Hessisches Ärzteblatt: „Öffnung der Schulen für alle Kinder – sofort!“

Hessisches Ärzteblatt: „Öffnung der Schulen für alle Kinder – sofort!“

Hessisches Ärzteblatt: „Öffnung der Schulen für alle Kinder – sofort!“

Ein Artikel von: Tobias Riegel

Mitglieder der Landesärztekammer Hessen und Leiter des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main finden deutliche Worte zu den Themen Schul-Schließungen oder verpflichtende Schnelltests für Schüler. Eine Einschränkung des Präsenzunterrichts sei „weder legitim, noch geeignet, erforderlich und angemessen“. Von Tobias Riegel.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

In der kommenden Juni-Ausgabe des „Hessischen Ärzteblattes“ betrachten der Leiter des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main und eine Vorgängerin die Situation bezüglich Schulen und Corona-Maßnahmen. Die Landesärztekammer Hessen hat den Bericht bereits jetzt zum Lesen zugänglich gemacht. Darin finden die Autoren, die Professoren Ursel Heudorf und René Gottschalk, deutliche Worte. Diese Äußerungen stehen auch indirekt im Widerspruch zum kürzlichen Beschluss des Deutschen Ärztetags und zu Behauptungen von Kanzlerin Angela Merkel bezüglich der Impfung von Kindern im Zusammenhang mit dem Betrieb an den Schulen. Bezüglich der vorhandenen Daten zu Corona und Schülern sowie zu dem Umgang mit diesen Daten schreiben die Autoren:

„Immer noch wird – ohne belastbare Daten – die Befürchtung (und Behauptung) geäußert, dass Kinder die Treiber der SARS-CoV-2-Pandemie sind und Schulen besondere Verbreitungsherde darstellen.“

Nach einer näheren Betrachtung der vorhandenen Daten könne aber die aktuelle Forderung nur lauten:

„Öffnung der Schulen für alle Kinder – sofort! Da die Schulen kein Risikobereich sind, sollte auch auf die erheblichen Aufwendungen für verpflichtende Schnelltests verzichtet werden, die Gelder könnten anderweitig in den Schulen viel besser eingesetzt werden.“

Weiter heißt es im „Hessischen Ärzteblatt“:

„Die extreme Zunahme der Fallzahlen bei den Schulkindern in der KW 16 nach den Osterferien ist durch eine Änderung der Teststrategie (mit)bedingt und die Infektionen sind in den Ferien – im Privaten und Freizeitbereich – erworben worden, nicht in der Schule. Die Testpflicht hat nicht das Ziel erreicht, den Unterricht in Schulen sicherer zu machen, sondern sie hat in vielen Kreisen bewirkt, dass die Schulen erneut geschlossen wurden. (…) Da die Kinder – wie die o.g. Daten zeigen – Infektionen (mindestens) so häufig außerhalb der Schule erwerben, wie während der Schulzeit mit Präsenzunterricht, entfällt das Argument, die Schulen zu schließen, um Infektionen bei Kindern zu vermeiden, die dann von den Kindern auf vulnerable Gruppen übertragen werden könnten.“

Vor diesem Hintergrund müssten die Schulen „zwingend schnellstmöglich wieder für den Präsenzunterricht geöffnet werden“, so die Autoren. Eine weitere Einschränkung des Präsenzunterrichts sei zwar angesichts des neuen § 28b IfSG rechtlich legal, es sei aber „weder legitim, noch geeignet, erforderlich und angemessen“.

Die NachDenkSeiten haben sich in zahlreichen Artikeln mit den verheerenden Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Kinder befasst, eine Auswahl finden Sie unter dem Artikel. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch das von den NachDenkSeiten unterstützte „Forum Schule – Wie weiter?

Titelbild: shutterstock.com / DesignRage

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