Preise der Otto Brenner Stiftung für kritischen Journalismus

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Auch in diesem Jahr gab es interessante Preisträger. Wir weisen daraufhin, weil bei der Preisverleihung der Otto Brenner Stiftung sichtbar wird, dass in der ziemlich öden und gleichgerichteten Medienlandschaft auch Mutiges und Förderungswürdiges blüht. Insofern hat sich jetzt zum zweiten Mal als richtig erwiesen, dass die Otto Brenner Stiftung sich entschlossen hat, einen Preis für kritische Journalisten zu vergeben. Damit würdigt und ermuntert sie diese selten gewordene Gruppe. Hier die Übersicht über die Preisträger.
Die Laudatio [PDF – 576 KB] hielt der Journalist und Repräsentant des Schweizer Verlags Ringier Frank A. Meyer. Das war eine sehr unterhaltsame Rede. Aber … Albrecht Müller.

… leider musste man den Eindruck gewinnen, dass der eigentlich allenthalben geschätzte Journalist Meyer von der bundesrepublikanischen Realität nicht allzu viel mitbekommt. In seinen Augen machen die Regierenden von Schröder bis Merkel ihre Sache nämlich recht gut. Dass sie auf ihrem Hauptarbeitsfeld, den Reformen, nachweisbar über weite Strecken gescheitert sind, hat sich nicht so richtig bis Zürich rumgesprochen. Dass die Bundesregierung leider auch wenig von Makroökonomie versteht, auch nicht. Vielleicht ist dieser sympathische Schweizer ein bisschen zu sehr beeindruckt von seiner Nähe zu Gerhard Schröder.

Die Jahrestagung der Otto Brenner Stiftung hatte ansonsten Europa zum Thema. Der IG Metall-Vorsitzende Peters forderte die Erneuerung des Europäischen Sozialmodells.

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