Leserbriefe zu „Dunja Hayali und der ‚Online-Hass‘“

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Tobias Riegel kommentiert in diesem Beitrag die nach 2021 nun zweite „Online-Pause“ der ZDF-Moderatorin Dunja Hayali. Sie habe einen harten Shit-Storm zu ihren Äußerungen über den ermordeten US-Aktivisten Charlie Kirk geerntet – eine übertriebene Härte, persönliche Beleidigungen oder gar Aufrufe zur Gewalt in solchen Online-Kommentaren seien abzulehnen. Die Verrohung komme jedoch nicht aus dem Nichts. Auch Hayali, als prominente Vertreterin einer „radikalisierten Mitte“, habe ihren Anteil daran. Abschließend wird gefordert: „Diese gegenseitige Polarisierung muss aufhören, sprachliche Zurückhaltung (bei inhaltlicher Eindeutigkeit) sollte ein Motto unserer Zeit werden.“ Wir haben dazu zahlreiche und interessante Zuschriften erhalten. Dafür bedanken wir uns. Hier folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Für Sie zusammengestellt von Christian Reimann.

1. Leserbrief

Hallo Tobias Riegel und Redaktion,

bisher war Dunja Halali für mich sehr wichtige Informationsquelle.

Für Jan Böhmermann und Elmar Theveßen gilt das Gleiche. Man nimmt deren Aussagen und wusste ganz sicher was NICHT ist. Einfach die Aussagen negieren und schon war man sehr nahe an der Wahrheit.

Je mehr gegen Personen gehetzt wurde, um so mehr waren diese integer, seriös und vertrauenswürdig. Dadurch konnte man sich lange und zeitintensive Recherchen ersparen und die Zeit für schöne Dinge nutzen.

Für denkfaule, sehr auf geistige Effizienz achtende Mitmenschen wie mich war Dunja Halali sehr wertvoll. Ihr Motto war/ist: Sagen was NICHT ist! Davon ist sie nie abgewichen und war daher absolut zuverlässig. Wird sie die Lücke ausfüllen, die sie hinterlässt?

MfG (Mit fiesem Grinsen)
Uwe Borchert


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel, sehr geehrte Redaktion,

wie man’s im ÖRR “richtig” macht, zeigt der NDR mit seiner Entlassung von Frau Ruhs.

Damit ist wieder “Ruhe im Meinungsbild” und alle anderen sind eh doof.

So weit, so schlimm

mit freundlichen Grüßen
Georg Meier


3. Leserbrief

Lieber Tobias Riegel!

Dieses Beispiel steht für mich symptomatisch für ein grundsätzliches Problem in der westlichen Welt.

Die ausufernde Ignoranz jeder anderen Befindlichkeit gegenüber, trägt mittlerweile selbstzerstörerische Züge, die man auch schon sehr gut in einem um sich greifenden Niedergang erkennen kann.

Der auf Konkurrenz, Leistung, Wettbewerb und Gewinnsucht gedrillte Wertewestler ist verdammt dazu, sein Gegenüber zu reizen und zu provozieren, weil er nur darin eine verwertbare Kommunikation erkennen kann.

Nur mal als weiteres Beispiel Russland: Da wird der Bär so lange in seinem Revier bedrängt, gereizt und bedroht bis er eben beißen muss. Dann vollendet sich die einseitig – beschränkte, infantile und hochgradig aggressive Logik. Denn nun muss man ja auch zurückschlagen! Frau Wagenknecht hatte schon recht, als sie mal sagte, wir hätten die dümmste Regierung der Welt (einschließlich Mainstream Presse) – und sie geben den Staffelstab immer weiter – wobei man dann auch immer noch einen draufsetzt.

Herzliche Grüße!
Frank Kanera


4. Leserbrief

Guten Tag,

wer die Moderation und den Ausfluss von Frau Hayali, zu dem Tod von Charlie Kirk gehört hat, der konnte nur erschrocken sein. Vollkommen ohne Anteilnahme und ohne Empathie, wurde hier über einen gerade ermordeten Menschen, von dem wohl die meisten, eingeschlossen mir, vorher noch nichts gehört hatten hergezogen. Es konnte und wurde auch sicher von vielen so verstanden: ,,Wer eine solche konservative Meinung vertritt”, der ist dann selbst schuld. Wer derartig voreingenommen, einseitig und aus dem Dialog gerissen berichtet, beschwört weiteren Hass und Gegenreaktionen heraus. Eindeutig abzulehnen ist und bleibt sämtliche Art von Hass, Gewalt in allen Formen und allen Medien, eingeschlossen, der sogenannten Etablierten.

