Leserbriefe und Kommentare zum Artikel „Greta und ihre Kritiker“

Ein Artikel von:

Dass unser Artikel „Greta und ihre ´Kritiker´ – woher kommt all die Boshaftigkeit auf etwas, das eigentlich doch nur positiv ist?“, der sich kritisch mit den teils boshaften Anfeindungen, die Klimaschützern in Leserbriefen und -kommentaren entgegenschlagen, selbst polarisieren wird und zahlreiche kritische und böse Reaktionen hervorrufen würde, hatten wir schon befürchtet. Von der Zahl und Schärfe der Kritik waren wir jedoch überrascht. Sind die meisten Leserbriefe noch ausgewogen, bestätigen die 937 Kommentare auf Facebook und 342 Kommentare auf YouTube unfreiwillig die Botschaft des Artikels und werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten. Daher leiten wir unsere Leserbrief-Sammlung heute ausnahmsweise auch mit einem „Worst of“ der Kommentare in den „sozialen Netzwerken“ ein. Die Lektüre lohnt sich, wenn man sich einen Überblick über das extrem polarisierte Meinungsbild zu einem umstrittenen Thema verschaffen möchte. Gesammelt und zusammengestellt von Jens Berger.

„Worst of“ der Leserkommentare auf Facebook

„Worst of“ der Leserkommentare auf YouTube


1. Leserbrief

Sehr geschätzte Redaktion,

Die ganze Geschichte erinnert mich an ein Erlebnis in meiner Jugend.

Ende der 70er Jahre – ich war elf Jahre alt – sollte ich entscheiden wer der Sieger eines Malwettbewerbs wird. Die UN hatte das Jahr 1979 zum internationalen Jahr des Kindes erklärt, und nun suchte die Stadt Hannover ein Plakatmotiv um das Ereignis regional bekannt zu machen. Sozusagen als Vertreter der Kinder traf ich mich also im neuen Rathaus mit zwei Ratsherren (CDU) und einem Mann aus der Jugendpflege. Einer von den Typen schlug vor, dass jeder von uns drei Plakate aussucht, und wir dann demokratisch über den Sieger abstimmen. Das klang fair.

Ich schätze da lagen etwa 250 Plakate auf den Tischen des großen Sitzungssaals, und bestimmt 75% von ihnen zeigten Waldsterben, Atommüll, Autounfälle, Kriegsszenen, oder einen Mix aus allem. Der Rest war Familie, oder eben Kinder, und dann gab es noch einige wenige abstrakte Motive.

Ich wählte ein sehr gut aquarelliertes Waldsterben, einen unbeholfen, aber phantasievoll ausgeführten Katastrophenmix, und suchte dann noch eine Weile, bis ich mich für ein paar witzige Strichmännchen aus Atommüllfässern entschied. Die erwachsenen Jurymitglieder präsentierten mir einen der abstrakten Entwürfe, gemalt von einer Sophie, der viele bunte Hände zeigte, die sich im Kreis gegenseitig am Handgelenk fassen. Das Motiv hatte sie derart überzeugt, dass sie gar keine weiteren Kandidaten vorschlugen. 3 zu 1 für Sophie. Die von mir gewählten Entwürfe hätten das Thema total verfehlt sagten sie mir. Coole Story für eine Schülerzeitung, aber ich war nicht auf Draht. Ärgert mich heute noch. Wäre ich damals so schlau wie heute gewesen, dann hätte ich verlangt bei der Preisverleihung dabei zu sein, um herauszufinden ob es diese Sophie wirklich gibt.

Natürlich war das Jahr des Kindes nur eine Propagandaveranstaltung. Mit fröhlichen Werbebildern und viel Bürgernähe. So was wird nicht für Kinder, sondern für Politiker gemacht. Genauso wie die Weltausstellung in Hannover, die EXPO2000 eine reine Propagandashow war. Nur halt sehr viel teurer. Ich war als Host im Themenpark der Expo angestellt, und präsentierte nette Lügen über unsere Zukunft. Hat Spaß gemacht. Und plötzlich war da dieses Bild. Ein richtig starkes Bild. Das hätte ich als Plakatmotiv für das Jahr des Kindes ausgewählt. Das war die brennend startende Concorde in Paris. Das Symbol einer optimistischen technologischen Zukunft schlechthin, kurz bevor es in einen Vorort donnerte und in einem Feuerball aufging. Im Jahr 2000, dem neuen Millennium. Im Mittelalter hätten sie das Zeichen verstanden.

Mit besten Grüßen von Marcus Püschel


2. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

Sie haben vor einigen Wochen einen ganz vorzüglichen Beitrag zu den Aufgeregtheiten der von “Fridays-for-Future” ausgelösten Debatte bei NDS in’s Netz gestellt, der, ganz im Gegensatz zu dem, was sehr junge Menschen begreiflicherweise noch nicht verstehen, versucht hat, das Thema ganzheitlich anzugehen. Ich empfand diesen Text als eine Art “Erholung” zu den Plattituden von Greta und Co (bzw. denen , die sie für ihre Zwecke missbrauchen…).

Und nun lese ich in NDS eine Art Verteidigung dieser abstrusen Rennyachtnummer beim Queren des Atlantiks. Ohne mich in den Agitprop von Broder und Konsorten einreihen zu wollen: Gretchen von Orleans mit einem Monaco-Prinzen an Bord eines Bootes, dessen Herstellung (Carbon!) mehr Energie verschlungen haben dürfte, als diese Boote an CO2 Ersparnis gegenüber konventionellen Schiffen jemals einfahren dürften, das ist schon eine Sache, die an Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist….und die sich den Shitstorm redlich verdient hat.

Gruss
Eckard SEEBOHM


3. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten, lieber Jens Berger,

Versuch einer Antwort auf die Frage im Blog:

Die Boshaftigkeit und der Hass auf das Gespenst Greta (ausgesprochen „Grätta“) Thunberg beruht auf ihrer emotionalen Übergriffigkeit: sie verschanzt ihre Impertinenz hinter ihrer Behinderung (Asperger).

Das Gör ist mittlerweile siebzehn und voll schuldfähig. Asperger: diese milde Form des Autismus beeinträchtigt den Intellekt nicht im Geringsten; die einzige Behinderung besteht in Unfähigkeit zu intuitivem Einfühlen in das soziale Gegenüber.

Greta fordert ausdrücklich, wir mögen bittesehr in Panik ausbrechen. Panik, das kann auch der Asperger-Patient jederzeit nachlesen, ist ein Extremzustand, der kaltblütiges Kalkül ausschließt. Greta kann es nicht nur wissen: es ist von ihr zu erwarten.

Allem Anschein nach verwenden Gretas Eltern ihren „Aktivismus“ als Therapie-Versuch. Zeichen für eine verkrachte Familie.

— So weit mein Leserbrief; aus Gründen der Kürze verzichte ich auf Widerlegung der Klimahysterie, es gäbe eine Vorlesung. Nicht als Angriff gegen dich oder Nachdenkseiten missdeuten, ich gehe guten Glaubens davon aus, dass ihr nicht Täter, sondern Opfer der Kampagne seid.

Gruß Wolf-Dieter Busch


4. Leserbrief

Hallo Herr Berger,

ihr sehr guter Artikel zu diesem Thema hat mich an den Film “Easy Rider” aus dem Jahr 1969 erinnert, der neulich wieder im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Damals ging es um Freiheit (im Sinne menschlicher Freiheit), die ebenso wie Klimaschutz eine an sich positive Sache ist.
Im Film streben die Protagonisten das Ideal der Freiheit an und werden deswegen von reaktionären Rednecks angefeindet. Der von Jack Nicholson gespielte Anwalt George Hanson analysiert in einer Szene diesen Sachverhalt und kommt zum Schluss, dass es Angst ist, die Menschen zu solch einem Verhalten treibt:

George Hanson: They’re not scared of you. They’re scared of what you represent to ’em.

Billy: Hey, man. All we represent to them, man, is somebody who needs a haircut.

George Hanson: Oh, no. What you represent to them is freedom.

Billy: What the hell is wrong with freedom? That’s what it’s all about.

George Hanson: Oh, yeah, that’s right. That’s what’s it’s all about, all right. But talkin’ about it and bein’ it, that’s two different things. I mean, it’s real hard to be free when you are bought and sold in the marketplace. Of course, don’t ever tell anybody that they’re not free, ’cause then they’re gonna get real busy killin’ and maimin’ to prove to you that they are. Oh, yeah, they’re gonna talk to you, and talk to you, and talk to you about individual freedom. But they see a free individual, it’s gonna scare ’em.

Billy: Well, it don’t make ’em runnin’ scared.

George Hanson: No, it makes ’em dangerous.

Man ist ja zunächst einmal als schweigende Mehrheit auch nicht viel besser als Journalisten, Blogger und Internet-Trolle, die ihren Unmut verbal in die Welt tragen. Bei genauer Selbstreflektion stelle auch ich in mir Ängste dahingehend fest, welche Konsequenzen tatsächlicher Klimaschutz für das eigene Leben haben könnte. Ohne Veränderung der Lebensweise jedes einzelnen wird es nicht gehen und üblicherweise sind es die Schwächeren, denen unsere neoliberal geprägte Gesellschaft die größten Lasten aufbürdet.

Eine wichtige Erkenntnis, die auch George Hanson in “Easy Rider” äußert, ist, dass Ängste Menschen gefährlich machen können. Das mit den eigenen Vorstellungen Unvereinbare wird als bedrohlich eingestuft und mit mehr oder weniger drastischen Methoden bekämpft. Verfolgt man diesen Gedanken weiter, dann könnte das boshafte Verhalten bestimmter Gruppen gegen Aktivisten und Aktivistinnen wie Greta Thunberg in dem begründet sein, was in den Sozialwissenschaften als Rassismus ohne Rassen bezeichnet wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus_ohne_Rassen).
Auffällig in diesem Zusammenhang ist, dass solche Verhaltensmuster vornehmlich in solchen Kreisen auftreten, in denen auch der herkömmliche Rassismus seine Blüten treibt.

Viele Grüße
A.S.


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

ich bin seit langem Leser der NDS und habe bislang sämtliche Beiträge von Ihnen sehr gewertschätzt. Ihr Beitrag “Greta und ihre Kritiker…” lässt mich verständnislos zurück.

Was ist denn “…etwas, das eigentlich doch nur positiv ist”?

Etwa,

  • der Aufruf von Greta an die politische Klasse, in Panik(!) zu geraten (WWF Davos)?
  • die Entfachung von Hysterie und dystopischer Szenarien (die Menscheit habe nur noch 12 Jahre, um das Überleben zu sichern) durch die FFF-Aktivisten um Frau Neubauer?
  • die rechthaberische Attitüde eines Rezo – “es gibt nur eine richtige Einstellung”?
  • die Verunglimpfung von Personen als “Klima-Leugner”, “-Sünder” etc., die Sachlichkeit, Vernunft und Besonnenheit in der Diskussion und im Handeln einfordern?

“Nur positiv”???

Hinzu kommt: Die lautstarke Ikonisierung von Greta, Luisa und Rezo durch politische Eliten (Grüne, Linke, NGOs….) und veröffentlichte Meinung (Mainstream-Medien) triggern einen Abwehr-Reflex in Teilen der Bevölkerung, die die Klimahysterie als Hebel zur staatlichen Bevormundung und Enteignung argwöhnisch beäugen. Dass ein Teil dieser “Skeptiker” diese “Ikonen” mit Beleidigungen, Verachtung und Hass überziehen ist absolut geschmacklos, trifft (wie einst zur Maschinenstürmrzeit) die Falschen und ist schädlich für den demokratischen Diskurs.

Beide Seiten, die sich moralisch erhöhenden Rechthaber und deren Lautsprecher auf der einen Seiten sowie die rüpelnden Ikonenstürmer und deren Kommunikationsplattformen auf der anderen Seite sind doch nur Symptome einer zunehmend krisenhaften Entwicklung und politischen Entfremdung in diesem Land. Die täglichen Beiträge auf NDS analysieren diese Entwicklung in sehr trefflicher Weise. Warum bleibt dieser Beitrag so oberflächig und thematisiert nicht die ganze Dialektik der sog. Klima-Debatte?

Beste Grüße
J. P.


6. Leserbrief

Liebes Team der Nachdenkseiten,

danke für den guten Artikel. Der Hass und die Hetze gegen Menschen, die im zivilen Widerstand sind und eigentlich genau das Richtige tun, ist schwer auszuhalten. Greta und ihre KollegInnen müssen echt gute Nerven haben, Greta hilft vermutlich ihre Form des Autismus so stark zu sein.

