Leserbriefe zu „Rosa Leibchen zur Heim-EM – wurde der DFB von Trollen übernommen?“

Ein Artikel von:

Jens Berger kommentiert hier die Farbauswahl des DFB für die Trikots während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Man müsse kein homophober Rechter sein, um diese Farbauswahl auch abseits ästhetischer Kritikpunkte fragwürdig zu finden. Gefragt wird, warum es der DFB darauf anlege, mit seiner ja durchaus ruhmvollen Tradition zu brechen. Das rosa Leibchen solle die Menschen nicht zusammenbringen, sondern ein Zeichen setzen und nicht vereinen, sondern trennen: „Die Nationalmannschaft soll also mal wieder als Botschafter eines woken Lebensgefühls missbraucht werden.“ Wir haben hierzu interessante E-Mails erhalten. Danke dafür. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe, zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Sehr geschätzter Jens Berger,

Chapeau, Chapeau! Was ein aus meiner Sicht großartiger Artikel mit Geist und Witz – ganz nach dem Motto “Spaß ist wenn man trotzdem lacht”!

Mein Highlight im DFB-Werbeclip:
Der 34-jährige Multimillionär (so meine dreiste Unterstellung) Thomas Müller winkt fröhlich mit all seinen glücklichen Nachbarn vom Balkon seines Wohnsitzes im Plattenbau!

Herzliche Grüße
Andreas Rommel


2. Leserbrief

Liebe Redaktion der Nachdenkseiten,

find ich gut! So sieht auch noch der Letzte im entlegensten Winkel, dass dieses Land vollkommen bekloppt geworden ist.

Ich würde allerdings das Kostüm noch um eine rosa Feder ergänzen, die verpflichtend einheitlich in die gleiche Körperöffnung zu stecken wäre.

In Erinnerung an die erfolgreiche C-Kampagne sollten auch Fußballschuhe mit Spikes wieder erlaubt werden, diesmal zusätzlich mit Stöckelabsätzen, je nachdem, zu welchem der ungezählten Geschlechter man sich gerade zugehörig fühlt.

Ich frage mich nur, ist das jetzt “blütenscheu” oder “nymphenrosa”, oder einfach nur pink?

Man muss sich eben bei den “Spielen fürs Volk” immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Das wusste ja Caesar schon.

Salve
Gerd Lingner


3. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

lustig, das Trikot-Thema gewinnt gerade an Fahrt, denn just heute Mittag haben mein Vater und ich uns schon telefonisch köstlich über das Outfit der DFB-Spieler bei der EM amüsiert. Und nun bringen Sie darüber einen Artikel, der mich ebenfalls herzlich lachen ließ, vielen Dank! Auch bei meinem Vater und mir war der Tenor, dass die DFB-Elf eh mangels Leistung nicht die Vorrunde in weiß übersteht, aber nun wünsche ich mir geradezu, dass sie es tut! Und nur deshalb, damit wir als Publikum live “Nonstop Nonsens” erleben dürfen! Was für ein heiteres Gejohle, wenn elf Spieler im Barbie-Design die deutsche Nationalhymne singen (müssen), hahaha. Aber wer weiß, vielleicht hat der DFB sich vorausschauend gedacht, dass mangels Leistung anders die Tore erzielt werden müssen: Indem der Gegner vor Schreck oder vor Lachen das Spielfeld entweder verlässt oder so abgelenkt ist, dass unsere boygroup ein Tor nach dem anderen schießt. Und Europameister wird! Selbstverständlich müssen der deutsche Schiri und seine Linienrichter samt ihrer Fahnen in etwas nuancierteren Regenbogenfarben auflaufen, die müssen ja schließlich als -woke-  Schreckgespenster erkennbar sein. Das wird ein (farbenfrohes) Fußball-Fest!

Heitere Grüße zum Wochenende
Claudia L.


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger.

Ich denke mal es dürfte ziemlich egal sein in welchen Farben Deutschland aufläuft, denn der Sport ist doch nur noch Nebensache und das nicht erst seit der WM in Katar! Sämtliche sportlichen Großereignisse wurden (zu Zeiten des kalten Kriegs) und werden spätestens seit der WM in Russland wieder politisch mißbraucht.

Ich persönlich habe mich deshalb davon verabschiedet mir so etwas anzutun. Wie sagt man speziell zum Fußball in der Pfalz?

“Do rennen 22 Depp äm Ball noch, un wenn senn henn kicken senn fort!” Sei es drum…

Hochachtungsvoll, Ulrich Erich.


5. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

wie sagte Onkel Hinnerk: “Da lachen doch die Hühner!”.  In diesem Fall über den DFB und was damit zusammen hängt. Nicht über Ihren Artikel. Der ist die Kultur, die uns noch bleibt, wenn alles andere mehr und mehr des Wahnsinns fette Beute wird. Was mir noch zur Fußballkultur einfällt: “Hymne an Bum Kun Cha”, von Eckard Henscheid, auch so ein Klassiker.

Große Reiche, Mythen und Dichtung. Erstere vergehen und bleiben in Letzerem im kollektiven Gedächtnis. So zum Beispiel Troja. Homer wird immer noch in der Schule gelesen, das Reich ist Staub und Asche. Und wenn Deutschland bald endgültig “fertig hat” (Fußball, Bahn, Kliniken, Straßen, Heizung, etc.), dann werden auf dem Territorium, auf dem einstmals das Brandenburger Tor und die Humboldtuniversität standen, Chinesische Kinder in der Grundschule mit den Werken von Jens Berger deutsch lernen, die Sprache des “klassischen Altertums” von vor 80 Jahren, als die Deutschen noch Fußball spielen und Autos bauen konnten.

