“Schröder lässt sich von Hedgefonds einspannen“

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Das berichtet SPIEGEL ONLINE. Und weiter:

Im Wahlkampf machte die SPD Stimmung gegen spekulative Anleger, die wie Heuschrecken über Firmen herfallen. Jetzt gibt ausgerechnet Gerhard Schröder den Festredner für einen umstrittenen Hedgefonds-Anbieter. Nach seinem Gasprom-Engagement droht dem Altkanzler erneut Kritik.

Kommentar: Das war zu erwarten…

Die internationale Finanzindustrie, auch in Deutschland, hat Gerhard Schröder viel zu verdanken. Die herausragende politische Tat zu ihren Gunsten: die Befreiung der Gewinne bei Unternehmensverkäufen und Unternehmensteilverkäufen von der Besteuerung zum 1.1.2002. Es ist daran zu erinnern, dass diese Steuerbefreiung auch in der im April 2005 begonnenen Heuschrecken-Debatte weder von Gerhard Schröder, noch vom damaligen Bundesfinanzminister Eichel, noch vom debattenführenden SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering noch von den wichtigen Personen der damaligen Opposition von CDU/CSU und FDP infrage gestellt worden ist. Der CDU-Finanzexperte Friedrich Merz ist selbst im Rahmen seiner Anwaltstätigkeit für Investoren tätig, die in den Genuss der Steuerbefreiung kommen. Die große Koalition der Förderer solcher Investoren und der Verkäufer von Unternehmensteilen und Unternehmen gibt es also schon länger. Beruhigend ist das nicht.

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