Leserbriefe zu „Das Märchen vom armen, ungebildeten AfD-Wähler“

Ein Artikel von:

Hier vertritt Jens Berger die These, nach der „die häufig gehörte Behauptung, die AfD würde vor allem vom ‚abgehängten Prekariat’ – vorzugsweise im Osten – gewählt“, in das „mythische Reich der politischen Klischees“ gehöre. De facto sei die AfD in puncto Anhängerschaft vielmehr bereits wesentlich weiter in der Mitte angekommen, als es den Anhängern des politischen Status quo lieb sein könne. Es mag „durchaus was dran sein“, dass „die Einordnung der AfD-Wähler als ‚arm und ungebildet’ ein kognitiver Schnellschuss aus der elitären Ecke ist“. Wir danken für die interessanten Leserbriefe. Es folgt nun eine Auswahl, zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Danke an Jens Berger für viele mir sehr hilfreiche Artikel!

Nach meiner Wahrnehmung sind viele bisher konservative Wähler von CDU/CSU, FDP, und SPD ratlos, weil sie die Regierungspolitik nicht verstehen und deren Begründung durch die Verantwortlichen nicht nachvollziehen können. Vielmehr verfestigt sich der Eindruck, diese Politik diene nicht den Interessen einer Mehrheit der deutschen Bevölkerung, sondern anderen Zielen, über deren Richtung und Inhalt wild spekuliert werden kann.

Ein ideologisch ungebundenen Bürger erwartet, daß was vom ihm als problematisch empfunden wird (z.B. Themen rund um COVID-19, Energiepolitik, negative wirtschaftliche Entwicklung, kriegerische Auseinandersetzungen, Zuwanderung, uvm.), in der Politik und den Medien lösungsorientiert diskutiert wird. Diese Erwartungen werden durch die Regierungsparteien oder die CDU/CSU nicht erfüllt. Manchem Bürger scheint, als haben die “etablierten” Parteien den Kontakt zur Wählerschaft abgebrochen und bediene nur noch die Interessen irgendeiner Klientel.

Als bewußt und offen populistische Partei hat die AfD Themen aufgegriffen, die viele Bürger beunruhigen. Einzelne Vertreter und Programmpunkte werden durchaus skeptisch gesehen, aber die AfD wird inzwischen von vielen Menschen weniger als “rechte” Partei wahrgenommen, sondern als einzig glaubhafte und sinnvolle “Alternative” zur bisherigen Politik.

Die inzwischen inflationäre Verwendung der Beschimpfung “Nazi” für Menschen mit abweichender Meinung und/oder Einstellung jeder Art mag bei dieser Entwicklung durchaus eine Rolle spielen. Wer als “Nazi” verunglimpft wird, ohne eine solche Ideologie zu teilen oder sich selbst als “rechts” zu sehen, der verliert irgendwann auch die Scheu, mit einer von deren politischem Gegner als ultra-rechts bezeichneten Partei zu sympathisieren.

So zumindest mein Eindruck aus vielen Gesprächen.

Freundliche Grüße,
Heiko Thomas


2. Leserbrief

Lieber Jens Berger,
 
ihrer Aussage,

 
»Wer selbst zu einer abgehängten oder vom Abstieg bedrohten sozioökonomischen Gruppe gehört, wählt gegen seine eigenen Interessen, wenn er sein Kreuz bei der AfD macht.«,

 
möchte ich ein paar kleine Ergänzungen hinzufügen.
 
Wer in solch eine Gruppe gezwungen wurde oder wird, war mitunter vorher besser gestellt als jetzt. Und die Bürger vergessen nicht, wer sie schlechter gestellt hat und stellt: Grüne&SPD (+FDP+CDU+CSU) mit ihrer Agenda 2010 (massenhafte Ausweitung der Zeitarbeit und des Niedriglohnsektors) sowie der beruflichen Verramschung über die Drohung mittels des Hartz-IV-Systems.
 
