Leserbriefe zu „Markus Lanz im ZDF: Mit emotionaler Propaganda gegen Sahra Wagenknecht“
In diesem Beitrag kommentiert Tobias Riegel die Markus-Lanz-Talkshow vom 30. Oktober. Sie sei einer „skandalösen Dramaturgie“ gefolgt und ein „neuer Tiefpunkt im ZDF“: Zum allzu bekannten Prinzip „drei angepasste Gäste und der Moderator gegen einen kritischen Gast“ sei bei dieser Talkshow noch die Arbeit mit emotionalen Tricks hinzugekommen. Der Moderator und die anderen Gäste hätten den üblichen Block gebildet, um die Abweichlerin Wagenknecht gemeinsam zurechtzuweisen. Durch die Anwesenheit der in russischen Gefängnissen drangsalierten Ex-Pussy-Riot-Aktivistin Maria Aljochina seien in der Sendung zusätzlich unseriös die Ebenen zwischen Geopolitik und individuellem Schicksal vermischt worden. Wir danken für die zahlreichen und interessanten Zuschriften, die wir hierzu erhalten haben. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.
1. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
Ich muss/möchte mich bei Ihnen von Herzen bedanken – zum einen für den Artikel über die Lanz-Gruselshow, zum anderen, dass Sie sich das antun und mir so ersparen, mir derartige Sendungen antun zu müssen -ich meide unsere öffentliche Medien seit drei Jahren!
Danke für Ihre unermüdliche und so wichtige Arbeit!
Freundliche. Grüße
Gaby Engel
2. Leserbrief
Sehr geschätzter Tobias Riegel,
Respekt für Ihre Analyse auf den Punkt (meiner Meinung nach) mit zum Beispiel Schlüsselsätzen wie: “Angesichts eines rührenden Einzelschicksals erscheint dann jede rationale politische Betrachtung plötzlich „eiskalt“.” oder “Man kann sehr wohl innenpolitische Tendenzen in Russland kritisieren und gleichzeitig einen Krieg zwischen Deutschland und Russland verhindern wollen.”! Viele in meinem Umfeld kommen da nicht selber drauf – traurig/erschütternd aber wahr. Danke für den Artikel/Kommentar!
Herzliche Grüße
Andreas Rommel
3. Leserbrief
Erst einmal herzlichen Dank für Ihre hervorragende Arbeit, die ich nach Kräften unterstütze.
Zum letzten Artikel Lanz/ Wagenknecht möchte ich gerne noch anregen die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass diese Pussy Riot Bewegung in Russland eine Bewegung der CIA bzw. ihrer zahlreichen NGOs (s.auch das gleichnamige Buch von F. William Engdahl) sein könnte. So kam mir das schon immer vor. Ich könnte es mir also sehr gut vorstellen. So unterwandern gewisse Kräfte doch zahlreiche (alle?) Länder. Es wäre meiner Ansicht nach sehr wichtig herauszufinden, ob das nicht auch so eine Organisation ist, die nur dazu ins Leben gerufen wird, Putinabneigung, Russlandabneigung bzw. -hass zu schüren.
Dass sie dann so jemanden bei uns im ÖR in eine Talkshow einladen, das wäre in meinen Augen dann ein weiterer Schachzug, der für die Antirusslandpropaganda sehr gut genutzt werden kann. Das ist jetzt, wie gesagt, alles nur eine Vermutung von mir.
Herzliche Grüße
Martina Sailer
4. Leserbrief
Lieber Herr Riegel,
ich verstehe Ihre Empörung nicht. Alle gegen Eine(m) das ist doch der Sinn dieses Propagandasenders. Wer sich in einen solchen Käfig begibt, weiß was ihn erwartet und wertet diese Figuren sogar noch auf. Ich finde es als Heuchelei, wenn man sich darüber beschwert. Frau Wagenknecht scheint mir in manchen Dingen sehr naiv zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Weber
5. Leserbrief
Lanz hat gemeinsam mit Jörges schon vor Jahren ziemlich genau das gleiche aufgeführt, ebenfalls mit Wagenknecht. Es ist ein Skandal ohnegleichen, daß derartige „Talkshows“ mit *Zwangs*gebühren finanziert werden.
