Leserbriefe zu „Kiesewetter (CDU) sagt die Unwahrheit. Allerdings sehr geschickt. Die total manipulierte Meinungsbildung (II.)“

Ein Artikel von:

In diesem Beitrag wird ein Interview mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter bei ZDF Berlin Direkt hinterfragt. Von dem Außen- und Sicherheitspolitiker seiner Partei und Mitinitiator der sogenannten Gegenrede würden Halbwahrheiten und Unwahrheiten über den Sender geschickt. Albrecht Müller meint, es sei ein Beispiel, um zu zeigen, wie manipuliert die Meinungsbildung in Deutschland zurzeit sei. Wer jedoch systematisch die Wahrheit verdrehe, könne nicht zu den demokratischen Kräften gezählt werden. Danke für die wirklich interessanten Leserbriefe. Christian Reimann hat sie zusammengestellt.


1. Leserbrief

Liebe NDS-Redaktion, 

“Wir, die Völker der vereinten Nationen – fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren”,… usw. (Präambel der UN-Charta).

Der Außen- und Sicherheitspolitiker Herrn Kiesewetter, der in dem Interview meines Erachtens zumindest teilweise ein Wissen für sich in Anspruch nimmt, über das er gar nicht verfügen kann, es sei denn, er wäre Hellseher, sollte vielleicht noch mal einen Blick in die Charta der Vereinten Nationen werfen. Zwar darf man einem angegriffenen Staat zu Hilfe eilen und diesen auch mit Waffenlieferungen unterstützen, man kann aber den Konflikt nicht beliebig fortsetzen. Im Sinne des Völkerrechts sind immer unverzüglich Verhandlungen aufzunehmen, um diese Konflikte zu lösen. Auch einen militärischen Sieg über ein anderes Land anzustreben, ist nach der UN-Charta nicht vorgesehen. 

Und noch eine kleine Erinnerung zum Schluss: kurz nach Kriegsbeginn fragten sich die öffentlich-rechtlichen Medien, wo denn die russische Friedensbewegung sei. Als diese wenigen Demos durch massive Einsätze der russischen Staatsmacht aufgelöst wurden, war die Empörung groß.  Dieselben Leute äußern sich jetzt abwertend und empören sich schäbigerweise über Friedensbewegungen im eigenen Land. 

Mit freundlichen Grüßen 
Michael Wrazidlo 


2. Leserbrief

Hallo und guten Tag.
 
Ich habe das Interview gesehen und nicht nur das, sondern am gestrigen Dienstag den gleichen Herrn Kiesewetter bei Lanz. 
Nein, wer noch glaubt, die CDU sei eine seriöse Partei, irrt sicher.
 
Was Kiesewetter bei Lanz gestern losließ war reine Propaganda. Warum dieser seltsame Mensch für die CDU an die Front darf, dürfte ebenfalls klar sein .
 
Sollte irgendjemand glauben mit solchen Akteuren sei der Konflikt in der Ukraine zu lösen, dann soll er gerne daran glauben. Schon öfters wurden solche Hoffnungen auf brutale Weise enttäuscht.
 
Dieser Herr Kiesewetter ist aus meinem Blickwinkel kein integrer Mensch. Ich bin zutiefst erschrocken über die Art, wie sich ein solcher Mann, der einmal als Offizier einer Armee meines Vertrauens galt, in kürzester Frist seine Maske abgelegt hat.
 
Aber eines ist sicher. Solche Leute fügen der Völkerverständigung unheilbare Wunden zu. Und nicht nur das. Wir werden erleben, dass uns kein russischer  Mensch, und viele andere  je noch vertrauen wird. Weder in naher noch in fernerer Zukunft. Dieser Traum ist ausgeträumt.
 
