Archiv: Monat: Februar 2011

Hinweise des Tages 2

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Guttenbergs Dissertation; Banken schreiben Griechen ab; Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal 2010 moderat gestiegen; Ungerechtigkeit mit System: Warum weder Kassen- noch Privatpatenten optimal behandelt werden; Im Würgegriff der Heuschrecken: Warum ganzen Wohnvierteln in Deutschland der Verfall droht; Vollbremsung auf der Datenautobahn; Strategiewechsel im Auswärtigen Amt gerät unter Druck; Dubiose Parteispenden aus Glücksspielkonzern; Unruhen in der arabischen Welt; Auf welcher Seite saßen hier die Pöbler?; Verfassungswidrigkeit der Mischfinanzierung der Neubaustrecke Ulm-Wendlingen und Stuttgart 21; Weltbank warnt vor Hungerkrise; Italiens moderner Tyrann; Johannes Kahrs: Der Herr hat’s gegeben …; Das Trauma von Hamburg; Noch ein Gebührenmodell; Bertelsmann verzehnfacht Gewinn; Die Verantwortung von Unternehmen bei Ressourcen-Konflikten; Mitternachsspitzen; zu gut(t)er Letzt: Demnächst bei zu Guttenberg. (JB)

Die Angst der Hamburger SPD vor dem Wähler

Wenn man in Deutschland das Phänomen der Parteienverdrossenheit analysiert, richtet sich der Fokus meist relativ schnell auf die undemokratische Zusammenstellung sogenannter Wahllisten. Solche Listen werden von den Parteien aufgestellt und meist nach parteiinternen Befindlichkeiten ausgekungelt. Dem Wähler bleibt bei einer solchen Listenwahl dann nur noch die Alternative, die komplette Liste anzunehmen oder eben abzulehnen. Vor allem für jüngere oder kontroversere Kandidaten stellt dieses Listenwahlsystem sehr oft ein unüberwindbares Hindernis dar. Von den Parteispitzen wird es ganz im Sinne der Methode “Zuckerbrot und Peitsche” nur allzu oft als Disziplinierungsmittel für die eigenen Reihen eingesetzt – wer gegen den Strom schwimmt, bekommt einen hinteren Listenplatz, wer artig ist, rückt mit der Zeit in der Liste auf. Wen interessiert schon der Wähler? Jens Berger.

Gewerkschaften springen auf den falschen Zug auf: Nach der Wirtschaft wollen sich nun auch die Gewerkschaften in die Schule einmischen

Der DGB, und die Einzelgewerkschaften IG BCE, GEW, IG Metall und ver.di wollen mit verschiedenen Aktivitäten und Projekten Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg ins Berufsleben unterstützen. Eine löbliche Idee, könnte man meinen.
Doch es ist der „falsche Zug“ auf den die Gewerkschaften aufgesprungen sind. Die Arbeitgeberseite hat sich dort mit ihrem einseitigen ideologischen Weltbild schon längst breit gemacht hat. Die Gewerkschaften machen sich nur noch zum Trittbrettfahrer interessenbezogener Einflussnahme auf öffentliche Schulen. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Guttenbergs Dissertation; Schulden drohen Athen zu strangulieren; Merkels Schwäche nutzt dem Euro; Aktivisten fordern globale Finanzmarktsteuer; Bundesbank im Glück; Vernichtendes Urteil über IWF; Ärzteverband klagt über 12.000 unbesetzte Stellen; Ein Drittel der Deutschen kommt mit Geld gut aus; Große Mehrheit befürwortet gleichen Lohn für Zeitarbeiter; einmal Hartz IV, immer Hartz IV; Media-Markt im Zwielicht; Polizeichef-Affäre: Landet U-Ausschuss vor Gericht?; Friedrich Merz, Millionengewinner; Bayerisches LKA setzt rechtswidrige Methoden der Onlineüberwachung ein; Freispruch für einen Ehrenmann; Alles Müll?; Die Asyl-Lüge; Bundesuniversitäten – Überall Niveau; Beruf: Spendensammlerin; SPD,Grüne und Linke gemeinsam gegen Naziaufmarsch in Dresden; zu guter Letzt: Kannste abschreiben. (JB)

Nutzen Sie auch unsere früheren Jahrbücher für Ihre Gespräche und Recherchen.