Wer in solch eine Gruppe gezwungen wurde oder wird, steht gegenwärtig vor der Wahl der falschen Alternative, nämlich Grüne&SPD+Linke+FDP+CDU+CSU einerseits, die u.a. für massenhaften Armutszuzug aus islamisch-orientalischen Staaten sind und diesen auch noch fördern und andererseits eben der wirtschaftsliberalen und nationalkonservativen AfD, die zumindest diesen massenhaften Armutszuzug ablehnt.
 
Der massenhafte Armutszuzug aus islamisch-orientalischen Staaten sorgte und sorgt – neben der Aufnahme von über 1 Mio. Bürgern der Ukraine – u.a. für jährliche Kosten in Milliardenhöhe und erzeugt zusammen mit den aufgenommenen Bürgern der Ukraine die medial beklagte ‘Wohnungsnot’.
 
Wägt man da ab, wählt man dann doch lieber das kleinere von beiden Übeln, eben die AfD. Und zwar solange, bis sich Alternativen anbieten, bspw. in Form einer wirklich sozialdemokratischen Partei oder Freien Wählern. Auf Änderung bei Grünen&SPD+Linke+FDP+CDU+CSU hoffen wohl nicht mehr allzu viele Bürger, denn diese Hoffnung wäre vergebens.
 
Freundliche Grüsse
U.R.


3. Leserbrief

lieber herr Berger,

wenn wir über die motivation der Afd-wähler spekulieren, spielt für mich weder der soziale noch der intellektuelle status eine große rolle. neben dem sicher vorhandenen kleineren teil mit stramm xenophober weltsicht, dürfte der weitaus größere teil die AfD doch ausschließlich wählen, um den etablierten parteien (zu denen in dem fall auch die Linke rechnet) einen denkzettel zu verpassen, bzw. um ihrem protest gegen die schwarzrotgrüngelblila einheitspartei ausdruck zu verleihen. dabei ist es egal, ob es sich um den frust des arbeitslosen, gedemütigten ost-arbeiters, oder den des ob selbstausbeutung zusammenbrechenden west-selbständigen handelt. unsere parteien haben es tatsächlich geschafft, es sich mit quasi allen teilen und schichten der bevölkerung zu verscherzen (mit ausnahme der etwa 0,1-prozentigen gruppe der top-vermögenden, denen es gleich ist, wer unter ihnen regiert).

es ist die unzufriedenheit mit den ergebnissen unseres zur fassaden-demokratie verkommenen systems, die sich ein ventil sucht und es, mangels alternative, bei der Alternative findet. die konkreten inhalte spielen dabei überhaupt keine rolle, hauptsache sie ist gegen die etablierten. und deswegen finden sich die wähler auch in allen schichten und werden täglich mehr. ich wage die these, dass eine AfD zu zeiten von Brandt, Schmidt, Kohl oder Strauß keine chance gehabt hätte – unabhängig von ihren inhalten.

die mediokrität unserer politiker, die einen Christian Lindner schon als intellektuellen leuchtturm erscheinen lässt, hat seit bald 30 jahren zu diesem zustand geführt. ein parlament bestehend aus halbgebildeten und einigen scheuklappen-experten, deren einzige kompetenz das sich-verkaufen in talk-shows ist, soll eine regierung aus abgehobenen berufspolitikern, die das wahre leben noch weniger erinnern, als ihre letzten treffen mit cum-ex-bankstern und rüstungs-lobbyisten kontrollieren? davon haben die wähler die nase voll.

man kann nur hoffen und beten, dass frau Wagenknecht ihre partei an den start bringt und damit eine echte oppositionelle alternative, die nicht – wie die AfD – nur selbst an die tröge möchte, um dann den selben herren zu dienen.

beste grüße inzwischen aus der Eifel
Martin Sutor


4. Leserbrief

Liebe Mannschaft der Nachdenkseiten,

im Jahr 1994 (vor 29 Jahren) stellt eine Studie fest: im Osten wählen 30% der Beamten die PDS; und das nicht etwa, weil das „alte SED-Leute“ wären. Sondern, obwohl seit 1990/91 viele Stellen in den Behörden in Stadt, Kreis, Land, Ministerien usw. durch CDU-nahe Personen besetzt wurden. Eine damalige Erklärung: viele Beamte erleben in ihrer täglichen Arbeit, dass Vieles, was seit 1990 aus dem Westen eingeführt und teilweise den Menschen von oben aufoktroyiert wurde, in der Praxis nicht funktioniert, weltfremd und lebensfremd ist und einen bis 1989 nie dagewesenen gigantischen Verwaltungsaufwand bedeutet, der Vieles blockiert und für Bürger und Beamte unerträglich wird. Und aus Protest wählen dann die Beamten PDS.

