Leserbriefe zu „„Die Stärkung der Ostflanke“ – was für ein geschichtsloses militaristisches Geschwätz!“

Ein Artikel von:

In diesem Beitrag thematisiert Albrecht Müller anlässlich der Meldung „Merz verspricht Hilfe gegen russische Bedrohung“ der Regionalzeitung Die Rheinpfalz die zunehmenden Verteidigungsausgaben. Da er „schon einige Jahre auf dem Buckel habe“, seien ihm „die Tiefen und Höhen der Sicherheitsdebatte noch aus eigenem Erleben bewusst“. Es habe „so blöd wie heute“ angefangen – mit Adenauers CDU-Anzeigen. „Alle Wege des Marxismus führen nach Moskau.“ Nach dem Mauerbau von 1961 seien einige deutsche Politiker zur Besinnung gekommen. Es könne „wie zwischen den 1950er-Jahren und 1963/1969 noch einmal eine Wende zur Vernunft geben“. Das setze jedoch voraus, jetzt die laufende Eskalation der Konfrontation zu stoppen. Wir haben dazu interessante Leserbriefe bekommen. Danke dafür. Die nun folgende Auswahl hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.


1. Leserbrief

Hallo Herr Müller,

ich glaube mich zu erinnern, daß die dauerhafte Stationierung von Nato-Truppen im Baltikum gegen den Zwei-plus-4-Vertrag verstößt – aber Vertrage sind im Westen wie die von Fußballspielern, gelten bei Bedarf nicht.

Freundlichen Gruß
Fritz Schmidt


2. Leserbrief

Guten Tag,

kontern wir es doch einfach mit der Überschrift von Thilo Eisbrenner: ,,Wir haben keine Sekunde für den Frieden zu verlieren”. Das ist nach vernünftigem, menschlichen Ermessen die einzig richtige Antwort auf das dumme Geschwätz oder Geschreibe dieser Propaganda Presse. Geschichtsvergessen, provokativ und dem Friedensgebot des Deutschen Grundgesetzes entgegen, der Bundeskanzler und sein  Hofmarschall, mit einer aus dem Boden gestampften, sündhaft teuren und zusammen gekauften Armeeeinheit an der russischen Grenze. Ansonsten alles beim alten, viel, viel dummes Geschwätz, Kriegstreiberei und Hetze, anstatt sinnvoller Diplomatie.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stöbe


3. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

man muss es aus Sicht der Militärs sehen: es ist eine 360-Grad Wende. 1945 die Schmach der Niederlage gegen die “Bestien” aus dem Osten, jetzt wieder an vorderster Front gegen sie. Attraktive Auslandszulagen, der Nervenkitzel nahe an der Grenze zu Russland. Die Bundeswehr als Verteidigungsarmee (Grundgesetz oder so)? Das war einmal. Ohne “Auslandseinsätze” ist das Leben als Soldat einfach nur langweilig. Afghanistan war ja auch ein willkommener Abenteuerurlaub. Viele Afghanistan-Veteranen können ein Lied davon singen. Das Ganze ist noch steigerungsfähig: Eine Garnison auf den Philippinen gegen China, auf Haiti gegen Kuba etc. Die Amerikaner haben ca. 800, wie viel haben wir? Wir müssen wieder die Größten in Europa werden, da stimme ich Merz zu. Ist ja im vergangenen Jahrhundert zwei Mal gut gegangen. Aller guten Dinge sind drei. Dann ist aber auch mal Schluss.

PS: Schlachtruf der Panzergrenadiere: “Dran! Drauf! Drüber!“

Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Hösch


„Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“ Bertolt Brecht


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

In dem Artikel »„Die Stärkung der Ostflanke“ – was für ein geschichtsloses militaristisches Geschwätz!« schreiben Sie! Und zu Anfang des Textes wird wie selbstverständlich als vernünftig unterstellt, dass die Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöht werden und weitere 1,5 Prozent zusätzlich für militärisch notwendige Infrastruktur ausgegeben werden sollen, also 5 Prozent insgesamt. – Der helle Wahnsinn.“

Wenn man das so liest, sind doch 5 Prozent eigentlich nicht so viel. Der helle Wahnsinn wird erst dann richtig deutlich, wenn die absoluten Zahlen aufgeschrieben werden, die hinter der Prozentzahlen stecken. Das Bruttoinlandsprodukt des Jahres 2024 beträgt laut “Statista” 4,3 Billionen Euro. Fünf Prozent davon sind nach Adam Riese 215 Milliarden Euro. Die gesamten Ausgaben des Bundeshaushaltes 2024 betrugen laut Finanzministerium 466 Milliarden Euro.