Als jetzt durch Steinmeiers Empfehlung der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück wieder einmal kräftig hochgehoben wurde, habe ich mit ein paar Blicken in die Jahrbücher von 2009/2010, von 2008/2009 und von 2007 schnell das notwendige Material über das Versagen gerade dieser Person zusammenbekommen. So geht es bei einer Fülle anderer Themen. Schauen Sie in die hier angehängten Inhaltsverzeichnisse. Übrigens gebündelt bestellen hier. Albrecht Müller.

Von der Flüchtigkeit des Anstands der Konservativen

Die Debatte um die Plagiate von zu Guttenberg ist aufschlussreich. Sie zeigt, dass die meisten (Rechts-)Konservativen ihren aufgesetzten Anstand und Charakter verlieren, wenn es um die Erhaltung von Macht geht. Sie haben den adligen Franken zum potentiellen Nachfolger von Angela Merkel aufgebaut, mit viel PR-Einsatz und vermutlich auch vielen finanziellen Mitteln. Dieses Werk haben sie sich schon bisher durch Guttenbergs Flucht aus der Verantwortung im Falle Kundus nicht zerstören lassen. Jetzt versuchen sie es wieder. Der Plagiatsvorwurf sei Teil einer linken Kampagne, man müsse noch prüfen, ob er zutrifft, und überhaupt, der junge Mann habe so viel angepackt und so viel um die Ohren. Siehe Gottlieb im Kommentar der Tagesthemen von gestern. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Heute u. a. zu folgenden Themen: Ägypten, Unruhen im Nahen Osten, Flüchtlinge, BND, private Krankenversicherungen, Guttenberg, keine Einigung zum ALG-II, arm, ärmer, Langzeitarbeitsloser, Berliner verdienen schlecht, Karlsruhe stärkt Arbeitnehmerrechte, junge Arbeitnehmer, Bundesbank, Merkels Schwäche nutzt dem Euro, neuer Sachverständiger Lars Feld, atomkritische Ärtzteorganisationen, Wahltrend, zu guter Letzt, Summe cum (k)laude. (RS/WL/AM)

Weitere Informationen zu Maschmeyer, AWD, Panorama, PR, etc.

Die weitere Beschäftigung mit dem Thema lohnt sich. Es gibt Einblicke in Verkaufsmethoden der Finanzwirtschaft, in die Rolle der PR und die nervöse Reaktion auf aufklärende Stücke in unseren Massenmedien. Deshalb setzen wir die Serie zum Thema und hier und hier und hier fort. Heute mit einem Offenen Brief von Christoph Lütgert/Panorama an Maschmeyer, mit einer Dokumentation von Finanztest und dem Hinweis auf eine interessante Zeitungsbeilage zu Gunsten von AWD mit der Information über eine Eigenkapitalrendite AWDs von 47,6 % im Jahr 2007. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Flucht aus Tunesien; Europäische WirtschaftswissenschaftlerInnen für eine Alternative Wirtschaftspolitik in Europa; Mario Draghi: „Alle sollten dem deutschen Beispiel folgen“; Der Mitbestimmung entzogen: Zahl der Unternehmen mit ausländischer Rechtsform wächst weiter; Hartz IV-Wirklichkeit; Überstunden steigen deutlich; Stress im Job: Zahl der psychischen Erkrankungen steigt auf Rekordhoch; Bundeswehr wirbt um Schulabbrecher; Prinzip Privatisierung: Konzerne kassieren, der Bürger zahlt; Berliner Volksentscheid stärkt bundesweiten Widerstand gegen PPP; Energiekonzerne unter Verdacht; Stress im Job – Zahl der psychischen Erkrankungen steigt auf Rekordhoch; Stuttgart 21; Kritik an neuer Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“; Disharmonie an der Elbe – Über den Bauskandal bei der Hamburger Elbphilharmonie; Gabriel: Vieles an den Reformen war richtig; Griechenlands Wirtschaft schrumpft im vierten Quartal; Inszenierte Kritik an Die Linke; Frontal 21: DJV mahnt Politiker der Union zur Zurückhaltung; Retten Blogger die Demokratie?; TV-Kritik “Anne Will”: Hartz-Drama, nächster Akt; Journalismus wird immer mehr zur Kommentierung von Marketing; Zu guter Letzt: Volker Pispers. (MB/WL)

Retten die Blogger die Demokratie?