Das könnte – könnte – eine der Ursachen sein, warum heute auch viele Beamte, Angestellte und Selbstständige Protest wählen, aber diesmal die AfD.

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Fauser


5. Leserbrief

Guten Tag Herr Berger,

ich fand Ihren Artikel sehr aufschlussreich und vielleicht kann ich helfen dazu beizutragen, dieses Rätsel zu lösen.

Ich wähle nun schon seit es sie gibt „Die Partei“, auch aus humoristisch-/sarkastischer Überzeugung und werde dies bei Europawahlen weiter so halten, da Herr Sonneborn der mit Abstand beste Mann im EU-Apparat ist.

Jedoch hat sich die Wahl dieser Partei in Deutschland nicht ausgezahlt. Es wird leider im Gegenteil immer schlimmer mit der Wählerverachtung und den permanenten offenen Lügen von allen, die meinen es würde alles prima laufen.

Daher habe ich beschlossen, den „demokratischen“ Politikern, da sie sich ohnehin zu 90% ihrer Zeit mit ihren „Betriebsinterna“ befassen, etwas zu helfen und von nun an bei innerdeutschen Wahlen die AfD ankreuzen. Möge sie dieser interne Mehraufwand, durch eine tatsächlich in Parlamenten präsente Partei davon abhalten weiter irgendetwas gesellschaftlich „gestalten“ zu wollen. Dabei wird ohnehin nur Grütze herauskommen, dies kann ich nach über drei Dekaden aktivem politischem Interesse meinerseits sicher vorhersagen. Man könnte es auch Notwehr nennen.

Ansonsten sprechen die Zustände für sich, wie man auf den Nachdenkseiten täglich nachlesen kann. Ich sehe da kein Fehlverhalten meinerseits. Die AfD ist genauso gut für den Betrieb einer Demokratie geeignet, wie die Parteigänger, die sich notorisch und warum auch immer, für etwas Besseres halten. Oder halt auch nicht. Aber dies liegt nicht in meiner Macht.

Gez:
Ein Teufel, also einer dieser gefallenen Engel aus der Hölle, der den „demokratischen“ Menschen in diesem Land offensichtlich im Weg ist. Dieser Ausspruch von Olaf Scholz darf, nebenbei bemerkt, als schönes Beispiel dafür dienen, wie man heutzutage, ganz oben im Elfenbeinturm, wieder aufs Volk herabzublicken pflegt. Man genießt Immunität und Personenschutz, darf also all seine Adern frei und rücksichtslos ausleben, denn der Rechtsstaat ist halt nicht (noch nicht?) rechts genug für alle.

Mit freundlichen Grüßen
Kai.P.


6. Leserbrief

Sehr geehrte Nachdenkseiten, sehr geehrter Herr Berger,
 
jetzt sehe ich mich heute schon zum zweiten Mal genötigt, den “Nestbeschmutzer” zu geben; sollen sie doch kommen…
 