Wer das Wirken der ukrainischen Nazibanden im zweiten Weltkrieg außerhalb jeder Bewertung lässt, wer zum Grabmal eines Bandera nach München fährt und diesem Verbrecher auch noch huldigt, muss sich sehr argwöhnisch betrachten lassen. Aber eines ist ganz sicher, egal wie der Konflikt in der Ukraine ausgehen mag, wenn die Fronten geklärt sind, und einer der Kontrahenten erreicht hat was er wollte, werden diese Neonazis nicht mehr gebraucht. Dann wird zumindest dem Westen einfallen, was er vorher geleugnet hat, nämlich dass diese Verbrecher, die ihr Land in einen tödlichen Konflikt mit Russland führten, obsolet sind und „ entsorgt“ werden können. Dann kommt die Nacht der langen Messer und wieder einmal wird Dummichel doof aus der Wäsche schauen und nicht glauben was er sieht, wenn es ihn dann noch gibt.
 
Die ständige Leugnung der Gefahr einer atomaren Eskalation des Konfliktes macht mich besonders hellhörig.
 
Kiesewetter ist für mich einer der schlimmsten deutschsprachigen Demagogen in diesem furchtbaren Konflikt.
 
Und sowas will ein deutscher Offizier sein. Spießruten laufen wäre unter meinem Kommando noch die geringste Strafe für diesen Brunnenvergifter und Hasardeur.
 
Ja, manchmal kann ich härter sein als ein sogenannter Bürger in Uniform. Ich bin froh, dass diese  (C) DU noch nie im Leben ein Kreuz auf einem Wahlzettel von mir bekommen hat. Und es wird auch keinesfalls jemals passieren.
 
Mit sehr freundlichen Grüßen an das Team der Nachdenkseiten.
W.Schuckmann


3. Leserbrief

Liebe Menschen bei den NachDenkSeiten,
 
beim Lesen des Artikels zum Interview dieses Roderich Kiesewetters bei ZDF Berlin Direkt, inklusive des „Genießens“ des Beitrages in der Mediathek lief es mir eiskalt den Rücken runter.

Was ist dieser R. Kiesewetter für ein Mensch?

Nun ja, Berufsoffizier der Bundeswehr, jetzt außer Dienst, ausgebildet zum Generalstabsoffizier, Studium in München und Austin/Texas.

Dienst in höheren Kommandobehörden und Stäben im BMVg, der Nato und der EU.

Beförderung bis zum Dienstgrad Oberst im Generalstab.
 
Nach meiner persönlichen Meinung ein im transatlantischem Sinne denkender und handelnder Mensch.
 
Seine Aussagen in diesem Interview sollten wir friedliebenden Menschen sehr ernst nehmen. Vor allem, weil er die Einschätzung der Nato zum Konflikt mit der Russischen Föderation klar und unmissverständlich äußert.

Ich betrachte ihn anders als die üblichen Propagandisten Baerbock, Hofreiter oder Göring-Eckardt der Grünen oder gar die Rüstungslobbystin Strack-Zimmermann.

Kiesewetter ist sehr gut gebildet und ausgebildet, vor allem auch im Bereich Militär und der entsprechenden Strategien.

Aus diesem Grunde scheint er mir persönlich gefährlich für unser Land und den Frieden mit der VR China oder der Russischen Föderation.

Ich habe den Gedanken, er wird für höhere Aufgaben ausgebildet und gefördert.

Außenminister oder gar Verteidigungsminister im Falle einer Bundesregierung unter Führung der CDU/CSU?

Dann kann ich selbst als Atheist nur sagen: „Gnade uns Gott!“.
 
Mit freundlichen Grüßen an alle friedliebenden Menschen
Michael Böhmer


4. Leserbrief

Sehr geehrte NDS Redaktion,

Der Artikel ist sehr gut.

Im Titel und im Text steht ein Wort von allerhöchster Wichtigkeit und die NDS Redaktion benutzt es juristisch hervorragend.

Unwahrheit. Juristisch unbedenklich da es nicht der Lüge bezichtigt.

Warum ist dieses Wort so wichtig? Weil es hier um das wichtigste überhaupt geht. Unwahrheit oder Lüge.

