Leserbriefe zu „Die dunkle Wolke – oder: Hiroshima ist überall!“
In diesem Beitrag erinnert Leo Ensel an den Jahrestag des ersten Abwurfs einer Atombombe am 6. August 1945 über der japanischen Stadt Hiroshima. An dem Tag sei bewiesen worden, dass Menschen fähig seien, die Menschheit als Gattung auszurotten und den Planeten komplett zu verwüsten. Ärzte des U.S. Strategic Bombing Survey hätten den zahllosen verletzten, hochtraumatisierten Menschen nicht medizinische Hilfestellung geleistet, sondern die Auswirkungen der radioaktiven Strahlung auf den menschlichen Organismus wissenschaftlich erforscht. Der Kampf gegen diese Gefahr werde in alle Zukunft weitergehen müssen. Wir danken für die interessanten Zuschriften, die wir hierzu erhalten haben. Die nun folgende Leserbrief-Auswahl hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Liebe Reaktion
zu Die dunkle Wolke – oder: Hiroshima ist überall!
Anläßlich des Gedenktages und der aktuellen Kriegsrhetorik die mich an 1933 erinnern, empfehle ich den Film “The day after” auf youtube.
Rhetorik wie die Forderung nach “robusten Kriegseinsätzen” von Annalena Baerbock ( Quelle u.a. Der Spiegel ) Russland niederinngen von Sigmar Gabriel
Seit 1945 ist die Lage viel gefährlich geworden, so dass das Council of Foreign Relation ( CFR ) vorschlug, einen Krieg der EU gegen Russland zu führen, ohne Beteiligung der USA.
1961 wurde die Zar Bombe mit 57 Megatonnen Sprengkraft getestet.
Die Druckwelle ging 2,5 x um die Erde.
Die Bombe wurde für 100 Megatonnen Sprengkraft entwickelt.
Zum Test wurde die Sprengkraft reduziert, um den radioaktiven Fallout zu verringern.
Laut dem Chefentwickler Professor Sacharow führt pro Megatonne Sprengkraft zu 10.000 bis 20.000 Toten weltweit, durch den radioaktiven Fallout.
Die Wärmestrahlung reichte 270 km. In Finnland und Norwegen zerbrachen Fensterscheiben.
Ein mittleres Erdbeben der Stärke 5,8 wurde ausgelöst.
youtube.com/watch?v=WiEeLfAEFTA
Grüße
Dieter Gabriel
2. Leserbrief
Liebes Nachdenkseiten-Team,
dann danken wir doch den US-Amerikanern, dass sie die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen haben. Schließlich haben sie -also die Bomben- für einen Touristenboom in Hiroshima gesorgt und die Stadt verdient ziemlich gut an seiner tragischen Historie. So lesen wir es in den Ostfriesischen Nachrichten vom heutigen Tag.
Der Journalismus kennt auf der nach unten offenen Qualitätsskala keine Grenzen mehr und verhöhnt mit nur einer Überschrift auf unerträgliche und perfide Art und Weise hunderttausende Menschen, die dort den Tod fanden.
Es war mir wichtig, Ihnen dieses Dokument zukommen zu lassen.
Ihr Unterstützer und Leser
Wilfried Hagen
3. Leserbrief
Lieber Herr Ensel, liebe Nachdenkseitenredaktion,
angesichts der endlosen Ignoranz und Gleichgültigkeit der einfachen Bevölkerung entsteht in mir zunehmend der “Wunsch”, zum Menschenhasser zu werden. Eine Bevölkerung, die eine derart geisteskranke Militarisierung zulässt; eine Bevölkerung, die unfähig zum Generalstreik ist; eine Bevölkerung, die durch das ständige Zahlen von Steuern diesen Militärdreck finanziert und damit erst ermöglicht; eine solche Bevölkerung kann ich nur noch verachten. Eine dermaßen endverblödete Bevölkerung kann weg.
Warum wird an Universitäten der Bau von Kriegsgerät gelehrt, und nicht die Organisation einer Revolution? Weil das Lehren von Widerstand länger dauern würde, als ein Mensch überhaupt lebt. Im Menschen steckt einfach viel zu viel Gehorsam drin.