Meines Erachtens liegt auch vieles an überkommenen Verhältnissen. So herrscht auf dem Lande vor allem auch in Westdeutschland zum einen oftmals noch die “wes` Brot ich ess`, des` Lied ich sing” Überzeugung. Es gibt viele Wähler, die aus dieser Überzeugung CDU, FDP oder halt dann gleich früher die Republikaner und jetzt die AfD wählen. So gibt oder gab es in meinem Herkunftsort den einzigen Hersteller von u. a. braunen Musikinstrumentenkabeln, der sich in das gleiche ockerfarbene Tweed wie Herr Gauland gekleidet und mindestens so krasse Ansichten hatte. Andererseits spielt auch bei vielen der Einfluß eine Rolle, den sie vor Allem in ihrer Jugend hatten. Wenn ein Alt-Nazi und Neo-Nazi Rechtsanwalt und nach seinem Tod immer noch seine letzte Lebensgefährtin, bzw. deren Tochter (die wohl auch noch – nach dem Namen zu urteilen – aserbaidschanische Hintergründe hat) “Seminare” oder Ersatzweise “private Treffen” für Neo-Nazis oder die Familie eines Altnazis (mit ehemaligem Ku-Klux-Klan-Mitglied? als Schwiegersohn) Grillfeten auf abgelegenen Grillplätzen veranstaltete, so prägt das die Teilnehmer fürs ganze Leben. Und es ist klar dass auch Mitglieder und Anhänger extremer Gruppierungen/Splittergruppen versuchen, über ihnen in Bezug auf die politische Richtung nahestehende populäre Gruppen oder Parteien Einfluss zu gewinnen.
 
Gerade auch der familiäre Hintergrund spielt eine Rolle – wie man z. B. auch bei Frau Baerbock – zumindest in Bezug auf den Russenhass – sieht.
 
Es handelt sich bei den AfD-Wählern -wie sie weiter auch geschrieben haben – wohl doch um viele aus der sogenannten “Mitte”, zu dem dann auch “Besserverdiener” gehören. Leute, die in “prekären Verhältnissen” leben, wählen eher überhaupt nicht, wie man leicht aus dem Vergleich von Wahlbeteiligungen in Wahlbezirken mit entsprechender Einwohnerschaft herauslesen kann.
 
Mit freundlichen Grüßen
Udo Mittendorf


7. Leserbrief

Lieber Herr Berger!

Was die Außenpolitik betrifft, hat die AfD sicher ein Alleinstellungsmerkmal. Dieses Alleinstellungsmerkmal trifft aber nicht für den Neoliberalismus zu. Sagen Sie mir mal eine Partei der im Bundestag vertretenen (die Linke mal ausgenommen), die sich nicht für neoliberale Ziele einsetzt! Herr Fratzscher bezeichnet sich selbst gern als links, was aber gar nicht zutrifft, denn er setzt sich z.B. vehement für eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit ein. Er setzt sich genau wie alle Parteien auch für eine Fortschreitung der Digitalisierung und Globalisierung ein. Er befürwortet die maßlose Privatisierung wichtiger Einrichtungen (Bahn, Post usw.)  genau so wie die anderen Parteien. Und wenn nun die AfD für eine Senkung der Mehrwertsteuer eintritt, dann ist dies durchaus im Sinne des kleinen Mannes, denn gerade er profitiert davon. So etwas wissen die AfD Wähler sicher zu schätzen, denn die sind nicht dumm. Professor Jörg Meuthen wollte ja die Rente total privatisieren. Dafür gab es dann Probleme mit seiner Partei und auch deshalb musste er gehen. Auch dies haben die aufmerksamen AfD Wähler sicher mitbekommen. Die Privatisierung der Rente ist sicherlich auch ein Wunsch von Vertretern der anderen Parteien, insbesondere von FDP und CDU. Aber da hat man Angst vor Wählerstimmen und aufgrund einer solchen Forderung würde dort auch niemand aus der Partei hinausgedrängt werden. Die AfD spricht sich auch immer wieder für den Erhalt von Arztpraxen, Poststellen, Sparkassenfilialen und Geschäften im ländlichen Raum aus. Auch dies weiß der Wähler dieser Partei zu schätzen. Zur Außenpolitik der AfD muss ja wohl nicht mehr viel gesagt werden. Hier besitzt sie ein Alleinstellungsmerkmal, denn sie spricht sich gegen die Einmischung in anders Länder aus. Selbst Oskar Lafontaine hat kürzlich in einer Rede in Ramstein gesagt, dass die AfD bezüglich ihrer außenpolitischen Ideen nicht zu verurteilen ist. Einige aus dieser Partei wollen mittlerweile sogar aus der NATO austreten und dafür eine eigene europäische Verteidigungsarmee genau wie Oskar Lafontaine gründen. Aufgrund meiner grundsätzlich pazifistischen Einstellung kann ich einem solchen Vorhaben aber nicht zustimmen. Sicherlich werden auch viele die AfD wegen einer solchen Außenpolitik berechtigterweise wählen. Welche andere im Bundestag vertretene Partei würde sich denn noch dafür anbieten? An der AFD missfällt mir aber die Kritik an Ausländern und die Ablehnung anderer Religionen mit manchmal unangebrachten Beschimpfungen und sogar Entgleisungen. Solche Entgleisungen im Bundestag finde ich nicht nur unangebracht, sondern sie wirken auf mich empörend. Ich vermute aber, dass viele Abgeordnete anderer Parteien ein solches Gedankengut auch in sich tragen, sich aber nicht getrauen, dies laut und aggressiv nach außen zu zeigen. Vielleicht sind da einige AfD-Vertreter nur ehrlicher. Wer weiß?
 
