Leserbriefe zu „Propaganda auf allen Kanälen“

Ein Artikel von:

Jens Berger diskutiert hier insbesondere über deutsche Medien hinsichtlich der Offensive der Ukraine. Es sei ein „derartiges Pro-Ukraine-Bias entwickelt“ worden, „dass man kaum mehr von Journalismus sprechen kann“. Was dem Publikum vorgesetzt werde, sei Meinungsmache. Diese Meinungsmache schade allen – auch der Ukraine. Kritische Bewertungen seien selten. Es müsse jedoch auch einmal die Frage gestellt werden, „warum die ukrainische Armee von ihrer Führung auf ein derartiges ´Selbstmordkommando´ geschickt“ werde. Vergessen werden solle dabei nicht, dass im nächsten Jahr in den USA Präsidentschaftswahlen sind. Es gehe „vor allem darum, die USA bei der Stange zu halten und ´Erfolge´ zu präsentieren, die sich in der US-Öffentlichkeit so gut verkaufen lassen, dass Biden seine Ukraine-Politik fortführen“ könne. Danke für die interessanten Zuschriften. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.


1. Leserbrief

Lieber Herr Berger,
 
während die Regierenden des “Westens” während “Corona” angeblich einen großen Ehrgeiz hatten, Menschenleben zu retten, zeigen sie – gemeinsam mit dem Herrscher Russlands – zwei Jahre später einen großen Ehrgeiz, möglichst viele Menschen umzubringen. Wenn einem das Schicksal demonstrieren will, mit welchen Typen wir es tatsächlich zu tun haben, dann ist ihm das “gut” gelungen. Dabei könnte es sich sowohl bei den Corona-Grundrechtsverletzungen (in keinem Land Europas gab es mehr Demonstrationsverbote als in Deutschland) als auch beim Krieg im Kern um dasselbe psychologische Phänomen handeln: Es geht um Machtausübung! Wenn es in Deutschland starke Elemente direkter Demokratie gäbe, dann würden vermutlich spätestens jetzt keine Panzer mehr geliefert, in denen ukrainische Männer zerfetzt und verbrannt werden.

Was deutsche Medien zum Geschehen abliefern, ist nichts weiter als “moderne” Kriegspropaganda. Eine unvorstellbare Schande!
 
Mit besten Grüßen
Hae-Joo Chang


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger und NDS Team,

Diese Propaganda hat einen gefährlichen Nebeneffekt.
Wenn die NATO/EU Regierungen sozusagen Opfer ihrer eigenen Propaganda werden, könnten sie dem Glauben erliegen der Sieg der Ukraine sei ganz nahe, es benötige nur noch eine kurze aber massive Militärhilfe um Russland und Putin ins Grab der Geschichte zu stossen.
Der Gedanke, dass es sich dabei um realitätsfremden Optimismus handeln könnte, kommt nicht.

Es bleibt festzuhalten, dass die Kombination Korona und Ukraine Krieg, einen besonders schwerwiegenden Lerninhalt hat, aber ob dieser jemals zum tragen kommt oder zumindest ins Bewusstsein der Allgemeinbevölkerung durchzudringen vermag ist fraglich. Besonders da es unzweifelhaft eine Interessengemeinschaft gibt, die beide Krisen am liebsten im tiefsten Schatten der Weltgeschichte halten möchte.

Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens


3. Leserbrief

Hallo liebes Team der Nachdenkseiten, liebe Leserinnen und Leser,

wo ist die Demokratie? Wo sind die Menschenrechte? …und das in ihrer grundlegendsten Form: das Recht auf Leben!

Diese ganzen “wir setzen uns für die Ukraine ein”-Leute setzen sich über deren Köpfe hinweg, ignorant, oberflächlich und gefühlskalt.

Wie wäre es, wenn man die Menschen selber fragt, was sie wollen? Ach ne, stimmt ja. Unsere Demokratiefeinde erklären uns ja immer, dass zu viel Demokratie, also Mitbestimmung gefährlich sei. Fragt sich nur für wen…die Macht habenden Eliten? Ganz bestimmt! Nur sollen sie uns dann auch nicht verklickern, dass es ihnen um die Demokratie gehe. Jemanden in einen Krieg zu zwingen und dann besserwisserisch aus der Ferne irgendwelche halbseidenen “Weisheiten” abgeben a la “ein Krieg…” (bzw das Geschäftsmodell der Kriegslobby) “…fordert nun mal Opfer” ist ja wohl die höchste Form von menschenverachtendem Autoritarismus und das Gegenteil von Menschenrechten.

Ich wiederhole: man kann nicht ein Land per Staatsstreich unter seine Kontrolle bringen, ihm dann einen Krieg aufzwingen und dann in aller Welt die Lüge verbreiten “man hat uns angegriffen, wir sind das Opfer”, und das nur, um dann endlich (!) noch mehr Krieg und Gewalt meinen fordern zu können, das dreister Weise auch noch Verteidigung nennen. 

In Deutschland ist es mittlerweile strafbar die Eitelkeiten unserer Eliten, Kriegstreiber und Gewalttäter anzugreifen, die Gewalt, die von ihnen im Besonderen gegen das ukrainische Volk ausgeht, ist es nicht. Da hilft unsere Justiz gerne mit beim Augen zudrücken und Wahrheit entstellen.

Viele Grüße,
R.A.


4. Leserbrief

Sehr geehrtes Nachdenkseitenteam,

es wird wirklich immer lächerlicher, siehe:

“Neuseeländischer Rundfunk entschuldigt sich für »Pro-Kreml-Müll«”

Wo das Beispiel im Artikel zeigt, dass es rein um das Wording geht.

Schlimmer finde ich aber, was heute durchgereicht wird.

Auf Spiegel Online wird unkritisch im Ticker mal wieder aus London berichtet, Konkret geht es um den Tweet aus London: twitter.com/DefenceHQ/status/1668498393914540033

Was auf Spiegel entsprechend zu dem Titel wird “London wirft Iran Drohnenlieferung vor – Verstoß gegen Uno-Resolution”

Konkret geht es um die Resolution 2231, die sich komplett um das Atomprogramm des Irans dreht. Womit eine Drohnenlieferung, die man gerne moralisch verurteilen kann, gegen diese Resolution verstößt, wird natürlich nicht beantwortet.

Und jeder denkende Mensch, der die Meldung aus Neuseeland sieht und die Meldung von heute, muss sich doch echt ernsthaft fragen, für wie dumm haltet Ihr uns eigentlich.

Nur leider hinterfragt der Standard Spiegelleser so etwas nicht, geschweige googelt mal 5 Sekunden was hinter der Resolution 2231 steckt und durchschaut so nicht, dass was man gestern einem Neuseeländischen Reporter vorgeworfen hat, auch massenweise hier praktiziert wird und das sogar noch deutlich eklatanter.

Hier setzt man doch wieder nur darauf, dass der “normale” Leser das einfach schluckt und das entsprechend hängen bleibt, ohne jemals hinterfragt zu werden.

Man sieht, der Spiegel hat “Demokratie” erfolgreich entsorgt und ist jetzt einfach nur noch Sturmgeschütz.

mfg
Ronny Dietzsch


Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.

Rubriken:

Leserbriefe

Schlagwörter:

Die NachDenkSeiten sind für eine kritische Meinungsbildung wichtig, das sagen uns sehr, sehr viele - aber sie kosten auch Geld und deshalb bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Unterstützung.
Herzlichen Dank!