Gerade der ÖRR sollte hier eine Vorbildfunktion in neutraler, objektiver und breitgefächerter Berichterstattung sein.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stöbe


5. Leserbrief

In einem Punkt liegen Hayali & Co und der ermordete Charlie Kirk und dessen Umfeld gar nicht weit auseinander: In der bedingungslosen Unterstützung Israels und dessen Völkermordpolitik. Jedenfalls bis vor kurzem. Dann ließ Kirk auf einer Veranstaltung von “Turning Point USA” im Juli Tucker Carlson sprechen, und der sprach über Epstein und dessen Verbindung zu Israel und seinen Geheimdiensten und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für die US-Politik:

Alles weitere lässt sich in einem Artikel von “The Grayzone” nachlesen, den Thomas Röper freundlicherweise übersetzt hat:

The Grayzone berichtet, dass Kirk vor seiner Ermordung Drohungen aus Israel bekommen hat

Dass jetzt die Neocon-Agenten in den Medien den Ermordeten zu diffamieren versuchen, ist nicht weiter verwunderlich. Kirk mit seinem Einfluss vor allem bei jungen Amerikanern wäre für die Zionisten zu einem riesigen Problem geworden.

LG H. Rump


6. Leserbrief

Hallo NDS, sehr geehrter Herr Riegel,

” […] der radikal religiöse Verschwörungsanhänger […] ”

Typisch Hayali und Konsorten: Beleidigt mal eben so (zum tausendsten Mal) im Nebensatz zig Millionen konservative, religiöse Menschen, die Kirks Ansichten teilen, und spielt anschließend Moralapostel und armes Opfer.

Was hat sie denn erwartet, die blöde bornierte Wiederholungstäterkuh? Daß außer Lob aus der Ideologen-Chefetage nichts kommt? Wer Wind sät…

Der zweifache Vater Kirk mit christlichem Glauben hat’s sicher nicht verdient. Weder den Tod, noch das unsägliche Politgeplapper aus den Mündern von Nullen wie Hayali – die es immer wieder im Alleingang schafft, die Frauenquote in ein schlechtes Licht zu rücken.

Und, war das jetzt schon Hate Speech? Ja? Nein? Die Doppelstandards sind UN. ER. TRÄG. LICH. Außer Schimpfen bleibt einem nichts mehr übrig. Im Gegensatz zu den hochoffiziellen, kalkulierten Volksverhetzungs- und Beleidigungsversuchen aus dem ÖRR-Megaphon sind die Beleidungen von unten nichts weiter als Ausdruck der Frustration und Ohnmacht. Aber selbst diese einfache Erkenntnis bekommen die Nullen nicht in ihre bräsigen Schädel hinein.

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Bichler


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

Ihren Artikel zu dem shitstorm gegen Dunja Hayali und deren Rückzug, finde ich nicht nur in hohem Maße unangebracht, in seiner Süffisanz nicht einmal wirklich kritisch.

Ich frage mich auch – Sie schreiben ja nicht einmal einen Kommentar, sondern einen Artikel – was wollen Sie mit diesem Artikel bewirken?

Mit freundlichen Grüßen,
Norma Heeb


8. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Riegel,

die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Das zeigt auch Ihr Artikel “Dunja Hayali und der “Online-Hass”. In diesem Artikel zeigen auch Sie, wie man sprachlich verpackt interessante Meinungen verbreiten kann. Der Artikel zitiert Frau Hayali wörtlich, während Sie die Kommentare, die Frau Hayali auf Instagram erhalten hat und sie offenbar zum Entschluss der “Onlinepause” bewogen hat nicht darstellen. Ich halte dies für einen schweren Fehler. Dabei geht es nicht darum, dass ich mich mit den Zitaten identifizieren möchte. Es geht darum ein Bild zu bekommen, um zu bewerten, ob das, was Sie, als Meinungsartikel, schreiben Herr Riegel, tatsächlich nachvollziehbar ist. Um zu verstehen, wie Sie diese Kommentare, die Frau Hayali erhalten hat bewerten. Leider kann ich das in dem vorliegenden Fall nicht. Ich nehme an, dass dies so gewollt ist. Hier stellt sich dann aber die Frage, was ist Ihr Ziel, wenn Sie bewusst Ihre Leserschaft im Dunkeln lassen?

