Archiv: Monat: Oktober 2011

Schuldenerlass für Griechenland – und was dann?

Alle Anzeichen sprechen dafür, dass morgen in Brüssel ein Schuldenschnitt für Griechenland beschlossen wird. Was ein über 50-prozentiger Schuldenerlass gegenüber einem Euro-Mitgliedsstaat für die anderen Krisenländer, für die Stabilität des Euro und für die Zukunft der Eurozone insgesamt bedeutet, darüber werden Politiker, Banker und Ökonomen aller Couleur weiter diskutieren und spekulieren. An dieser Stelle versuche ich nur, die Auswirkungen auf Griechenland darzustellen. Von Niels Kadritzke

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Eurokrise; Fabian Fritsche – Mehr Konsum statt Gürtel-enger-schnallen; Occupy Berlin – eine dauerhafte Mahnwache in Berlin; Christoph Butterwegge – “Vorwärts in die Vergangenheit”; USA wollen Geld und Kundendaten; Einmannshow gegen den Euro; Warum die Bundesregierung erneut verfassungsriskante Regelbedarfe vorlegt; Harald Schumann – Die Hungermacher; EU-Kommissar Oettingers Energiefahrplan – “Handlanger der Atomlobby”; Gáspár Miklos Tamás: „Frei sein heißt, nicht ich sein zu müssen“; Otto Brenner Stiftung zeichnet hervorragenden Recherche-Journalismus aus; Hier qualmt nur der Kanzler; SR2 – Fragen an den Autor: Jörg Armbruster – Der arabische Frühling; zu guter Letzt: Altbundeskanzler Helmut Schmidt auf “Enkeltrick” hereingefallen (MB/JB)

Die Nato zerstört, von handfesten Interessen und vom Geist rücksichtsloser Gewalt geleitet, die Menschen leiden.

Die Linke wurde auch wegen ihrer Ablehnung der militärischen Intervention der NATO als radikal gescholten. Dabei gäbe es gute Gründe für ein breites Parteienbündnis in Deutschland, sich wegen der Entwicklung der NATO hin zu einem Kriegsführungsbündnis Sorgen zu machen. Es gäbe auch gute Gründe, den Menschen verachtenden Zynismus und den imperialen Charakter der neuen NATO, wie sie im Falle der Intervention in Libyen wieder einmal sichtbar wurde, zu beklagen und dagegen anzugehen. Albrecht Müller.

Die Günther-Jauch-Show durchschaut gar nichts

Zugegeben, es fällt schwer einen Fernsehauftritt von Helmut Schmidt zu kritisieren, dazu ist der Respekt vor dem 92-Jährigen und der Bewunderung seiner Formulierungskraft in hohem Alter zu groß. Dieser Hochachtung ist offenbar auch der ohnehin auf Harmonie bedachte Günther Jauch unterlegen. Und deswegen hatte seine Talkshow auch wenig mit Journalismus zu tun, sondern Jauch lieferte – vor Ehrfurcht erstarrt – nur Stichworte, mit denen sich Helmut Schmidt selbst und vor allem sein politischer Adoptivsohn Peer Steinbrück zur Selbstdarstellung und Eigenwerbung auch für ihr gemeinsames Buch präsentieren konnten. So konnte sich Peer Steinbrück einmal mehr seiner Verantwortung für das Finanzdesaster entziehen und sich künftiger als Heilsbringer aus der Krise aufspielen. Von Wolfgang Lieb

„Kampagnen der Arbeitgeber, die auf Sprache zielen“

Stichworte für eine Diskussion im Rahmen des vom ÖGB-Verlag getragenen „#sbsm camps Soziale Bewegungen und Social Media“ vom 18. bis 20. Okober im ÖGB-Haus in Wien.
Der ÖGB-Verlag fungiert als die publizistische Drehscheibe des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Das Camp mit bis zu 300 Teilnehmer/innen wurde aus Anlass der Herausgabe eines Handbuchs für den Einsatz von Web 2.0 veranstaltet und war ein Treffpunkt zahlreicher „AktivistInnen“ der unterschiedlichsten sozialen Bewegungen des deutschsprachigen Raumes, die sich des Webs 2.0 als Plattformen bedienen. Von Wolfgang Lieb

Schulden streichen – gut gemeint, aber nicht ausreichend und Konsequenzen nicht durchdacht

In den letzten Wochen sind wir oft auf Texte von Dritten mit dem Vorschlag zum Schuldenschnitt im Falle Griechenlands aufmerksam gemacht und aufgefordert worden, uns den Vorschlägen anzuschließen. Heiner Flassbeck, dem ich mich auch bei diesem Thema verbunden fühle, hat am 21.10. einen aufschlussreichen Text dazu geschrieben: „Schuldenstreichen – und was dann?“ Siehe unten. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Occupy-Bewegung; Wenn 147 Konzerne die ganze Wirtschaft kontrollieren; Von Roosevelt lernen; Wir sind der Markt; Griechen-Schuldenschnitt käme Steuerzahler teuer; Das wertlose Wertesystem der Finanzbranche; “Jedes Jahr das Gleiche”: Das Wirtschaftsstudium ist populär – und angestaubt; Banken nutzen Schlupfloch bei Bonusregeln; Oskar Lafontaine im Gespräch – “Wir brauchen Sparkassen statt Zockerbuden”; Nach Spekulationsvorwürfen: Ackermann lässt Rohstoffhandel überprüfen; Internationale Antikorruptionskonferenz: Deutschland bleibt als eines der ganz wenigen Länder außen vor; Anschlag auf Oktoberfest 1980 – Täter war in Neonazi-Szene verstrickt; DIE LINKE und der Bundesparteitag: Wähler, hört die Signale; Alternativlos, Folge 20 mit Frank Schirrmacher (KR/JB)