Mit freundlichem Gruß
Harald Pfleger


8. Leserbrief

Lieber Jens Berger,
 
ich nehme zum Ausgangspunkt folgenden Abschnitt Ihres Artikels:
 
“Warum eine reaktionäre Partei mit neoliberalen Inhalten bei einer demoskopisch derart breitgefächerten Wählerschaft punkten kann, ist eine andere Frage, der wir vor einigen Wochen bereits nachgegangen sind. Und ja – in diesem Punkt hat Marcel Fratzscher nicht unrecht. Wer selbst zu einer abgehängten oder vom Abstieg bedrohten sozioökonomischen Gruppe gehört, wählt gegen seine eigenen Interessen, wenn er sein Kreuz bei der AfD macht. Wo Fratzscher jedoch unrecht hat: Dies lässt sich keinesfalls so einfach auf die AfD-Wähler oder die AfD-Sympathisanten übertragen, die in Umfragen angeben, die AfD demnächst wählen zu wollen. De facto ist die AfD in puncto Anhängerschaft vielmehr bereits wesentlich weiter in der Mitte angekommen, als es den Anhängern des politischen Status quo lieb sein kann.”
 
Ich hatte Ihnen schon einmal in der Frage der politischen Zuordnung der AfD geschrieben und werde Sie sicher nicht überzeugen. Um der Sache willen, tue ich es noch einmal. Ich wähle die AfD seit 2015, vorher hatte ich die Linkspartei gewählt und sehr viel früher die SPD. Ich bin also ein abtrünniger Linker. Warum?
 
Weil ich die AfD im Kern für eine konservative Partei halte und nicht für eine rechte Partei. Und weil ich inzwischen der Ansicht bin, daß die konservativen Grundlagen eines Staates zunächst wieder hergestellt werden sollten, bevor soziale Projekte greifen können. Sozial ist die AfD schwach aufgestellt, das stimmt (wenn auch im Osten deutlich besser als im Westen), aber zunächst muß dafür gesorgt werden, daß ein Staat wieder funktioniert. Auflösung der Staatsgrenzen (ein zentrales Thema der AfD), Auflösung der Geschlechtergrenzen (und damit Zerstörung der Familie), Klima-Hysterie (und damit Zerstörung der Wirtschaft) und nicht zuletzt der Sanktions-Fanatismus im Ukraine-Krieg haben unserem Land die Grundlage weggezogen. Deutschland ist buchstäblich am Ende. Alle Alt-Parteien sind an diesem Zerstörungswerk beteiligt. Die einzigen, die hier einigermaßen die Probleme der Menschen im Blick behalten haben, waren und sind die Mitglieder der AfD. Warum dann nicht diese Partei wählen?
 
Die Hoffnung auf die Wagenknecht-Partei, wenn sie denn zustande kommt, ist insofern trügerisch, weil sie nur die Opposition spalten wird. Frau Wagenknecht wird niemals mit der AfD zusammen gehen, und sie hält ja Björn Höcke auch für einen ausgemachten Nazi. Die AfD wird also dann etwas schwächer sein, und wir haben dann nicht eine, sondern zwei Parteien, die vom Kartell der Alt-Parteien verunglimpft werden.
 