Zum Thema noch ein Link: Lanz und Pussy Riot
Peter Stribl
6. Leserbrief
Sehr geehrtes Team der Nachdenkseiten,
Ihr seid eines der vertrauenswürdigen Medien, welchen ich täglich meine Aufmerksamkeit schenke. Vielen Dank für Eure äußerst wichtige Arbeit. Zum Artikel “„Markus Lanz“ im ZDF: Mit emotionaler Propaganda gegen Sahra Wagenknecht” möchte ich ein paar Gedanken loswerden.
Ich verstehe nicht, warum sich Sahra Wagenknecht angesichts vergangener Erfahrungen (sogar in gleichem Format) mit den öffentlich Rechtlichen wieder auf solch ein Niveau herabläßt und an derartigen offensichtlich manipulierten “Talk”shows teilnimmt. Dummheit kann ich ihr nicht vorwerfen und als narzistisch schätze ich sie auch nicht ein. Was aber treibt sie dann in solche Abgründe? Daß zwangsfinanzierte Staatsmedien unter Parteienaufsicht das BSW kaum beleuchten ist doch systemrelevant, darf aber nicht Grund sein, sich selbst in dessen manipulierte Shows zu manövrieren. Damit tut sie weder sich, noch dem BSW einen Gefallen. Sie sollte medienwirksame Arbeit auf unabhängige Medien und die Basis selbst verlagern.
Ich freue mich über jeden Eurer aufschlußreichen Artikel. Macht weiter so.
Andreas Gleißner
7. Leserbrief
Herr Riegel schreibt, “Wer starke Nerven hat, kann sich die ganze Talkshow unter diesem Link anschauen“. Meine Empfehlung ist, auf solche Sendungen wie auch die inzwischen sog. „Nachrichtensendungen“ von ARD und ZDF zu verzichten. Die Frage, was solche Manipulationen mit einem selbst machen, sollte sich jeder stellen. Die dahinterstehende Haltung ist blanker Chauvinismus und Narzissmus. Ich frage mich, ob ich mir dies antun will und meine Antwort lautet Nein. Sie machen über kurz oder lang psychisch krank. Ich denke, jeder mit einem gesunden Gespür merkt zumindest diese Heuchelei in diesen Sendungen. Einen Ausschnitt der Sendung habe ich in den Videohinweisen der Nachdenkseiten gesehen und mir hat es ganz und gar gereicht.
Gleichwohl bewundere ich diejenigen Journalisten, die es schaffen, solche Sendungen mit Abstand zu analysieren.
Noch eine Anmerkung zu Pussy Riots: damals habe ich die Vorgange um diese Gruppe verfolgt und ich fragte mich immer, wie wohl umgekehrt das deutsche Rechtssystem reagiert hätte, wenn nachtbusige Frauen eine Aktion in einer katholischen Kirche gemacht hätten, womöglich im Kölner Dom. Inzwischen kommt man ja in unserem Land wegen 19,53 € nicht bezahlter Steuern ein halbes Jahr in Isolationshaft und Satire ist eine Beleidigung. Wieder das alte Spiel: auf die anderen zeigen, anstatt den Dreck erstmal vor der einigen Tür kehren. Der Trick ist auch hier: die anderen sind die Schlechten und wir die Guten. Auch hier kommt dieser unerträgliche oben genannte Chauvinismus zum Ausdruck. Das kann für die Seele nicht gut sein!
Mit freundlichen Grüßen
G.R.
8. Leserbrief
Lieber Herr Riegel,
ich warte sehnsüchtig seit dem 31.10. auf Ihren Artikel – seit ich diese Sendung gesehen habe, treibt sie mich um, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass Sie dazu schweigen würden.
An Kerstin Münstermann und ans ZDF habe ich in meiner Verzweiflung schon geschrieben, aber so treffend und umfassend wie Sie habe ich nicht in Worte fassen können, was mich an diesem Auftritt so erschüttert hat. Tatsächlich habe ich mir die komplette Sendung mindestens zweimal angetan, um zu begreifen, was da tatsächlich passiert ist.
