Appell an die Menschheit

Ein Artikel von Jochen Drieß

Adaptiert, erweitert und inspiriert durch die Rede Charlie Chaplins im Film „Der große Diktator“ und durch Gespräche mit meinem Nachbarn Albrecht Müller. Stellenweise wird die Rede wörtlich zitiert und teils auf Gegebenheiten der heutigen Zeit übertragen. Jochen Drieß.

Ich möchte nicht über andere Menschen urteilen
Jeder muss seinen ganz eigenen Weg gehen
Ich möchte nicht mit dem Finger zeigen
Sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann
Unabhängig von Glaube, Gesinnung und Abstammung

Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt
Wir sollten am Glück des andern teilhaben und nicht einander verabscheuen
Hass, Verachtung und Neid türmen sich wie Mauern zwischen uns auf
Vergebung, Akzeptanz und Güte bringen uns wieder näher zusammen
Wir sollten sehen, was uns vereint, und nicht das, was uns trennt

Unsere Erde ist groß genug, um allen ein Zuhause zu geben
Mutter Erde ist reich genug, um uns alle zu versorgen
Das Leben kann so erfreulich und wunderbar sein
Wir müssen es nur wieder zu leben lernen

Der Traum vom ewigen Wachstum hat sich als Sackgasse erwiesen
Genug ist noch zu wenig
Der nicht stillbare Durst nach Mehr lässt unsere Seelen verkümmern
Das Gute im Menschen wird in einen dunklen Umhang gepackt

Die Katastrophe ist nicht mehr aufzuhalten
Aber es liegt an uns, wie wir damit umgehen
Es liegt an uns, wie kommende Generationen auf uns blicken werden
Es liegt an uns, wie groß unser Leid werden wird

Die Zeiger scheinen sich immer schneller zu drehen
Aber unsere Herzen sind stehengeblieben
Wir lassen Künstliche Intelligenz und Computer für uns arbeiten
Sie haben sogar das Denken für uns übernommen
Dabei wissen wir alles, um endlich das Richtige zu tun
Aber uns fehlt die Weisheit, danach zu handeln

Milliarden verzweifelter Menschen sind Opfer eines Systems
Aber wir dürfen nicht aufhören, an das Gute zu glauben
Das Gute in mir, das Gute in dir und das Gute in uns allen

Lasst euch nicht wie eine Nummer behandeln
Ihr habt dies zu tun, das zu glauben, jenes zu fühlen
Lasst euch nicht vor den Karren der Angst spannen
Vertraut euch, hört auf euer Herz, es weist euch den rechten Weg

Wir sind viel zu oft in unserem Kopf gefangen
und viel zu wenig in unserem Herzen zu Hause
Um uns herum gibt es zu viel Lärm und Ablenkung
Was uns fehlt, ist Besinnlichkeit und Stille

Zuerst kommt der Mensch und alles Leben auf dieser Erde
Erst danach ist Raum für Maschinen und Technik
Flugzeuge und Handys haben uns einander näher gebracht
Wir wachsen zusammen zu einer großen Menschheitsfamilie
Lasst uns diese Chance ergreifen, wir alle können vom anderen lernen
Toleranz und Nächstenliebe sind Wegweiser des Friedens
Bewahrt euch die Menschlichkeit in euren Herzen und hasst nicht,
nur wer nicht geliebt wird, hasst, nur wer nicht geliebt wird

Lasst uns zusammenstehen
Lasst uns aufbrechen in eine neue Welt, in eine anständige Welt
Die der Jugend eine Zukunft ermöglicht und den Alten Sicherheit gewährt
Liebe, Güte und Mitgefühl füllen unser Leben mit Sinn

Dreht nicht das Hamsterrad für verirrte Eliten
Befreit euch, löst euch von der Illusion
Diese hängt wie eine Karotte vor unseren Nasen

Mittels Angst werden wir regiert und blind gemacht
Ohne Angst können wir sehen, wie schön das Leben ist
Lasst uns einstehen für eine bessere Welt
Das Leben ist ein Tanz, WIR SIND Leben
Lasst uns einander die Hände reichen und miteinander tanzen

Quellenangabe: Der große Diktator, 1940, Charlie Chaplin, Charles Chaplin Film Corporation. Die Synchronisation wurde 1958 unter dem Dialogbuch und der Dialogregie von Franz-Otto Krüger von der Ultra-Film erstellt.

Rubriken:

Wertedebatte

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