Noch etwas Grundsätzliches: Mir fällt auf, daß der Unterschied zwischen konservativ und liberal (bzw. neoliberal) ständig verwischt wird. Das dürfte Absicht vom Mainstream sein. Das, was als “Rechts” bzw. als “Nazi” bezeichnet wird, kommt immer aus der liberalen Ecke. Es geht zusammen mit individualistisch, rücksichtslos, ausbeuterisch, unterdrückend, unternehmerfreundlich, antigewerkschaftlich usw.. Im Extrem führt das in den Faschismus, der gekennzeichnet ist durch Gleichschaltung der Medien, Abschaffung der Gewaltenteilung, Gesinnungsstaat und Vernichtung Andersdenkender. Genau dahin führt die Übertreibung der Freiheit im Wettbewerb, der im Ergebnis für die Verlierer keine Freiheit mehr übrig läßt. Insofern sind Klaus Schwab, Bill Gates, George Soros, Larry Fink, Marc Zuckerberg usw. Herolde des Faschismus und die Familien von Rothschild und Rockefeller sind die eigentlichen Global-Faschisten, denen letztlich die Grünen mit ihrem vernunftslosen Idealismus nur als nützliche Idioten dienen. Die AfD gehört jedenfalls nicht dazu.
 
Konservativ sein heißt weder sozial noch liberal sein, sondern im Kern für die Funktionstüchtigkeit der Gesellschaft eintreten. Bei allen
sozialen Träumereien und liberalen tollen Ideen fragt der Konservative ganz nüchtern, realitätsbezogen und unbeeindruckt: Funktioniert das denn? Kann das überhaupt funktionieren? Genau an dieser konservativen Einstellung mangelt es in der deutschen Politik gründlich. Und das spricht für die AfD. Die Leute merken es allmählich. Da hilft auch keine Brandmauer mehr.
 
Beste Grüsse
Rolf Freitag


9. Leserbrief

Hallo Jens, liebe NDS,

ein interessanter Beitrag “Das Märchen vom armen, ungebildeten AfD-Wähler”…

Ich sehe Wahlen in erster Linie strategisch, denn inhaltlich sind alle Parteien in Deutschland zu “Klientel-Parteien” geworden:  Die CDU/CSU ist eine transatlantische Black Rock-Partei. Die FDP bedient wie eh und je “ihre kleine Klientel” von Steuervermeidern. Bündnis 90/Die Grünen ist eine ultra-reaktionäre, transatlantische Sektierer-Partei eingebildeter, gewalttätiger Feministinnen. Die SPD übt sich als soziale Partei und passt mit all ihren Ansätzen gut zu den Grünen. Die Partei Die Linke? Wer ist das denn?

Allen diesen Parteien ist eines gemeinsam: Sie stehen auf der Payroll amerikanischer und britischer Neocons, billigen den Faschismus und pflegen eine Nähe zu ultra-nationalistischen NAZIs in Kiev – seit 2014 und teilweise schon davor – besonders die Grünen. Auch bereits im NAZI-Regime zwischen 1933 bis 1945 waren bereits rassistische NSDAP-Größen “auf Ökologie und Natur” ausgerichtet. Hier gibt es eine Nähe zu den Grünen! Außerdem favorisieren diese Parteien den NATO-Krieg des Westens gegen ein friedliches Russland, indem sie Waffen in die Ukraine liefern, damit Russen “ausgerottet” werden, damit noch mehr Ukrainer sterben. Der Westen, also die Neocons in Washington DC, der City of London und die US-hörige EU-Kommission unter Bilderbergern wie Macron, vdLeyen, Michel und Borell haben wieder ein Land vollständig zerstört und fast eine Million Ukrainer getötet, gemeinsam mit ausgewählten, rassistischen Handlangern in Kiev und diesen oben aufgeführten Parteien hier in Deutschland, die diesen Massenmord billigend in Kauf genommen haben – seit fast 10 Jahren! Wir haben das alles mit angesehen und mitbekommen, außer den vielen Deutschen, die von den Medien in Deutschland darüber permanent belogen wurden.