Diese Fehlbesetzung, die neben dem Publikum vor den Fernsehern auch allen anderen Beteiligten schadete (ja, Frau Münstermann und Herr Masala, auch Ihnen!), dieses konsequente Missverstehen-wollen, diese plötzlichen Richtungswechsel (K.M.: “machen Sie eigentlich weiter?”; M.L.: plötzlicher Schwenk von Meinungsfreiheit in Deutschland zu Meinungsfreiheit im BSW), diese permanenten, aggressiven Unterbrechungen, diese stilisierten Empörungen – überhaupt diese ganzen Irrationalitäten, die sich so nur in manipulativen Propagandaveranstaltungen wiederfinden, waren zum Fremdschämen ersten Grades.
Mich hat das wieder so beschäftigt, so erneut im meinem Vertrauen in unsere Gesellschaft erschüttert, dass ich Reinhard Mays „Narrenschiff“ langsam auswendig kann.
Es ist, als hätten alle den Verstand verlor’n, sich zu Niedergang und Verfall verschwor’n – treffendere Worte fallen mir dazu nicht ein. Wie halten Sie und Frau Wagenknecht und Herr Warweg und all diejenigen, die sich dem Irrsinn stellen, nur aus?
Als Schmerz-Ausgleich habe ich erstmal meinen monatlichen Beitrag erhöht.
Danke!
Alles Gute von Karin Ufer
9. Leserbrief
Richtig, Tobias Riegel: “Warum tut Wagenknecht sich das immer wieder an?”
Dass Lanz&Co-Sendungen letztlich eine Sarah Wagenknecht lediglich nur zur Quotensteigerung brauchen ist im Zeitalter der Aufmerksamkeitsökonomie offensichtlich.
Zwar gab es gesteigerte Einschaltquoten , Dank sog. “Pandemie”, nichtsdestotrotz scheint mir dieses Format doch auf dem absteigenden Ast.
Wer genau schaut sich diese Sendung eigentlich (noch) an, und was bewirkt sie bei wem? Können die Nachdenkseiten etwas darüber sagen?
Und gehen Sie, lieber Tobias Riegel, wirklich davon aus, dass die “wichtigen Inhalte”, von Sahra Wagenknecht das Lanz-Publikum beeindrucken?
Wer sich folgende Denkimpulse zu Gemüte führt, kann einen erweiterten Blick darauf werfen, was Einzelpersonen bewirken können:
Die Unabhängigkeit der menschlichen Geschichte von Einzelpersonen | Die Logik von “Freund und Feind”
Beste Grüße
Ute Plass
10. Leserbrief
Hallo,
tja Herr Riegel,
Markus Lanz,…der neue Böhmermann der Untugend…
und…
tja Herr Riegel, ich gehe davon aus …Sie finanzieren diesen Schund, Monat für Monat, Jahr für Jahr…
Haben Sie ein Herz, und helfen Sie mit uns von dieser Tyrannei der Untugend zu befreien!
Gruß
T. Rath
11. Leserbrief
Lieber Tobias Riegel,
im Großen und Ganzen stimme ich mit Ihnen überein, doch ich bin selbst eine ehemalige feministische Politkerin und Atheistin, daher habe ich natürlich auch eine etwas andere Perspektive.
Ich kenne Markus Lanz eigentlich nur als Rabulisten, der der eingeladenen Person mit abweichender Meinung ständig ins Wort fällt. Deshalb verstehe ich nicht, dass Sahra Wagenknecht sich immer noch in seine Show einladen lässt. Von Kerstin Münstermann, als Parlamentsredakteurin der Rheinischen Post, erwarte ich keine individuelle Meinung, was sie in mehreren Statements bestätigt, es überrascht jedoch, dass sie keinerlei Einschränkungen der Meinungsfreiheit sieht.
Auch von Carlo Masala erwarte ich nichts anderes, als dass er die herrschende Meinung / Meinung der Herrschenden vertritt. Er ist sich mit der Regierung darin einig, dass die Aggression einseitig von Russland ausgeht, was ihm die Ex-Pussy-Riot-Aktivistin, Maria Aljochina bestätigt. Sie sieht das durch den russischen Angriff auf die Ukraine bestätigt und gab sich im Übrigen so larmoyant, dass selbst der Talkmaster mit den Tränen kämpfte.