Der Mensch kann durchaus erworbene Fähigkeiten wieder verlieren. Das Wissen um den Bau der Pyramiden von Gizeh ist ja auch verloren gegangen. Warum auch immer. Oder es wird der allgemeinen Bevölkerung verschwiegen.
Mit aussichtslosen Grüßen
Kersten Polzin
4. Leserbrief
NDS-Team und Autor Ensel – ein Dank!
Das Grauen wird nie enden – auch wenn alle nicht mehr unter uns sind – auch die nicht, die der Autor nicht vergessen hat: Bis heute sterben Menschen. Der Krebs vergisst nichts und nie und Menschen werden auch heute noch geboren, die dem Ungeheuerlichen anheimfallen.
Marie-Luise Kaschnitz hat es so gesagt: “Der den Tod auf Hiroshima warf, ging ins Kloster, läutet dort die Glocken!” Es blieb ein Gerücht – die Reue hat ihn nicht gepackt. Der eigentliche KOMMANDANT war Paul Tibbets. Er und die anderen Besatzungsmitglieder der Enola Gay wurden gefeiert und mit mit Orden überhäuft.
Kaschnitz lässt das kolossale Gedicht schrill ausklingen: “Sehr gut er erkennbar war er selbst, verzerrt von Lachen, weil der Photograph hinter der Hecke stand, das Auge der Welt”. Ensel ist hier und jetzt das Auge der Bundesrepublik, die blinden Auges per Kriegstüchtigkeit in eine nukleare Zukunft steuert. Dazu eine Anmerkung: Der Präsident des Europäischen Rates rief gerade auf, “sich an die Schrecken von Hiroshima zu erinnern”. Der Präsident hat vergessen zu sagen, dass die USA die Bombe warfen.
“Little Boy” hat den Amerikanern nicht gereicht. Nagasaki hat “Fat Man” schlucken müssen.
ich bin ein Uraltpauker, der als Kind ausgebombt wurde in Stuttgart und mit dieser Erinnerung im Gepäck bin ich nach KOKURA gereist. Es ist die Stadt, die ein Wunder hat erleben dürfen: Das Wetter war so schlecht, dass der Pilot des “Fat Man” sich gen Nagasaki wandte. Ich habe den Heiwa Koen (Friedenspark) besucht und das Modell des Fat Man an der Wand hängen sehen. Lange habe ich mit einem jungen japanischen Lehrer und seinen gakusei mich austauschen dürfen.
Es wird nichts vergessen. Gar nichts. Auch wenn die wertewestliche Medienlandschaft in Waffenwahn und Kriegstüchtigkeit schwelgt. Japan ist anders. Noch ist es ein Vasall. Noch!
D. E. Münch
5. Leserbrief
Liebe NDS,
zu den vielen – und wichtigen – Erinnerungen an Hiroshima (ich war dort – da schluckt man schon…) und Nagasaki eine Bemerkung:
Was immer gesagt wird, sollte vor allem eine Warnung vor jeglicher Wiederholung sein.
Mich irritiert nur ein wichtiger Punkt, der weder von Politikern, Journalisten oder Kommentatoren erwähnt wird – mir aber relevant erscheint:
Die Bomben auf Japan waren vergleichsweise “Spielzeugbomben” (ca. 20 Kilotonnen – KT) im Vergleich zu den heutigen Möglichkeiten, die zum Einsatz kämen.
Schon die neuesten Bomben von Lockheed-Martin (passend für die F-35) sind locker von 1-50 KT konfigurierbar – und das noch im Flug.
Aber das sind “Peanuts”. Die für Europa relevanten “theater nuclear force”-Raketen im Rahmen der NATO-Nachrüstung (seit 1979) bringen locker das Zehnfache oder mehr der Hiroschima-Bomben zum “Gegner” – natürlich mit Mehrfach-Sprengköpfen. Die “richtigen” – strategischen – Sprengköpfe, mit denen dann der atomare Holocaust abgeschlossen würde, bringen wiederum das 10-1.000-Fache (kein Tippfehler) auf den Weg. Wer dann vom “Iron Dome” quacksalbert, sollte sich mal ein paar Filme von den Testexplosionen schon vor 50 Jahren reinziehen.