Nun könnte ich davon ausgehen, dass Sie den Fall Hayali als Sinnbild benutzen, um Ihre Hypothese einer “radikalisierten Mitte” zu transportieren. Das tun Sie in Teilen, geben Frau Hayali direkt und indirekt eine Mitschuld dafür, dass es auf Instagram nicht nur zu harmlosen, inhaltlichen Kommentaren kommt, sondern mutmaßlich zu Beleidigungen vielleicht auch Drohungen. Da hilft es auch nicht zu schreiben Verrohung ist abzulehnen”. Das dicke “Aber” kommt bei Ihnen konsequenter Weise sofort danach, bzw. bereits auch davor. Und selbstverständlich kommt mehr “Aber ” und das “richtige Framing” Ihrerseits als zuvor die Dokumentation mutmaßlicher Beleidigungen und Drohungen gegenüber Frau Hayali in Online-Kanälen.

Ihr vorletzter Absatz ist ebenso vielsagend und lässt mich kopfschüttelnd zurück. Wenn Sie Ihren letzten Absatz ernst nehmen. Müssten Sie, aus meiner Sicht, konsequenter Weise bei nochmalige kritischen, durchlesen, reflektieren, des vorletzten Absatzes, eigentlich auch weitere Teile Ihres gesamten Artikels, auf diese Aussage hin überarbeiten.

Mit freundlichen Grüßen
K. S.

Anmerkung Tobias Riegel: Der Instagram-Beitrag von Dunja Hayali mit den betreffenden Online-Kommentaren ist doch im Artikel verlinkt.


9. Leserbrief

Hallo,

ich wäre mit Klagen über die bösen sozialen Medien voll “Hass” mittlerweile sehr, sehr vorsichtig.
Anonym ist da niemand mehr, also muss man/frau schon ziemlich dämlich sien, dennoch Hasstiraden oder Beleidigungen zu verbreiten.
Wenn Frau Hayali hier Zitate vorschebet, wäre ich da sehr vorsichtig. Auch Ki und BOts haben die SM längst durchseucht.
Das wieder als Aufhänger zu nehmen und dann das Opfer wegen angeblicher Beleidigungen zu spielen, sieht mehr nach inszeniertem “Haltet den Dieb” aus und mehr ein Vorwand, gleich noch mehr in Zukunft zu verfolgen und zu zensieren.

Ferner ist das Beklagen der Symptome in der gesellschaftlichen Diskussion recht oberflächlich.
Vielmehr wäre die Frage interessant, wer denn die Bots und KIs und Fehlkommentare zum Spalten der Gesellschaft in die Welt setzt.
Wer hier immer noch nicht als erstes “NGO” im Kopf hat, hat den Schuss nicht gehört.
Die und deren Strippenziehr und Finanziers sollten im Fokus der Berichterstattung sein.
Die sind die wahren Delegitimierer des Staates und gehören an Licht gezerrt.
Dann wird sich auch der Debattenraum wieder erholen.

Lg
S. Silber


10. Leserbrief

Hallo zusammen,

der Artikel von Tobias Riegel vermischt 2 Ebenen, die zwar nah beieinander liegen, aber nicht vermischt gehören!

Er schreibt selbst “Die sprachliche Verrohung, die Beleidigungen und Drohungen in Online-Kommentaren sind total abzulehnen.”
Das hätte eigentlich schon gereicht, denn diese Form der Aggression und Drohungen gehören verboten und sollten verfolgt werden.
Die Betroffenen können nicht unterscheiden, bei wem es sich lediglich um eine emotionale Überreaktion handelt, ob es eine eingesetzte Strategie ist, um Angst zu erzeugen und Einschüchterung zu erreichen oder ob es eine ernste Androhung ist, bei der gefährdende Angriffe zu befürchten sind.
Das ist durch nichts zu entschuldigen!

