Leserbriefe zu „Die deutsche Russlandpolitik ist an ihrer Realitätsverweigerung zerschellt“

Ein Artikel von:


In diesem Beitrag kommentiert Marcus Klöckner die deutsche Russlandpolitik. Sie sei an ihrer eigenen Realitätsverweigerung zerschellt. Weder Wadephul selbst noch das Auswärtige Amt noch die Bundesregierung scheinen jedoch zu erkennen, mit welch minimalistischer Intelligenz die gegenwärtige Russlandpolitik ausgestattet sei. Das sei tragisch. Die Welt brauche echte Diplomaten, die tragfähige Lösungen ausarbeiten und dann auch für deren Umsetzung sorgen. Wir danken für die interessanten Leserbriefe hierzu. Es folgt nun eine Auswahl, zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Lieber Herr Klöckner, liebes NDS Team!

Leider muss ich Ihnen voll und ganz zustimmen.

Und wenn man beim Aufhänger Ihres Textes noch dachte, der Tiefpunkt war erreicht, wurde man gerade eines Besseren belehrt. Stellen Sie sich einmal vor, ein Willy Brandt, ein Helmut Schmidt, Helmut Kohl oder Gerhard Schröder hätten einem ausländischen Präsidenten den Ratschlag erteilt, ein Treffen mit einen anderen Präsidenten doch ernst zu nehmen. Für mich ist das völlig unvorstellbar! Aber heute haben wir ein  Personal an der Spitze, dem so etwas normal erscheint. Was aber noch viel schlimmer ist: Die ganze Journaille – anders kann man das an dieser Stelle nicht nennen – plappert nach und applaudiert. Alle sind hauptsächlich, wenn nicht gar ausschließlich  besorgt um ihre eigene Wichtigkeit. Dass die beiden größten Atommächte wieder miteinander reden, ist doch eigentlich für den Rest der Welt ein Wert an sich. Das miteinander Reden ist doch Grundvoraussetzung, wieder zu Regelungen und Verträgen zu kommen!.

Da es aber keinen Aufschrei zu alle dem gibt, hat Deutschland dieses Personal wohl verdient.

Mit freundlichem Gruß
Andreas Holländer


2. Leserbrief

Guten Tag,

die Aussagen, getätigt vor einem Millionenpublikum, abgefragt von der Systemjournalistin im ,, Zweiten ” sprechen wieder einmal für sich. Der Boxervergleich trifft es hervorragend, wobei der Boxer für unser Land steht.

Diplomatie, wenn überhaupt als Einbahnstraße funktioniert eben nicht. Es ist nur nicht das nicht wollen, ich glaube wirklich die können das nicht mehr. Voreingenommen, überheblich, nicht abwägend usw. Die selbst geschaffene Blase, mit sogenannten  Werten aus dem Leid und Zerstörung von wahrscheinlich schon einer Millionen Toten und verstümmelter, steht vor dem Platzen.

Grundgesetzliche Werte in fast allen Belangen Fehlanzeige. Das Kartell aus Politik, Medien und Profiteuren hält weiter am Kriegskurs fest.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stöbe


3. Leserbrief

Hallo NDS, sehr geehrter Herr Klöckner,

jetzt fehlt zum vollkommenen Boxerwahnsinn eigentlich nur noch, daß – nachdem Trump mit Putin den Frieden endgültig ausgehandelt hat – die Rundengirls aus voller Lunge krähen: Die Amerikaner haben uns schon wieder gerettet!

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Bichler


4. Leserbrief

Moin, liebe Nachdenkseitler,

sehr treffend der Artikel zum deutschen Außenminister. Ein Mann, dess Namen im angloamerikanischen Sprachraum sehr treffend wohl ausgesprochen würde wie „what a fool“.