Auf jeden Fall sollte man vermeiden, sich in irgendeinen Bunker zu flüchten; lieber schnell aufs Dach oder Balkon, das ist schmerzloser, wie mir Fachleute versichern….
Mit strahlungsarmen Grüßen,
H. Rudolf
P.S.: Die Kaufpreise der F-35 sind im Prinzip bekannt und Schulden-finanziert. Seltener hört man etwas von den Betriebskosten. Im “Standardbetrieb” kostet eine F-35 (das Lieblingsspielzeug unserer Hochrüster, das lt. Elon Musk eigentlich obsolet und völlig unwirtschaftlich ist) so zwischen 25 und 40.000 Euro – pro Stunde. Gelangweilte Rentner (leider nicht ich) könnten einmal vergleichen, was der Stromverbrauch aller deutschen Schulen an einem Tag kostet… wenn auch nicht billig, ohne Russengas. So nebenbei: Piloten, die pro Jahr weniger als 50 Stunden voll auf den Dingern trainieren, wären gute Zielscheiben…. klar, dass da mehr rekrutiert werden muss, denn bis zur F-XX mit Roboter-Piloten dauert es noch 10 Jahre oder so. Die vertragen dann auch 15 G ohne Schaden – und sind dann endgültig obsolet. Der Sprecher des “Verteidigungsministeriums” teilte auf Anfrage jedoch mit, solche teuren Hitech-Geräte müsse man vorhalten, um einen mögliche Angriff durch Aliens abzuwehren.
6. Leserbrief
Guten Morgen NDS
Wie sagte Albert Einstein
Zwei Dinge sind unendlich.
Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir nicht sicher.
Diese Aussage bringt es auf den Punkt.
Wir Menschen sind einfach dumm.
Wir kapieren nicht, was wir machen.
Und ist das schlimm?
Dieser Planet Erde dreht sich seit 4,567 Milliarden Jahre.
Wir werden von diesem Planeten verschwinden.
Das ist so sicher wie das Armen in der Kirche.
Wenn man das menschliche Hirn mit einem Computer vergleicht, dann kommt man zu dem Ergebnis.
Unser Hirn ist mit einer Software verseucht, die man nicht mehr reparieren kann.
Da hilft auch kein Anti- Virenprogramm.
Da hilft nur eins. Wegschmeißen, entsorgen.
Wir sind voll dabei.
Wir als Menschheit leben nach der Devise.
Nach uns die Sintflut.
Das wird aktuell in Gaza bewiesen und mit dem Narzissten Donald Trump.
Viel Spaß bei der Ausrottung
Dieter Klaucke
“Der Kampf gegen diese Gefahr wird in alle Zukunft weitergehen müssen.”
Warum? Würden Sie das gegenseitige Ausrotten aller Menschen ernsthaft für einen Verlust für diesen Planeten und das Universum halten?
Glauben Sie allen Ernstes “Ihr” Kampf hat auch nur den minimalsten Einfluss auf solche Entscheidungen?
Warum haben Gut-Menschen immer solche Probleme mit der Realität und verbreiten infantile Ideen?
In Japan haben die Hibakusha (das “u” ist stumm), die noch Lebenden von Hiroshima und Nagasaki, gestern behauptet, sie seien die besten Fachleute für Atombomben. Weil sie zu dumm waren, ihrer verbrecherischen Regierung irgendwie Einhalt zu gebieten? Und statt dessen gegen den bösen US-Feind gewettert haben, der die japanischen “Wohltaten” in Korea, China und der Mandschurei, seit 1905, nicht zu würdigen wusste? Und so sahen die Amis halt irgendwann keinen Grund mehr, noch mehr IHRER jungen Männer im Kampf gegen eine Bevölkerung zu verlieren, die ähnlich verblödet war, wie die Deutschen heutzutage. Sollte eine Taurus ähnliche Rakete in einer russischen Stadt einschlagen, haben weder Sie, noch der Rest der Deutschen, irgend ein Recht sich zu beklagen, wenn Putin das mit einer kleinen, taktischen, russischen Atombombe auf Ramstein oder Büchel beantwortet!
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