Ich lebe seit etwa 10 Jahren sehr reduziert und möglichst klimafreundlich, verzichte absichtlich und mit gutem Grund auf vieles. Ich missioniere nicht mehr (Fleischkonsum zb., ich konsumiere seit über 30 Jahren kein Fleisch und kenne die Widerstände schon), spreche aber manchmal etwas an.

Richtige Gespräche über mein Leben, das Klima, den Sinn und die Motivation sind kaum mehr möglich (außer im Nachdenkseiten- Gesprächskreis- danke ihr Lieben!). Ich werde zwar gelobt, aber auch massiv angegriffen. Meistens beides zusammen in zwei Sätzen.

Meine Schwester drückt das so aus: Diese “Nervbratzen”, die Mißstände anprangern, sind so wichtig. Aber leider nicht auszuhalten und sehr anstrengend.

Ich bekomme bei (Familien-) Feiern Maulkörbe, darf nichts sagen, was die Laune senkt, es gibt Kontaktabbrüche und Freundinnen sagen mir, sie hätten keine Gesprächsbasis mit mir, wenn ich alles so negativ sehe und immer Hintergründe erkläre.

Luis geht zu Friday for Future, fliegt dann aber mit Papa Tauchen nach Ibiza. Finde ich das komisch, wird mir gesagt, dass der Kinderkanal (TV) alles gut erklärt. Wir dürfen den jungen Leuten nicht alles verantworten und verbieten. Stimmt wohl, fliegen ist trotzdem nicht richtig für das Klima.

Ich verstumme langsam, ich überlege mir wirklich, ob sich ein Hinweis lohnt, ich gehe den “Normalos” aus dem Weg, ich bin einsam.

So richtig möchte kaum jemensch wissen, was unser ausbeuterisches Verhalten für Folgen für Natur, Tier und Mensch hat, ist mein Eindruck.

Ich bleibe weiter im Widerstand gegen Unterdrückung und Ausbeutung von Natur, Tier und Mensch, auch wenn es einsam und schwer ist. Sonst kann ich nicht in den Spiegel schauen mit gutem Gewissen.

Es ist schwer für den modernen Mensch aus der kranken Comfort- Zone rauszukommen. Unsere a-sozialen westlichen Werte erschweren es noch. Da ist es einfacher, andere zu hassen!

Herzliche Grüße,
Gesa


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

Ihr Artikel wirft die gleiche Frage auf, die ich mir während einer Reise in Australien gestellt habe.

Sie fragen sich, woher der Hass auf das junge Mädchen kommt. Was hat es denn getan?

Ich bin in Australien auf unverblümten Hass und Ablehnung gegenüber den Ureinwohnern gestrossen.

(Ähnliches, allerdings weniger extrem sehe ich in meinem jetzigen Wohnsitzland Canada – wobei sich hier endlich langsam eine Änderung durchzusetzen beginnt.)

Und so habe ich dann einfach mal laut in Australien gefragt: Man, Leute, ihr seid doch hier die grossen Gewinner. Ihr habt doch das Land bekommen für nichts, ihr seid jetzt Eigentümer von dem Grund und Boden, und wert ist er auch noch viel. Die Aborigines haben fast keine Rechte, ihnen gehört nichts mehr, sie können Euch nichts anhaben, sie vegetieren irgendwo dahin, die dürfen euer Land nicht mal mehr betreten. Die haben kaum Schulbildung, die können euch doch nicht gefährlich werden – alles gut für euch also! Wieso hasst ihr Gewinner jetzt den Verlierer?

Wo gibts denn das, daß nach dem Spiel der Gewinner den Verlierer ohne Ende mit Hass begegnet? Das macht doch keinen Sinn!

Oder vielleicht doch?

Vielleicht hat man ja mit unlauteren Mitteln gewonnen, eh? Vor dem Gesetz war es vielleicht legal, aber tief in sich drin, da weiss doch jeder, was Recht und Unrecht ist.

Vielleicht sind Greta und die Aborigines ja das lebende Gewissen für die grossen Gewinner?

Wer sich jetzt laut aufregt und Greta mit Hass überschüttet, der ist getroffen, der weiss ganz genau, daß er mit schuldig ist.

Mitschuldig am Klimawandel, mitschuldig an den verheerenden Auswirkungen, mitschuldig an den gegenwärtigen Zuständen etc etc.

Weitermachen, Greta! Wir haben diese Menschen nämlich jetzt dort, wo sie sein sollten: auf der öffentlichen Anklagebank!

Und wenn wieder ein kommt, der Hasstiraden loslässt, dem kann ich nur mal ganz biblisch antworten, er solle sich gefälligst um den Balken in seinem Auge kümmern, statt den Splitter im Auge des anderen hochzustilisieren.

Mit freundlichen Grüssen aus Canada
E. Richter


8. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

ich diskutiere regelmäßig mit einem alten Freund, der sich mittlerweile wohl eher als rechts einordnen würde. Noch im letzten Jahr ging es immer nur darum, wie schlimm die Flüchtlinge für Deutschland sind und welche Verbrechen sie begehen und wieviel Geld sie vom Staat bekommen. In diesem Jahr änderte sich das, als ich ihn mal zur Fridays for Future-Bewegung fragte. Ich war wirklich erstaunt, wieviel Hass und Wut da plötzlich aus ihm sprach. Mittlerweile kann ich das allerdings tatsächlich besser verstehen: In Ihrem Artikel haben Sie in meinen Augen dafür noch keine richtige Erklärung gefunden. Es geht um zwei Aspekte: Zum einen um das Agenda-Setting und zum anderen um die dadurch verdrängte soziale Frage.

1. Die Flüchtlingspolitik wird von der Klimapolitik als alles bestimmendes Thema abgelöst. Das wird in rechten Kreisen als Agendasetting der Grünen und der mit ihnen verbundenen Medien verstanden, um von den ungelösten Fragen abzulenken. Greta Thunberg ist dabei in den Augen der Rechten nur eine Strohpuppe, um diese Ablenkung der Debatte durchzuführen. Aber natürlich muss man sich, da sie das Gesicht dieser Entwicklung ist, an ihr abarbeiten.

2. Letztendlich geht es aber eigentlich um die Frage der sozialen Gerechtigkeit. Der Freund, mit dem ich das immer debattiere, hat eine Familie mit zwei Kindern und kommt seit Jahren gerade so über die Runden. Als die Flüchtlinge kamen, hat er sich auf dieses Thema gestürzt und gesagt: „Warum können die hier einfach so leben und bekommen alles umsonst, während ich hart dafür arbeiten muss und es gerade so schaffe?“ Die Wut richtete sich nicht gegen die Politik, die die Arbeitsbedingungen für ihn so schlecht gestaltet hat, sondern gegen die Flüchtlinge, die nun auch noch von „seinem“ Geld leben wollen. Der Vorteil dieser Wut war, dass die Flüchtlinge konkret vor Ort waren. Nun verlagert sich die Debatte aber (wie in Punkt 1 geschrieben) zur Klimapoliktik. Es geht nun gar nicht mehr um die soziale Frage (in der Flüchtlingspolitik war sie ja noch indirekt vorhanden), sondern nur noch darum, eine (in den Augen der Rechten) abstrakte Entwicklung zu stoppen, die nichts mehr mit der eigenen Lebenswirklichkeit zu tun hat. Der Freund drückt das beispielsweise so aus: „Die sollen sich mal um die Probleme vor Ort kümmern, um die wahren Probleme der Menschen!“

Hinzu kommt, dass die Fridays-for-Future-Bewegung nicht unmissionarisch in Sachen Lebensstil-Änderung auftritt. Sie schreiben in ihrem Artikel zwar, dass sich die Forderungen doch hautpsächlich an die Politik richten, allerdings hat die Bewegung starke Nebeneffekte, die zu einem fast allgegenwärtigen Rechtfertigungszwang führen. Das mag positive praktische Effekte haben (z.B. weniger Plastikverbrauch). Es führt aber bei Menschen, die sich eh schon nicht mit ihren eigentlichen Problemen gehört fühlen (siehe oben), zu extremem Widerstand gegen eine solche Bevormundung.

Der Hass und die Wut auf Greta Thunberg ist in meinen Augen somit der Ausdruck des Gar-nicht-mehr-Gehört-Werdens und Bevormundet-Werdens. Es ist die umgelenkte Wut, die sich ursprünglich gegen die Flüchtlinge richtete (und wohl auch noch richtet) in Kombination mit einem Ohnmachtsgefühl, dass die Debatte in eine Richtung geht, die gar nichts mehr mit dem eigenen Leben zu tun hat.

Viele Grüße
N. Krause


9. Leserbrief

Sehr geehrte Nachdenkseiten,

Das was ich von der “Klimafeststellung” erfahre ist genau das was Herr Berger in seinem Artikel so nebenbei erwähnte.
ZITAT:

Gerade von linker Seite kommt an dieser Stelle schnell der Verdacht auf, die Forderungen von Thunberg, Neubauer, Fridays for Future und Co. seien „elitär“ und würden letztlich vor allem dazu führen, dass die Armen den Preis für den Klimaschutz zahlen müssten. Dieses Argument ist zumindest im Kern interessant und sollte viel häufiger bei den Debatten thematisiert werden. Denn eine wichtige Forderung von Fridays for Future ist ja gerade eben, dass Klimaschutz eben keine Frage des Geldes sein darf und es keine Privatisierung des Klimaschutzes geben darf. Dass diese Forderung von Politik und Medien stets unter den Tisch gekehrt wird, ist traurig, aber nicht Schuld der Aktivisten.

Ich denke wir sind uns einig, WIR, und damit meine ich die Unter- und Mittelschicht in D,Europa und der Welt werden diese wieder einmal kapitalistische sicht auf den von der Elite forcierten Klimaerwärmung bezahlen, und zwar komplett alleine.

Wenn eine Frau Schulze oder ein Herr Kriegstreiber Özdemir sich in Florida und den Anden aufhalten und den daheimgebliebenen moralische Vorhaltungen wegen deren Böller gebrauchs machen.Ist dies gelinde gesagt eine Frechheit den Bürgern gegeüber die auch durch deren Wirken bei Hartz4 oder den Rentesenkungen uns Bürgern unser Geld entziehen/klauen. Dann ist das, diese elitäre moralische Verkommenheit die unsere Gesellschaft zersetzt und zu unsolidarischen Verhalten geradezu einläd. Das ein finanzieller Obulus das Klima genauso verdreckt (wenn man an den anthropogenen Einfluß ideologisch festhält) wie als wenn man gar nichts macht ist wohl logisch.Das dieser Obulus für mich und viele andere nur als neuer Ablasshandel wie zu Luthers Zeiten anzusehen ist,sollte sie nicht verwundern.

Das ausgerechnet diese moralisch verkommenen Grünen und andere Elitenkreise mit keinem WORT die Militärischen CO2 Emissionen erwähnen die unsere Schutzmacht USA/NATO permanent in die Atmosphäre lassen, ist eine bodenlose Frechheit.

KRIEG verursacht mit Verlaub die GRÖßTEN CO2 Dreckschleudern die wir kennen.Das die Aktivisten mit keinem Wort die Containerschiffe erwähnen die durch den Wirtschaftskrieg des US-Imperiums die Seidenstraße, die klimaschonender wäre aktive torpediert kein Wort dazu. Das die Flugzeuge bis heute nicht eine Kerosinsteuer zahlen müssen obwaohl jeder Depp, äh wir kleinen Deppen Ökosteuer und Mineralölsteuer zahlen und diese CO2 Steuer wieder obendrazuf kommt obwohl unsere Löhne bis heute mindesten 25% zu niedrig sind und keinerlei Änderung dieser Sklaverei zu erkennen ist,macht mich sprachlos.

Das die Aufrüstung genau das Gegenteil von Klimaschonung ist, auch dazu kein Wort nur eines:Das ist nícht unsere Agenda! Ja das glaube ich sofort es geht darum die Macht des US-Imperiums zu stärken und deren Zerfall möglichst hinaus zu schieben und dafür ist diese CO2 Beschluß, denn von Debatte kann keine Rede mehr sein. Es wurde von den Eliten beschloßen das es einen CO2 bedingten Klimawandel gibt ungeachter der Forschungen von Hendrik Svnesmark, den Finnen und einigen anderen Forschern Fachübergreifend.

