Hinweise des Tages

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  1. Heinz J. Bontrup: Mehr Umverteilung geht nicht.
    Seit 2001 zeigt sich insgesamt ein Anstieg des Volkseinkommens um 202 Milliarden Euro. Um diese Summe ist Deutschland also insgesamt reicher geworden. Von diesem Reichtum entfallen auf Unternehmens- und Vermögenseinkommen gut 171 Milliarden – dies entspricht einer Quote von fast 85 Prozent. Auf die Arbeitnehmerentgelte der gut 34 Millionen abhängig Beschäftigten kommen aber lediglich nur knapp 31 Milliarden Euro, oder 15 Prozent des Volkseinkommens.
    Quelle: FR

  2. Da hört der Wettbewerb auf! Von wegen „Kunde“ Student. Professoren wehren sich dagegen, dass sie im Internet von Studierenden bewertet werden.
    Quelle 1: WamS
    Quelle 2: DLF
  3. Deutsche Unternehmen prellen die Staatskasse jedes Jahr um etwa 65 Milliarden Euro.
    Quelle: FAZ

    Anmerkung: Und dem Finanzminister fällt nichts Besseres ein, als die Steuern zu senken, damit sich die steuerbedingten Verschiebungen ins Ausland nicht mehr lohnen sollen. Das wird genauso ein Flop wie die Schwarzgeldamnestie und die Minibesteuerung von 25% der geschätzten 100 Milliarden ins Ausland verschobenen Gelder aus dem Jahre 2004.
    Siehe NachDenkSeiten – “Schwarzgeld-Amnestie ist bisher ein Flop” – “Die Schweiz bleibt ein Paradies für Steuerhinterzieher”

  4. Daniel Dettling, mal wieder: Die Erwerbstätigen nehmen den Berufsanfängern ihre Chancen
    Nicht die Generation Praktikum, sondern die privilegierte Generation ist das Problem. Ihre Privilegien heißen Kündigungsschutz, Beamtenstatus, Bezahlung nach Dienstalter, Ehegattensplitting und staatlich garantierter Lebensstandard. Ihr ancien regime ist der real existierende Sozialstaat á la Bismarck.
    Quelle: DLF

    Anmerkung: Die bornierte Logik lautet, wenn man die älteren Erwerbstätigen entlässt, dann haben die Berufsanfänger wieder eine Chance.
    Dettling leitet übrigens „berlinpolis“, das Institut behauptet von sich, es sei eine Ideenschmiede. Tolle Ideen werden da geschmiedet: Für Kinderlose reicht die Hälfte der Rente, einen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommt nur noch, wer sich für eine Familie entscheidet.

  5. Kindern von Hartz IV-Empfängern geht es „richtig gut“: Meinen die Kinder aus der BILD-Zeitung
    Quelle: BILD

    Anmerkung: Die Antwort von BILD auf den Bericht des Kinderschutzbundes, wonach 2,5 Millionen auf Sozialhilfeniveau leben.

  6. Aufnahmeprüfungen an Hochschulen zementieren die Klassenunterschiede.
    Quelle: Focus

    Anmerkungen: Die Auswahlgespräche, die jetzt in Deutschland vorgesehen sind, tun das auch, weil diejenigen die größten Chancen haben, die zur eigenen „Kultur“ gehören.

  7. Rekordgewinne bei den Dax- Konzernen: Das Beste zweite Quartal in der deutschen Wirtschaftsgeschichte zeichnet sich ab.
    Quelle: Handelsblatt, klicken sie auch auf die hochinteressante Tabelle.

    Anmerkung: Wenigstens bei den Gewinnen verzeichnet die Wirtschaftspolitik noch historisch einmalige Rekorde.

  8. Demografie und Alterssicherung. Es diskutieren Bsirske, Schlecht und Rürup
    Quelle: ver.di perspektiven
  9. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) will die von der EU-Kommission geplante Veröffentlichung der Empfänger von EU-Subventionen stark beschränken. Glos befürchtet zu viel Bürokratie.
    Quelle: FTD

    Anmerkung: Aber für die Empfänger von Hartz IV-„Subventionen“ kann gar nicht zu viel Bürokratie eingesetzt werden.

  10. Der Acker als arbeitsmoralische Instanz
    Ein Bruttolohn von 800 Euro ist für einen polnischen Erntehelfer aufgrund der Kaufkraft im Heimatland nun mal erheblich motivierender als für einen deutschen Erwerbslosen, der von dem Vollzeitjob außerdem nur 240 Euro zusätzlich zu Hartz IV behalten kann.
    Quelle: taz

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