“Retten die Blogger die Demokratie?” – unter diesem bewusst zugespitzten Motto diskutierten am Wochenende auf dem 1. Kölner Bloggerkongress Vertreter der politischen Blogosphäre untereinander und mit dem Publikum. Um es vorwegzunehmen: Eine selbstständige Kraft, die es vermag, große Änderungen zu bewirken, sind die deutschen Politblogs noch lange nicht; als Korrektiv und meinungsbildendes Instrument spielen sie jedoch bereits heute eine relevante Rolle. Um diese Relevanz signifikant zu steigern, wären jedoch Entwicklungen nötig, die aus heutiger Sicht nicht unbedingt realistisch erscheinen. Jens Berger.

SPIEGEL Online-Redakteure, die man sich merken sollte

Man kommt schneller durch den Wust täglicher Nachrichten und Kommentare, wenn man ein bisschen die Hintergründe der Autoren kennt. Im Folgenden ist einfach zusammen kopiert, was in den letzten Tagen bei Spiegel Online an typischen Produkten des Kampagnenjournalismus erschienen ist. Schauen Sie sich bitte die Texte an. Wir haben sie nicht kommentiert. Sie sprechen für sich. Wenn Ihnen andere Autorinnen und Autoren des gleichen Mediums begegnen, die in unsere Zusammenstellung fehlen, aber es verdient hätten, aufgenommen zu werden, dann lassen Sie uns das mit Link wissen. Albrecht Müller.

„Zukunft durch Bildung“ – Eine Werbkampagne für Berger, Bild und Bertelsmann und Partner

„Deutschland will`s Wissen: Die große Bildungsumfrage“. Mit dieser Schlagzeile und einem langen Interview des Bundespräsidenten startete gestern die Bild-Zeitung eine „Social-Marketing-Kampagne“ zur eigenen und zur Imagepflege des Initiators Roland Berger, der „größten türkischsprachigen Zeitung in Europa“, Hürriyet, und der „für das Gemeinwohl“ so engagierten Bertelsmann Stiftung. Gleichzeitig betreiben „Experten für strategisches Online-Marketing und Social Media“ unter dem zur Bildung wie die Faust aufs Auge passenden Firmennamen „Revolvermänner“ auf dem boomenden Markt „für die Entwicklung der Online-Strategie und deren Umsetzung sowie für die Kampagnensteuerung über die verschiedenen Kanäle hinweg“ publicity. Das Marktforschungsunternehmen TNS Infratest hängt sich an die Kampagne ran. Und auch die Internetkommunikationsdienste GMX und WEB.DE nutzen die Internetumfrage als Werbeplattform. Wolfgang Lieb.

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.
Heute unter anderem zu folgenden Themen: Rationale Inaktivität von Notenbanken; die Germanisierung Europas; Nur 500 Euro verfassungsgemäß; Bundesregierung plant „Industriekabinett“; die Quote schreitet voran; Vertriebenen-Gedenktag: Historiker kritisieren Bundestagsbeschluss; Pfiffe für Röttgen; CO2-Endlager unter Berlin und Hamburg?; Matt Damon über Obama und das amerikanische Schulsystem; Salad slaves: Who really provides our vegetables; Al-Dschasira – das Podium des Protestes; die Muslimbruderschaft in Ägypten. (KR)

Auch bei Personen funktioniert die demokratische Kontrolle nicht, wenn ihre PR stimmt. Oder, Verzeihung: „Flaschen“ stützen „Flaschen“.

Im Sozialkundeunterricht lernen unsere Schüler, in Demokratien solle belohnt werden, wer etwas leistet, und politisch bestraft werden, wer versagt. Mit der Realität hat das schon lange nichts mehr zu tun. Wir sind umgeben von Versagern, deren öffentliches Ansehen unglaubliche Höhenflüge macht. Beste aktuelle Beispiele: Bundesbankpräsident Weber und Ex-Finanzminister Steinbrück. Auf sie werden in nahezu allen Medien Loblieder gesungen, die mit der Realität ihrer Arbeit nahezu nichts zu tun haben. Der demokratische Sanktionsmechanismus funktioniert auch bei anderen nicht, die den Interessen jener dienen, die über viel Geld und publizistische Kraft verfügen. So zum Beispiel bei Merkel und Merz, bei zu Guttenberg und bei Schröder, bei Rürup und Riester, bei Sinn und Regling, bei Mehdorn, Köhler, usw. Albrecht Müller.