Eine lesenswerte Leserzuschrift zur Kampagne gegen Lisa Fitz

Eine lesenswerte Leserzuschrift zur Kampagne gegen Lisa Fitz

Eine lesenswerte Leserzuschrift zur Kampagne gegen Lisa Fitz

Ein Artikel von: Redaktion

An diesem Wochenende haben die Medien wieder einmal aus allen Rohren gegen jemanden geschossen, der sich ihrem Deutungsmonopol verweigert. Diesmal musste die Kabarettistin Lisa Fitz dran glauben, die es doch tatsächlich auf der Bühne gewagt hatte, sich kritisch zur Corona-Politik und zu den herrschenden Narrativen in Sachen Corona zu äußern. Unser Leser Mario Simeunovic hat versucht, die Entrüstung einzuordnen und macht dankenswerterweise auch darauf aufmerksam, dass es doch einige Themen gäbe, bei denen die mediale Entrüstung viel angebrachter wäre.

Liebe Redaktion,

im Fall von Lisa Fitz handelt es sich vermutlich eher um die Zensur einer unliebsamen Meinungsäußerung. Hinsichtlich der behaupteten 5.000 Impftoten ist kaum zu belegen, ob die Zahl über- oder untertrieben ist und deshalb von einer falschen Tatsachenbehauptung gesprochen werden kann. Die European Medicines Agency (EMA) veröffentlicht monatlich Zahlen zu den einzelnen zugelassenen Impfstoffen. Sie können auf folgender Seite abgerufen werden.

Zum 1. Dezember 2021 ergibt sich demnach für 479 Millionen verabreichter Dosen Cormirnaty eine Summe von 471.824 EudraVigilance gemeldeten Fällen des Verdachts auf Nebenwirkungen des BionTech-Impfstoffs, wovon 5.962 tödlich verlaufen sein. Einzuschränken wäre, dass die Anzahl dieser Fälle nicht gleich der Zahl der Verstorbenen ist, da bei einer Person mehr als eine Nebenwirkung auftreten kann und diese Fälle von Mehrfachnebenwirkungen nicht gesondert erfasst bzw. in der Statistik bereinigt wurden.

Gemeldete Verdachtsfälle von Nebenwirkungen mit tödlichem Ausgang:

Cormirnaty (BionTech) = 5.962
Spikevax (Moderna) = 588
Vaxzevira (AstraZeneca) = 1.303
Janssen = 223

ingesamt = 8.076

Angesichts der hunderte Millionen verabreichter Impfdosen führt das gewiss zu wenigen Toten, aber einfach von einer falschen Tatsachenbehauptung zu sprechen, ist unredlich. Statt Zensur auszuüben, hätte einfach kritisch angemerkt werden können, dass der Rückschluss von Fitz auf ein bestimmte (Mindest-) Zahl Toter wohlmöglich übertrieben, zumindest nicht gesichert und die Nennung einer konkreten Zahl problematisch sei. Mehr nicht.

Dass in Medien Panik geschürt wird, ist sicher kabarettistischer Kritik würdig. Das macht eine Corona-Infektion jedoch noch nicht zu einem Schnupfen. Mir persönlich wäre allerdings wohler, wenn sich öffentliche Entrüstung eher gegen die künstlich erzeugte Hysterie im Hinblick eine hypothetischen Angriffs der Russischen Föderation auf die Ukraine oder gegen das Feindbild China artikulieren würde. Ich befürchte, hier liegt eine sehr viel konkretere Bedrohung des Friedens, der Gesundheit, des wirtschaftlichen Gedeihs und Wohlstands aller Europäerinnen und Europäer vor.

Die Hysterisierung lenkt nicht nur ab, sie schafft auch ein aggressives Klima der Ausgrenzung und Spaltung. Sie befeuert den Ruf nach radikalen und drakonischen Maßnahmen. In meinem Umfeld beobachte ich hier insbesondere eine Radikalisierung, welche die von Heitmeyer beschriebene, rohe Bürgerlichkeit zu neuer Blüte treibt. Da wird die Ursache aller derzeitigen Probleme auf die “ungebildeten”, “unbelehrbaren”, “uneinsichtigen” Angehörigen der prekarisierten Schichten projiziert, welche sich “fahrlässig” oder gar “vorsätzlich” unkooperativ und verantwortungslos verhielten.

Mit besten Grüßen

Mario Simeunovic

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