Was für Psychopathen und Totalversager leisten wir uns eigentlich mittlerweile als unsere „Volksvertreter“? Ist Russlandhass jetzt einziges Qualifikationskriterium für solche Posten? „Volksverräter“ erscheint mir immer öfter als treffend. Denn die deutsche Bevölkerung, für deren Wohergehen sie zu sorgen hätten, vertreten diese Gestalten gewiss nicht.

Was ich am wenigsten verstehe: Warum wählt diese Bevölkerung immer und immer wieder solche Zerstörer der Gesellschaft?

Viele Grüße, macht weiter so!
D.S.


5. Leserbrief

Liebes Nachdenkseiten-Team,

erstaunlich finde ich, dass nicht nur die Politik sondern auch die Bürger in Sachen Krieg und Aufrüstung zunehmend unter (parziellem) Hirnverlust leiden. Tatsächlich traf ich in der letzten Zeit zwei Leser der Papier-FAZ (zur Erinnerung: “Dahinter steckt immer ein kluger Kopf”). Ersterer gehörte nach eigener Aussage zum konservativen Milieu, der zweite bezeichnete sich als links, Soziologe und geprägt durch die Frankfurter Schule. Beide befürworteten den aktuellen Kurs der Aufrüstung und die Politik gegen Russland. Der zweite behauptete, immer Pazifist gewesen zu sein, bis zu dem Tag der russischen Invasion in die Ukraine. Danach endete sein Pazifismus, vor allem wegen der “Gefahr, die von Russland ausgeht”. Darüber hinaus hatte er einige unschöne Bezeichnungen für die Leser alternativer Medien parat und solche, die auch nur ansatzweise gegen “Wokeness” sind. Um derartige Gespräche nicht gleich zu eskalieren, gehe ich meist in den Deeskalationsmodus. Ich bin schon froh, wenn überhaupt noch Gespräche mit Andersdenkenden möglich sind, die über das Wetter hinausgehen. Insofern habe ich nicht gefragt, ob die FAZ jetzt gendert. Immerhin konnte ich meinem Pazifismus Ausdruck verleihen und habe ihn auf Günther Anders (Die Antiquiertheit des Menschen) verwiesen, der Entscheidendes über die Atombombe geschrieben hat. Vielleicht etwas verkürzt: Nach Hiroshima und Nagasaki können Kriege nicht mehr gewonnen werden. (Sie konnten es eigentlich auch vorher nicht.) Inzwischen aber steht am Ende von Kriegen die Vernichtung der gesamten Menschheit. Insofern ist Krieg keine Option mehr. Wir wechselten dann das Thema…

Nein, ich bin nicht schlauer als diese Menschen. Ich werde meinen Pazifismus nicht aufgeben, während andere anscheinend nur auf eine Situation gewartet haben, um ihrem Bellizismus freien Lauf zu lassen. Und offenbar spielen Medien dabei eine entscheidende Rolle. Eigentlich auch eine Binsenweisheit. Es aber in der Realität, in konkreten Gesprächen mit Menschen festzustellen, macht mich traurig. Politiker folgen Interessen und möglicherweise finanziellen. Was aber hat ein Rentner davon, wenn er nach Jahren des Pazifismus jetzt seine Meinung ändert?

Viele Grüße
Michael Besser


6. Leserbrief

Moin,

ich denke, daß es noch zu gut, zu positiv gedacht ist in Anbetracht dessen, was die Politik in der Öffentlichkeit äußert. Es ist durchaus eine “Flucht in die Banalität”, was unter anderem das Schwarz-Weiß-Denken zeigt: daß die Russen mal wieder im Keller sind, Eckardt, schau doch mal nach! Diese Banalität zeigt aber auch: Politiker halten den Durchschnittsbürger für dumm, unterstellen ihm einen IQ von maximal 50. Sie denken heuer scheinbar immer noch, daß sie mit ihrem Geschwafel die Katze hinter dem Ofenrohr im tiefsten Winter hervorlocken könnten. Menschen, die noch selbst denken, werden tagtäglich des Verstandes beleidigt, was über UKW, Kabel & Satellit tagtäglich von offizieller Seite über den Äther geschickt wird. Ein Wadephul ist für mich noch nie ein ernst zu nehmender Mensch gewesen. Da ich ihn nicht privat kenne, kann ich das nur politisch beurteilen, über das, was er öffentlich sagt. Er wäre das, was man umgangssprachlich eine “Witzfigur” nennt, nur nicht ganz so töricht und gefährlich wie sein weibliches Pendant, die Annalena. Da fragt man sich nach dem ICD-Code — wahrscheinlich handelt es sich sogar um mehrere.