Es gibt nur 3 Möglichkeiten:

  1. Was Kiesewetter da macht, Unwahrheiten verbreiten, Propaganda halt eben, tut er das wissentlich und willentlich, sich voll eines besseren bewusst? Da müssen wir dann die Frage stellen nach Motiv und welches Ziel er damit verfolgt. Diese Möglichkeit entspricht der vorsätzlichen Bösartigkeit.
  2. Handelt er unter Druck von Kräften von ausserhalb? Bei dieser Möglichkeit müssen wir Fragen wer sind diese Personen die ihn unter Druck setzen? Motiv? Ziel?
  3. Handelt er so weil er selbst Opfer der Propaganda ist, die sein Denken umnebelt? Dies würde bedeuten dass er selbst 100% überzeugt ist von dem was er sagt. Hier würde er tatsächlich nicht lügen sondern “nur” Unwahrheiten verbreiten deren schädlicher Wirkung für ihn nicht erfassbar sind.

Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens


5. Leserbrief

Danke Ihnen, Herr Müller, für die Analyse.

Ich glaube, wir haben weniger ein Problem damit, dass in den Polit-Talkshows meist drei oder vier Vertreter der NATO-Propaganda einer einzigen Person gegenübersitzen, sondern auch damit, wie gut die NATO-Sprachrohre in Sachen “Rhetorik und Dialektik” ausgebildet sind … okay, mit Ausnahme von Annalena Baerbock.

Man findet wirklich das gesamte klassische Spektrum der Redemittel von Aristoteles bis Schopenhauer (“Eristische Dialektik”), dazu gekonnte praktische Anwendung à la Goebbels, und auch moderne Ausprägungen wie den Gish-Galopp und die Chewbacca-Verteidigung (beides, falls unbekannt, kann man z.B. in Wikipedia nachlesen).

Laut Brandolinis Gesetz benötigt man leider “immer eine Magnitude mehr, Bullshit zu widerlegen, als ihn zu produzieren”. Es ist extrem schwer, solchen ausgebildeten Propagandamaschinen in einer Live-Debatte Contra zu geben – Ulrike Guérot und andere können ja ein Lied davon singen. Tun Sie das aber bitte unbedingt weiterhin.

Vor einigen Wochen gab es in Youtube auf dem Kanal von BILD eine Polit-Talkshow mit Peter Ramsauer, Agnes-Marie Strack-Zimmermann, Oskar Lafontaine, Michael Müller und anderen zum Thema “Hat Deutschland ein Problem mit der Migration?”, und es war höchst interessant. Ramsauer schwafelte nur von seinem Wahlkreis, und das erinnerte mich an das Kanzlerduell damals zwischen Stoiber und Schröder. Stoiber präsentierte tolle Zahlen – aus Freising, und Schröder reagierte süffisant: „Wir wollen doch hier nicht über Freising reden”.

Diese Rhetorik geht leider vielen heute ab. Herbert Wehner, “Schmidt-Schnauze” und “Goldkettchen-Gerd” – die ließen sich nicht die Butter vom Brot nehmen.

Frau Wagenknecht, Frau Schwarzer, Frau Käßmann, Frau Guérot, das sind Redner, denen man ruhig zuhören kann und muss, aber sie kommen leider in Diskussionen mit Leuten vom Schlage Kiesewetter oder Strack-Zimmermann vollkommen unter die Räder.

In genannter BILD-Politrunde erwähnte Lafontaine, der eigentlich ein gewiefter Rhetoriker ist, einen amerikanischen General. Das wäre ja eigentlich ein sehr starkes Argument, wenn schon die US-Generäle zu Verhandlungen drängen. Frau Strack-Zimmermann schmetterte ihn ab mit den Worten: “Jaja, das ist eben die Welt des Oskar Lafontaine”, und niemand kam auf dieses Argument zurück. Lafontaine als Redner wurde quasi gekillt.

