Über die Dreistigkeit von FINANZtest und die Kritiklosigkeit wohlbestallter deutscher Medien

Ein Artikel von:

Finanztest, der Ableger der Stiftung Warentest, hat in den vergangenen Jahren unentwegt für die Riester-Rente und die Rürup-Rente geworben. Wir haben mehrmals darauf hingewiesen, wie verwegen und zweifelhaft diese Werbung ist. Sie ist es u. a. deshalb, weil die potentiellen Riester-Rentner und Rürup-Rentner zum Beispiel schlecht über die anfallenden Kosten informiert werden. Jetzt, nachdem Finanztest mit dem Vertrauensvorschuss der Stiftung Warentest im Hintergrund Millionen von treuherzigen Kunden in die Verträge gejagt hat, macht Finanztest eine Untersuchung der jährlichen Riester-Information und stellt fest, dass diese Informationen nur befriedigend bis mangelhaft sind: test.de Kein Anbieter von Riester-Verträgen schaffe es, den Sparern eine wirklich gute Jahresmitteilung einschließlich aller Kosten vorzulegen.
Will uns Finanztest weismachen, dass man das nicht vor der Finanztest-Werbung für die Riester- und Rürup-Renten wissen konnte? Albrecht Müller.

„Keine einzige Gesellschaft listet auf, wie viel Geld sie dem Kunden im bisherigen Vertragsverlauf für Abschluss, Vertrieb und Verwaltung insgesamt in Rechnung gestellt hat“, stellt Finanztest fest. Warum wohl? Das wird einem nicht gesagt. Die Versicherer und Banken wissen, dass die Kunden erschrecken und vom Vertragsabschluss Abstand nehmen würden, wenn sie vorher wüssten, welche hohen und vielfältigen, undurchsichtigen Kosten sie nach Vertragsabschluss tragen müssen. Die Verschleierung ist Absicht. Das hätte Finanztest von Anfang an in seine Untersuchungen und Empfehlungen schreiben können.

Jämmerlich ist obendrein, wie ein Medium wie Die Zeit mit der Meldung zur Untersuchung von Finanztest umgeht. Kein kritisches Wort. Kein Hinweis auf das Versäumnis, die potentiellen Riester-Vertragspartner und Rürup-Vertragspartner rechtzeitig auf die Kosten und die vielen Unklarheiten aufmerksam zu machen.

Anlage 1

Rätselstunde für Riester-Sparer
Kein Anbieter von Riester-Verträgen schafft es, den Sparern eine wirklich gute Jahresmitteilung einschließlich aller Kosten vorzulegen. Das hat “Finanztest” in seiner Untersuchung der jährlichen Riester-Information festgestellt.

11 Millionen Riester-Sparer im Ungewissen
Ein solches Armutszeugnis, wie es Finanztest Banken und Versicherungen ausstellt, gab es lange nicht. Von den 28 getesteten Jahresmitteilungen von Riester-Verträgen haben zehn ein „Befriedigend“ erhalten, 13 ein „Ausreichend“ und fünf haben die Tester mit „Mangelhaft“ vom Platz geschickt. Das heißt, über elf Millionen Riester-Sparer erhalten von den Anbietern Jahr für Jahr lückenhafte und unverständliche Mitteilungen über den Stand ihres Vertrags. Keine einzige Gesellschaft listet auf, wie viel Geld sie dem Kunden im bisherigen Vertragsverlauf für Abschluss, Vertrieb und Verwaltung insgesamt in Rechnung gestellt hat.
Quelle: ZEIT

Anlage 2

Eine Auswahl von NDS-Beiträgen zur Propaganda von Finanztest für die Riester-Rente und die Rürup-Rente

6. Dezember 2006 um 12:09 Uhr
Auch Stiftung Warentest macht Stimmung gegen gesetzliche Rente und für Privatversicherung – ein Skandal.

19. November 2007 um 9:04 Uhr
Wer sich bei der Privatvorsorge auf FINANZtest verlässt, spielt mit einem hohen Risiko.

21. November 2007 um 17:03 Uhr
Nachtrag zur Fragwürdigkeit der Empfehlungen von FINANZtest

25. April 2008 um 9:28 Uhr
Unsere Kritik an FINANZtest war noch zu bescheiden

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