„Es ist immer gut, wenn über die Beendigung von Kriegen gesprochen wird“ — ja klar, allgemein gehalten! Wo wird da die Ukraine erwähnt?

Ein Satz mit Substanz müßte lauten:

„Es muß ab sofort über die Beendigung des Ukrainekrieges gesprochen werden, insbesondere vonseiten diplomatischer Kanäle der Bundesregierung mit Blick nach Rußland“

Die Ukraine hat keine Regierung, sondern eine US-installierte, rechtsradikale Junta. Denen schickt man satte 40 Milliarden Euro? Wenn ich rechtsradikal würde, wie viel könnte ich dann von der deutschen Politik so im Monat erwarten?

Allerdings ging echte Diplomatie bereits mit Angela Merkel verloren, wir erinnern uns: das diplomatische Aushandeln von Minsk war eine Finte, um die Ukraine hochzurüsten & Rußland zu täuschen. Hier wird mit allen Mitteln gearbeitet, auch mit dem widerwärtigen, verlogenen. Das ist instruiert. Die deutsche Außenpolitik ist US-gesteuert, hat seit mindestens 2020 keinen eigenen Willen mehr, rennt nur noch rum wie ein Zombie auf Speed. Kündigen die USA öffentlich an, Frieden in der Ukraine zu wollen, dann opportuniert Deutschland und die EU, sie rapportieren das Stöckchen wie auf Kommando. Überhaupt kann die Täusche™ Politik nur noch Eines: Opportunismus auf Geheiß aus Übersee, vernetzt in transatlantischen Think-Tanks und Austauschplattformen der Großkonzerne wie WEF, Atlantikbrücke, Bilderberger & Co. — ein Trauerspiel zum Fremdschämen, so demokratiefern wie die Erde von der Sonne. Ich stelle mir gerade vor, wie ein Politiker ohne Gesäß aussähe.

Interessant an dieser Stelle:
Wissenschaftlich erwiesen ist, daß mit jedem Boxhieb etliche Gehirnzellen absterben. Ich frage mich, wie es möglich ist, daß bei Politikern — ganz offensichtlich, denn ohne pathologischen Befund wird es schwierig, eine andere Ursache zu finden — wohl auf ähnliche Weise wichtige Gehirnzellen abhanden gekommen sein müssen? Denn: kein vernünftiger Mensch würde einer Atommacht, die militärisch potenter ist als das eigene Land, androhen, sie “ruinieren” zu wollen. Und jetzt auf Einmal Frieden? Nein, das geht nicht: wäre augenblicklich Frieden, so ließen sich die 1,5% vom BIP für Militärausgaben (natürlich wird in die USA überwiesen) nun nicht mehr rechtfertigen. Oder wird stumpf weiter gemacht? Auch das traue ich den Politk-Kasperln, die an fremden Fäden hängen, zu. Vielleicht sollte ich mich zum Außenminister aufstellen lassen: mehr Qualifikation als ein Wadephul scheine ich allemal mitzubringen. Dann wäre eine mehr als auskömmliche Rente gesichert, das nur so nebenbei. Herr Klöckner, ich schlage Sie als Bundeskanzler vor: Sie haben in etlichen Artikeln wahre Courage & Menschlichkeit bewiesen.

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Schauberger


Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.