Der Fußball ist, wie alles andere auch, zu einem Profitgenerator für die Oligarchen verkommen. Wer den Sport noch ernst nimmt, pardon, an ihm noch Freude haben will, der kickt lieber mit seinen Kumpels auf dem Bolzplatz neben dem Schwimmbad oder am Sonntag auf dem Parkplatz vor dem Aldi.

Gruß an den SC 08 Goslar, der spielt wohl noch nicht in pink.

Rolf Henze


6. Leserbrief

Hallo Herr Berger,

“Und dass das deutsche Team die Vorrunde nicht übersteht, ist ja eine jüngere Tradition, an die sich die DFB-Kicker sicher auch diesmal halten werden.”

aber aber,  sehen Sie mal nicht so schwarz/rosa ! Dieses Mal sind 4 Spieler vom VfB für die Nationalmannschaft nominiert, da werden wir noch weit kommen !

freundliche Grüsse,
Bernhard Bercher


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

danke für Ihren guten Beitrag über die neuesten Albernheiten des DFB. Am besten wären schlichte Trikots die an die erfolgreichen Zeiten erinnern, z.b. die Trikots bis in die 1980er.

Ansonsten beim Fernseher die Farben herausnehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Haack


8. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

Deutschland sucht immer noch seine Identität wie andere den Yeti – das ist wohl typisch deutsch. Multikulti hat etwas von Beliebigkeit – und wer will schon gerne beliebig sein? Und ob Deutschland so “weltoffen” ist, wie es sich gerne darstellt, sollten wohl eher die anderen Nationen entscheiden.

Viel Grüße
Michael Wrazidlo


9. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

haben Sie vielen Dank für Ihren erfrischenden Leibchen-Artikel. Ich habe mich königlich amüsiert. Besonders gelungen fand ich diesen Satz:

“Warum tut der DFB alles in seiner Macht Stehende, um ein politisches Statement zu setzen und zu spalten, anstatt zu vereinen?”

Eine ausgezeichnete Frage! Ich wage mal zu behaupten, daß die pinkfarbenen Leibchen einer Art Zwangsneurose entsprechen, von der die Fußballer nichts wissen.

In dem Wissensbereich, mit dem ich mich schon seit Jahrzehnten in meiner Freizeit beschäftige, symbolisiert die Farbe Pink in allen ihren Schattierungen (damit natürlich auch das Lila der Höschen) die Unvereinbarkeit! Damit symbolisiert diese Farbe also die Spaltung! Daß sich die Fußballer jetzt so kleiden (oder auch kleiden müssen), deutet darauf hin, daß die Persönlichkeiten dieser Nationalspieler mit der Fußball-Europameisterschaft unvereinbar sind. Sämtliche anderen teilnehmenden Mannschaften können sich also schon einmal freuen. Die Sache ist gegessen. Deutschland wird definitiv frühzeitig ausscheiden.

Seien Sie herzlich gegrüßt

S. K.


10. Leserbrief

Hallöle NachDenkSeit*innen und außen,

da hat die Berger*in aber mal so richtig ein gucken lassen und das obligatorische AfD-Bashing darf natürlich auch nicht fehlen. Schließlich gehört man bei den NDS*innen ja schließ doch irgendwie auch zu den Guten und da gilt es Haltung zu zeigen. Ja ist schon klar, homophob sind nur „Rechte“, der typische homophobe AfD-Nazi aus Dortmund oder Zwickau halt. Die Jens*in sollte mal in Berlin-Neukölln oder Kreuzberg vorbeischauen, da wimmelt es nur so von AFD-Schwulenhassern. Sieht man den Adidas-Image-Film wird einem „normalen“ Deutschen und selbstverständlich auch der Deutschin vorgeführt, wie man sich „Die Deutschen“ vorstellt, zumindest die „Mitarbeitenden“ der Werbeagentur, die den Quatsch verzapft haben. Denn da wimmelt es nur von “Toleranten“ mit Migrationshintergrund. Ach was, wie komme ich nur auf solche Gedanken, dass es auch in diesen Milieus Schwulenfeinde und Innen gibt. Schließlich hat es ja Hape Kerkeling klipp und klar analysiert, die Schwulenfeindlichkeit hat nur wegen der AfD in Deutschland zugenommen, warum auch sonst? Und da wollte wohl die Berger*in nicht nachstehen. Und dass die EM ein Millionengeschäft ist und der DFB, wie auch die UEFA keine diversen progressiven linken Sozialverbände, drauf ge…

Einen schönen Tag noch und bis bald mal wieder,

Euer J. Gerke (männlich, weiß, alt, weder rechts noch links, sondern Mensch)!


11. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

nach der Lektüre Ihrer Entrüstung über die zugegebenermaßen fragwürdige Wahl der Auswärtstrikotfarbe, frage ich mich, ob Sie grundsätzlich schlampig recherchieren und ob mittlerweile jede Petitesse einen Aufreger und billige Klicks wert sind?

Es kostet 30 Sekunden, um festzustellen, dass der HSV in der Saison 76/77 auswärts in rosa auflief. Auch die schottische Nationalelf, Juventus Turin und Real Madrid 2014/15 wagten sich in dieser Farbe aufs Spielfeld.

Grundgütiger.

Haben wir keine anderen Probleme?

Viel Erholung, vielleicht ein bisschen Sport dazu,

wünscht Wolf Krauß


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