Das die Gelbwesten in Frankreich auch in unseren Mainstream Faschisten als rechts betitelt werden und das Macron durch seine “Klimapolitik mit höheren Steuern für die Dummies” gerade einen Bürgerkrieg vor Augen hat sollte ihnen nicht verborgen geblieben sein.Das diese Stimmung auch in Deutschland vorherrscht merken sie gerade an dieser Scheindebatte, weil es ja ihrer Ansicht nach nichts zu debatteren gibt. Sondern nur eine Zustimmung zu dieser Elitenpolitik die mit keinem Wort ihre Verantwortung über die Armut,Lohndumping,Umweltverschmutzung und so vieles mehr keine einzige Antwort geben.

Ich schalte jedes mal ab wenn etwas über Flüchtlinge oder “Klima” kommt und ich sage ihnen auch warum.

Wer Kriege führt und das zu 100% gegen das Völkerrecht,wer dadurch Menschen tötet, masakriert, verstümelt und traumatisiert. Wer mit seinen Großkonzernen mit Handelsabkommen die Regionale Wirtschaft in der 3.Welt mit absicht vernichtet. Wenn diese Eliten mir jetzt kommen mit wir müssen Flüchtlingen helfen und das Klima schützen dann knallt es bei mir entgültig durch!!!

Die Verantwiortung für den Zustand dieser Welt haben diese Kosmopoliten die jeden Flüchtling begrüßen obwohl ihr Lebenswandel genau diese Zustände verursacht haben.Wer in seinem Loft in Berlin,Hamburg oder München drin sitzt und nur noch gequirlte Scheiße absondert und nicht eineinziges mal seinen Arsch hoch bekommt und nach Ramstein geht den Mund deutlich und LAUT gegen diese US-Imperium auf bringt und endlich seine “Fresse” gegen die Folterung und Rechtsbrüche gegen Herrn Assange auf macht,der ist unten durch. Dann ist diese Elite für mich weder Vorbild noch werde ich diesen Menschen noch bei irgendetwas folgen.Diese Kosmopoliten und ihre Schreiberlinge in den “Qualitätsmedien” sind das Problem und ich/wir werden diesen Leuten weder Folgen noch Glauben wir wollen Taten, die unser Leben endlich so respektiert das wir auf Augenhöhe mit dieser kleinen Elite sind und dazu zählt auch die erzwingenden bundesweiten Volksabstimmungen und wir wollen keine Wahlen mehr die vorher was versprechen was hinterher nicht umgesetzt wird.Das verbindlich und ohne irgendwelche schutzbehauptungen von Menschen wie Politikern oder auch Gewerkschaftern und Unternehmern die uns immer nur ausbeuten.

Die Klimaveränderungen leugnet niemand, aber wenn ein Grüner MP alles unternimmt um die Bürger zu verarschen und jetzt wieder diese Steuer fordert, dann weis man von wem das kommt,der Elite die sich selbst immer aus der Schusslinie nimmt. Wenn Özdemir das Dieselprivileg muss weg fordert, aber die Kerosinsteuer nicht einführt dann sollen wir kleinen bezahlen und dem stellen wir uns entgegen.

Desweitern ist es weder mit Physik noch mit Wissenschaft zu erklären das bei einem komplizierten chaotischen System wie dem Wetter und dem Klima nur ein einziger Stoff der auch noch von allen Lebewesen gebraucht wird, die Schuld haben soll. Wenn dann noch Forschungen weder unterstützt noch vom Staat fianziert werden die veilversprechende Ansätze die auch mit expermenteller Physik bestätigt wurden nicht einmal zur Kenntnis genommen werden dann will man etwas vertuschen. Das die aktuelle CO2 Profillierung dadurch zustande kam das “nur” und nur im Zeitraum 1972-2000 eine Korelation von CO2 Emissionen und Temperaturanstieg erfolgte.Weder davor noch danach gab es eine solchen Zusammenhang in den Aufzeichnungen.

Das die Organisation die hinter Greta Thunberg steht auch mit Soros und seinen Open Society Organisation finanziert wird ist nicht aktzeptabel und sollte doch ein wenig zum nachdenken bringen.Das auch ein Atomlobbyist mit von der Party ist,auch dazu kaum bis gar keine Debatte. Das auch mit dieser Kampange von den Eliten abgelenkt werden soll und nur uns Bürgern die ganze Schuld und damit auch den Ablasshandel zugeschoben wird. Nichts dazu!

Die Kritik an Greta Thunberg und ihrer elitären kosmopolitischen Ablenkung wird nicht verstummen weil diese Kampange in das faschistisch-kapitalistische System passt. Ein bischen zahlen und wir können alles so lassen Hauptsache die Masse wird gegen einander aufgebracht und wird dadurch gespalten.

Danke dafür!

Ich werde mich an Wahlen nicht mehr beteiligen und kann dies nur allen andern emphelen. Wer über die Gelbwesten nicht berichtet, wer über die Folterung von Assange nicht berichtet,wer über die menschenfeindlichen US Kriege als Humanitäre Mission berichtet und wer Sozialabbau als Wettbewerbsfähig bezeichnet der kann beim “antrophogenen Klimawandel” wirklich mal den Mund halten. Glauben tun wir, und das zunehmend mehr, keinen mehr und die Situation wird mit zunehmender Dummheit der Medien und ihrer Scheinpresse,Scheindemokratie und Scheinfreiheit nur noch explosiver.Wer den Kreig des Faschbisten Macron gegen seine eigene Bevölkerung verschweigt ist böse.Wer die Menschenverachtende Behandlung eines Unschuldigen Assange und Manning nicht auf die 1.Stelle stellt der hat jede Galubwürdigkeit und Seriosität verloren und wird diese niemehr zurück erlangen. Wer Fluuchtursachen bekämpfen will muss sich ohne wenn und aber auf die Seite der Pazifisten stellen auch wenn es ihm das Leben kostet wie Olof Palme. Aber auch da werden wir seit Jahrzehnten nur belogen und verarscht.

Nein es gibt kein zurück mehr wenn dies Elite nicht umkehrt und sich endlich ihren Werten auch Taten folgen lässt dann ist es besser das diese Eliten in den Krieg zuehen und sich gegenseitig vernichten den wir haben dazu weder Lust noch sind wir so doof wie damals.Wir sind Teilnahmslos weil wir, in der Masse, dazu gemacht wurden und das wird ihnen auch das Genick brechen weil keiner aufstehn wird um die, angeblichen Feinde zu stoppen.Wir bleiben am Fernseher oder auch am Smartphone und schauen uns an was diese Feinde mit den Eliten macht und jubeln dann, wie im Kolloseum, den Löwen zu wie sie die einzelnen zerfleischen.

Sie braucehn diesen Breif nicht veröffentlichen ich bin nur sehr wütend und ungehalten ob dieser medialen schwachsiunns Berichte die immer nur Probaganda senden und keine einzige Nachricht einfach nur mit allen Fakten und ohne Hintergedanken zu bringen.Selbst das Wort Guten abend von Claus Kleber halte ich für gelogen.

LG
André Gaida


10. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

zunächst gehe ich davon aus, dass Sie schon wissen, warum Greta Thunberg das Feindbild ist. Mit schnappatmiger Empörung wollten Sie jetzt polarisieren und trommeln laut in der Echokammer der NDS? Ich dachte, eine Gegenöffentlichkeit zum Mainstream wäre Ihr Anliegen und dann suhlen Sie in der gleichen Mudke und schämen sich nicht, mit einem Unwort wie “Mongo” Effekthascherei zu betreiben? Bitte fragen Sie sich, ob das Zielführend ist.

Aber vielleicht verstehen Sie es tatsächlich nicht. Wenn man sich in Andersdenkende hineinversetzen will, genügt es nicht, sich nur ihre Hülle gedanklich überzustreifen. Damit können Sie vielleicht noch nachvollziehen, wie sympatisch Ihnen Leute sind, die Sie damit vollschwatzen, wie GESUND Salat, Vollkorn und Gemüse sind, während Sie einfach nur ein Jägerschnitzel mit Pommes genießen wollen. Leute, die oft mangels Bildung nicht mal wirklich wissen, was sie da reden sondern nur nachplappern, was sie total gut finden. Deswegen empfinden Sie sie natürlich nicht als Bedrohung und billigen vielleicht die gute Absicht.

Aber mit einem Idol und neuer Hoffnung wie Greta, einem niedlichen Mädel mit Zöpfchen, die auch noch behindert und damit quasi unangreifbar ist. Die trotzdem Einsen in der Schule schreibt und wie eine Löwin kämpft. Die auf Treffen, zu denen kein Gewöhnlicher zugang hat, den Mächtigsten der Welt eindrucksvoll die Leviten liest? Die sogar den Papst beeindruckt und jetzt erst richtig Gas gibt? Nein, als Otto-Normal-Malocher hätte ich mit Greta kein direktes Problem, sie ist ja noch ein Kind. Aber mit der Horde Öko-Freaks, die ihre Welle jetzt nach oben spülen könnte, die mit Gretafoto auf die Bühne kommen, als wäre es die Goldmedaille für die eigene Leistung. Wenn DIE tatsächlich Änderungen herbeiführen, die mindestens so schlecht sein würden, wie Sie es doch in dem Artikel schwarz an die Wand malen?

Kein Mensch hätte etwas gegen Rettung der Erde – wenn klar wäre, das alle gerecht mitmachen müssen. (Ist das auf diesem Planeten schon mal vorgekommen?) Mit Sicherheit werden Mobilität und Energie teurer. Deswegen Löhne und Sozialleistungen weniger, weil ja Gewinne nicht sinken dürfen. Dazu Zwangs-Bio-Veggie für alle, also Lebenshaltungskosten wie in der Schweiz mit weniger Einkommen.

Auch wenn es nicht so käme, es reicht doch, zu glauben, dass es so kommt. Und davor kann man Angst haben. Große Angst sogar. Fragen Sie den von Ihnen geschätzten Prof. Mausfeld nochmal zu Status-quo-Bewahrer. Am Ende sind die unteren zweidrittel der Sklaverei den nächsten Schritt näher gekommen und Greta war sein Anfang. Als Krönung wird der Öko-Kollaps nicht mal aufgeschoben, weil sich global ansonsten gar nichts ändert.

Das ist nicht meine Meinung, aber wenn viele Leute so denken würden: was soll es bewirken, wenn man sie als potenzschwache Machos beschimpft, die Angst vor einem Mädchen haben? Nicht, dass es falsch wäre, die Aktivisten in Schutz zu nehmen, aber Sie, Herr Berger, emotionalisieren mit Greta genauso an der Sache vorbei und betreiben Zynismus mit Tessiner Privatjets. Wäre es nicht besser, die Sorgen ernst zu nehmen, die Befürchtungen als nicht unbegründet darzustellen und die wut dann an die Industrielobby und INSM abzuleiten?

Um eine Gegenöffentlichkeit herzustellen, müßte das NDS-Logo mal Titelbild des Spiegel werden oder im heute-Journal erscheinen, aber mit solchen Artikeln spielen Sie mMn in der Kreisliga.

mfg
Klaus Held


11. Leserbrief

Herzlichen Dank für Ihren Text!! Es ist unglaublich, wie diese junge Frau verunglimpft und bedroht wird.  Es zeigt aber nur, wie bequem, wie denkfaul, boshaft und wie neidisch diese Kritiker sind und wieviel Angst sie davor haben, bei sich selbst etwas verändern zu müssen. Es ist in anderen Zusammenhängen heute ja ähnlich „Gutmenschen“ sind böse. Wie absurd benimmt sich unsere orientierungslose Gesellschaft!

Danke Ihnen sehr. Vielleicht bringen Sie mal eine Nachricht über wirklich Böses, wie die Machenschaften des verstorbenen Herrn Finkelstein und Herrn Birnbaum!

Mit guten Wünschen und freundlichen Grüßen,
Adelheid v.Guttenberg
Nürnberg


12. Leserbrief

Hallo Herr Berger und die NDS-Redaktion,

es ist schön zu lesen, dass sich mal jemand mit dieser Thematik mit einem Meinungsartikel auseinandersetzt. Unter diesen Gesichtspunkten hat sich noch kein Medium so wirklich befasst, und Ihr Artikel spricht endlich das aus, was auch mir persönlich seit geraumer Zeit unter den Nägeln brannte.