Der folgende Satz “Aber das alles kommt nicht aus dem Nichts.” bezieht sich auf ein anderes Thema und vermischt unangemessen Aktivitäten und Aussagen.
Zunächst ist jeder für die eigenen Verhaltensweisen und eben auch Aussagen, Mails, Chats etc. verantwortlich! Insbesondere bei Erwachsenen sollte hier ein höheres Maß an Respekt, Achtsamkeit und Fairness vorhanden sein. Aufrufe zu Gewalt, Drohungen, Verunglimpfungen und Beschimpfungen können vielleicht mal in einem hitzigen Wortgefecht, in dem polare Standpunkte aufeinander prallen ‘rausrutschen’. In schriftlichen Äußerungen, die bewusst adressiert werden, haben sie nichts, rein gar nichts zu suchen!
Natürlich gibt es Hintergründe und Anlässe; aber die sollten differenziert und mit den richtigen Bezügen dargestellt werden!
Warum ist da eine Grenze weg? Wieso ist da soviel Wut und Hass? Ja, dass kann man versuchen zu erklären!
Auch, dass es von der ‘anderen Seite’ Angriffe, Einschränkungen, Beleidigungen, abqualifizierende Äußerungen, Diskriminierungen gegeben hat, kann dargestellt werden, aber niemals als Begründung für ein solches Verhalten!
Dieser Unterschied ist bedeutsam und unbedingt zu beachten, besonders wenn man möchte, dass der Hass, die Beschimpfungen, die Angriffe von beiden Seiten aufhören sollen!
Sonst ist dies wie eine Einladung zu einer Eskalationsleiter, auf die jeder, wie es gerade passt, aufspringen kann, um die eigene ‘unangemessene Aktion’ zu begründen und zu entschuldigen.
Das führt dazu, dass niemand Verantwortung für das eigene Handeln, für das eigene Sprechen übernimmt, sondern immer den ‘Anderen’ dafür verantwortlich macht.
Nach dem Motto, “der hat aber angefangen !” steigern wir auf tiefem Bewusstseinsniveau in ein “alles ist erlaubt, solange niemand zu Schaden kommt “.
Der Schaden ist schon längst da!
Alle müssen schauen, wie das Rad wieder zurück gedreht werden kann!

Ich weiß, wie zynisch sich ‘Macht’ äußert und trotzdem sollte ‘ich’ mich nicht anstecken lassen.
Scharfe, starke, klare Kritik!
Aufzeigen von sprachlichen Aussetzern der ‘Gegner’ … total richtig und wichtig!

Die Verengung des Debattenraums verdeutlichen, die manipulativen Narrative heraus arbeiten und ihre Macht und Effekte klar darstellen und benennen.
Die Machtstrategien, wie z.B. die ‘Aussonderung der Militärausgaben’, damit sie gar nicht mehr als Teil der Gesamtausgaben genannt und diskutiert werden (welch einfache, aber wirksame Maßnahme!) aufzeigen und entlarven.

Die Verbindungen und Verschränkungen mit Hassmails und Drohungen sind da überflüssig und in meinen Augen kontraproduktiv !

Mit freundlichen Grüßen
Frank Brenscheidt


11. Leserbrief

Das schönste Schlusswort und absolut hörenswert ist diese Stelle (Minute 7:42) bei KuchenTV:

https://www.youtube.com/watch?v=twDMPh1KfLc#t=462s

“Aber ich hab ja die richtige Meinung und das ist was ganz anderes, weil ich steh ja für gute Sachen ein!”
“Überraschung – das denken die anderen zufälligerweise genauso.”

Zu Dunja Hayali: Zuerst sagt sie, dass es durch nichts zu rechtfertigen sei, den Tod Charlie Kirks zu feiern – und dann feuert sie ellenlang alle anti-rechten Schimpfwörter gegen ihn ab, die sie drauf hat.

Das ist so, als ob jemand sagt, die Vergewaltigung eines Mädchens sei durch nichts zu rechtfertigen – aber dann ellenlang erzählt, wie aufreizend doch ihr kurzes Röckchen war und wie knallrot geschminkt ihre Lippen … –

Ja – woher kommt überhaupt dieses ganze “Hass und Hetze” ??
Die Grünlinken sind die Urquelle, das Ursamenkorn – zu 99,9%!

Warum?

Wenn eine kleine Gruppe plötzlich in ein Land springt und sagt: “So, Leute – wir haben herausgefunden, wie man gut & richtig lebt – und ihr sollt jetzt alle so leben, wie wir uns das wünschen!” — dann ist DAS der aggressive Akt!
Wenn meine Nachbarin heimlich in meine Wohnung einbricht und alle Möbel in meinem Wohnzimmer umstellt, weil sie findet, dass sie einen besseren Geschmack hat als ich – dann ist DAS der aggressive Akt. Nicht ICH bin in ihre Wohnung gegangen und hab bei ihr die Möbel umgestellt – sondern sie bei mir! Das darf man nie vergessen: dieser erste aggressive Akt “ihr sollt jetzt alle nach unsrer Regie leben!” ging von den Grünlinken aus!