Dann sprach jemand aus der Runde von Flüchtlingen, und wiederum war es Strack-Zimmermann, die sofort hart fragte: “Waren Sie persönlich dort, als das passierte?” Die Antwort war selbstredend: “Nein, natürlich nicht”, und daraufhin beendete Strack-Zimmermann die Ausführungen des Redners sofort, ohne dass ein anderer Talkgast oder der Moderator oder auch der Angegriffene selbst darauf reagierten, mit der scharfen Aufforderung, zu schweigen.

Es wäre für einen geübten Redner eine leichte Aufgabe, Frau Strack-Zimmermann jedesmal, wenn sie “Putin” sagt zu fragen: “Hat er das Ihnen persönlich gesagt? Nein? Dann schweigen Sie bitte!”

Aber leider sind die Gegner der NATO-Propagandisten oft nicht sehr gut darin, Methoden wie einen “Gish-Galopp” und eine “Chewbacca-Verteidigung” zu erkennen und zu beenden.

Jürgen Warschun


6. Leserbrief

Hallo, guten Morgen,

bitte an Herrn Albrecht Müller weiterleiten, herzlichen Dank (Bezug:

Kiesewetter sagt die Unwahrheit….1.3.23)

Es ist jeden Morgen für mich eine Freude die Berichte und Kommentare in den NDS zu lesen. Nur die lassen mich in der heutigen Situation nicht verzweifeln.

Ihnen alles erdenklich Gute, und weiter so.

Herzlichst,
Volker Spuhn


7. Leserbrief

Liebes Team von den Nachdenkseiten,

es geht um den Artikel von Albrecht Müller “Kiesewetter sagt die Unwahrheit”.

Ich hatte die Sendung gesehen und weil ich zur selben Zeit gerade dran war eine mail an meinen Bruder zu schreiben zum Thema Ukrainekrieg, bin ich in der mail (wie Sie) Punkt für Punkt das Lügeninterview für meinen Bruder durchgegangen und hab ihm prophezeit, dass solche Lügen-propaganda in den nächsten Wochen und Monaten noch aus allen Rohren geschossen wird und er solle bitte kritisch bleiben.

Aber was ich eigentlich erzählen wollte: der Kiesewetter war gestern abend (28.02.23) schon wieder auf Sendung, wieder ZDF, diesmal bei Markus Lanz. Da hatte er zwar einen Gegenpart, nämlich den Politikwissenschaftler Prof. Johannes Varwick von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, aber von der ganzen Besetzung her war es wie meistens: mit Lanz selbst hieß es mal wieder 4 gegen einen, wie schon eine Woche zuvor bei Sahra Wagenknecht.

Die Gesamtaussage Kiesewetters war natürlich ziemlich dieselbe wie am Sonntagabend: Russland ist der Aggressor, die Ukraine das Opfer und wenn das Opfer noch Hoffnung hat mit westlichem Know how und Waffen den Aggressor so weit zurückzuschlagen, dass es selbst in eine bessere Verhandlungsposition kommt, dann sei es praktisch unmoralisch von der eigenen Regierung (also der Regierung Scholz) zu verlangen, sich gegen eine Eskalation der Waffenlieferungen und für Friedensverhandlungen einzusetzen. Ich setze unten den Link zu dieser Sendung, weil ich jetzt nicht auf alle Punkte  Kiesewetters eingehen kann, aber auf 7 bemerkenswerte Aussagen will doch kurz zu sprechen kommen.

  1. Bachmut (Artjomowsk)

    Varwick sagte, dass die Ukraine ihre Soldaten in Bachmut mittlerweile “vollkommen sinnlos opfert”, da Bachmut sicher fallen werde. Kiesewetter (der offensichtlich Zugang zu ukrainischen Militärs hat) dazu: Das ist kein sinnloses Opfern, sondern sie kämpfen so hartnäckig, weil wenn Bachmut fällt, haben die Russen erstmal 80 km freie Bahn für ihren Vormarsch in westliche Richtung, erst dann käme wohl die nächste ukrainische Verteidigungslinie. Damit dürfte dann wohl der gesamte Oblast Donezk für die Ukraine verloren sein. Darum kämpfen sie, in der Hoffnung auf baldige Verstärkung wohl besonders in Gestalt westlicher (deutscher) Schützen- u. Kampfpanzer.

