Risiken und Nebenwirkungen der Kampagne gegen die AfD

Risiken und Nebenwirkungen der Kampagne gegen die AfD

Risiken und Nebenwirkungen der Kampagne gegen die AfD

Albrecht Müller
Ein Artikel von: Albrecht Müller

Auf der ersten Seite der FAZ, links oben, also auf dem prominentesten Platz der Zeitung, steht heute das Folgende zu lesen.
Dazu ein paar Fragen und Anmerkungen. Albrecht Müller

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

  1. Es mag gute Gründe geben, den Kandidaten der Alternative für Deutschland im Landkreis Sonneberg für ungeeignet zu halten, es gibt auch Gründe, die AfD insgesamt für fragwürdig und insbesondere für undemokratisch zu halten. Aber man muss wissen und beachten, dass man mit jeder Etikettierung dieser Art die anderen, konkurrierenden Parteien – spiegelbildlich sozusagen – schönredet. Ist die CDU des Friedrich Merz eine demokratische Partei und eine qualifizierte Partei ohne Abhängigkeit vom großen Geld? Wie sieht die FDP aus, wenn man die Frage nach der Abhängigkeit stellt? Und wie steht es mit dem Einfluss der USA auf die Grünen? Und wo ist die programmatische Substanz der SPD geblieben, wo ihre friedenspolitische Orientierung, wo ihr soziales Engagement? Wer hat denn Klingbeil zum Vorsitzenden gemacht? Ist seine Wahl nicht ein deutliches Zeichen dafür, dass heute die Personalpolitik der ältesten Partei, der SPD, von der Rüstungswirtschaft mitbestimmt wird? Und wer steckt hinter der allgegenwärtigen Medienpräsenz von Frau Baerbock? –
    Sind das alles Erscheinungen, die zeigen, dass man bei ihnen, also bei CDU, CSU, den Grünen, der FDP und der SPD von demokratischen Parteien sprechen kann? Nur die AfD gehört nicht dazu?
    Damit klar ist: ich kommentiere den wiedergegebenen Bericht der FAZ nicht, um die AfD schönzureden. Es geht darum, deutlich zu machen, dass die anderen Parteien durch die Angriffe auf die AfD in einem viel zu freundlichen Licht erscheinen.
  2. Wenn der AfD-Kandidat im Kreis Sonneberg beinahe 50 Prozent der abgegebenen Stimmen bekommen hat und wenn weniger als die Hälfte, also unter 50 Prozent, zur Wahl gegangen sind, dann hat das ja irgendwelche Gründe. Vermutlich sind viele Menschen mit der Politik in Sonneberg in Thüringen oder auch mit der Bundes- und Landespolitik nicht zufrieden und gehen deshalb nicht zur Wahl oder wählen aus Protest die AfD.

So viel zu den Risiken und Nebenwirkungen des üblich gewordenen Umgangs mit der AfD.

Übrigens, die FAZ selbst kommentiert auf der Frontseite rechts den Vorgang:

Die NachDenkSeiten sind für eine kritische Meinungsbildung wichtig, das sagen uns sehr, sehr viele - aber sie kosten auch Geld und deshalb bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Unterstützung.
Herzlichen Dank!