Das heißt: Die Ausgaben für die Tötungsmaschinerie würden fast die Hälfte des Bundeshaushaltes ausmachen. Und dieser Sachverhalt ist tatsächlich nur mit “Heller Wahnsinn” zu beschreiben.

Herzlichst
Hajo Zeller


5. Leserbrief

Oh sehr geehrter Herr Müller,

da staune ich aber, dass Sie den Black Rocker Com.Merz und den Pistolius als Opfer der Propaganda der westlichen Presse einschätzen. Die westliche Presse, hier insbesondere die deutsche, steht fest unter der Kontrolle der DPA und diese wieder unter Kontrolle der AP (Associated Press). Wenn man den Weg der DPA zurückverfolgt, kommt es zur Erkenntnis, dass die DPA von deutschen Vasallen geführt wird, die sich verpflichten zum Nutzen der US Imperialisten zu arbeiten.

In diesem Sinne marschieren Com.Merz und Pistolius nur im Gleichschritt, weil sie ihr Gewissen, das eigentlich der Wahrheit verpflichtet ist, an den Nagel gehängt haben, um ihren eigenen kleinen Vorteil, der genauso auf das Leid der Menschen aufgebaut ist, wie der große Vorteil der US Imperialisten, einzustreichen, wie die sprichwörtlichen Silberlinge.

Ich bin trotzdem der Meinung, dass Sie Herr Müller, ehrlich und aufrichtig sind , aber leider durch Ihre frühere Parteiarbeit  den Blick nicht weit genug heben, um den Horizont der Wahrheit zu erkennen.

Ich hoffe jedenfalls, dass Sie nicht in der Falle des Opportunismus stecken und Sie deswegen den erstunken und erlogenen verfassungsgebenden Kraftakt des deutschen Volks, der in die Präambel zum GG 1990 erneut Eingang fand, aus ihrem Gedächtnis ausblenden und damit ein rechtsungültiges Grundgesetz nach dem SPD Mitglied Carlo Schmid die Organisationsform einer Modalität der Fremdherrschaft vertreten, um das weiter gültige Besatzungsrecht aus dem Übereinkommen zur Regelung bestimmter Fragen in bezug auf Berlin nicht in Bedrängnis zu bringen.

Gedankenvoll verbleibt

Mit freundlichen Grüßen
Olaf Thomas Opelt

Anmerkung Albrecht Müller: Ich gestehe, dass es mir schwerfällt, diesen Leserbrief zu verstehen.


6. Leserbrief

Hallo,

nichts wird mehr in der BR Deutschland gepriesen  als das Grundgesetz, das 1948 entstanden ist.

Dabei wurde das Thema einer Armee für dieses Land nicht vergessen – sondern bewußt nicht aufgeführt – weil es keine geben sollte.

Und warum nicht? Weil man aus der deutschen Geschichte der letzten Jahrzehnte gelernt hatte – allerdings hielt das nur wenige Jahre an (wenn überhaupt).

Allein 27 Millionen Tode Sowjetbürger im 2. Weltkrieg und gigantische Zerstörungen. Ferner ausgearbeitete Vernichtungspläne für große Teile der slawische Bevölkerung in Osteuropa.

Ohne Rußland (Sowjetunion) hätte es keine Wiedervereinigung der deutschen Staaten 1990 gegeben.

Jetzt stehen wieder deutsche Panzer in direkter Nähe (Ostflanke) zu Rußland – in einem weit entfernten Land von Deutschland.

Wobei, Deutsche und Litauer. Da gab es doch viel gemeinsames schon 1941 – bei der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.

Die Geschichte der Menschheit lehrt uns: Es gibt nur dann Weltkriege, wenn DEUTSCHE diese in vorderster Reihe beginnen/provozieren.

Daran hat sich auch aktuell – meiner Meinung nach – nichts geändert.

Herzliche Grüße – Ihr Leser – Jens Gläßer


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

“Zwischenfrage: Warum geht das heute nicht?”

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn der böse Nachbar es nicht will.

Die Absichten des Einen können noch so gut sein: wenn ein Anderer provozieren WILL, und das muß man den aktuellen Politikern und ihren Schreibtisch-Soldaten der ihnen hörigen Journalisten nach aktueller Lage unterstellen, dann wird eines Tages Blut fließen, wenn die Provokationen nicht aufhören. Da kann selbst der friedliebendste Mensch zum Gewalttäter werden.