Was Greta Thunberg angeht, ihre Persönlichkeit und etwaige Verflechtungen betreffend, ist mir das herzlich egal. Wenn die “Ideologie” von Klimaschutz in dieser Person eine Projektionsfläche gefunden hat – warum nicht? Im Grunde ist es nur wichtig, dass die Jugend endlich aus ihrem Hamsterrad ausbricht und sich in der wohl wichtigsten Thematik politisch engagiert. Auch ich bin in der Vergangenheit ein wenig der Annahme erlegen, dass von der Seite unserer Jugend viel zu wenig Engagement gekommen wäre und bin positiv überrascht, dass sie wohl doch nicht eingeschlafen ist und es sich nicht in einer “schönen neuen Welt” gemütlich gemacht hat.

Leider bringt es auch solche auf den Plan, die den Status Quo unbedingt beibehalten wollen. Es ist leider mittlerweile weit verbreitet, dass die Anhäufung, Wahrung und Vermehrung von Geld und Besitzgütern in den Köpfen der Bürger einen hohen Stellenwert eingenommen hat, und die grüne Schlagseite der Politik allgemein betrachtet dem natürlich entgegensteht. Da Sie und andere Medienportale schon viel über die Interessenpolitik der USA und NATO-Verbündeter geschrieben haben, kann ich gedanklich mühelos den Sprung wagen, dass das alles zusammenspielt und echte grüne Politik einen grundsätzlichen Cut für deren Lebensplan bedeutet. Es würde heißen, verzichten zu müssen, wobei wir schon lange auf relativ hohem Niveau meckern, auch beim Thema Armut in Deutschland. Der Neoliberalismus sieht eigentlich keinen Verzicht vor, daher erstaunt mich, wie nun der Grünen-Hype um sich greift. Man könnte annehmen, dass die einstige “Zottelstudentenansammlung” nun auf seriös gepolt wurde und man mit ihnen auch mal Krieg spielen darf – dann dürfen sie auch ihre Kernideologie ungestraft verbreiten. Hauptsache, die Deutungshoheit bleibt dort, wie sie schon immer war. Der einfach gestrickte Bürger hat jedoch immer noch das “Fünf-Mark-für-ein-Liter-Sprit”-Trauma im Kopf, in einer Autonation wie der unseren ein übles Fettnäpfchen, das bis heute nachhallt.

Da Ihr Artikel eine Frage stellt, wage ich mal die Annahme, dass die Grünen heute nicht mehr so leicht stigmatisierbar sind. Mit Claudia Roth ist eine Galionsfigur in den Hintergrund gerückt, Fischer schon unter Schröder völlig umgepolt wurde, und die derzeitige Doppelspitze wirkt auch um einiges seriöser, die Partei schon länger nicht mehr so zahlreich mit Exoten vollgestopft. Vielleicht brauchte es eine “kleine Rotzgöre” oder “grün versifften Mongo” wie Greta, an der sich Kritiker einfacher abarbeiten können. Auch für mich nicht nachvollziehbar, aber würde es erklären, warum die Grünen mit der Deutungshoheit über die Klimadebatte auch Wähler anzieht, wenn Realos die alte Klientel zumindest teilweise bedienen.

Mit freundlichen Grüßen aus Mannheim,
Sascha Wuttke


13. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten,

mein folgender – allererster – Leserbrief ergibt sich aus meiner Sorge, ihr wäret euch eurer steigenden Reichweite und damit Verantwortung nicht tatsächlich bewusst.

Den ausschlaggebenden Artikel halte ich – auch wenn ich Herr Bergers journalistische Arbeit im Übrigen sehr schätze – für völlig neben der Sache liegend, denn der Meinungsartikel stellt nur rhetorische „Fragen“, und dies offenbar nur deshalb, um mit der Präsentation der „Antworten“ und der ethisch-moralische Position auf den zu erwartenden Beifall der Peergroup zu schielen. Dieses durchsichtige Unterfangen wäre erträglich, wenn es nicht gleichzeitig mit einer den Nachdenkseiten nicht mehr angemessenen moralische Überhöhung einherginge und an der offensichtlichen Diffamierung Andersdenkender gespart worden wäre. Warum sich Herr Berger – im Gegensatz zu seiner üblichen Vorgehensweise – hier nichts Gehaltvolles an Faktenvermittlung, journalistischer Recherche, oder wenigstens neutraler Einordnung leistet, bleibt sein Geheimnis. Kurz gesagt: Wer Frau Thunberg den Tod o.ä. wünscht bzw. herabsetzt, kann bestenfalls intellektuell nicht ernstgenommen werden, nötigenfalls gibt es für derartiges ab einer bestimmten Grenze auch strafrechtliche Mittel. Man kann und soll das benennen. ABER derartige beratungsresistente Leute als „Kritiker“ zu adeln bzw. sie mit Menschen gleichzusetzen, die das Anliegen oder den Hype um Frau Thunberg tatsächlich in der Sache kritisieren, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Kritik (mag man sie für mehr oder weniger stichhaltig halten) hat mit Verleumdung, Beleidigung und Drohung nichts gemein! Warum setzt Herr Berger sie dennoch bereits im ersten Absatz in dasselbe Boot, siehe: „… für ihre Kritiker ist sie die Leibhaftige. … Richtig zur Sache geht es bei den „Skeptikern des menschgemachten Klimawandels“ und einschlägigen rechten Internetmedien. Dort hat man alle Hemmungen über Bord gehen lassen und lebt seinen Hass auf den „Schweden-Mongo“ „Gräte Thunfisch“ ganz offen aus und wünscht ihr offen den Tod. Aber es ist beileibe nicht nur der rechte Rand; auch aus der Mitte der Gesellschaft und Teilen der Gegenöffentlichkeit sind immer wieder derbe Sprüche gegen „Gretel“ zu hören….“? Derartige Gleichsetzungen (Skeptiker=rechte Internetmedien=Hass=wünscht offen Tod >< davon etwas abzugrenzen laut Herrn Berger < Mitte der Gesellschaft und Teile der Gegenöffentlichkeit) verbieten sich bei dem Eigenanspruch der Nachdenkseiten als sachorientierte „Skeptiker“ hinsichtlich so manch anderer wirtschafts- und sozialpolitisch von Vielen geteilten Thesen. Die Nachdenkseiten täten meiner Meinung nach gut daran, sich gerade Themen, die unsere Gesellschaft offensichtlich außerordentlich spalten wie die anthropogene Klimadiskussion, ausschließlich sachorientiert zu nähern. Leider ist dazu kaum etwas Reichhaltiges bei den Nachdenkseiten zu finden. Was spräche gegen einen Versuch die Debatte auf eine weniger diffamierende Art und Weise zu versachlichen? Man könnte recherchieren und darstellen, was auf jeder Diskussionsseite mehr oder weniger wissenschaftlich daher kommt. Aber bitte nicht, indem man Publikationen von Stefan Rahmsdorf kommentarlos und ohne Gegenpart verlinkt. Wissenschaft ist schon immer und bleibt gelebte Skepsis. Hierzu ein Buchzitat von Hans Bemmann aus Die beschädigte Göttin „Wissenschaft kannst du in Wahrheit nur dann betreiben, wenn du dir bewußt bist, daß jede zugrundeliegende Denkweise und jede angewendete Methode der Betrachtung den betrachteten Gegenstand um so stärker verfälscht, je absoluter (also unkritischer) du solche Voraussetzungen hinnimmst. Und wenn du deine Denkweise und deine Methoden für die einzig tauglichen zur Wahrheitsfindung erachtest, wirst du nur noch Absurdes produzieren und merkst es womöglich nicht einmal.“ Im Übrigen: Angst ist faktisch dazu geeignet und wird allseits und schon immer dazu genutzt, Menschenmassen zur Einwilligung der Änderung des gesellschaftlichen Status Quo zu bewegen. Ich verstehe aber nicht, warum Angst (vor Klimakatastrophen) ein sinnvolles und geeignetes Mittel sein soll, um gesellschaftsverändernde Entscheidungen zu fällen. Greta Thunberg und diejenigen, die sich des Auftritts des Mädchens auf vielfältige Weise und aus vielerlei Gründen bedienen, sehen das möglicherweise anders. Bisher hatte ich aber nicht den Eindruck, dass man auch bei den Nachdenkseiten dem Mittel und der Politik der Angst das Wort redet. Mit freundlichen Grüßen René Prosch


14. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger

Nun bin ich aber gespannt, wie die Leserbriefe zu ihrem eingangs erwähnten Artikel ausfallen. Ich gehöre auch zu diesen alten weissen Männern die sich am Gehabe von Greta Thunberg stören. Es stört mich nicht wenn jemand medienwirksam auf einen negativen Umstand hinweist. Nur bei Greta spürt man klar, dass es hier um eine professionell orchestrierte Aktion geht wo die Hintermänner bzw. -frauen den grossen Reibach machen. Und genau das stört mich. Man will uns glauben lassen, dass alle ihre Aktionen auf ihrem «Mist» gewachsen seien. Ich akzeptiere ihre Einschätzung, dass ich ein alter «reaktionärer», konservativer Mann bin (wenn es so auch nicht ganz stimmt) aber für dumm verkaufen lasse ich mich immer noch nicht gerne.

Ich kann kaum glauben, dass ein 16 jähriges, psychisch krankes Kind eine solche Aufgabe alleine und ohne gezielte Hilfe aus dem Hintergrund stemmt. All diese Auftritte kann man nur mit einem guten Management und finanziellen Mitteln schaffen.

Wie gesagt, ich bin auf weitere Leserbriefe gespannt.

Freundliche Grüsse
Hans Rudolf Knecht


15. Leserbrief

Hallo Herr Berger,

es ist noch viel schlimmer, als Sie in Ihrem heutigen Artikel beschreiben!

Denn auch eine meiner Lieblingsonlinezeitungen, Le Grand Soir, französischsprachig, alternativ, links, militantisch, die einzige mir bekannte Zeitung, die eine Dauermahnwache für Julian Assange betreibt, beteiligt sich an einer boshaftigen Kampagne gegen die junge Frau!

Es sind schon mindestens zwei unschöne Artikel über sie auf Le Grand Soir erschienen, der letzte ist vom 23.07. von Rosa Llorens geschrieben.

legrandsoir.info/encore-deux-ou-trois-choses-sur-greta.html

Da werden Parallele gezogen zu anderen “enfants prodiges” (wie Mozart) und irgendwie Greta und sie werden mehr oder weniger offen ins Lächerliche gezogen, weil sie Massen faszinieren (bzw. fasziniert haben). Komische Analyse, mit der ich nicht viel anfangen kann.

Was mich aber wirklich umgehauen hat, sind die Kommentare unter diesem Artikel, die z.T. vor Hass triften. In den meisten Kommentaren ist der Vorwurf-Tenor, dass Greta von dem kapitalistischen System vereinnahmt wird, damit bloß sich gar nichts an diesem System ändert. So eine Art Trojanisches Pferd…

Ich muss ehrlich sagen, ich verstehe die Argumentation nicht, ich bin nicht einmal sicher, ob diese Kritiker argumentieren – ich glaube, es sind in der Tat fast nur Männer, die da parolieren, und genauso wie Sie hatte ich die Assoziation, es sind ja alte Männer, die auf sie losgehen. Frustrierte alte linke Herren, die trotz harter Kämpfe wenig erreicht haben und neidisch auf ihren Erfolg sind und deswegen ihren Kampf ins Lächerliche ziehen?
(Mit dem Verstehen dieser Menschen will ich ja nicht so viel Zeit verbringen, denn es gibt viel Wichtigeres zu tun.)

Auf alle Fälle sind es eher weniger Kommentierende, die Greta und ihren Kampf verteidigen. Eine bin ich und ich habe in dem Forum gefragt, was da los ist bei Le Grand Soir? Wie ist es möglich, dass sich Le Grand Soir an dieser Hexenjagd beteiligt? Denn für mich ist das nichts Anderes. Ich habe gefragt, wie diese Hexenjagd mit dem Engagement von Le Grand Soir für Assange verträglich ist. Sie, die Macher von Le Grand Soir, die doch ständig die Hexenjagd auf Assange denunzieren und anklagen!

Ich habe auch direkt an die Redaktion geschrieben und darauf hingewiesen, dass keine meiner deutschen Quellen (u.a. die NachDenkSeiten) auf diese Art Greta behandeln würde. Ich erhielt keine Antwort. Am Liebsten würde ich Ihren Artikel gleich ins Französiche übersetzen und denen schicken. Aber das schaffe ich nicht. Vielleicht hat Marco Wenzel Lust dazu?

