Kategorie:
Kultur und Kulturpolitik

“Da Hofa wars …”

“Da Hofa wars …”

„Da Russe wars“ – wenn Ihnen wie im Fall „Nawalny“ jemand wie Sabine Adler und all die anderen Medien und ihre Nachbeter im Publikum mit ihrer Schnelldiagnose begegnen, dann sollten Sie diesen das Lied von Wolfgang Ambros “Da Hofa wars vom zwanzger Haus” vorspielen oder schicken. Das passt zu der tausendfach laufenden Kampagne. Darauf machte uns der NachDenkSeiten-Leser Hubert Hansel aufmerksam. Danke. Großartig, dass wir solche kreativen und wachen Leserinnen und Leser haben. Sein Brief ist unten angehängt. Hier der Link zum Ambros Stück aus 1972! Dort finden Sie auch den Text des Stückes von Wolfgang Ambros und hier ein Hinweis auf seine Person. Albrecht Müller.

Zweimal Neues zu Stuttgart 21: „LenkMal“ wird öffentlich, Bundesrechnungshof unter Verschluss

Vorgestern, also am 22. September, war in meiner Regionalzeitung berichtet worden, dass sich die Deutsche Bahn und Bundesverkehrsministerium mit dem Bundesrechnungshof darüber streiten, ob ein kritischer Bericht des Bundesrechnungshofes zum Stand des Projektes veröffentlicht werden soll. Die Bahn und das Scheuer-Ministerium wollen das nicht. Das ist ein Skandal und zeugt vom traurigen Zustand unserer Demokratie. Peinliche Informationen werden einfach unter Verschluss gehalten. Nur wenige Medien berichten darüber. – Etwas erfreulicher ist die Entscheidung der Stadtoberen von Stuttgart, zuzulassen, dass die Stuttgart-21-Skulptur von Peter Lenk in Stuttgart im Oktober aufgestellt werden darf. Näheres dazu im Teil II, in Teil I noch die Information eines NachDenkSeiten-Lesers zum Skandal des Verschlusses des Rechnungshofgutachtens. Albrecht Müller

Max Uthoff: Moskauer Hunde – 44 Minuten Feuerwerk

Max Uthoff: Moskauer Hunde – 44 Minuten Feuerwerk

Am 19.9.2020 war Max Uthoff zu Gast beim 3 Sat Festival. Am Anfang ist zu spüren, dass es in der Kabarettszene in Zeiten von Corona ordentlich geknirscht hat und wohl auch noch weiter knirscht. – Der Text zum Video beschreibt recht gut, was Sie erwartet (Auszug): „Die Sprache ist die Waffe des Pazifisten und Max Uthoff weiß sie meisterlich zu nutzen. Sein ironischer Blick auf scheinbar nüchterne Fakten entlarvt schonungslos den Zynismus unserer Gesellschaft. Politkabarett der Oberklasse, dessen Kraft sich oft gerade durch langsame, verzögerte Pointen nachhaltig entfaltet. Mit gebührendem Sarkasmus schaut er auf soziale Un-Verteilung, Lobbyismus, Rechte der Stärkeren und stärker werdende Rechte. Er appelliert an den sozialen Mensch in uns allen …“

Nebensächliche Frage: Warum das Stück „Moskauer Hunde“ heißt, hat sich mir nicht erschlossen.

Die NachDenkSeiten nehmen, wie gestern Urban Priol, Max Uthoffs Stück in unsere „Doku interessanten Kabaretts“ auf.

Titelbild: Screenshot 3 Sat Festival

Urban Priol beim 3sat Festival 2020 – großartig

Urban Priol beim 3sat Festival 2020 – großartig

Urban Priol trat am 20. September mit seinem Programm „Im Fluss“ bei 3 Sat auf. Einzelne Inhalte des Programms zu nennen, macht wenig Sinn. Es kommt ziemlich alles vor, was wichtig ist. Sympathisch. Deutlich. Kritisch. Aufgeklärt. Bestes Kabarett. Die Schlusssequenz könnte auch auf die Arbeit und die Stimmung bei den Machern der NachDenkSeiten passen: „Also. Also. Also. Machen wir das Beste draus. Weiter geht’s.“ Trotz allem, wäre noch hinzuzufügen. – Wir nehmen dieses Stück in unsere Doku interessanten Kabaretts auf. Damit mache ich unsere Leserinnen und Leser zugleich wieder einmal auf diese Rubrik aufmerksam. Wenn Sie ein bisschen Zeit haben, dann könnten Sie dort gelegentlich stöbern.