  2. Westliche Taktik

    Kiesewetter meinte, der Westen (er sagte natürlich die Ukraine) müsse unberechenbarer werden und müsse natürlich mit den Raketen mit mehr als 150 km Reichweite (die sie nun auch geliefert bekommen) auch verstärkt Waffen- u. Munitionslager im russischen Kernland vernichten. Das würde die russische Logistik nachhaltig stören und die Russen müssten ihr Vorhaben ukrainische Gebiete abzuspalten und dauerhaft zu halten aufgeben. Damit meinte er nicht nur die bekannten Gebiete nach dem 24.02.22 sondern auch die Halbinsel Krim. Er betonte: die Rückholung sollte wesentlich nicht durch Truppengefechte gelingen, sondern analog zur Rückholung der Stadt Cherson, würden durch Abschneidung der Versorgungslinien (z.B. auch der russischen Landverbindung zur Krim über Donezk-Mariupol-Melitopol) die Russen nüchtern feststellen, dass sie nur noch die Wahl haben zwischen Einkesselung und Vernichtung einerseits und Rückzug andererseits und sie würden sich dann schon für den Rückzug entscheiden. So jedenfalls Kiesewetters Prophezeiung.

  3. Kampfjets

    Kiesewetter ist fest überzeugt, dass der Westen (wohl in erster Linie die USA) Kampfjets liefern wird (Scholzens rote Linie hin und her). Präsident Biden hätte auf die Frage Kampfjets Ja oder Nein nicht “No” gesagt, sondern “zur Zeit nicht”. Es würden aber seit dem Sommer 2022 schon ukrainische Piloten in den USA an amerikanischen Kampfjets ausgebildet und die Ausbildung wäre in diesem Sommer abgeschlossen!  Dann würde die Ukraine auch mit solchen Kampfjets in den Krieg einsteigen. Anmerkung von mir: ob dann wirklich in jedem Jet auch ein Ukrainer sitzt und das Flugzeug führt oder nicht doch  auch  US-Amerikaner oder Kanadier usw. darf getrost bezweifelt werden.

  4. Russland hat die Verhandlungen (von Istanbul) beendet

    Die frechste Lüge Kiesewetters, die er auch schon in ‘Berlin direkt’ aufgetischt hat. Russland hat mit den (Anmerkung von mir: angeblichen) Kriegs-verbrechen von Butscha, Irpin usw. gesagt: wir sind nicht an einem Frieden interessiert. Also die klassische Kriegslüge.

  5. Baltikum

    Dazu muss ich ein wenig ausholen.

    Russland hatte im Dezember 2021, als die Situation im Donbass immer mehr zu eskalieren drohte und der Westen Minsk 2 praktisch schon be-graben hatte, den USA und der NATO Vertragsentwürfe über gegenseitige Sicherheitsgarantien übergeben. Im Vertragsentwurf für die USA heißt es in Art. 4 sinngemäß, dass die USA sich verpflichten keine weiteren Länder, die ehemals der UdSSR angehörten (gemeint waren insbesondere die Ukraine und Georgien), in die NATO aufzunehmen, wie auch grundsätzlich jede weitere NATO-Ost-Erweiterung zu unterlassen (Absatz 1).

    Der zweite Absatz dieses Artikels besagt, dass die USA sich verpflichten in ehemaligen Sowjetrepubliken, die nicht der NATO angehören, keine Militärstützpunkte zu errichten sowie   deren Infrastruktur nicht für militärische Aktivitäten  zu nutzen und keine bilaterale militärische Zusammenarbeit mit ihnen zu entwickeln. Auch da haben die Russen wohl in erster Linie die Ukraine und Georgien im Auge.