Auf alle Fälle wäre es schön, wenn Sie ihm meine Email weiter leiten könnten, denn es könnte sein, dass ihn das Thema interessiert.

Mit Dank für Ihre netten Artikel über Greta und freundlichen Grüßen
Nathalie Parent


16. Leserbrief

Hallo zusammen!

Zu dem Thema fällt mir eine Diskussion mit einem Kollegen ein. Wir sprachen in der Kantine über das Essen und ich habe eingeworfen, dass es ja für das Klima gut wäre, etwas weniger Fleisch zu essen (Flächenverbrauch, Rohdung von Wald, Methan, Futtermittelanbau, etc) und dass man auch von vegetarischem Essen gut satt werden kann.
Da flippt der Kollege richtiggehend aus und meint, dass er sich auf keinen Fall seinen Lebensstil verbieten lässt und die Grünen mit ihrem „Veggie-Day“ ja auch Idioten wären und seine Freiheit einschränken wollen, etc.

Offenbar habe ich dabei einen wunden Punkt getroffen. Der eigene Lebensstil definiert ja im Prinzip auch, wer man ist. Derartige Themen stellen dann unter Umständen das eigene Selbstbild stark in Frage und das ist wohl für niemanden richtig positiv und viele wehren sich mit Klauen und Zähnen dagegen, dass ihr Selbstbildnis Risse bekommt.

Ich kann das aber auch verstehen, mittlerweile ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich denke, dieses Lebensmittel, jenes Produkt oder diese Reise ist jetzt doch nicht so klimafreundlich wie es sein könnte/müsste. Und das erzeugt schon teils negative Gefühle. Aber andererseits kann ich auch positive Gefühle hervorrufen, wenn ich merke, dass ich jetzt doch eine gute Lösung gefunden habe, die für das Klima besser und für mich auch gut genug ist.

Ich bin zumindest soweit, dass ich akzeptiere, dass meine Handlungen sich negativ auswirken können. Andere haben das noch lange nicht verinnerlicht und kämpfen erbittert, vor allem auch mit Worten und gegen jedes verfügbare Ziel, z.B. Frau Thunberg.

Viele Grüße und Danke für Ihre Arbeit.
P.L.


17. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

gestatten Sie mir bitte einige kritische Anmerkungen

Vorausschicken möchte ich, dass auch ich der Meinung bin, dass wir alle ressourcenschonender leben müssen. Sie sind nicht unendlich.

Ob es allerdings wirklich eine nicht normale (es gab ja schon immer im Wechsel Eis- und Wärmezeiten auf der Erde) Erwärmung des Klimas gibt, maße ich mir nicht an, beurteilen zu können. Auf der Ebene der sogenannten Experten gibt es durchaus kontroverse Ansichten dazu.

Mir fällt in solchen Fällen immer ein: Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich singe.

Wie auch immer – mit dieser Klimadebatte habe ich insofern ein Problem, weil ausgerechnet CO2 als Klimakiller benannt wird. Es gab vor ca. 7–8 Jahren noch eine NASA-Studie im Netz, die besagte, dass CO2 keinerlei Einfluss auf die Erwärmung des Klimas habe. Diese Studie ist nicht mehr auffindbar. Ich jedenfalls kann sie nicht wieder finden.

Sollte es tatsächlich gelingen, das CO2 nachhaltig zu reduzieren, muss man sich fragen was dies für das Pflanzenwachstum bedeutet. Weniger Pflanzenwuchs, also auch Getreide? Für die Fotosynthese benötigen die Pflanzen das CO2.

Dann stört mich an diesem ganzen Rummel, dass dieses kleine Mädchen namens Greta plötzlich aus dem Nichts (wie Phönix aus der Asche) nach oben gepusht worden ist. Das kann sie, auch mithilfe ihrer Familie nicht allein geschafft haben. Da stellt sich doch die Frage wer steckt dahinter, wer finanziert das Ganze eigentlich.

Und dieses kleine Mädchen weiß (sogar besser als alle anderen?) genau Bescheid über die Zusammenhänge des Klimas und dessen Wandel? Da fehlt mir allerdings der Glaube.

Dass sie dann auch noch von allen Seiten der Politik und der systemrelevanten teilweise kapitalgesteuerten NGO’s, die in der Regel nicht am Wohl der Allgemeinheit, sowie der Schonung der Ressourcen interessiert sind, wenn es um deren Profitinteressen geht, eingeladen wird, dies macht mich richtig skeptisch.

Sollten also tatsächlich die Finanzindustrie hinter diesem Greta-Hype stecken, dann wäre mehr Distanz gegenüber diesem Thema mehr als angebracht. (Siehe Hinweis auf einen Artikel unten).

Kurz noch zur NGO UNO. Meine Meinung nach wird auch die UNO, aus dem Hintergrund Kapitalinteressen dienend, geführt.

Als ein Beispiel von vielen:

Zu Syrien äußert sich die UN sehr kritisch, aber nur bezüglich Syrien und Russland.

Wenn es um den Jemen geht, wo eine humanitäre Katastrophe vor aller Augen stattfindet, hält die UN sich doch sehr zurück. Offensichtlich will man Saudi Arabien und den USA nicht auf die Füße treten. Da wird ganz klar mit zweierlei Mass gemessen. Und es fällt auf, dass die USA nie wirklich “ermahnt” werden. Auch die letzten Aussagen der UN zu Venezuela waren milde ausgedrückt pikant.

Einen, wie ich finde, bemerkenswerten Artikel gibt es zu dem “Klimawandel” auf politonline.ch

Die Überschrift des Artikels lautet: EU: Von der Leyen präsentiert eine radikale grüne Agenda.

Einen ähnlichen Artikel las ich vor einiger Zeit schon einmal. Leider weiß ich nicht mehr wo.

Auch dort ging es darum dass die Finanzindustrie schon vor längerer Zeit diesen Klimawandel-Hype mit initiiert hat, um die Menschen weltweit so richtig “abzuzocken”.

Das Einzige was man mit der CO2-Steuer erreichen wird (und vielleicht auch will?), ist dass alle die die nicht sehr begütert sind, sich das Heizen, die notwendigen Lebensmittel und das Auto nicht mehr werden leisten können. Dafür bleibt dann eben mehr für die Reichen und man verschiebt das Ressourcenende dadurch weiter nach hinten auf Kosten der restlichen Menschheit.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die meisten Plutokraten auch nur im Traum daran denken sich tatsächlich einzuschränken. Müssten sie doch auf ihre Swimmingpools, ihre Privatflugzeuge, ihre Jachten usw. verzichten. Und deshalb werden sie schon dafür sorgen, dass die Politik die Rahmenbedingungen für die Einschränkungen so setzen wird, dass sie nicht betroffen sein werden.

Ich hoffe Sie tragen mir diese kritischen Äußerungen nicht nach, aber mir geht dieser – für mich unglaubwürdige – Greta-Hype inzwischen ziemlich auf die Nerven. Noch sind die Meinungen ja einigermaßen frei.

Mit freundlichen Grüßen,
Dagmar Doll


18. Leserbrief

Sehr geehrter Jens Berger,

Greta Thunberg und all die anderen dienen in ihrer zur Schau gestellten moralischen Vortrefflichkeit dem moralischen und intellektuellen Aristokratismus (!) sowie der Selbstentlastung des Gewissens des linksgrünen (Neu)Bürgertums. Moralpolitik ersetzt zunehmend deren erodierende Hegemonie. Symbolisches Kapital wird auf den bürgerlichen Moral- und Geistesadel zusammengezogen und schafft politische Handlungsräume, bspw. für die CO2-Steuer, die Akzeptanz von Arbeitsmigration u.a.

Der Zorn der gewöhnlichen Bürger und benachteiligten Massen, die sich durch ihre bitteren Erfahrungen in oft ausbeuterischen Verhältnissen aus der ideologischen Vorherrschaft des (Neu)Bürgertums befreit haben, findet ein Objekt sich in den aufgebauten heuchlerischen Vorbildern abzureagieren bzw. auf die Wirklichkeit durch Satire hinzuweisen.

Die Diskriminierung von Männern und Älteren aus der Arbeiterklasse geht jedoch ursprünglich von den linksgrünen Bildungsschichten aus. Opfergruppen (migrantisch, weiblich, prekär, queer) werden dem weißen, älteren und homonormativen Mann mit arbeiterlicher Sozialisation entgegengestellt. Seine Kultur und Lebensweise wird nicht selten durch antideutschen Nihilismus und ‘Öko-Bio-Bessermenschen’ in Verruf gebracht. Die Spaltung der Arbeiterklasse wird betrieben, etwa hier:

Unter dem Stichwort “imperiale Lebensweise”, wird ohne Rücksicht auf die großen sozialen Unterschiede darauf fokussiert, “dass die Menschen (vor allem im globalen Norden) in ihrem Alltag systematisch auf die billige Arbeitskraft und Natur der Welt zurückgreifen, um sich selbst zu reproduzieren.”

Ulrich Brand/ Markus Wissen, „Nichts zu verlieren als ihre Ketten?“ Neue Klassenpolitik und imperiale Lebensweise, Zeitschrift LuXemburg 01/2018, zeitschrift-luxemburg.de/neue-klassenpolitik-imperiale-lebensweise/, 26.07.2019.

Und weiter: Man müsse „zudem die Klassenfrage aus ihrer Fixierung auf die alte, oft männlich geprägte Arbeiterklasse lösen“(!).

Der abstrakte Universalismus der Neuen Linken will eine „Herstellung der globalen Einheit der Klasse“ und „ein[en] Bruch mit kapitalistischen Konsum- und Lebensnormen“. Dafür wäre in den imperialistischen Hauptländern „nicht der gewerkschaftlich organisierte im ‚Normalarbeitsverhältnis‘ von Tarifverhandlung zu Tarifverhandlung mobilisierbare Facharbeiter“ zu gewinnen, sondern „genau jene wachsenden Teile prekarisierter – häufig migrantischer und weiblicher – Schichten der Klasse […], die heute meist durch das Raster sozialdemokratischer Integrationsversuche fallen.“

Mit freundlichen Grüßen aus Leipzig
Jens Schubert


19. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,

von den überwiegend fundierten Artikel auf der Seite bin ich regelmäßig angetan. Deshalb verwundern einige Formulierungen und „Fakten“ im vorbezeichneten Artikel schon sehr.

Das Klima kann man weder schützen noch kann man den ewigen Klimawandel aufhalten. Wer gegen den Klimawandel kämpft, kann auch gegen die Erdrotation oder die Sonnenstrahlung kämpfen. Man kann und muss die Umwelt schützen. Der Klimawandel kann bei der komplexen Zusammensetzung des Klimas nicht monocausal sein. Ob und inwieweit CO² zur Erwärmung beiträgt und/oder wieviel Co² durch die Erwärmung (geringe Speicherung im Wasser) freigesetzt wird, ist –soweit ersichtlich- nicht abchließend geklärt. Viele Versuche und „Messreihen“ halten Überprüfungen nicht stand. Wieviel Einfluss haben Veränderungen in der Sonnenaktivität, Versiegelung, Verstädterung und damit Aufheizung, Abholzung der Regenwälder ….

Die Reduktion des notwendigen Umwelt- statt Klimaschutzes auf den CO²-Ausstoß kann nicht überzeugen.

So sauber wie heute war die Luft in den letzten 60 Jahren z.B. in Deutschland nicht. Lässt die saubere Luft mehr Strahlung durch?

Eine „klimafreundliche“ oder „klimaneutrale“ Produktion, Energieerzeugung und/oder Verkehr sind m.E. einfach Unsinn. Es kann und muss versucht werden, die Einflüsse auf die Umwelt auf das notwendige Minimum zu reduzieren. Den Eindruck zu erwecken, es gäbe die Möglichkeit der Reduktion auf Null, ist nicht ehrlich.

Natürlich ist jede Hetze und Hass stets zu verurteilen. Ja , das muss sein. Wenn jedoch der Kämpfer gegen Hass und Hetze mit der „pöbelnden Meute“ argumentiert, ist er vom „meuternden Pöbel“ und damit eigener Hetze nicht weit entfernt. Sachliche und fachlich fundierte Auseinandersetzung ist gefragt. Diese kommt bei diesem Thema und auch in anderen Fragen oft viel zu kurz oder fehlt gänzlich, wird durch ideologische Sichtweisen ersetzt. So fehlen mir z.B. bei den „Klimaaktivisten“ die Forderungen zur Beendigung der Kriege, Aufrüstung, Drohungen und Truppenverlagerungen an die „Ostfront“. Welche Schäden, die auch Einfluss auf Umwelt und dem folgend auf Wetter und Klima haben können, wurden durch Uranmunition (Jugoslawien, Irak, Syrien) Atomwaffentests, chemische Waffen (Vietnam – agent orange, Phosphor, Napalm) Atombombenabwürfe auf Japan …, verursacht.

