Hinweis: „Gerhard Schröder – Aufputscher“

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Dieser Beitrag von Frank Schirrmacher in der FAZ ist lesenswert. Folgend zwei Auszüge und der Link zur Quelle.

„19. September 2005 – Der kalte Grusel, den der Bundeskanzler bei seinem Fernsehauftritt am Sonntag abend in der „Berliner Runde” bei uns auslöste, hatte wirklich mit Gespenstern zu tun. Diese Gespenster sahen wir.

Angeblich, sagen die, die es wissen müssen, handele es sich nicht um Gespenster, sondern um Endorphine. Mit den Endorphinen nämlich sei es folgendermaßen bestellt: daß sie in ihrer Wirkung dem Opium verwandt seien, man sie auch die Drogen des Körpers nenne, die beispielsweise der Grund dafür seien, warum manche schwerverletzte Menschen zunächst keine Schmerzen verspürten, vielmehr in Euphorie verfielen. …
Die rabiate, geradezu brutale Größenphantasie, mit der Schröder am Sonntag nicht nur die Moderatoren, sondern auch die deutsche Öffentlichkeit geradezu anfiel, ist ohne das Allmachtsgefühl nicht zu verstehen, das wohl das Instrument der Auflösung des Bundestags und der Neuwahl in ihm ausgelöst hat.

Lauteste Stunde des Jahres

Monatelang stand die deutsche Öffentlichkeit, stand das Land im Bann dieses Einfalls: Die Journalisten, die der Kanzler frech beschimpfte, haben in einer ununterbrochenen Folge von Fernseh- und Zeitungsberichten versucht, das, was Schröder ins Werk setzte, zu einem demokratisch legitimierten Vorgang zu machen. Selbst als klar wurde, daß es Schröder nicht, wie viele ursprünglich annahmen, um eine wirkliche Klärung im Lande ging, als klar wurde, daß er nun gleichsam gegen sich selber Wahlkampf machte, hat die große Mehrheit der Medien auch diese Volten noch beschrieben, bezeichnet und diskutiert.“

So ist es. Wenn Sie unsere NachDenkSeiten verfolgt haben, dann wissen Sie, dass wir von Anfang an die Willkür bei der Entscheidung für Neuwahlen kritisiert haben. Zugunsten von Schröder wäre nur noch anzumerken, dass außer den Medien auch der Bundespräsident, die Union und das Bundesverfassungsgericht mitgespielt haben. „Gespielt“ muss man wohl sagen, denn Ernst und Verantwortung gab es im gesamten Spiel nicht.

Quelle: FAZ

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