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Gesundheitspolitik

Das tödlichste Artefakt – Gedanken zu Robert Proctors Buch über die Zigarettenkatastrophe

Bei meiner Literatur-Recherche zu einem aktuellen Artikel über die Gesundheitsschäden des Tabakrauchens [1][2] bin ich auf das Buch des US-amerikanischen Wissenschaftshistorikers Robert N. Proctor mit dem Titel „Golden Holocaust“ gestoßen [3]. Der Untertitel des 2011 erschienenen Buches lautet „Origins of the cigarette catastrophe and the case of abolition“, was soviel bedeutet wie „Die Ursprünge der Zigarettenkatastrophe und ein Plädoyer für die Abschaffung der Zigaretten“. Das Buch umfasst insgesamt 737 Seiten mit 35 illustrativen Abbildungen und vielen instruktiven Tabellen einschließlich eines umfangreichen Anmerkungsapparates mit einem detaillierten Personen- und Sachregister. Von Klaus-Dieter Kolenda.

Leserbriefe zu: Kanada legalisiert Cannabis – Sollte Deutschland nachziehen?

Zu dem Artikel “Kanada legalisiert Cannabis – Sollte Deutschland nachziehen?” erreichten uns diese recht gegensätzlichen Leserbriefe. Nach der Lektüre können sich die Leser vielleicht einmal mehr Ihre eigene Meinung bilden, je nachdem welche Argumente am überzeugendsten erscheinen. Vielen Dank an die Leser, die uns geschrieben haben! Zusammengestellt von Moritz Müller.

Gesundheitsversorgung: „Der Mensch wird zum Werkstück“

Im November ist die Premiere eines Doku-Films, der einiges verspricht: In „Der marktgerechte Patient“ haben die Filmemacher Leslie Franke und Herdolor Lorenz die Gesundheitsversorgung in deutschen Krankenhäusern unter die Lupe genommen. Die Kernerkenntnis ihrer Arbeit bringt ein Arzt, den die beiden interviewt haben, mit den Worten auf den Punkt: „Die Frage ist nicht mehr, was braucht der Patient, sondern was bringt der uns?“ Anders gesagt: Für deutsche Kliniken steht nicht mehr der Erkrankte im Zentrum, sondern das Geld, das sich mit ihm verdienen lässt. Im Interview mit den NachDenkSeiten erklären Franke und Lorenz unter anderem, was „Fallpauschalen“ sind, was sie für Menschen bedeuten, die in ein Krankenhaus kommen und warum in vielen Krankenhäusern längst nicht mehr von Patienten, sondern von „Kunden“ gesprochen wird. Von Marcus Klöckner

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„Die neuen Todesfälle durch Borna-Viren bringen das Robert Koch-Institut in Erklärungsnot“

Liv Bode

2007 erhielt die Virusforscherin Liv Bode den Whistleblower-Preis, weil sie bei ihrer Forschung zum Borna-Virus „Alarm geschlagen“ hat. Zusammen mit ihrer Forschungsgruppe war sie auf infektiöse Virusbestandteile in einer Probe gespendeten Blutplasmas gestoßen. Es folgte eine Auseinandersetzung mit dem Robert Koch-Institut (RKI), bei dem sie angestellt war. Ihre Arbeitsgruppe wurde aufgelöst und sie erhielt ein Publikationsverbot, das später zurückgenommen wurde. Aktuelle Todesfälle im Zusammenhang mit dem Borna-Virus scheinen die Forschung von Bode zu bestätigen. Im Interview mit den NachDenkSeiten erklärt Bode, was es mit dem Virus auf sich hat und was damals und heute geschehen ist. Ein Interview von Marcus Klöckner.

Für Waffen ist Geld da, für medizinische Versorgung nicht: Weshalb Lettlands Pflegepersonal nach Westeuropa emigriert

Gerade wurde ein kritikwürdiges deutsches Einwanderungsgesetz diskutiert, mit dem anderen Ländern Arbeitskräfte abgeworben werden sollen. Was richtet das in diesen Ländern an? In der kommerzialisierten deutschen Gesundheitsversorgung steht dem schlecht bezahlten deutschen Pflegepersonal eine osteuropäische „Konkurrenz“ gegenüber, die unfreiwillig in die Rolle des Lohndrückers gerät. Was bedeutet dieser medizinische und pflegerische Brain-Drain beispielsweise für Lettland? Von Udo Bongartz.