Diese Kritik muss natürlich ohne Hetze und Hass vorgetragen werden. Aber vorgetragen werden muss sie. Und die Klärung/Beantwortung der Fragen ist unerlässlich. Unworte wie „Klimaleugner“ tragen weder zur Problemlösung noch zum Abbau der Differenzen bei.

Schade, dass der Einwurf nötig war. Dennoch weiterhin viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Karlowski


20. Leserbrief

Sehr geehrter Berger,

vielleicht haben viele Leute unterbewusst ein schlechtes Gewissen.
Darauf werden sie gestoßen und dann regieren sie entsprechend.

ABER:

Machen sie doch bitte mal einen Vorschlag, wie man dem gemeinen Bürger klar machen kann, dass er letztendlich verzichten muss. Sein geliebtes Auto, seine geliebte Flug- und andere Reise, seine exotischen Lebensmittel, seine Klimaanlage, und all die billige Bekleidung.
Das soll er lassen? Und die Wirtschaft soll auf ihre Gewinne dabei verzichten?

Es ist einfach nicht realisierbar, sie werden mit allen Tricks dagegen kämpfen, bis das Ding gegen die Wand gefahren ist. Klima rechnet sich nicht, sie sind ja nicht mal sicher, ob es etwas überhaupt etwas bringt was wir tun können. Oder haben sie eine Idee, wie man es berechnet? Das wäre die Lösung!

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Hellmann


21. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

Greta Thunberg verbreitet Angst und Panik. Menschen die in Angst und Panik versetzt werden, handeln nicht mehr rational. Hinzu kommt, dass es keinerlei Konzepte auf der Seite der Regierung gibt.

Es geht bei dem Klimawandel wohl am allerwenigsten um eine Urlaubsreise mit dem Flugzeug oder um eine Schiffsreise. Die Menschen haben nicht Angst vor dem Verlust einer Flug- oder Schiffsreise, die Menschen haben Angst vor dem Verlust ihrer Existenz.

Was passiert denn, wenn die Menschen anfangen ihr Konsumverhalten zu überdenken? Es wird weniger gekauft. Weniger kaufen bedeutet, es wird weniger produziert, Dies wiederum führt zu erheblichen Verlusten von Arbeitsplätzen.

Schauen Sie sich in Ihrer Wohnung um und klassifizieren die Dinge die Sie sehen, nach ihrem Nutzen. Bspw. können Sie mit Ihrem Geschirr anfangen. Setzen Sie das vorhandene Geschirr ins Verhältnis Ihrer Mitbewohner. Wie viele Tassen haben Sie? Wie viel Besteck? Wie viel Stifte usw. usf. Sie werden feststellen, dass Sie viele Dinge doppelt und dreifach haben. Pullover, Socken, Hosen, Unterwäsche und und und.

Alles ist im Überfluss vorhanden. Bei so manchem Ding werden Sie sich fragen: Warum hab ich das überhaupt?

An all diesen Dingen hängen Arbeitsplätze und der Verbrauch von Ressourcen. Egal wie sinnlos Ihnen jetzt der Besitz erscheint, Sie haben mit dem Erwerb dieser Dinge Arbeitsplätze gesichert. Kaufen wir nun rational ein, kaufen wir solche Dinge nicht mehr. Es gehen Arbeitsplätze verloren. Es geht Wohlstand verloren.

Das iPhone, das Mac-Book, das IoT, das Internet, die Cloud usw. All diese schönen tollen Dinge – sind Klimakiller. All diese Dinge zerstören die Umwelt. All diese Dinge sind nutzlos. All diese Dinge können wir uns rational nicht mehr leisten.

Wir leben in einer Gesellschaft in der es völlig natürlich ist, keine Verantwortung zu übernehmen. Wir können für so ziemlich alles vorsorgen/versichern. Selbst für unsere eigene Dummheit findet sich ein Versicherungsschutz (Haftpflichtversicherung). Unsere kranken Eltern schieben wir in Altenheime ab, damit wir uns weiter unserem Wohlstand widmen können.

Jetzt kommt die Greta und erzählt uns, bis hier und nicht mehr weiter.

Euer Wohlstand beruht einzig und allein darauf, dass ihr die Welt zerstört. Ab heute muss Schluss damit sein. Eure Kinder können nur noch einen Holzlöffel und eine Holzschüssel haben. Es gibt kein toll duftendes Duschbad mehr und wenn ihr baden wollt, hüpft in den nahen Fluss. Und nun ist die Erwartung, dass die Menschen Beifall klatschen?

Hurra Greta, danke für diese Erkenntnis. Endlich können wir wieder mit gutem Gewissen in Armut leben. Denn nichts anderes bedeutet diese Aufforderung zum Verzicht. In Armut leben.

Die Menschen die den geringsten CO2-Ausstoß haben, leben in Armut. Sie leben in Lehmhütten, ohne elektrisches Licht, müssen jagen wenn sie essen wollen, müssen ihr Wasser aus weitentfernten Wasserlöchern holen usw. usf. Dafür haben sie nur einen CO2-Ausstoß von 0,1 bis 0,3 Tonnen im Jahr. Während wir hier in Deutschland 8,8 Tonnen im Jahr produzieren.

Neben dem Ausstoß an CO2, haben wir auch noch einen enormen Verbrauch an Ressourcen. Diese Ressourcen verwandeln wir in lauter unnütze Dinge.

Was setzt die Regierung dem entgegen? Eine CO2-Steuer. Toll. Diese wird natürlich nur von denen bezahlt, die sowieso schon alles bezahlen. Was gibt es sonst noch an Vorschläge? Bäume pflanzen. Sonst noch etwas? Ich sehe nichts. Sie?

Es gibt kein Konzept für die heraufziehende Massenarbeitslosigkeit, kein Konzept für den Verlust von Wohlstand, dass einzige was wir hören, ist: Es wird schon und uns geht es gut.

Die Menschen, die sich nun über Greta lustig machen oder sie verteufeln, sind wahrscheinlich Eltern. Eltern, die sich den Hintern aufgerissen haben damit es ihren Kindern einmal besser geht. Besser geht im Sinne von: Es wird den Kindern ermöglicht, mindestens genauso viel unnütze Dinge anzuhäufen, wie es ihre Eltern einst taten. Jetzt kommt die Greta und erzählt uns, …

Was erzählt uns Greta eigentlich? Oder besser, was zeigt sie uns? Ich denke sie zeigt uns, dass unser ganzes Leben nur ein Fake, eine Illusion, ist. Es ist so wie im Film ‘Die Truman Show’. Wir segeln mit unserem kleinen Boot in die Freiheit und knallen mit Wucht gegen eine Wand aus Pappmaché. Wir gelangen auf die brutalst mögliche Art und Weise zu der Erkenntnis, dass alles ein Ende hat. Und dieses Ende ist jetzt. Heute. Wir sind nicht der Teil der Moderne, mit unserer Digitalisierung läuten wir eben nicht ein neues Kapitel des Wohlstandes ein. Schon gar nicht den Wohlstand für alle. Dass was wir heute erleben, die Zeit in der wir heute leben, ist die Zeit, in der das Ende des Wohlstandes, wie wir ihn kennen und leben, seinen Anfang findet. Unsere Lebenserwartung sinkt schon seit einigen Jahren und nun wird eben auch unser Wohlstand sinken. Und er wird rapide sinken.

Dafür das Menschen so reagieren wie sie reagieren, würde ich jetzt nicht die Schuld bei diesen Menschen suchen. Vielmehr sehe ich das Versagen bei den Regierungen. Diese sind es, die Konzepte erarbeiten müssten. Die Regierungen sollten den Menschen, einen Weg aufzeigen in eine Zukunft mit weniger CO2 und mit weniger Verschwendung von Ressourcen.

Schauen wir uns weitere Fragen an:

  • Was passiert mit mir, wenn ich alt und dement bin?
  • Was passiert mit dem Gesundheitssystem?
  • Wo bekomme ich ein Stück Erdkruste her, um meine Lebensmittel anzubauen?
  • Wie bezahlen wir die Miete, unsere Schulden für das Haus?

Auf diese und viele viele weitere Fragen hat weder die Regierung noch Greta eine Antwort. Niemand hat einen Plan oder auch nur den Hauch einer Ahnung. Und da erwarten Sie von den Menschen keine Verunsicherung?

Des Weiteren ist es doch völlig normal, in dieser Gesellschaft, auf den Boten/Propheten einzuprügeln. Es wird auch den Armen die Schuld daran gegeben, dass sie arm sind und die anderen arm werden. Auch über diese Menschen machen sich die Bürger und Politiker lustig. Warum nun nicht auch über Greta?

Wenn Sie den Menschen jetzt sagen, dass es falsch ist auf Greta einzuprügeln, okay es ist falsch. Und nun? Nun haben wir immer noch keinen Plan/kein Konzept. Die Menschen wissen allein, dass es falsch ist auf Greta einzuprügeln. Ich denke, es ist besser Konzepte zu erarbeiten. Den Menschen sollte gezeigt werden wohin die Reise gehen wird. Was kommt auf uns zu und wie gehen wir damit um. Dies sollte sachlich dargelegt werden. Ohne das die Menschen in Panik versetzt werden. Dann wird das Beschimpfen von Menschen auch aufhören. Vielleicht benutzt dann der eine oder die andere seinen/ihren Verstand und kann Ideen beisteuern.

Ich danke Ihnen für Aufmerksamkeit und Ihre Geduld.

Mit freundlichen Grüßen
Jan Skalla


22. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

Sie fragen sich wo all die ablehnung gegen Greta Thunberg herkommt ?!

Das kann ich Ihnen sagen- Man kann es einfach nicht mehr hören !!!  Tagein-Tagaus dieselbe Leier vom Klimawandel und gefühlt passiert gar nichts.Unser Erklärbär Herr Lesch hat doch vor Wochen in irgendeiner Talk-Show sinngemäss gesagt das die gesamte Problematik seit 20 Jahren bekannt ist und nichts passiert.Deutschland bekommt es nicht mal hin einfach mal z.B. Plastiktüten komplett zu verbieten !!! Stattdessen werden sie teurer gemacht damit noch mehr Geld in die Staatskasse kommt .Vor Jahren hatte ich eine Petition unterschrieben um dieses dünne Heftchen von der Post mit Fernsehprogramm nicht mehr in Folie einzupacken, passiert ist nichts ! 

Über dieses Staatsversagen könnte man Seitenweise schreiben aber das wissen Sie selber besser als ich.

Das schlimmste ist aber wirklich das es kein Konzept für den normalen Arbeiter gibt ,ich habe einen Hauskredit zu bedienen und muss mit meinem alten Diesel jeden Tag 62 km zur Arbeit hin und 62 km wieder zurückfahren.

Ich habe weder Geld übrig für Dämmung,Solaranlagen oder E-Auto,also was soll ich machen ??? Mich gleich erschiessen ?!

Übrigens,ich liebe eure Seite,eine meiner Hauptinformationsquellen,vielen Dank dafür.