Obwohl ich Forderung von Frauen nach Gleichberechtigung begrüße, sind provokante Aktionen fast immer unüberlegt. Als Frauenband dieses Namens in der Christi-Erlöser-Kathedrale aufzutreten war ein Sakrileg. Vermutlich waren die Aktivistinnen wütend, doch authentische Feministinnen würden sich nie selbst auf ihre Vagina reduzieren, sondern die Anerkennung ihrer Würde als physisches, psychisches und emotionales Subjekt fordern!
Zeitgleich traten barbusige Frauen im Straßburger Münster auf, die von Ordnungskräften angezeigt wurden. Wenn Frau Aljochina dasselbe Spektakel im Kölner Dom veranstaltet hätte, wäre die Konsequenz garantiert nicht anders, als was ihr in Moskau widerfahren ist. Eventuell wäre sie an einen liberalen Richter geraten, der jugendlicher Leichtsinn unterstellt hätte. Dann wäre sie vielleicht mit einer kürzeren Haftstrafe davon gekommen.
Von meiner Russischdozentin erfuhr ich, dass sich die Kirche nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erneuert und durch Kooperation mit der Regierung erheblichen Machtzuwachs erlangt hat. Atheisten mussten sich taufen lassen, um wieder orthodoxe Christen zu werden. Wegen der wahrgenommenen Bedrohungslage durch die NATO, priorisiert Putin die Verteidigung der russischen Souveränität.
Abgesehen davon, nimmt die Gewalt gegen Frauen wieder zu. In Deutschland werden jährlich ca. 160 Frauen durch Expartner oder Verwandte ermordet, was von Richtern oft als Familiendrama abgetan wird. – Es braucht Männer, die andere Männer darauf aufmerksam machen, dass sie emotionel instabil sind und etwas dagegen unternehmen sollten.
Im übrigen geht es dabei nicht um Ausländer oder Immigranaten, sondern um echte deutsche Männer! Vielen Dank!
Mit besten Grüßen,
Karina Harris
12. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
normalerweise schätze ich Ihre Beiträge sehr – diesmal, finde ich, haben Sie sich aber in unangenehmer Weise vergaloppiert.
Das fängt schon an bei der Überschrift: “Mit emotionaler Propaganda gegen Sahra Wagenknecht”.
Ich habe erst Ihren Beitrag gelesen und danach die Lanz-Sendung angekuckt.
Ich gebe Ihnen in allem recht, was sie am Verhalten von Lanz gegenüber Sahra Wagenknecht im ersten Teil der Sendung kritisieren – das war beckmesserisch, lachhaft und widerlich. Lanz hat sich mit seiner unprofessionelle Abneigung gegen Wagenknecht selbst demaskiert.
Um so trauriger finde ich es allerdings, dass Sie in eine spiegelbildlich ähnliche Ablehung verfallen, wenn es um Maria Aljochina geht. Sie werfen ihr – oder Lanz, so klar wird das leider nicht – “emotionale Propaganda” vor: ” Angesichts eines rührenden Einzelschicksals erscheint dann jede rationale politische Betrachtung plötzlich „eiskalt“.Diese Rolle übernimmt in der Sendung die in russischen Gefängnissen schwer drangsalierte Ex-Pussy-Riot-Aktivistin Maria Aljochina mit Leidenschaft. Dabei teilt sie hart gegen Wagenknecht aus.” Soso, sie hat also mit Leidenschaft diesen Part übernommen, hat hart gegen Wagenknecht ausgeteilt und überdies “emotional (und unseriös)” die geopolitische Ebene mit ihrer individuellen schlimmen Erfahrungen vermischt. Sie wirft “in ihren Monologen so alles durcheinander” und liefert “eine krude Mixtur”.