Das herrschende Großkapital im sogenannten Westen, welches so gut wie alle relevanten Politiker gekauft oder gezielt installiert hat, hat das Ziel, Krieg gegen Rußland zu führen, sehr genau vor Augen. Gleichzeitig erhält sich das kapitalistische System damit selbst, denn nur durch die Rüstungsausgaben und damit verbundenen Milliardengewinne einige weniger Konzerne ist ein dringend notwendiger Zusammenbruch noch abwendbar. Man generiert, wie immer, Wachstum, nachdem man zuvor zerstörte. Wie läuft denn der Krieg in der Ukraine? Rußland bombardiert nicht flächendeckend Wohngebiete, wie das die USA etwa im Irak oder Israel in Palästina tun & taten. Keine Bombe fliegt ohne vorherige Instruktion, welche wiederum auf einem Strategieplan beruht. Anhand des Ausmaßes der Zerstörung kann man somit ablesen, welche Intention dahinter steckt. Im 2. Weltkrieg, beispielsweise, wurden “nur” die Innenstädte zerstört, während die finanziell zuvor gut gedopte Industrie durch Kriegskredite, wie etwa IG Farben, erhalten blieb. Das waren bewußte Verbrechen gegen die Menschlichkeit, weil nicht (nur) das verantwortliche Militär platt gemacht wurde, sondern die Zivilbevölkerung.

Adenauer war auch nur eine US-amerikanische Polit-Marionette, welcher uns beispielsweise die Wiedervereinigung noch weit vor dem Mauerbau vermieste, einfach, indem er einer Neutralität Deutschlands nicht zustimmte. Damals, schon, wurde exakt jener Grundstein für eine militärische Wiederaufrüstung Deutschlands gelegt (der blanke Hohn in Bezug auf “Nie wieder Krieg von deutschem Boden aus!”). Die Wiedervereinigung kann vor diesem Hintergrund nur als Schachzug gewertet werden, die NATO näher an Rußland heranzubringen — die NATO, deren Teil Deutschlands ist. Militärisch kann die NATO nicht auf dieses Land verzichten, weil es eine geopolitische Drehscheibe gen Naher Osten & Rußland darstellt. Nichts geht ohne Ramstein und die deutschen Autobahnen — die übrigens Hitler im 2. Weltkrieg überhaupt erst für seine Panzer bauen ließ. Wer kennt sie nicht, die Betonplatten, die man teilweise im Osten immer noch bestaunen kann? dü-düm…dü-düm…dü-düm…so klingt das Reifengeräusch, wenn sie über die Schwellen sausen.

“Dass die beiden Politiker diesen Zirkus mitmachen, enttäuscht. Sie sind offensichtlich wie die meisten Medien Opfer westlicher Propaganda.”

Da muß ich widersprechen: meiner Meinung nach sind Merz & Pistorius bewußt politisch installiert worden, um im Sinne des Großkapitals zu eskalieren (vor allem BlackRock-Merz, mehr als offensichtlich Teil des Problems und definitiv kein Opfer). Natürlich würde kein normaler Mensch die Axt im Walde loslassen, doch genau das ist passiert. Denken Sie nur einmal an die großkotzigen (Verzeihung für die derbe, aber treffende Wortwahl) Lobreden vonseiten des WEF, ihre willfährigen Partisanen auf politischem Parkett in wichtigen Schlüsselpositionen installiert zu haben (unter anderem: Merkel, Macron, Trudeau, Baerbock, Habeck). Nach all dieser Erfahrung sollte eine etwaige Naivität und das Unterstellen von nicht ganz so bösen Absichten den Realitäten weichen. Diese Marionetten handeln nicht sozial im Sinne einer Gemeinschaft, sondern stets asozial, also die Gemeinschaft bewußt schädigend. Alle. Jeder von ihnen. Jeder Einzelne.

Es ist auf dem politischen Parkett wie im Fernsehen: hier geschieht nichts nach dem Zufallsprinzip, alles wird nach einem Drehbuch dargestellt. Wie sind denn die ersten beiden Weltkriege entstanden? Zu den Hintergründen empfehle ich die folgende Schrift von Ulrich Mies.

Sollte sich -wider Erwarten- doch etwas in Richtung “Soziales” entwickeln, dann widerruft man einfach die Wahlergebnisse, siehe Rumänien oder der Schmuh mit dem BSW in Deutschland. Wie war das denn in Irland mit den “Referenden”? Paßt das erste Ergebnis nicht, betreibt man ein bißchen Gehirnwäsche und wiederholt es: voilà — pro EU!

Sie sollten das Abo Ihrer Zeitung kündigen. Oder wollen Sie Ihre eigene Indoktrination bezahlen?

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Schauberger


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