Liebe Grüße Nicholas Jones 


23. Leserbrief

GRETA UND IHRE KRITIKER-WOHER KOMMT ALL DIE BOSHAFTIGKEIT AUF DAS, WAS EIGENTLICH NUR POSITIV IST?

die vielfältigen möglichkeiten, klimaschutz so vorzunehmen, dass alle einsicht in diese massnahme gewinnen und sich engagiert daran beteiligen ist sehr gering und fast aussichtslos. unsere lebensgewohnheiten lassen einsichten in veränderungen kaum zu vor allem vor dem hintergrund einer globalen klimazerstörung. die hauptsächlichen klimazerstörer werden von uns selbstverständlich in anspruch genommen. ernährung, kleidung, wohnen und die heilige kuh- der urlaub in ferne regionen- sind uns so selbstverständlich, dass wir diese klimasünden nicht aufgeben werden. hier kann man nachdenklich aufzählen, welcher verzicht notwendig wäre unsere klimazerstörung zu stoppen und in mittelalterliche lebensgewohnheiten zurückzufallen. dass unsere klimaforscher sich einfallen lassen, unsere lebensgewohnheiten ungleichgewichtig und sozial unausgewogen zu verändern, lässt sie von einem anderen stern erscheinen. hier nur einige beispiele, die ihre absichten ohne beachtung der globalen menschheitsgewohnheiten uns 80millionen deutschen in einer erdbevölkerung von 7,5 milliarden die alle so leben möchten wie wir im rahmen der erdball betrachtung sinnlos erscheinen lassen. da ist der flug verkehr mit geschäfts- spass und transport nutzung, da ist der schwerölgetriebene schiffstransport verkehr darunter auch die seereise luxus dampfer, da ist der lkw transportverkehr, der nicht von der strasse auf die schiene zu bringen ist, da ist unsere eigene mobilität, die von uns beruflich verlangt wird. völlig an der klimaschonung vorbei geht das gerede um die elktrifizierung des strassen verkehrs, das menschenverachtend die miner im kongo kobald zur batterieerstellung so gesundheitlich schädigt, dass diese mit 40 jahren versterben. dabei wird keine sozial ausgewogene nutzung der elektromobilität möglich sein- bevorzugt sind die, die eine garage mit stromanschluss haben und sich die unerhörten anschaffungskosten eines baterie getriebenen fahrzeuges leisten können. da sind die scheingefechte um die errichtung eines null energie gebäudes, dessen baumaterialien zur herstellung soviel co2 verschlingen, dass die energieeinsparung erst nach 50jahren diesen aufwand einholt. diese aufzählung ist vielfältig zu ergänzen. ich habe heute morgen plastik verpackt weintrauben aus chile, bananen aus ekuador und annanas aus bolivien gegessen, turnschuhe made in vietnam zum sporten angezogen und zum mittag u.a seelachjs aus norwegen gegessen. welche transportwege dazu nötig waren? welcher co2 verbrauch für das bischen notwendig war? so kann ich nur hoffen, das dieser mich an don qichote vor den windflügeln erinnernde klimarummel für mein leben erträglich bleibt. der tanz auf dem vulkan ist bei einhaltung der z.zt menschlichen gewohnheiten unvermeidbar und nur sandkornartig veränderbar. die frage nach den politikern, die hier irgendwie eingreifen könnten, scheitert. sie haben unsere kaum zu verändernden lebensgewohnheiten.
uns gehts doch gut – oder?
prof. wulf schmiedeknecht architekt & stadtplaner BDA


24. Leserbrief

Dem Autor dieses Artikels scheint der sokratische Zweifel abzugehen.
Im festen Wahrheitsbesitz, wonach CO2 die Ursache aller Klimakatastrophen ist, frönt er allem und jedem, der diesen [Köhler-]Glauben vorantreibt. Skepsis kann da nur auf Ignoranz, wenn nicht gar auf Böswilligkeit beruhen.

Der Anreiz zum Spott ist aber jedem Freigeist eigen, dem es sauer aufstößt, totalitär geprägte Missionierungen unbedarfter Menschen mitansehen zu müssen, bei denen wie in der mittelalterlichen katholischen Kirche erst einmal jeglicher Zweifel ausgeräumt werden muß, um das verheißene Paradies zu erreichen bzw. Höllenstrafen zu vermeiden.

Daß solche Missionierungen insbesondere bei den von der angelsächsischen ‘Umerziehung’ unter das Joch nicht vergehender Kollektivschuld gezwungenen [West-]Deutschen, für die es scheinbar keine Zukunft mehr geben darf, auf besonders fruchtbaren Boden fällt, wundert nicht und gibt dem Business der Bußpriester den auch weiterhin benötigten Auftrieb zur Sicherung ihrer Selbsterhaltung.

Wilko Fokken


25. Leserbrief

Weil einige bei den NDS es leider nicht sehen wollen:

Die Medien suchen sich sehr genau aus, wer für wie lange das Rampenlicht bekommt. Das wisst Ihr selbst. Den Montagsmahnwachen hat man während ihrer gesamten Lebensdauer keine einzige Zeile gegönnt. Dann kam Pegida, und los ging der mediale Sturm.

Thunberg hat das Rampenlicht jetzt schon seit wann? Geht bei Politikern und Päpsten hausieren seit wann? Thunberg ist ein Mädchen, welches vollends von den Medien und den Mächten instrumentalisiert wird. “Lasset die Kinder reden” ist eine abgedroschene und ausgesprochen hässliche Methode der Meinungsmache, bei der man schon rein Emotional auf der falschen Seite steht wenn man sie kritisiert. Hört euch an, mit welcher Demagogie Sie ihre Argumente vorbringt. Da bleibt kein Raum für Kompromisse und auch nicht für Dialog. Und sie kommt immer wieder auf ein bestimmtes Thema, dessen Existenz noch immer heiß debattiert wird – auch von hunderten von Wissenschaftlern. Von denen hört man in den Medien nur herzlich wenig.

Für mich ist dieses Mädchen ein Vehikel, um den menschengemachten Klimawandel in den Köpfen zu legitimieren. Ich lebe seit Jahren Vegan und achte die Natur, wo ich nur kann. Es gibt auf der Welt so viele Brandstellen. Plastik im Meer, Tierhaltung, Pestizide u. andere Gifte. Da wäre ich auch völlig d’accord. Diese Themen werden von ihr angeschnitten, aber gleichzeitig warm Verpackt mit Meinungsmache zu Emissionen und Klimawandel.

Mal ganz kindlich gefragt: Was produziert denn alles CO²? Was könnten wir da alles besteuern, wenn das Problem nur groß genug wird? Genau: Alles was lebt.

So, jetzt ist die Luft raus,
Vielen Dank für’s Lesen,

Markus


26. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

Ihre Kritik an die Kommentatoren des von Ihnen genannten Mediums ist berechtigt.

Jedoch muss ich Sie fragen: welchen Sinnesgehalt hat es, auf vulgäre, respekt- bzw. anstandslose „Schmierereien an öffentlichen Toiletten“ aufmerksam zu machen sowie zu kritisieren?

Oder waren diese auch in Form von Leserbriefe zu entnehmen?

Wenn ich manche Ihrer Artikel lese, habe ich das Gefühl Sie haben diese kindliche Naivität wie die des Mädchens Greta Inne, als würde der Name Rainer Mausfeld , einer der begnadetsten humanistischer Aufklärer unserer Zeit im deutschsprachigen Raum, sowie dessen Arbeiten überhaupt nichts sagen.

Auch wenn Sie von seiner Person Kenntnis genommen haben, so haben Sie die Macht bzw. deren Strukturen nicht verstanden.

Das Mädchen Greta mag gute Gedanken und Absichten haben und womöglich schlägt ihr Herz am richtigen Fleck, aber muss ich Sie daran erinnern, so hatte der Hoffnungsträger der westlichen Welt, damals ein junger in Rechtswissenschaften gebildeter Afroamerikaner, Obama auch. Was wurde aus ihm? Ein „Richter und Henker“ der die übelsten Verbrechen gegen die Menschheit durchgeführt hatte.

Gerade diese Enttäuschung sowie der Verrat stecken noch vielen aufmerksamen Anhänger derartigen Personen- und Bewegungskults, die nicht über ein Kurzzeitgedächtnis eines Goldfisches verfügen, in den müden Knochen.

Ihre Analyse oder die des Mädchens Greta über die Weltlage ist angemessen, aber die Hoffnung darauf zu setzen, dass man irgendwie noch mit der Politik geschweige die der Weltpolitik Veränderungen heraufbeschwören kann, ist genauso naiv wie, wenn Sie darauf hoffen, dass der Weihnachtsmann Ihnen Ihre Wunschliste erfüllt.

Gerade die Politik aber auch die UN (aktueller Blog von Norbert Häring liefert den Beleg) sind a priori von der Macht so instrumentalisiert und pervertiert worden, dass es zu den momentanen katastrophalen Zuständen gekommen ist, und da wollen Sie mit gleichen Werkzeugen oder Instrumenten der Macht die Gesellschaft retten? Das ist per Definition genauso wahnsinnig sowie absurd, wie wenn man mit Waffen den Frieden herbeibomben könnte.

Also, meine Erfahrung sowie Intuition sagen mir bei diesem Medienrummel um das Mädchen Greta, dass ich zumindest die Schlagworte Verlogenheit, Heuchelei oder Doppelmoral auf dem Schirm haben sollte.

Weiterhin lege ich meine Hand ins Feuer und bin der Überzeugung, dass die Macht das Mädchen im Stile Goethes Erlenkönig umgarnt oder im schlimmsten Fall „zum Frühstück“ verspeist, als umgekehrt.

Und als Botschafter/in für „Klimaschutz“ (ein total irregeleitetest Wort, ein Subjekt oder ein Raum kann man schützen, aber wie kann man ein nicht-physisches Objekt das dazu noch eine übergeordnete Systemgröße darstellt, schützen? Richtigerweise muss das Lebensraumschutz heißen!)

gibt es zahlreiche andere geeignetere Menschen die sich über Jahrzehnte für den Lebensraumerhalt bewährt haben, z.B. ein alter Inder der in seiner Lebenszeit zig Hektars an Wald wiederaufgeforstet hatte.

Nun ja, vielleicht liegt es daran, dass diese Menschen nicht so photogen und nicht gut Englisch sprechen können wie Greta.

Mit freundlichen Grüßen
Son


27. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger

Den Grund weshalb Greta angefeindet wird, beantworten sie aus meiner Sicht in ihrem Artikel eigentlich selbst.

Ich sehe das so, dass nachdem nun die Politiker sich dieses Themas “bemächtigten” haben den Menschen sofort bewusst oder unbewusst klar wurde oder wird “wenn die Politik sich dieses Themas annimmt wird das nur teuer aber dem Klima sicher nicht geholfen” und als leichtestes Ziel für Kritik wird die Frontfrau heraus gepickt.

Omg, jetzt quassel ich auch schon so rum wie unsere Politiker; Verzeihen sie mir.

Ich gebe unumwunden zu, ich bin auch ein Kritiker aber nicht an Greta (wenn, dann an dem dahinter agierenden Apparat), sondern an diesem ganzen Klima-Gehopse.

Hier wird im Moment billigster Populismus in Reinkultur betrieben und zwar von allen Parteien, von den NGOs, Industrie usw.

Weshalb ich Kritiker bin ist relativ einfach erklärt, denn wir (meine Gattin und ich) sind Umweltmenschen und Klima ist nur ein Teil unserer Umwelt, zwar wichtig aber nur ein Teil der Umwelt dieses Planeten auf dem wir leben.

Wir leben Umwelt und zwar seit über 25 Jahren.

Wir haben aktuell unser neues Haus in Fertigstellung, wo wir viele unserer Ziele erfüllen konnten aber noch weit weit weg von Ideal sind und Perfekt ist sowieso nur die Natur.

Alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen aber wir finden immer wieder etwas, wo wir uns verbessern können, wo wir unseren “Fußabdruck” den wir auf diesem Planeten hinterlassen verkleinern können. Es ist dazu kein Kasteien notwendig und es macht sogar richtig Spaß :-)

Es sind so viele kleine Dinge die jeder für sich verändern und verbessern kann, dass wie erwähnt es in einer Mail aufzuzählen nicht möglich ist.

Aber einem unumstößlichen Fakt haben wir uneingeschränkte Priorität gegeben und zwar einem unserer Grundgesetze auf diesem Planeten, wissenschaftlich bewiesen vor 400 Jahren von Isaac Newton und Jahrtausende davor von den Chinesen: Actio – Reactio oder bei den Chinesen Yin Yang

Mein größter Wunsch wäre, wenn sich der Mensch endlich bewusst wird, alles funktioniert auf diesen Grundlagen, jede Aktion erzeugt eine Reaktion.

Viele Menschen kapieren ja nicht einmal das selbst unser Körper auf diesem Prinzip funktioniert. Wir sehen fasziniert Natur-Dokus, sehen wie die Natur immer einen Ausgleich schafft, wie sie immer einen Konsens für das Zusammenleben findet, wie die Natur einen perfekt funktionierenden Kreislauf schafft und sagen “toll” aber verstanden haben wir es nicht, dass alles auf Aktion und Reaktion basiert.

Jedes Lebewesen auf diesem Planeten schafft es in seinem Ausgleich, seinem Kreislauf zu leben und sich wenn nötig anzupassen …. außer der Spezies Mensch.