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Ein Bauherr beginnt auch nicht mit dem Dach. Die digitale Revolution verbaut unseren Kindern die Zukunft.

Handyverbot in Deutschlands Schulen? – So könnten wir im Anschluss an Tobias Riegels Beitrag zum Handyverbot in Frankreich und die darauf folgenden Leser-Stimmen fragen. Einige Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten waren wie auch wir überrascht, dass es so glasklare Befürworter der Nutzung aller möglichen elektronischen Medien in den Schulen gibt, wie das in einer der veröffentlichten Lesermails sichtbar wurde. Denn die Gefahren sind beschrieben. Einige Wissenschaftler/innen haben sich in den letzten Jahren erhellend zur Wirkung des intensiven Gebrauchs elektronischer Medien auf die kindliche Entwicklung geäußert. Wir machen heute auf einen Text der Bielefelder Neurobiologin Gertraud Teuchert-Noodt aufmerksam. Sie meint, die digitale Revolution verbaue unseren Kindern die Zukunft. Albrecht Müller.

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Leserbriefe zu: Hauptsache nikotinabhängig. Über die Gesundheitsgefahren des Tabakrauchens und des Gebrauchs von E-Inhalationsprodukten und Tabakerhitzern.

Zum Artikel “Hauptsache nikotinabhängig. Über die Gesundheitsgefahren des Tabakrauchens und des Gebrauchs von E-Inhalationsprodukten und Tabakerhitzern.” erreichten uns diverse Zuschriften. Einige Leser stimmen Dr. Kolenda zu, loben seinen Einsatz, und dass die Nachdenkseiten sich dieser Thematik annehmen. Andere Leser reagieren ablehnend, und begründen dies teilweise detailliert. Es ist schwer, hier den Überblick zu behalten, denn es scheint auch ein recht emotional geladenes Thema zu sein, und es scheinen auch von verschiedenen Seiten handfeste Interessen involviert zu sein. Mit den nachfolgenden Briefen können sich unsere Leser möglicherweise ihre eigene Meinung bilden. Bitte beachten Sie auch die ergänzenden Anmerkungen von Herrn Dr. Kolenda ganz am Schluß. Zusammengestellt von Moritz Müller.

Hauptsache nikotinabhängig. Über die Gesundheitsgefahren des Tabakrauchens und des Gebrauchs von E-Inhalationsprodukten und Tabakerhitzern.

Laut Weltgesundheitsorganisation sterben weltweit etwa sieben Millionen Menschen pro Jahr an den Folgen des Tabakmissbrauchs. Um nachwachsenden Generationen das Rauchen ebenfalls näherzubringen, investiert die Tabakindustrie allein in Deutschland jährlich fast 200 Millionen Euro in Werbung. Betrachtet werden hier neben dem Gefährdungspotenzial konventioneller Tabakwaren auch neue Entwicklungen wie Tabakerhitzer oder E-Zigaretten, deren Chancen und Risiken wegen fehlender Langzeitstudien jedoch noch nicht abschließend zu beurteilen sind. Von Klaus-Dieter Kolenda.

Gesundheitsschäden durch den Einsatz von Bomben und Granaten aus abgereichertem Uran

Dieses Thema hat leider nichts von seiner Aktualität und Dringlichkeit verloren, seitdem die Nachdenkseiten das letzte Mal darüber berichtet haben. Im neuen Artikel greift Klaus-Dieter Kolenda neue Aspekte auf und gibt einen Überblick über den Stand der Debatte, soweit sie geführt wird. Denn insgesamt wird das Thema von den etablierten Medien eher stiefmütterlich behandelt. Dies liegt auch daran, dass es wenig gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse gibt. Es gelingt dem Autor darzulegen, dass dies am Fehlen von Daten zum Einsatz oben genannter Waffen liegt. Diese Daten müssten von den Personen kommen, die den Einsatz der Uranmunition befehlen bzw. befohlen haben und hier schließt sich der Kreis des Desinteresses an einer Diskussion über das unbequeme Thema.