Und darauf folgt dann der zweite aggressive Akt: Wenn man sich weigert, nach ihrer Regie gut sein zu wollen – dann wird man verbal von ihnen als Unmensch beschimpft…
Und DARAUS folgt dann erst als Echo-Echo-Echo dieses ganze “Hass und Hetze” – weil wir uns einfach verbitten, dass sie die Regisseure unseres Lebens sein wollen.

Zumal ihre Gutsei-Anordnungen auch noch so bekloppt sind:
– die Sprechregeln, die sie uns anerziehen wollen
– die Heilige Wärmepumpe als einzige Art, das Klima zu schützen
– die hingehunzte unbegrenzte Migration als einzige Art, Flüchtlinge zu lieben

Das wollte ich mal loswerden. Hab nämlich lange überlegt, ob Hass & Hetze gleichermaßen von rechts und links ausging und es sich irgendwie aufgeschaukelt hat. Aber bin zu der Auffassung gekommen, dass das Ursamenkorn von grünlinks kam.

(dass der Neoliberalismus auch schon so was war, dass alle nach einem bestimmten Zwang leben sollten – lass ich jetzt mal weg)

Martin


12. Leserbrief

Hallo liebes Nachdenkseiten-Team,
guten Tag Herr Riegel,

Sie schreiben, die zitierten Aussagen von Frau Hayali seien von Zuschauern als “pietätloses politisches Framing eines doch einfach nur zu verurteilenden Attentats empfunden” worden.

Da muss ich mich fragen, ob Sie sich mit dem Wirken von Herrn Kirk schon auseinandergesetzt haben. Mir wurden schon lange vor dem Mord an ihm eine ganze Reihe seiner Videos und Gespräche auf Youtube vorgeschlagen und ich muss sagen, was der Mann in seinen vielen Vorträgen und Gesprächsrunden von sich gegeben hat, war genau das: eine Ansammlung von abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen, wenn auch, das musste man ihm lassen, in einer durchaus klug und eloquent vorgetragenen Form. Soll das jetzt nicht mehr ausgesprochen werden, weil er ermordet wurde? Das wäre doch genau die Art (Selbst-)Zensur, gegen die sich die Nachdenkseiten seit Jahren zu Recht stemmen.

Im Übrigen kann ich Ihnen zwar zunächst einmal nur zustimmen: Die Verrohung im Umgang miteinander ist eine Gefahr für unsere Gesellschaft und man kann nur hoffen, dass in Deutschland möglichst bald alle Seiten die USA als abschreckendes Beispiel erkennen. Die Form des Umgangs dort mit dem politischen Gegner ist noch einmal weit schlimmer als das hier der Fall ist.

Dies führt mich aber zu meiner letzten Bemerkung: Die Reaktion der Vertreter der US-Regierung auf den abscheulichen Mord an Herrn Kirk zeigt meines Erachtens, wie weit diese Regierung in Richtung Faschismus gerückt ist. Es wird ganz offen angekündigt, die Macht des Staates zu nutzen, um unbequeme Kommentare (die aber bei weitem nicht strafbar sind) zu verfolgen. Linke Gruppierungen sollen verfolgt und “zerschlagen” werden. Den Medien wird offen gedroht. Diese Rhetorik (wie auch die Ziele) gleicht der der Nationalsozialisten zu Beginn ihrer Machtergreifung in erschreckendem Maße.

Wenn man dann noch hinzunimmt, dass Trump schon mehrfach angedeutet hat, dass die Begrenzung des Präsidenten auf zwei Amtszeiten aus seiner Sicht nicht unabänderbar ist, kann ich zumindest verstehen, dass sich den offensichtlich bedrohten politisch Linken in den USA die lange für obsolet erklärte Frage in den Vordergrund drängt: Ab welchem Zeitpunkt war damals in Deutschland gewaltsamer politischer Widerstand gerechtfertigt? Und was bedeutet das für die heutige Situation in den USA?

