Leserhinweise zu Daniele Ganser und die Frage nach ähnlichen Erfahrungen anderswo

Ein Artikel von:

In dem Artikel “Wie die Zeiten schlimmer werden – dargestellt am Umgang mit Daniele Ganser” machte Albrecht Müller aufmerksam auf die wortreiche Aggression, gepaart mit Unterstellungen übelster Art gegen Daniele Ganser und dessen Veranstaltung in Dortmund. Müller bat die Leserinnen und Leser, uns auf ähnliche Erfahrungen hinzuweisen, wie bereits in den Leserbriefen hier beschrieben. Es folgt eine Auswahl der Leserhinweise. Zusammengestellt von Christian Goldbrunner.


1. Leserbrief

Erste Veranstaltung der “Handwerker für den Frieden” in einem westdeutschen Bundesland, zusammen mit Aufstehen Bremen und Bremer Friedensforum. Volles Haus am Donnerstagabend (26.1.) in Bremen-Walle und entschlossene Stimmung für Frieden, gegen Krieg und Waffenlieferungen, gegen Sanktionen und Preissteigerungen. Auf dem Podium: Karl Krökel (Handwerker für den Frieden), Dessau, Moderatorin Cornelia Barth und Prof. Wolfram Elsner.
Die Veranstaltung war zunächst im Nachbarschaftshaus “Helene Kaisen” in Bremen-Gröpelingen geplant. Die erfolgte Raumzusage wurde Anfang des Jahres auf Druck der sogenannten Basisgruppe Antifaschismus zurückgezogen. Dagegen gab es starken Protest, auch in der Presse.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz
#aufstehen Bremen und Bremer Friedensforum

Hierzu die Pressemitteilung von ‘#aufstehen Bremen’: “Ein Fall von politischer Zensur?”
Auszug: »Damit ist es der Bremer „Basisgruppe Antifaschismus“ gelungen, eine angesichts der aktuellen politischen Situation dringend notwendige Debatte über die Auswirkungen von Sanktionen und Gegensanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts auf die deutsche Bevölkerung und Wirtschaft und auf die russische Gesellschaft und Kriegsführung in der Ukraine zu verhindern. Das ist bedauerlich und kein Highlight für den Prozess einer demokratischen Meinungs- und Willensbildung. Ihr intrigantes Verhalten rechtfertigt die „Basisgruppe Antifaschismus“ mit der Abwehr einer „Querfront“, da sowohl linke wie rechte politische Gruppierungen die Russland – Sanktionen kritisieren würden. Wir sind der Meinung, dass politische Kontroversen im Streitgespräch ausgetragen werden sollten und nicht durch das Umhängen eines Maulkorbes, wie ihn die Verweigerung eines Veranstaltungsraumes darstellt. Mit „Antifaschismus“ hat ein derartiges administratives Verhaltensmuster nichts zu tun. Die „Basisgruppe“ betreibt angesichts ihres denunziatorischen Verhaltens mit ihrem Namenszusatz „Antifaschismus“ reinen Etikettenschindel. Die Mitglieder der „Antifa“ hätten jede Möglichkeit gehabt, ihre abweichende Meinung im Rahmen der Diskussionsveranstaltung vorzutragen und dem Streit der Meinungen auszusetzen. Sie haben einen obrigkeitsstaatlichen Weg gewählt, der einem verschwörungstheoretischem Verhaltensmuster entspricht. Von den Verantwortlichen des Nachbarschaftshauses Helene Kaisen in Bremen wünschen wir uns etwas mehr Rückgrat gegenüber den Stänkereien der selbsternannten Basisgruppe „Antifaschismus“. Nicht überall, wo „Antifaschismus“ draufsteht, ist Antifaschismus auch enthalten. Bisweilen geradezu das Gegenteil.«

Anmerkung CG: Eine ausführlichere Stellungnahme von ‘#aufstehen Bremen’ ist hier zu finden. Ein Mitschnitt der Veranstaltung und ein Zoom-Gespräch sind auf ‘weltnetzTV’ erschienen.