Essen ist Politik

Franz Keller

Franz Keller ist einer der hochdekoriertesten Köche in Deutschland. Er lernte sein Handwerk unter anderem bei dem großen französischen Koch Paul Bocuse, kochte für die englische Königin, und konzipierte als einer der Ersten die „Neue Deutsche Küche“. Doch irgendwann kam der Sinneswandel: Keller verzichtete auf die begehrten Michelin-Sterne und kehrte dem „übertriebenen Teller-Ikebana der Sterneküche“ den Rücken. Zurück zu den Wurzeln, darum ging es ihm. Im Interview mit den NachDenkSeiten erklärt Keller, warum Essen Politik ist und was in unserer Gesellschaft in Sachen Essen alles falsch läuft. Das Interview führte Marcus Klöckner.

Eine kurze Geschichte der HIV-Erkrankung und der antiretroviralen Therapie- ein Nachtrag aus gegebenem Anlass

Von Klaus-Dieter Kolenda. Eine Infektion mit dem HI-Virus ist die entscheidende Ursache von AIDS und es gibt seit 1996 eine wirksame antiretrovirale Therapie. Diese Tatsachen habe ich in meinem Artikel „HIV-Infektionen und AIDS- ein Vergleich zwischen Subsahara-Afrika und Deutschland“ ausführlich dargestellt [1]. Trotz dieser eindeutigen Sachlage sind in jüngster Zeit auch in verschiedenen linken Magazinen und Blogs Texte veröffentlicht worden, in denen das Gegenteil behauptet wird.

Nachtrag Nr. 3 zum Artikel „Bomben und Granaten aus abgereichertem Uran“. Bericht über einen neuen wissenschaftlichen Review-Artikel zu dieser Thematik

In meinem Artikel „Bomben und Granaten aus abgereichertem Uran“ habe ich über den verheimlichten verbrecherischen Einsatz von Uranwaffen in den jüngsten Kriegen des Westens berichtet [1]. Zu diesem Thema wurde 2012 eine Broschüre mit einem Report der deutschen Sektionen der „Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/ Ärzte in sozialer Verantwortung“ (IPPNW) und der „Internationalen Koalition zur Ächtung von Uranwaffen“ (ICBUW) veröffentlicht [2]. Dieser umfangreiche Report mit dem Titel „Die gesundheitlichen Folgen von Uranmunition. Die gesellschaftliche Debatte um den Einsatz einer umstrittenen Waffe“ macht deutlich, dass aus ärztlicher und politischer Sicht allein ein Verbot von Uranwaffen die einzige Konsequenz aus den zahlreichen in dem Report vorgestellten und kritisch bewerteten wissenschaftlichen Forschungen, Feldstudien und Rechtsexpertisen über dieses Thema sein kann, um weiteres Leid von Zivilbevölkerungen und Militärpersonal zu verhindern und die Verseuchung unserer Umwelt über Millionen Jahre so gering wie möglich zu halten. Von Klaus-Dieter Kolenda.

HIV-Infektionen und AIDS – ein Vergleich zwischen Subsahara-Afrika und Deutschland

Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember erreichte uns der folgende Beitrag.
Hier beschreibt Klaus-Dieter Kolenda den derzeitigen Stand der Dinge beim Thema HIV/AIDS am Beispiel Deutschlands und Afrikas südlich der Sahara. Er erläutert die gewaltigen Unterschiede, die hier bestehen. Er macht deutlich, wie es dazu kam und was getan werden müsste, um HIV/AIDS weltweit zu bezwingen. Albrecht Müller.

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Die Bürgerversicherung ist alternativlos, da das PKV-System keine Zukunft hat

Jens Berger

Die SPD denkt offenbar darüber nach, die Bürgerversicherung als „rote Linie“ für die kommenden Sondierungsgespräche mit der Union zu setzen. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass die Union dies so akzeptiert, ist dies doch ein wichtiger und richtiger Schritt. Das duale System der Krankenversicherung, bei dem die gesetzliche und die private Krankenversicherung nebeneinander existieren, ist nämlich nicht nur ineffizient, sondern beinhaltet eine tickende Zeitbombe. Das Modell der privaten Krankenversicherung ist schlichtweg nicht kompatibel mit einer andauernden Niedrigzinsphase. Eine Bürgerversicherung wäre daher auch der Rettungsanker für Millionen Privatversicherte, denen horrende Beitragssteigerungen drohen. Von Jens Berger.

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