossi- und AfD-Phänomen

Das Ossi- und AfD-Phänomen

Die Diskussion über die Wahlausgänge in Sachsen und Brandenburg ist in vollem Gange. So soll etwa mit der „Extremismustheorie“ oder einer „ostdeutschen Versorgungsmentalität“ das Wahlverhalten der Ostdeutschen erklärt werden – dieser Versuch der Deutung ist aber nach Meinung eines Debattenbeitrags von Wolf Wetzel ein politisches und intellektuelles Desaster. Von Redaktion.