So schlecht geht es „unserer“ Wirtschaft

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„Unserer“ Wirtschaft geht es schlecht, deshalb müssen „wir“ den Gürtel enger schnallen. Löhne müssen gesenkt, Arbeitszeiten müssen verlängert, der Kündigungsschutz muss aufgehoben werden, Unternehmenssteuern müssen weiter gesenkt werden und so weiter. Wie schlecht es unseren Unternehmen geht zeigt ein Überblick über die Gewinne der 30 Dax-Unternehmen in den ersten neun Monaten dieses Jahres.

Unter der Überschrift „Gewinnsprünge“ brachte der Kölner Stadt-Anzeiger vom 27./28. November 2004 eine Tabelle der Gewinne der 30 deutschen Dax-Unternehmen in den ersten neun Monaten dieses Jahres:

  • Eon +17,3
  • Deutsche Telekom +98,6
  • Siemens + 59,8
  • Deutsche Bank +145,1
  • Daimler-Chrysler +302,9
  • Allianz +149,7
  • BMW +9,8
  • RWE +120,1
  • Münchner Rück +413,6
  • BASF +96,3
  • Thyssen-Krupp +48,5
  • Deutsche Post +2,4
  • SAP +17,0
  • Tui -(!)11,5
  • Bayer -(!)4,9
  • Volkswagen -(!)43,5
  • Continental +75,8
  • Henkel +9,3
  • Schering +10,1
  • Altana +15,4
  • Adidas-Salomon +26,1
  • Commerzbank +113,2
  • Metro +12,4
  • Hypovereinsbank +813,3 (!)
  • Deutsche Börse +8,2
  • MAN +216,7
  • Lufthansa +140,1
  • Linde +104,0
  • FMC +19,0
  • Infineon +103,5

Quelle: Kölner Stadtanzeiger vom 27./28. November 2004, nach Reuters/Böhne

Statt eines Kommentars, passend zur Jahreszeit, eine kleine Umdichtung des „Wintermärchens“ von einem Lesers der NachDenkSeiten:

Sie singen das alte Klagelied von sinkenden Gewinnen.
Sieht man sich jedoch ihre Zahlen,
so könnte man denken:
Die spinnen.

Wir kennen die Weise,
wir kennen den Text.
Und auch die Herren Verfasser,
die öffentlich Champagner trinken,
uns aber predigen sie Wasser.