Hinweise des Tages II

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Zahl der Empfänger von Grundsicherung 2010 um 4,3 % gestiegen; Troika streitet über Kredit – Geld für Griechenland? Von wegen!; Exorzismus der Inflations-Phobie; Die Schuldenbremse als Demokratiebremse; Ratingagenturen – Verpasst ihnen ruhig den Maulkorb; Blitz-Stresstest der Bankenaufsicht – Deutsche Banken brauchen Geld; Es gibt kein Zurück zur D-Mark!; Robert Reich – The Austerity Death-Trap; Die Finanzwelt ist außer Kontrolle; Verkehrte Bankenwelt; Paradigmenwechsel in der wirtschaftswissenschaftlichen Politikberatung?; Brokkoli-Patent: EPA sagt Anhörung ab; Zum Tod von Muammar al-Gaddafi: Die Tötungskultur des Westens; »Wir wollen keine gekaufte Politik«; Die Essensvernichter; Konstantin Wecker – Die Proteste sind nur der Anfang (JB)

Wer bewacht die Wächter?

Die politische Aufarbeitung des jüngst entdeckten Staatstrojaners lässt die Öffentlichkeit in einen Abgrund aus Fahrlässigkeit, Inkompetenz und Ignoranz gegenüber der Verfassung blicken. Was eigentlich ein großer Skandal sein sollte, droht jedoch im technischen Kleinklein unterzugehen. Nicht nur die Politik und die Sicherheitsbehörden haben Defizite beim Verständnis der Risiken moderner Informationstechnologie, auch die meisten Journalisten und Bürger sind sich deren Tragweite nicht bewusst. Von Jens Berger

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Occupy-Bewegung; Griechenland; Im Griff der Spekulanten; Warum Banken weltweit unter Manipulationsverdacht stehen; Die dunkle Seite von Finanzinnovationen; Streit um schwarz-gelbe Steuerpläne – Koalition außer Kontrolle; Schlecht versorgt mit der Riester-Rente; Schwarz-gelber Kahlschlag in der Arbeitsmarktpolitik; Lobbyisten: Mächtiger als der US-Präsident; Im Ausnahmezustand: Was Staatstrojaner und Bankenretter gemeinsam haben; Kritik an der DFG: Die freie Wissenschaft ist bedroht; Why Iceland Should Be in the News, But Is Not; Frühkritik „Maischberger“: Im euroskeptischen Dschungel (JB)

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Der Primat der Finanzindustrie, keine Bankenrettung ohne Gegenleistung, warum Zocker mit Staatsgeld absichern?, Schuldenschnitt, aber wie?, Kredit-Ratings europäischer Staaten, Griechenland im „Kriegszustand“, Seuchengefahr in Athen, Finanzberatung, Democracy vs. Bankers at the Fed, Modern Monetary Theory, Steuern oder Mäzene, „Wir brauchen eine neue soziale Bilanz“, Konjunkturerwartung, Glücksatlas, Bildung, Leben wie geschmiert, zu guter Letzt. (RS/JB)

Riester-PR in der ZEIT – kein guter Rat

Seit die Riester-Rente existiert, gibt es in den selbsternannten Qualitätszeitungen Artikel zur Riester-Rente, die selbst bei wohlwollender Betrachtung nicht von bezahlten PR-Artikeln zu unterscheiden sind. Mal kommen diese Artikel suggestiv daher und zitieren Gutachten und Studien von gekauften „Wissenschaftlern“, mal kommen sie gänzlich brachial daher. Ein Musterexemplar für brachiale PR stellt der Artikel „Der gute Rat“ von Marcus Rohwetter dar, der sowohl in der letzten Printausgabe der ZEIT als auch gestern auf ZEIT-Online erschienen ist. Von Jens Berger

Die Occupy-Bewegung und die Scheuklappenmentalität der Leitartikler

Die Zeiten, in denen die klassischen Medien noch „Leitmedien“ waren und gesellschaftliche Prozesse angestoßen haben, sind offenbar vorbei. Egal ob es sich um die Proteste gegen Stuttgart 21 oder die der Occupy-Bewegung handelt – die Berichterstattung der klassischen Medien war und ist lediglich eine Reaktion auf die ehrliche Frustration der Bürger. Anstatt gesellschaftliche Entwicklung progressiv zu gestalten oder gar auszulösen, hinken die Medien der Entwicklung auf verlorenem Posten hinterher und beschränken meist sich entweder auf die bloße neutrale Berichterstattung oder verlieren sich in verbalen Rückzugsgefechten der Leitartikler. Von Jens Berger

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Neue Verluste in HRE-Bad-Bank – Bund vor weiteren Hilfen; Mitschuld an der Finanzkrise?; Die Hungermacher im globalen Rohstoff-Kasino; Steueroase Deutschland; Eurokrise; Aktivisten harren im Bankenviertel aus; Wachstumseinbruch in Osteuropa; Zu träge Derivate-Regulierung; Studie: Selbständige in der Grundsicherung; Staatstrojaner – Hauptsache, wir können überwachen?; „Es ist ein polemischer Schritt, der alles verzerrt, wenn man so tut, als habe der Islam selbst Terroristen ausgeschickt“; Die Republikaner und der Sozialismus; Vom Gefühl, plötzlich konservativ zu sein; zu guter Letzt: Volker Pispers – Gauckler (JB)