Abenteuer gleich hinter der nächsten Ecke – Vor zehn Jahren erschien Wolfgang Herrndorfs Roman Tschick

Abenteuer gleich hinter der nächsten Ecke – Vor zehn Jahren erschien Wolfgang Herrndorfs Roman Tschick

Am 17. September 2010, also vor zehn Jahren, erschien Wolfgang Herrndorfs Roman Tschick. Ich war im Herbst 2010 in einer Marburger Buchhandlung und hörte zufällig das Gespräch zwischen einem Buchhändler und einem Kunden mit. Der Buchhändler hatte Tschick von der Buchmesse mitgebracht und es sofort „verschlungen“, wie er sagte. Er sprach derart enthusiastisch von diesem Buch, dass ich mich anstecken ließ und wenig später mit einem Exemplar in der Hand zur Kasse schritt. „Gute Wahl“, sagte derselbe Buchhändler, „viel Spaß bei der Lektüre.“ Den hatte ich dann auch. Eine Hommage von Götz Eisenberg.

Nachtrag zu: Ein Tipp und eine Bitte: Arrangieren Sie Veranstaltungen mit Kleinkünstlern und Musikern

Auf der NachDenkSeiten-Facebook-Seite wird darauf aufmerksam gemacht, dass auch die Veranstaltungsbranche unter der Corona-Politik sehr leidet. Das ist richtig. Deshalb wäre zu empfehlen, diese einzubeziehen. Das ist im Text von heute Vormittag de facto auch empfohlen worden. Ich verweise auf das Beispiel I., der Veranstaltung in Germersheim. – Auf der Facebook-Seite wird auch behauptet, den Künstlern ginge es noch gut, weil sie Videos und anderes nutzen könnten. Sicher gilt das für manche. Für das Gros der nicht-prominenten Kleinkünstler, Kabarettisten, Musiker, Sänger und Liedermacher gilt das nicht. Lassen Sie sich also durch diesen Teil der Debatte nicht davon abhalten, initiativ zu werden und etwas zu arrangieren.

Ein Tipp und eine Bitte: Arrangieren Sie Veranstaltungen mit Kleinkünstlern und Musikern

Ein Tipp und eine Bitte: Arrangieren Sie Veranstaltungen mit Kleinkünstlern und Musikern

Das ist eine Anregung für Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten und für NDS-Gesprächskreise. Nachdem wir jetzt drei Veranstaltungen erlebt und teilweise organisiert haben, möchten wir diese Erfahrung weitergeben und dazu ermuntern, ähnliche Initiativen zu ergreifen. Überall in Deutschland gibt es Musiker, Theaterleute, Liedermacher, Kabarettisten, die unter Corona und der Corona-Politik leiden. Ihnen sollten wir helfen. Diese Bitte richten wir natürlich nur an jene, die die räumlichen Möglichkeiten haben oder organisieren können. Wir schildern drei Veranstaltungen, die Umstände des Arrangements und ergänzen das um weitere Ideen. Anette Sorg und Albrecht Müller.

Der Oscar für die schlechteste Idee geht an Hollywood

Der Oscar für die schlechteste Idee geht an Hollywood

Hollywood, die Traumfabrik. Hier wurden so großartige Filme wie „Der Pate“, „Das Schweigen der Lämmer“ oder „The Kings Speech“ gedreht – Filme, die mit dem Oscar als beste Filme des Jahres ausgezeichnet wurden. Ab 2024 dürfte keiner dieser Filme mehr einen Oscar bekommen. Ab dann gelten nämlich die neuen „Diversitätsregeln“. Als bester Film darf dann nur nominiert werden, wer verschiedene Kriterien in Sachen „Diversität“ einhält, also beispielsweise mindestens einen Hauptdarsteller hat, der einer ethnischen Minderheit angehört oder ein Thema hat, das politisch korrekt ist, sich also entweder für Frauen, ethnische Minderheiten, die Belange von Homosexuellen und Genderthemen oder geistig und körperlich Behinderte einsetzt. Von den zehn Nominierten in diesem Jahr würde übrigens nur ein einziger Film diese beiden Kriterien erfüllen. Das ist Propaganda im Namen der Identitätspolitik, viel Spaß im schönen neuen Kino. Von Jens Berger.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Corona, Corona, … von Diether Dehm und Co. Zum Mitsingen. Und eine Bitte an jene Freunde, die alles ganz anders sehen: Nicht gleich aufregen!