Würden wir aus diesem Ansatz heraus ehrlich und uneigennützig diese vielen Milliarden verwenden,…ja dann, dann stünden die Chancen gut ..aber so wie jetzt ? Leider nein.

p.s.: ich habe mir auch das Pariser Abkommen angesehen (wir sind beide kleine Wirtschaftstreibenden, ich habe zusätzlich auch ein Finanzdiplom und wir können Sinn erfassend lesen) und sage dazu nur lapidar: Wau was für ein Big-Business … und das wars auch schon mit diesem “Abkommen” / leider

p.p.s.: aber Aufgeben kommt nicht in Frage, denn ich bin ein unverbesserlicher Optimist und kämpfe im Rahmen meiner Möglichkeiten weiter für unseren Planeten, für mein schönes Heimatland Österreich, für unsere Umwelt und dadurch natürlich auch für unser Klima :-)

Freundliche Grüße und mein Dank an die NDS für dieses lesenswerte Medium
Raimund Andexlinger


28. Leserbrief

Hallo zusammen,

Dass es immer bösartige Menschen gibt, die sich zu allem negativ äußern, ironisch bis bösartig, ist ja nun nichts Neues. So natürlich auch beim Thema Klimawandel.

Wenn Jens Berger diesen Artikel schrieb, um die beiden Haupt-Akteurinnen in Schutz zu nehmen mag dies teilweise ja auch berechtigt sein.

Dass hierbei allerdings bei weitem „Kleinkram“ und Unwesentliches die Hauptrolle spielt, Beispiel Bananen oder Segeljacht…, finde ich dem Thema Klimawandel nicht dienlich. Hier wird auch unterschwellig signalisiert, dass der menschengemachte Klimawandel real sei, also faktisch bewiesen und Skeptiker dieser „Theorie“ einfach dies nicht kapieren wollen.

Es ist eben kein Fakt, der sogenannte Menschengemachte Klimawandel. Er wird hauptsächlich durch Modellierung gestützt, weniger durch empirische Erfahrung, geschweige denn durch verifizierbare Versuche.

Ich habe z.B. noch nie davon gehört, wie es möglich sein kann, dass das von Menschen verursachte CO² von 0,0048% am Gesamtanteil in der Atmosphäre zu einem Anstieg von 1,5-2 Grad in den nächsten Jahren führen kann. Genauso wenig wird in die Betrachtung miteinbezogen, welche Auswirkung/Lenkung das Geo-Engineering auf das Klima hat, genauso wenig wird in Betrachtung mit einbezogen, welche Auswirkung die weltweittätigen Vulkane in diesem Zusammenhang haben, genauso wenig wird das durch die Millionen von Rindern ausgestoßene Methangas in Betracht gezogen.

Abgesehen davon, wird auch nicht im Ansatz darüber nachgedacht, dass wir auch eine natürliche Klimaerwärmung bekommen könnten.

Ich denke die Summe macht es, aber diesen Hype des menschengemachten Klimawandels, bei dem auch noch Jugendliche, denen mache ich noch nicht mal einen Vorwurf – ist besser so aktiv zu werden als dauern Spassgesellschaft zu leben – eingespannt werden, das halte ich für absolut überzogen und da darf man schon hinterfragen, wem nützt es?

Das ist das eine, aber wird ja auch im Artikel angesprochen, das Konzept ist das Wesentliche und dieses Konzept kann ich weltweit nirgends wirklich entdecken. Deutschland voran, wobei der CO²-Ausstoß in Deutschland eher noch gering ist im Vergleich zu den USA, China, Indien…

Wie realistisch ist das, wenn man nicht mal das Energieproblem, die Versorgung mit alternativen Energien, hier in Griff bekommt, bzw. nicht bekommen will.

Eine CO²-Steuer löst doch das Problem nicht, es wird aber politisch so getan. Kohlekraftwerke auf Null abbauen, in Indien werden zurzeit 3000 neue Kohlekraft werke gebaut, andernorts auch.

Wo ist da die Logik?

Also, so gesehen darf man ruhig skeptisch sein, über das was dazu in Deutschland abgeht.

Dazu hätte ich auch gerne etwas Ausgewogeneres im Artikel von J. Berger gelesen.

mit freundlichen Grüßen ein nachdenklicher
Gerhard Fischer


29. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

was Greta so unerträglich macht, ist die himmelschreiende Inszenierung – die in keiner Weise der Sache dient. Klimagas-Emissionsreduktion läßt sich doch ‘noise-abated’ viel besser umsetzen. Ich erinnere an die letzte MwSt-Erhöhung, die Rauchgasentschwefelung in den 1980er-Jahren, …

Aber lesen Sie mal den Anhang (bitte ganz), dann werden Sie so richtig Freude bekommen – natürlich entstanden unter der Mitwirkung der Uni Freiburg. Wer hat sich da doch gleich ganz am Ende seiner beruflichen Karriere seine deutschen Beamten-Altersruhegeld-Ansprüche abgeholt?

Mit freundlichen Grüßen

Lars Kühl

Anhang, auch zu finden unter umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2017-09-27_texte_86-2017_narrative_0.pdf, zuletzt geprüft 24.06.2019


30. Leserbrief

Sehr geehrte liebe NachDenkSeiten,
sehr geehrter Herr Berger!

Sonst stimme ich mit Ihren Analysen und Kommentaren ja meist vorbehaltlos überein – sie sind zutreffend, umfangreich, scharsinnig und gut formuliert.

Aber diesmal greifen Sie doch zu kurz – viel zu kurz, glaube ich.

Der gesamte Mainstream wundert sich ja seit viele Monaten. „Woher kommt all dieser Haß? Woher kommt die AfD? Woher kommen die Nazis? Wann wirkt endlich die Internet-Zensur, die ja nur den hate speech eindämmen soll?“

Dazu gilt es zu begreifen, daß – nach meiner Einschätzung – etwa 30% der BRD-Bevölkerung (vielleicht regional unterschiedlich verteilt) sich inzwischen als DERART unwillkommen, vernachlässigt und benachteiligt erfahren, daß sie „das Establishment“ komplett ablehnen und jedes Symbol für dessen Herrschaft – teilweise, z.B. im Osten, erlebt als blanke und dabei noch zynische Gewaltherrschaft!! – klar mit Ablehnung und Haß belegen.

Dieses Entgleisen der Gesellschaft kann nicht mit genug Warnsignalen belegt werden – zumal nicht nach den Erfahrungen von 1929-33/45 und angesichts der nahenden nächsten Wirtschaftskrise und wahrscheinlich auch Weltkriegs!

Aber was tut der neoliberale Mainstream (dem Sie hier heute beipflichten)? Reagiert mit Unverständnis und den Hinweisen auf die individuelle Freiheit und Verantwortung, auf die individuelle Chancenverwertung und die neoliberalen Leitbilder und Wertevorstellungen für eine Gesellschaft wohlhabender freier urbaner konkurrierender Individuen, die dank Chancengleichheit auf Augenhöhe agieren und sich mit Kompromissen verständigen. Dieses neoliberale Lügenmärchen ist eine Chimäre!

Wir leben in einer Klassengesellschaft, in der die gestaltenden und ausgleichenden – zumal die staatlichen – Kräfte (Parteien, gesellsch. Gruppen, Exekutive, Medien, Kultur, Schulen und Hochschulen, „Zivilgesellschaft“) inzwischen nichts mehr gestalten und nichts mehr ausgleichen; sie sind entmachtet, und das wird auch noch gefeiert. Eine Gesellschaft, in der „die da oben“ die anderen – die normalen Arbeiter und Angestellten, die Arbeitslosen, die Erwerbsunfähigen, die Landbevölkerung, die Senioren – ausplündern und (durch die Zerstörung der letzten sozialen Infrastruktur wie freier Autobahnen und noch der letzten Provinzkliniken) entwürdigen. Und ihnen dann noch erzählen: IHR seid schuld am Weltuntergang; jetzt zahlt mal gefälligst (Kopfpauschale, PKW-Maut, Flat Taxes noch und nöcher, CO2-Steuer)! Den Rest ihres Einflusses nutzt „die Politik“, nutzen „die da oben“, um das neoliberale Projekt weiterzutreiben, die Klassenspaltung zu verschärfen und den Staat weiter zurückzudrängen. Gleichzeitig wird „der kleine Mann“ von Jahr zu Jahr schärfer reglementiert, überwacht, drangsaliert, zur Kasse gebeten und wie ein Feind behandelt, wie ein Schädling, vor allem in der BRD. Er erfährt Herablassung, Herumgeschubse, Alleingeassenwerden und ein ewiges an ihm Herumerziehen, das ihm das Selbstbild vermittelt: Ich bin nichts, ich kann nichts, ich bin häßlich und fett; egal, was ich mache – es ist falsch; denen, die die Maßstäbe setzen, werde ich nie genügen.

Ein RIESIGES psychosoziales Experiment wie in „Die Welle“. Siehe Polen: Da kommen ein paar Wahnsinnige und versprechen den Leuten ein bißchen Liebe. Ein bißchen, daß SIE jetzt mal dran sind, jetzt mal vorkommen. Genau wie hier die AfD. Und die bekommen inzwischen Mehrheiten!

All das führt wie bei einer falschen Pädagogik nicht dazu, daß die Leute sich als autonom erleben und „ihre Chancen nutzen“, sondern daß sie sich – als Bürger-/innen des eigenen Landes – als ungeliebt und abgelehnt erfahren.

Deshalb erfährt jedes Symbol des neoliberalen identitaristischen und individualistischen Establishments, jedes Symbol des „Das ist jetzt so!“, inzwischen keine diskursiven Angriffe mehr, sondern blanken Haß – ob Minister oder Flüchtling, ob Parteichef oder Jugendliche, ob LGTB*-Aktivist oder einfach nur „irgendwie anders“!

Greta T. hat sich zu einem solchen Symbol machen lassen! Es geht nicht um sie als Person (allenfalls darum, inwieweit sie sich eben instrumentalisieren und zum Influencer machen läßt und damit ihrer Sache schadet); es geht um sie als Symbol!

Welcher „Normalmensch“ wird schon zur Uno eingeladen und darf auf Karbonyachten in die Welt der 0,1% eintauchen, um seine Interessen an Themen wie Frieden, sozialem Ausgleich, Solidarität zwischen Generationen, Regionen und Klassen usw. anzumelden? Sein Interesse an einer Strafverfolgung von Kriegsverbrechern in der Legislative oder von Wirtschaftskriminellen in den Vorstandsetagen und bei den Bankvorständen? An Rente, Entwicklung, Bildung, Zukunftsinvestition oder Arbeitsgerechtigkeit? Daran, daß die Entbindungsstation und die Bahnhaltestelle nicht dichtgemacht werden? „Klimaschutz“ gilt als Elitenprojekt – genau wie „Bankenrettung“!

Die Erfahrung sagt: DIE gegen uns – mit ihren Klimathemen, mit ihren Flüchtlingen, mit ihrer Gutmenscherei, mit ihrer neoliberalen Wellness („wo wir gut und gerne leben“)…

Waren Sie zuletzt mal in MD-Olvenstedt, in Halle Neustadt, in Pasewalk Ost unterwegs? Oder auch in Bremen-Tenever, in Dortmund oder in anderen ehemaligen Sozialraum-Wohngebieten? Es ist alles versifft und heruntergekommen; man SIEHT, daß in der BRD seit JAHRZEHNTEN NICHTS mehr in den öffentlichen Raum, in den Lebender Menschen investiert wurde. Klar: Es gibt auch die Schicki-Micki-Projekte. Es gibt auch Jena und Schwerin! Orte, an denen die Eliten zuhause sind, an denen das Establishment sitzt und sich selber feiert!

Wie in der DDR: Ostberlin war eine wunderschöne HighTech-Stadt, in der alles funktionierte – so daß die Funktionäre wirklich in der Illusion lebten, im ganzen Land wäre es so!

Natürlich ist der Haß ein Problem. Aber er rührt nicht daher, daß die Welt-Kommentatoren einfach barbarische Untermenschen wären oder Bodensatz, wie Harald Ringstorff einmal sagte. Es rührt daher, daß dieses Land, gesteuert von gewissen Eilten und deren Wertvorstellungen, eine signifikante Minderheit zu ungeliebten Verlierern GEMACHT hat – und zwar bewußt, mit Absicht und sehenden Auges!

Wenn das „Spalte und herrsche“ nicht SOFORT korrigiert wird, hat Europa ein noch viel schlimmeres Problem als den Klimawandel.

Herzlichst,
Ihr
Matthias Jehsert


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