    Dieses nachvollziehbare und eigentlich unmissverständliche  russische Sicherheitsbegehren interpretiert Kiesewetter bewusst fehl und bezieht es auf die 3 baltischen Staaten (die schon seit Jahren in der NATO sind, auf die es also gar nicht zutreffen kann!) und unterstellt Russland, es wolle, dass die 3 Länder die NATO wieder verlassen müssen. Und weil die USA/ NATO diese Vertragsentwürfe quasi in Gänze abgelehnt haben und letztlich zu keinen substantiellen Verhandlungen bereit waren, wäre Russland nun böse und wolle nach der Ukraine auch das Baltikum angreifen,  es der NATO entreissen und Russland einverleiben. Also das ist jetzt schon nicht mehr nur Lüge, sondern die pure Verleumdung auf hoher politischer Ebene, atemberaubend!

  6. Eigene westliche Eskalationsstrategie wird gebraucht

    Abzug der russischen Nuklearwaffen aus Kaliningrad. Abzug der russischen Truppen aus Transnistrien. Wenn Russland wirklich den Frieden will, dann soll es sich  aus der Ukraine zurückziehen. Ukraine kann erst dann verhandeln, wenn sie ihr souveränes Gebiet wieder hat. Verhandlungs-punkte wären dann: Begleichung (Reparationen) für die Kriegsschäden, Aufarbeitung der Kriegsverbrechen, Sicherheitsgarantien. Anmerkung von mir: Also absolute Maximalforderungen oder anders ausgedrückt, der Westen (die Ukraine) scheisst auf Verhandlungen.

  7. Sonstiges

    Miley (amerikanischer Oberbefehlshaber) habe nicht gesagt, dass keiner gewinnen kann, sondern dass Russland dabei sei zu verlieren. Anmerkung von mir: Das wäre mir neu, dass Miley das so gesagt hat und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass  Sahra Wagenknecht ihn missverstanden hat. Aber Kiesewetter glaubt sich offenbar im Exklusivbesitz der Interpretationsdominanz.

    Ich empfehle die Sendung zu schauen, da auch Varwick seine Deeskalations-Position gut darlegt. Auch haben wir hier wieder ein eindrückliches Beispiel für eine weitgehend einseitig-parteiliche Moderation von Markus Lanz wie auch seiner Taktik des bewussten und geplanten Ins-Wort-Fallens.

zdf.de/nachrichten/politik/lanz-varwick-kiesewetter-ukraine-krieg-russland-100.html

Es grüßt freundlich
Peter Werner


8. Leserbrief

Liebe NDS, 

Kiesewetter ist ein Demagoge und Lügner vom allerfeinsten. Sehr schön zu sehen auch in der Lanz Talkshow vom 28.2.23.

In Minute 26:00 wirft er Russland vor in Georgien einmarschiert zu sein, obwohl eine EU Kommission festgestellt hat, dass Russland sich nur verteidigt hat. Weiter geht es mit dem angeblichen Bruch des Mittelstreckenraketenabkommens, indem Russland angeblich aufrüstet. Verschweigt aber, dass die USA alle Abkommen gekündigt haben und ihre Raketen”abwehr”systeme bereits in Polen und anderswo in Stellung gebracht haben. 

Dieser Mensch sollte von allen politischen Ämtern entbunden werden. Schlimm, dass er seine Lügen unwidersprochen rausrotzen darf, wohingegen S. Wagenknecht für eine vollkommen korrekte Darstellung bzgl. Kriegsverbrechen auf beiden Seiten heftig angegangen wurde. 

Auch sehr interessant wie Lanz Stimmung macht. In Minute 13:50 stellt er fest “Ich sehe weit und breit keine einzige ukrainische Fahne” (bei einem Rundschwenk der Wagenknecht Friedensdemo).

Ich weiß nicht ob er das absichtlich gemacht hat oder alles andere schon gar nicht mehr wahrnimmt. Aber da war KEINE einzige Nationalflagge zu sehen. Keine deutsche, keine russische und eben auch keine ukrainische. Warum wohl? Weil alle Nationalflaggen verboten waren? Für wie dumm hält Lanz seine Zuschauer? 

Ein weiteres Bsp. für jämmerliche Medien. 

MfG
H. Dietrich 


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