2. Leserbrief

Am 26.1.2023 war ein Vortrag von Daniele Ganser in einem größeren Saal in Innsbruck geplant und gebucht. Der grüne Bürgermeister Georg Willi – die Stadt Innsbruck hatte das Vergaberecht über den Saal – hat diesen Vortrag ca. 2 Wochen vorher absagen lassen. Er fand dann am selben Tag im Magic Castle in Seefeld statt.
Ein Beispiel von Cancel Culture eines Grünen, der anderen Menschen vorschreiben will, was sie (nicht) hören dürfen.
Klaus Blaas


3. Leserbrief

Liebes Team der Nachdenkseiten,

leider auch hier in Österreich die gleiche Situation. Der grüne Bürgermeister von Innsbruck hat Herrn Dr. Ganser zur unerwünschten Person erklärt. Unfassbar! Zum Glück konnte eine Ersatzlocation gefunden werden. Wir freuen uns jedenfalls schon auf seinen Vortrag im März und hoffen, dass dieser planmäßig stattfinden kann. Schlimme Zeiten, aber danke für Ihre Recherche und Dokumentation.

Artikel ‘Der Standard’: “Innsbrucker Stadtchef lässt Auftritt von “Querdenker” Ganser absagen, Kärnten nicht”

Beste Grüße,
E. Hofmeister


4. Leserbrief

Liebes Nachdenkseiten-Team,

Stadtrat Georg Willi (Grüne) hat die Veranstaltung mit Daniele Ganser [am 26. Januar in Innsbruck] untersagt. Sie hat dann in einer Nachbargemeinde [Seefeld] stattgefunden. [Link zur Berichterstattung im Regionalfernsehen]

Liebe Grüße
Walter Klinglmayr

Anmerkung Christian Goldbrunner: Es war auch eine geplante Veranstaltung am 27. Januar im alten Stadttheater in Steyr vom Bürgermeister (SPÖ) und der zuständigen Stadträtin untersagt worden. Ganser musste in die Nachbargemeinde Garsten ausweichen. Ein Zusammenschnitt ist hier und ein Interview mit Ganser ist hier bei RTV Regionalfernsehen zu finden. Der Moderator stellte sich im Interview die Frage, “ob die Entscheidungsträger wirklich wissen, wer Daniele Ganser ist und was seine Botschaften sind, oder ob da einfach ein ‘Framing’ passiert”, das Daniele Ganser vorauseile. Laut Ganser hatte die Verwaltung sogar eine Anfrage beim Verfassungsschutz gestellt und die Einschätzung erhalten, die Veranstaltung sei unbedenklich. Druck sei dann auch über einen Artikel der Zeitung ‘Der Standard’ gekommen. Der Krieg müsse beendet werden, es brauche Friedensgespräche, es brauche keine Waffenlieferungen, das seien seine Kernbotschaften, konterte Ganser den Angriff gegen seine Person.


5. Leserbrief

Guten Tag zusammen,

Daniele Ganser hätte am 26.01.2022 einen Vortrag (Krieg in der Ukraine) gehabt.

Der GRÜNE Bürgermeister hat diesen jedoch verboten (im Kongresscenter – welches ja ein öffentliches Gebäude ist – und nicht sein Privatbesitz – Volkseigentum.

Aber zum Glück konnte ein neuer Saal gefunden werden (Play Castle in Seefeld), wo dann am selben Tag dieser Vortrag mit 1000 Besuchern stattfand.

Dr. Daniele Ganser ist einfach ein sehr sympatischer, inteligenter und lieber Mensch.

Ich wünsche ihm alles Liebe,
Parth Werner
Sautens Tirol


6. Leserbrief

Moin zusammen,

die Veranstaltung in Leinfelden am 12.5. ist bereits ausverkauft. Trotzdem trommeln die lokalen “Schmierblätter” nach Hinweisen der “Antifa”, die sich dann natürlich brüsten.

Ich jedenfalls freue mich auf den Vortrag und werde mich gern nochmal melden, wie die Lage vor Ort war.

Viele Grüße
Andreas

Anmerkung Christian Goldbrunner: Auch die Leserin S. W. hat uns auf den Vorgang und auf einen Artikel in der ‚Stuttgarter Zeitung‘ vom 18.01.2023 aufmerksam gemacht: “Filderhalle in Leinfelden: Umstrittener Historiker will zum Ukraine-Krieg referieren” Auszug: “Im Mai soll in der kommunalen Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen der umstrittene Historiker Daniele Ganser auftreten. Der ist unter anderem bereits im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien aufgefallen. Was macht die Stadtverwaltung?”


7. Leserbrief

Hallo Nachdenkseiten-Redaktion,

ich kann über das Geschehen in Dortmund Ähnliches aus Bremen berichten.