Jedenfalls kann ich nach alldem nur sagen, dass ich trotz allen hiesigen Problemen heilfroh bin, in Europa zu wohnen.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Mohrmann


13. Leserbrief

Moin Herr Riegel,
moin liebe NDS-Redaktion,

wer Sturm sät, wird Wind ernten. Abgesehen von der Pietätlosigkeit einer Frau Hayali, sollte diese auch als “Verursacherprinzip” bekannte Weisheit zum Allgemeinwissen gehören. Es kann daher nicht davon ausgegangen werden, daß mit entsprechenden Reaktionen beim Publikum nicht gerechnet werden konnte; im Gegenteil scheint man genau dies beabsichtigt zu haben. Eine Verrohung der Sprache ist, ganz im transatlantischen Sinne zur Vorbereitung eines europäischen Krieges gegen Rußland, unbedingte Voraussetzung, um verrohten Worten verrohende Taten folgen lassen zu können. Daß das Zielpublikum diese Manipulation auch noch zwangsfinanzieren muß, setzt diesem “Sahnehäubchen” noch die Kirsche auf.

Da grenzt es durchaus an Ironie, wenn ein Verfechter von öffentlich verfügbaren Schußwaffen durch ebendiese zu Schaden kommt. Anstatt ganze Kübel mit negativen Konnotationen über das Opfer auszugießen, sollte man lieber darüber nachdenken, den Gebrauch von Schußwaffen streng zu reglementieren, wie wir das beispielsweise in Deutschland haben (wobei hier der Regel-Wahn ebenfalls bizarre Züge annimmt, wenn man Sportschützen und sogar Jägern die Hefte aus der Hand nehmen will).

Übrigens bin ich durchaus der Meinung, daß der Wirtschaftskrieg eine Wirkung hat, nämlich eine negative für Deutschland und eine positive für die USA. Auch negative Wirkungen sollten benannt werden, denn ein Wirtschaftskrieg hat in der Regel immer Folgen & Effekte.

“Onlinepause” kann nur bedeuten: Man schleift ein weiteres sprachliches Tabu in der veröffentlichten Meinung, woraufhin die Reaktionen erwartungsgemäß sehr heftig ausfallen — und wartet dann einfach ab, bis sich die Wogen geglättet haben. Das ist eine bewährte Salamitaktik für eine weiter voranschreitende, sprachliche und vor allem entmenschlichende Verrohung. Mit bösartigen Unterstellungen (“abscheulich”, “rassistisch” [zieht immer!], “sexistisch” [ja ja, die alten, weißen Männer] & “menschenfeindlich” [sic]) hat ihr Kommentar Charlie Kirk im Grunde zu einem “Feind” gemacht, den es zu vernichten gälte, ohne auch nur den Raum für Diskussionen über seine Ansichten offen zu lassen — Richter & Henker in einem.

Markus Klöckner hat in diesem Artikel auf Manova den Vorgang ebenfalls kommentiert:

https://www.manova.news/artikel/der-menschenfeind-und-frau-hayali

Er stößt sich besonders am Begriff “Menschenfeind”; ich werte dieses Manöver (im TV geschieht nichts ohne vorheriges Script!) als gezielte Umdeutung bestimmter Menschen zu Objekten. Sein Fazit kann ich nur unterschreiben:

“Hauptnachrichtensendungen, die einem konservativen Christen, der seine Standpunkte vertrat, einen Tag nach seiner Ermordung Menschenfeindlichkeit hinterherwerfen, tragen mit zu jenen Zustände bei, die sie auf verquerem Wege kritisieren.”

Dieser Vorgang ist ein weiteres Beispiel dafür, daß der ÖRR abgeschafft gehört. Wozu gibt es noch gleich das Studienfach “Journalismus”, wenn man dessen Regeln täglich bricht? Auch die Gesetzeslage bezüglich ÖRR wie “ausgewogen” und “neutral” Bericht zu erstatten, scheint nicht einmal das Papier wert, auf das es einst gedruckt wurde.

Bei den Online-Kommentaren sollte man jedoch vorsichtig sein:
Nicht selten werden Menschen (oder gar Maschinen mittels KI?) extra dafür bezahlt, Konflikte zu schüren, gute Ansichten niederzuschreiben oder einfach nur zu provozieren. Bemühen Sie mal eine Suchmaschine Ihrer Wahl nach “Troll” oder “bezahlter Troll”. Daher habe ich es aufgegeben, Leserkommentaren genauso viel oder sogar mehr Bedeutung beizumessen als der Artikel, zu dem sie geschrieben wurden. Bei Ihrem “Leserbriefe”-Format ist das etwas anderes, denn Sie moderieren aktiv, was ich sehr gut finde.

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Schauberger

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Leserbriefe

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