Ich frage mich, was für eine Sendung Sie da gesehen haben – Maria Aljochina hat für meinen Geschmack emotional sehr gefasst ihr Schicksal geschildert und ihre Sicht der politischen Lage in Russland – nix mit Leidenschaft, hart und unseriös! Ob Lanz da echt heulen mußte oder nur heuchelte, darüber kann man streiten. Aber was Sie da Maria Aljochina anhängen möchten, ist fast schon ehrenrührig. Warum tun Sie das? Ich fürchte, es sind Sie, der individuelles Schicksal und Geopolitik nicht unter einen Hut zu bringen vermag bzw. auch auseinander halten kann. Sie hätten es lieber gehabt, wenn nur die geo- und sonstige Politikebene zur Sprache gekommen wäre? Sie schreiben ja: “Man sollte in politischen Debatten ganz auf den Einsatz emotionaler Einzelschicksale verzichten, weil es eine sachliche Diskussion erheblich behindert” – hoppala, der Begriff “Einzelschicksale” klingt doch recht enthüllend und läßt tief blicken…Nö, Herr Riegel, das ist nicht gut, was Sie da vorschlagen – vor allem wenn es um Kriege geht oder sonstige unmenschliche Veranstaltungen. Einzelschicksale ausblenden, weil es die sachliche Diskussion behindert. Nönö, Herr Riegel, man muss immer wieder und lautstark daran erinnern, dass es um 100 000e von Einzelschicksalen geht!!! Schicksale von Menschen mit Emotionen!
Oder ist ihr verengter Blick doch bloss nur dem Umstand geschuldet, dass Sie Wagenknecht verteidigen wollten? (Auch hier muss ich Ihnen nochmal widersprechen, wenn Sie schreiben: “Angesichts eines rührenden Einzelschicksals erscheint dann jede rationale politische Betrachtung plötzlich „eiskalt“. Dass Wagenknecht nach den Schilderungen von Maria Aljochina ziemlich eiskalt rüberkam, haben Sie richtig beobachtet. Aber das war nicht die Schuld von Lanz’s fieser Dramaturgie, sondern es war ein enthüllender Moment der emotionalen Verkümmerung, der viele Politiker erliegen- auch wenn sie im Denken ziemlich richtig liegen. Und vor allem dann, wenn Sie mit Emotionen konfrontiert werden, die ihren “Narrativen” widersprechen…
Mich hat die Sendung jedenfalls zum Nachdenken gebracht, von welcher Perspektive her ich denke: Bin ich in Gefahr, weil ich Wagenknechts Position weitenteils teile, zu ignorieren, wie gnadenlos Russland unter Putin tatsächlich ist ? (Geworden ist, muss man wohl sagen – Maria Aljochina beschreibt das ja als schleichenden Prozess). Dieses Nachdenken aus der Perspektive des einzelnen Menschen und das Einfühlen in ihre Perspektive, bringt mich nicht dazu, die geopolitischen Realitäten und politischen Zustände zu ignorieren, mehr Rüstung zu fordern, russische Initiativen klein zu schreiben etc. – ganz im Gegenteil: es hilft, realistisch auf die Zustände zu blicken und nicht so leicht eindimensionalen Narrativen zu verfallen. Denken Sie mal drüber nach!
Vielleicht hilft Ihnen dabei das Video, das auf dieser Seite zu sehen ist, (relativ weit oben). Da sieht man nichts von Geopolitik, nix von rationaler Diskussion – da sieht man nur Tote.
sciencefiles.org/2025/08/20/17-millionen-tote-ukrainische-soldaten-opfer-westlicher-werte/
Ansonsten, Herr Riegel, danke für die Nachdenkseiten! Bleiben Sie standhaft!
Mit freundlichen Grüßen
Karl Kudla
13. Leserbrief
Liebes Nachdenkseitenteam,
Zum sehr zutreffenden Artikel von Tobias Riegel: ich bin Abonnentin von „Sahras offiziellem Infokanal“. Der Link zu der besagten Sendung wurde dort geteilt. Als langjährige Totalverweigerin von Polittalksendungen, fühlte ich mich trotzdem bemüßigt mir dann doch Frau Wagenknechts bewundernswerte Standhaftigkeit gegenüber Herrn Lanz und seinen unhaltbaren Aussagen für wenige Minuten anzuschauen. Da ich diese inszenierte und choreographierte Verlogenheit nicht aushalte, musste ich schnell aufgeben. Das Niveau solcher Sendungen ist so unterirdisch, das es bloße Zeitverschwendung ist, sich diesen Käse anzuschauen. Kasperltheater für Erwachsene. Ich lese ja auch nicht die Zeitung mit den 4 großen Buchstaben. Wie pflegte mein Vater schon vor über 30 Jahren zu sagen: Volksverdummung.