Im Februar 2017 sagte Herr Ganser für einen Vortrag im Mai 2017 zu, den ich als damals noch eingeschriebener Student in dem großen Hörsaal der Universität stattfinden lassen wollte. Es fehlte mir lediglich die Genehmigung des damaligen Rektors, den Hörsaal anmieten bzw. reservieren zu dürfen. Im Gespräch und vielen Emails mit dem Hochschulsekretariat, wurde mir mitgeteilt, dass man Herrn Gansers Positionen nicht teile und er zudem ein Verschwörungstheorertiker sei. Von Kommilitonen (Psychologiestudenten!) wurde ich im Zuge der Organisation des Vortrags selbst als V-Theoretiker, Nazi, Querfrontler, Antisemit, Rechts-Esoteriker und mit vielen anderen nichts sagenden Begriffen angefeindet.

2019 waren drei Vorträge im Konzerthaus “Die Glocke” von Herrn Gansers Team für Mai 2020 gebucht. Im Oktober 2019 wurden alle drei Termine plötzlich abgesagt. Vermutlich passte es dem Eigner des Konzerthauses nicht, als er von den geplanten Vorträgen erfuhr.

Viele Grüße und nicht den Mut verlieren,
Conrad Borchert


8. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion.

Ich möchte Ihnen meine Erfahrungen bei der Teilnahme eines Vortrages von Daniele Ganser in Halle/Saale berichten. Anbei hänge ich noch den einen oder anderen Link zum Thema an.

Meine Frau und ich sind am 29.06.2022 um 20:00 Uhr zu einem Vortrag von Daniele Ganser in der Händelhalle in Halle an der Saale gefahren. Im Vorfeld ist mir ein Artikel beim MDR aufgefallen, der besagt, dass der Bürgermeister Herr Egbert Geier sich gegen diese Veranstaltung aussprach. Ich fand es befremdlich, dass sich Politiker, auch zum Teil ausfällig dazu äußern.

Angekommen an der Händelhalle stellten wir fest, das wir nur durch die Polizei gesichert die Halle betreten konnten. Meine Frau hatte schon ein mulmiges Gefühl. Sie dachte das jeden Moment etwas passieren könnte. Denn eine Gruppe von Linken hatte sich vor der Halle aufgebaut (siehe Bild unten), um gegen die Veranstaltung zu protestieren. Mit Lautsprechern versuchten sie, die Leute von dieser Veranstaltung fernzuhalten.

Im Saal angekommen, betrat der Veranstalter, Herr Dirk Wächter die Bühne, um uns mitzuteilen, dass auch durch die Intervention des Bürgermeisters die Veranstaltung ausverkauft sei. Der Vortrag selbst war unaufgeregt, ruhig und sachlich.

Hier noch die Links, von denen ich sprach:

Mit freundlichen Grüßen
Saffier, René


9. Leserbrief

Sehr geehrte Mitarbeiter der NachDenkSeiten,

ich lebe in Berlin-Mahlsdorf und war am 20.11.2022 bei dem Vortrag von Daniele Ganser zum Ukrainekrieg in Falkensee nahe Berlin. Der Vortrag konnte in Berlin nicht stattfinden, weil sich in Berlin niemand bereit erklärte, einen Veranstaltungsort zur Verfügung zu stellen. Der Bürgermeister von Falkensee, Herr Heiko Müller, genehmigte schließlich die Veranstaltung in der dortigen Stadthalle. Daraufhin wurde er u.a. in der MAZ (Märkischen Allgemeinen Zeitung) heftig kritisiert und beschimpft. Ich habe dem Bürgermeister am 30.11.2022 die folgende E-Mail geschickt:

Sehr geehrter Herr Müller,

mit Entsetzen habe ich heute einen Artikel in der MAZ gelesen, der sich gegen die Genehmigung der Veranstaltung mit Daniele Ganser in der Stadthalle Falkensee richtet.

Ich habe diese Veranstaltung besucht und frage mich, auf welcher Veranstaltung die im Artikel zitierte Silvia Schaak war. Frau Schaak fordert, künftig derartige Veranstalungen zu verhindern, damit “wir nicht die Zeit von 1930-1933 wiederholen” und “die Demokratie schützen”, sie habe die Veranstaltunbg “als hochproblematisch erlebt”. Diese Aussagen im Zusammenhang mit dem Vortrag von Herrn Ganser sind unfassbar und lassen mich rat- und hilflos zurück. Daniele Ganser hat auch mit diesem Vortrag als Historiker und Friedensforscher alles dafür getan, totalitäre Gesellschaftsentwickungen zu verhindern und die Demokratie zu schützen.

