Nachtrag zur Fragwürdigkeit der Empfehlungen von FINANZtest

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Zur am 19.11. veröffentlichten Meldung erreichten uns vertiefende Hinweise. Hier sind sie.

Erster Hinweis:

Die Kritik an Finanztest ist absolut berechtigt. Aus diesen Gründen habe ich vor einigen Wochen das Abonnement gekündigt und dies so begründet:

Ich kritisiere insbesondere:

  • Finanztest macht Propaganda für Privatrenten und übernimmt dabei in unverantwortlicher Weise die Werbeaussagen der Anbieter und baut daraus Rankings. Diese Renditen sind reine Traumgebilde und werden ja auch fortlaufend nach unten korrigiert. Finanztest beteiligt sich damit an der Zerstörung der umlagefinanzierten Rente
  • bei Fondsübersichten wird ausschließlich auf die „Performance“ geschaut, mit welchen Methoden diese Ergebnisse erzielt werden und
  • welche Folgen dies für Beschäftigte und die Gesellschaften insgesamt hat, spielt keine Rolle
  • ganz generell unterstützt Finanztest die Mentalität der Schnäppchenjägerei und des „schnelle-Mark-machens“ (ich weiß, es gilt heute der Euro) mit all ihren negativen Folgen: schlechte Arbeitsbedingungen der Beschäftigten, Dumpinglöhne, Tarifflucht (z.B. in den Call Centern der Anbieter) werden ausgeblendet.

W. Sch.

Zweiter Hinweis:

Das Wort “Risiko” ist vielleicht nicht passend. “Leichtgläubigkeit” wäre m.M. nach richtiger. Mögen die Leute doch mal nachdenken und auf die Verzinsung von Lebensversicherungen und anderen Sparprodukten der letzten Jahre schauen. Und, wer der Meinung ist, etwa 30 Jahre in die Zukunft planen zu können, der soll mal 30 Jahre in der Zeit zurück gehen und mal schauen was sich in der Zeit so alles getan hat. Die Welt wird sich halt verändern.

Die NachDenkSeiten sind für eine kritische Meinungsbildung wichtig, das sagen uns sehr, sehr viele - aber sie kosten auch Geld und deshalb bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Unterstützung.
Herzlichen Dank!