Ausländische Investitionen zur Vernichtung von Arbeitsplätzen

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Auf diese kurze Formel könnte man bringen, was mehr und mehr gang und gäbe wird: ausländische Investoren kaufen deutsche Unternehmen auf und ziehen dicke Gewinne daraus, ohne dass Arbeitsplätze geschaffen werden, im Gegenteil: Häufig werden Arbeitsplätze vernichtet und Löhne gedrückt. Die Politik fördert das Treiben, tut jedenfalls nichts dagegen. Warum wohl? Das ist die große Frage. Nutzen Sie den Wahlkampf und die Präsenz von Politikern und fragen Sie penetrant danach. Ein Beitrag von Werner Rügemer dient Ihrer Orientierung. Er hat in den WSI Mitteilungen 1/2005 unter dem Titel “Investitionen ohne Arbeitsplätze” [PDF – 112 KB] die Vorgänge analysiert. Lesenswert.

Wir haben in den NachDenkSeiten gleich zu Beginn der Heuschreckendebatte die handelnden Personen, im konkreten Fall den Finanzminister Hans Eichel, den Bundeskanzler und den Wortführer der Heuschreckendebatte, Franz Müntefering, aufgefordert, wenigstens die im Jahr 2000 eingeführte Steuerbefreiung der beim Verkauf von Unternehmen erzielten Gewinne wieder aufzuheben. Die Politik wäre gefordert, ganz schnell entsprechende Reformen zu machen, um den Ausverkauf wenigstens nicht weiter zu fördern. Es ist nichts geschehen. Auch die Opposition hat nichts getan, sie hat die Bundesregierung nicht kritisiert. Es ist zu vermuten, dass die Politik – und zwar Politiker aus allen vier etablierten Parteien – mit den Interessen, die durch den Ausverkauf bedient werden, verbunden ist.
Bei Rügemer gibt es Hinweise auf die Methoden, mit denen das Interesse der entscheidenden Personen geweckt und bedient werden kann: Rügemer schildert, wie die ausländischen Investoren das Spitzenmanagement der deutschen Unternehmen, die zu fleddern sie antreten, auf ihre Seite bekommen: Sie werden am Ergebnis beteiligt. Einen ähnlichen Vorgang kennen wir schon aus der Übernahmeschlacht um Mannesmann.
Warum, so die Frage, sollten die kapitalkräftigen Investoren nur das Management und nicht auch die Politik, deren Stillhalten und Förderung durch entsprechende Steuerregelungen sie brauchen und genießen, auf ihre Seite ziehen? Erste Anhaltspunkte dafür, wie so etwas funktioniert, kennen wir ja schon. Friedrich Merz von der CDU berät als Rechtsanwalt den Hedge Fonds TCI, der bei der Deutschen Börse in Frankfurt eingestiegen ist. Mitglieder der Union sind auch eng mit dem Verscherbeln des Dualen Systems Deutschland verbunden. Näheres dazu finden Sie bei Rügemer. Ein Krimi.