Ich habe anders, als Frau Schaak, auf dieser Veranstaltung ausschließlich Menschen getroffen, die sich wie ich für Frieden und Demokratie einsetzen. Und Daniele Ganser erinnert völlig unabhängig vom Totensonntag das ganze Jahr über an die vielen Toten und das unendliche Leid der Menschen durch die immer wieder ausbrechenden Kriege.

Sehr geehrter Herr Müller, ich bin Ihnen unendlich dankbar für die Genehmigung des Vortrages von Herrn Ganser in der Stadthalle Falkensee und wünsche mir, dass alle Bürgemeister in unserem Land so entscheiden wie Sie.

Eine friedliche Adventszeit für Sie und alle Mitarbeiter Ihrer Behörde,
Christine Schwarz

Zum Totensonntag: Frau Schaaks propagandistische Kritik gipfelte in der Drohung, der Vortrag von Daniele Ganser könnte “der Würde gegenüber den Toten widersprechen”, weil die Antifa eine “Auseinandersetzung” vor Ort angekündigt hätte. Tatsächlich kam es zu keiner mir bekannten Auseinandersetzung vor Ort. Dennoch forderte sie den Bürgermeister von Falkensee auf:”Um die Demokratie zu schützen, muss deswegen in Zukunft gewährleistet werden,Veranstaltungen dieser Art zu verhindern.”

Ich bin entsetzt über die gesellschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland. Danke für Ihre Arbeit!

Christine Schwarz


10. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

auch in Nürnberg (“Stadt der Menschenrechte”!) wird Stimmung gegen Herrn Ganser gemacht – vorne dabei mit einem ganzseitigen Bericht die Nürnberger Nachrichten; es war der Zeitung am 04.02.2023 eine ganze Seite wert. Framing vom Feinsten…

Ich füge diese Seite und meine, mit deutlicher Kritik versehene, Mail an den Ersteller des Zeitungsberichts (Chefredakteur Alexander Jungkunz) dieser Nachricht bei.

Soweit Sie das Ganze auf den Nachdenkseiten veröffentlichen wollen bin ich gerne einverstanden.

Vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit – so stelle ich mir Journalismus vor. Daher sind die Nachdenkseiten meine tägliche Lektüre und ich weise gerne Menschen auf diese informative, vielfältige Quelle hin. Auch den einen oder anderen Flyer habe ich schon verteilt.

Freundliche Grüße
Josef Müller


11. Leserbrief zu Roger Waters in Frankfurt

Anmerkung Christian Goldbrunner: Der Leser Norbert Galster wies uns auf einen Artikel in der Frankfurter Rundschau vom (31.01.2023) hin: “Stadt Frankfurt will Konzert von Roger Waters absagen” Auszug: “Der Magistrat bereitet einen Antrag vor, um das Konzert von Roger Waters in der Frankfurter Festhalle abzusagen. Erwartet wird eine Schadensersatzforderung. Frankfurt – Roger Waters soll am 28. Mai nicht in der Frankfurter Festhalle auftreten. Zu dieser Entscheidung kam Planungsdezernent Mike Josef (SPD) nach einem Gespräch mit der jüdischen Gemeinde in Frankfurt. Die jüdische Gemeinde habe sich gegen die „antisemitischen Aussagen und Symbole“, die Waters auf Konzerten verwende, verwahrt, berichtete Josef im Kulturausschuss.” Lesen Sie hierzu auch auf den NachDenkSeiten von Tobias Riegel “Ganser, Netrebko, Waters: Säubert die Bühnen!”


12. Leserbrief zu Markus Fiedler in Heidelberg

Anmerkung Christian Goldbrunner: Auf einen weiteren Vorfall einer gekündigten Veranstaltung und der Notwendigkeit des Verlegens an einen anderen Ort, hat uns ein anonymer Leser hingewiesen. Es geht um einen Vortrag von Markus Fiedler am 2. Februar in Heidelberg. “Aufgrund einer massiven Diskreditierungskampagne” sei die Vermieterin der Räumlichkeiten nicht mehr bereit gewesen, den Vortrag in dieser Form zu unterstützen. Der Vortrag musste nach Mannheim-Feudenheim verlegt werden. Unser Leser berichtete, dass er das zu spät mitbekommen habe und den Vortrag verpasst hatte. Die Veranstaltungs-Ankündigung ist hier nachlesbar.


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