Danke und Bewunderung an Frau Wagenknecht, dass Sie es immer wieder schafft, sich in solch abgeschmackten Situationen zu begeben. Danke an Herrn Riegel und die Nachdenkseiten, dass Sie sich solchen Unsinn anschauen und entlarven.
Mit freundlichen Grüßen
Wiebke Damm
14. Leserbrief
Danke für Ihren heutigen Artikel über Lanz. Folgend mein gestriger Brief an Dr.Himmler vom ZDF. Vorab habe ich ihn auch an die Bundestagsparteien sowie BSW und andere per Mail verschickt.
Mit der Bitte um Kenntnisnahme
Ich bin ein treuer Leser der NDS
und viele Grüße an sie alle
J.Otte
An den
Intendant des ZDF
Dr. Norbert Himmler
ZWEITES DEUTSCHES FERNSEHEN
55100 Mainz
3-11-2025
Betr.: ZDV-Sendung Markus Lanz v. 30.10.2025
Hallo Herr Dr. Himmler,
kurz zu meiner Person: Jahrgang 1941, 1946 aus Waldenburg Schles. vertrieben. Vergewaltigungen durch Polen, Not und Elend sind immer noch in meinem Gedächtnis.
Als Architekt/Dipl.Ing habe ich buchstäblich diese Bundesrepublik mit aufgebaut und glaubte: Nie wieder Krieg!
Uns wird Tag für Tag medial eingehämmert: „Kriegstüchtigkeit“ tut Not. Ein altes Wort, das bereits furchtbares Unheil anrichtete! Russland als Feind ist ausgemacht und Mahner werden fertiggemacht.
Das ZDF ist Vorreiter und Markus Lanz sowie verschiedene Nachrichtensprecher:innen sind Meister der Manipulation und Desinformation. M.Lanz stellte das in seiner Sendung vom 30.10.25 mit Sarah Wagenknecht erneut deutlich unter Beweis!
Er orchestrierte diese Sendung in der Absicht, Sarah Wagenknecht zu destabilisieren, sie persönlich zu vernichten und damit eine demokratische Partei unwählbar zu machen! Die Wahl der Gäste bestätigt dieses Vorhaben. Alle drei geladene „Gäste“ und der „Moderator“ waren als Block gegen Wagenknecht! Austausch von Argumenten wurde nicht geduldet! Die stets TV-präsente Frau Münstermann gebärdete sich aufgeregt als beste Assistentin von Herrn Lanz. Der in seiner Arroganz nicht Moderator war, sondern die Rolle des eitlen Hauptakteurs spielte. Herrn Masala war emotional zurückhaltend aber voll auf Anti-Kurs Russland! Das der Ukraine Krieg eine Entstehungsgeschichte und die NATO-Osterweiterung eine Rolle im Geschehen hat, wird diskussionslos als absurd abgetan!
Sogar der Vervielfältigungsfaktor über Frau Münstermanns Rheinische Post wurde einkalkuliert! Das ist die vielgepriesene Meinungsvielfalt unserer Medienlandschaft?*
Diese ZDF-Sendung war ein Lehrstück medialer Manipulation, Desinformation und Propaganda!
Höhepunkt war die russische Aktivistin M. Aljochina. Dieser kalkulierte Auftritt war in Lanzens Vorhaben, die Zerstörung der Person S.Wagenknecht, fest eingeplant! Dazu die peinliche Tränenaktion des selbstgerechten „Moderators“. Ich meine: dass war ein gemeiner Missbrauch von Frau Aljochina. Und alles unter allgemeinen Beifall der „Gäste“! Die silberne Kalaschnikow am Hals von Frau Aljochina haben die Akteure wohl als schickes Accessoires hingenommen.