Bitte weitergeben, weitersagen! – Und danke an die Macher.

-->

Es muss noch Spaß an der Freude geben. Auch in diesen Zeiten. In diesem Sinne hier „Corona, Corona, …“ .:

Bitte weitergeben, weitersagen! – Und danke an die Macher.

Corona: Kabarett als Schutzschirm für Regierungskurs

Corona: Kabarett als Schutzschirm für Regierungskurs

Der Kabarettist Florian Schroeder hatte einen Auftritt bei Corona-Skeptikern. Was der Vorgang und die Medienreaktionen über das Kabarett, die Presselandschaft und die Debattenkultur aussagt. Von Tobias Riegel.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Leserbriefe zu „Der Fall Lisa Eckhart – Cancel Culture in Deutschland“

In diesem Beitrag diskutiert Jens Berger über die Kabarettistin Lisa Eckhart und Medien, die ihr „Antisemitismus, Rassismus und weitere unschöne Dinge vorgeworfen“ haben. In Hamburg ist die Künstlerin ausgeladen worden. Jens Berger erhebt den Vorwurf, dass „große Teile des sich selbst als linksliberal verstehenden deutschen Feuilletons offenbar die Satire von Lisa Eckhart nicht einmal im Ansatz verstehen“ und erinnert an Absagen von Satire- und Kabarettstücke im Jahr 1930. Er warnt vor Wiederholungen.
Einige Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten haben sehr schnell auf diesen Text reagiert und uns eine Email geschickt. Wir bedanken uns sehr für die eingereichten Leserbriefe. Es folgt nun eine Auswahl der gesendeten Antworten. Zusammengestellt von Christian Reimann.

Der Fall Lisa Eckhart – Cancel Culture in Deutschland

Der Fall Lisa Eckhart – Cancel Culture in Deutschland

Die österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart gehört zu den Personen, denen deutsche Medien das Attribut „umstritten“ als vorangestellten Namensbestandteil verliehen haben. Nun wurde Eckhart, wie der SPIEGEL berichtet, vom Veranstalter einer Literaturlesung in Hamburg ausgeladen. Die offizielle Begründung: Eckhart sei so umstritten, dass man im „bekanntlich höchst linken Viertel“, in dem die Veranstaltung stattfinden sollte, die „Sicherheit der Besucher und der Künstlerin“ nicht gewährleisten könne. Zuvor hatten zahlreiche Feuilletonistinnen, angeführt von taz und SPIEGEL, Eckhart Antisemitismus, Rassismus und weitere unschöne Dinge vorgeworfen und damit die Atmosphäre geschaffen, die sich nun nach Ansicht der Veranstalter gewalttätig entladen könnte. Das ist tragisch. Noch tragischer ist jedoch, dass große Teile des sich selbst als linksliberal verstehenden deutschen Feuilletons offenbar die Satire von Lisa Eckhart nicht einmal im Ansatz verstehen, fehlt ihnen doch jeglicher Sinn für kritische Selbstreflektion. Von Jens Berger.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Bewegung gegen Rassismus: Bilder werden gestürmt, Systeme werden verschont

Bewegung gegen Rassismus: Bilder werden gestürmt, Systeme werden verschont

Filme und Bücher werden verdammt, Denkmäler gestürzt, das Grundgesetz wird von der „Rasse“ befreit: Es scheint, als solle in einem „Kampf gegen die Sprache“ alles fallen, außer dem zugrundeliegenden Wirtschafts- und Rechtssystem. Die Wut über aktuelle Polizeigewalt und die Fixierung auf Symbolik und Historie sind nachvollziehbar – aber auch ablenkend und oberflächlich. Von Tobias Riegel.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Urban Priol ist wieder da. Großartig

Urban Priol ist wieder da. Großartig

Am 3. Juni trat er im heimischen Aschaffenburger Hofgarten auf – virtuell, ohne Publikum. Hier ist das Video. 1 Stunde, 12 Minuten und 40 Sekunden. Es lohnt sich. Man konnte ja gespannt sein, ob Urban Priol vom fundierten Merkel-Kritiker zum -Bewunderer wird. Wurde er nicht. Mit Recht nicht. Sehr erholsam. Ein richtiges Sonntagsvergnügen. Rüstzeug für den Alltag. Und unbedingt weitersagen, teilen. Albrecht Müller