Die AfD ist die einzige Partei, die sich konstant gegen Waffenlieferungen und eine Isolation gegen Russland politisch gewehrt hat und die Probleme argumentativ und faktenbasiert thematisiert, die die absolute Mehrheit der Menschen in unserem Land umtreibt. Ob man diese Themen als richtig bewertet, ist irrelevant. Wenn sie von der Mehrheit kommen, dürfen sie nicht diffamiert, sondern müssen adressiert werden, um den bestmöglichen Konsens erst zu erarbeiten. Dies ist ein wichtiger Lernprozess für die gesamte Gesellschaft – vielleicht der wichtigste Aspekt!

Außerdem ist die AfD die einzige Partei, die mit einer Suche nach einem Anschluss Deutschland’s an Russland, die Eurasische Union und die Belt Road Initiative den Vektor unserer Wirtschaft wieder zum Wohl des Landes und seiner Menschen in eine bessere Richtung steuern möchte.

Je stärker deshalb die AfD in Deutschland wird, desto weniger kann diese Partei, die einen beträchtlichen Anteil des Wählerpotentials darstellt, von anderen Parteien einfach durch Diffamierung ignoriert werden. Die politische Landschaft muss sich mit der AfD auseinandersetzen – mit Argumenten! Aber auch umgekehrt: Die AfD muss sich mit ihrem Programm auseinandersetzen. Bei diesem Prozess werden die Parteien “geschliffen”. Alle!

Die AfD war früher für einen Austritt aus der EU. Heute ist sie dagegen für einen Umbau der EU hin zu einer Art “Wirtschafts-Union” souveräner Nationalstaaten – ein kleines Modell  einer “multipolaren EU”. Das zeigt, das die AfD unter Druck sehr flexibel, kreativ und wandlungsfähig ist. Und, die AfD scheint momentan die einzige Partei zu sein, die in der Lage ist, diese unseligen, gegen die Interessen der Mehrheit des Souveräns arbeitenden Parteien aus den Parlamenten zu entfernen. Und diese Aufräumarbeit gegenüber langjährig aufgebauten und gepflegten, korrupten Politnetzwerken und Seilschaften ist nach über 20 Jahren überfällig, wie ich meine.

Beste Grüße
von unserem Leser R.O.


10. Leserbrief

Sehr geehrtes NDS-Team,
 
vielen Dank wieder einmal für Ihre heutigen Artikel, insbesondere für den “Oktober-Newsletter von FreeAssangeBerlin”, der Hoffnung auf eine doch noch mögliche Befreiung von Julian Assange und auf einen kleinen Schritt aus der “Presse-Unfreiheit” macht,

für “Das Märchen vom armen, ungebildeten AfD-Wähler” von Jens Berger, der uns alle u.a. durch die Hinweise auf die Parallelen in der Weimarer Republik vor dem II. Weltkrieg alarmieren sollte,

und für “Der Kampf um Frieden darf Erfahrungen des KSZ-Prozesses nicht ignorieren” von Prof. Dr. Anton Latzo, der uns daran erinnert, dass wir dem Weltfrieden schon einmal näher waren als jetzt. –

Übrigens würde ich Sie gerne für Ihre Rubrik “Hinweise des Tages (oder der Woche)” noch auf den heutigen “junge Welt”-Artikel, “American Way of Life” von Meinhard Creydt aufmerksam machen. Diese genannte Artikel scheinen mir alle vier, was den Kampf um die Vorherrschaft auf dieser Welt auch historisch betrachtet, in den selben Zusammenhang zu gehören, der den jetzigen seitens der USA bisher so besonders erfolgreich, regelrecht religiös betriebenen Neo-sozialdarwinismus begünstigt zu haben.
 
Mit nochmaligem Dank
und herzlich-solidarischen Grüßen
Johanna Michel-Brüning


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