Markus Lanz „erarbeitete“ mit Frau Aljochina die These, das Putins ständige Kriege der letzten zwanzig Jahre den Hinweis gäben, er wolle sogar Berlin angreifen. Selbstgefällig verdrängte Lanz, dass gerade in dieser Zeit der Westen furchtbare Angriffskriege führte. U.a. die Destabilisierung des gesamten Nahen Ostens einschließlich Libyens!
Ist Herrn Lanz, dem ZDF und den anderen Akteuren nicht bekannt, dass bereits damals eine „Koalition der Willigen“ aktiv war, die neben Tod, Elend und Vernichtung auch unendliche Flüchtlingsströme auslöste! Welche Einstellung muss beim ZDF, Herrn Lanz und all den anderen Nachrichtensprechern:innen herrschen, diesen furchtbaren Begriff „Koalition der Willigen“ heute wieder kommentarlos zu verwenden!
Erinnert sich keiner Ihrer Damen und Herren an den letzten US-Drohneneinsatz vom 29. August 2021 in Kabul, nach 20jährigem furchtbarem Krieg für „unsere Freiheit“ am Hindukusch! Da tötete die letzte US-Drohne 10 Zivilisten! Davon 7 Kinder! Ist Ihnen auch nicht bekannt, dass der Friedensnobelpreisträger Obama eine „Todesliste“ führte, die u.a. fast 1600 ermordeter Zivilisten das Leben kostete? Sät da Lanz mit seinem Berlin-Vergleich etwa bewusst Hass?! Ist sie das, die verdammte bigotte Arroganz des ZDF!?
Kennen Sie tatsächlich nicht die Worte von Papst Franziskus: dieser Krieg wurde entweder provoziert oder aber nicht verhindert! Wenn darin auch nur ein klitzekleiner Funken Wahrheit liegt, dann wäre es Ihre verdammte Pflicht, uns das zu vermitteln und nicht uns mit einschlägigen Sichten auf Krieg mit Russland zu trimmen. Ihre Kollegen vom Spiegel stellten in einem Faktenscheck über den gewaltsamen Sturz 2/2014 des demokratisch gewählten Präsidenten der Ukraine am 6.3.2014 fest: „Fazit: Betrachtet man den Präsidentschaftswechsel (2014) in der Ukraine “rein juristisch”, hat Putin recht. Eine andere Frage ist, inwieweit diese Sicht in revolutionären Zeiten politisch maßgeblich ist – und es ist eine noch andere, ob Putin einen glaubwürdigen Anwalt des Rechtsstaats abgibt.“**
Sind „rein juristisch“ so Ihre Informationen zu sehen?! In einer Zeit, in der über Krieg oder Frieden entschieden wird?! Können Sie das vor Ihrem Gewissen noch verantworten!
Ist Ihnen in Ihren Redaktionen nicht klar, dass Sie die schlimme Rolle der Medien von 1914 erneut spielen. Und das mit dem Wissen, wie furchtbar diese Rolle endete! Da wären Schulungen angebracht!*** Ch.Clarks Schlafwandler lassen grüßen!
Warum unterschlagen Sie die Entstehungsgeschichte! Was haben Sie alle aus der historisch einmaligen Chance von 1991 nur gemacht!!
Sie Herr Himmler und Ihre Redaktion machen sich nach meiner Auffassung der Kriegsvorbereitung mitschuldig!
Abschließend eine Frage als einer Ihrer Zwangs-Finanziers: erhalten ihre „Gäste“ w.z.B. Frau Münstermann eigentlich für Ihre Auftritte im ZDF Gage? Wenn ja: wie hoch ist der Betrag?
Ich erwarte eine Reaktion des ZDF
und grüße Sie
J.Otte
Architekt
- *rp-online.de/panorama/fernsehen/markus-lanz-sahra-wagenknecht-trifft-auf-pussy-riot-aktivistin_aid-138082319
- **bild.de/politik/inland/interne-kurse-enthuellt-so-sollen-reporter-von-ard-und-zdf-ueber-migration-reden-69035669318b8b65a5894b5b
- ***spiegel.de/politik/ausland/ukraine-faktencheck-putin-und-der-legitime-praesident-a-957238.html
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