Leserbriefe zu „„Nur eine Erkältung“ – die deutschen Medien und ihre Fehldiagnose zu Bidens geistigem Zustand“
Jens Berger thematisiert in diesem Beitrag die Reaktion „der meisten großen deutschen Medien“ auf ein Buch amerikanischer Journalisten über den offensichtlich prekären geistigen Zustand von Joe Biden während der heißen Phase des US-Präsidentschaftswahlkampfes. Sie würden die US-Medien kritsieren, jedoch kein Wort der Selbstkritik verlieren. Wir haben dazu interessante Leserbriefe bekommen und bedanken uns dafür. Hier nun eine Auswahl, zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
alles richtig. Schlimmer wird es noch dadurch, dass dieselben Medien schon bei Trumps erstem Wahlsieg vor acht Jahren – Goldwater-Regel hin oder her – wild darauf los spekulierten, ob Trump nicht Anzeichen einer Demenz zeige. In den vier Jahren Biden hingegen habe ich alle Jahre wieder eine Internetsuche zu “Biden Demenz” oder “Biden dementia” unternommen und fast nichts gefunden. Ich glaube, im Merkur war mal eine Notiz. Und dabei wusste sogar ich, dass er im fortgeschrittenen Stadium dement war, dank Caitlin Johnstone von 2019: caitlinjohnstone.com/2019/09/16/bidens-brain-is-swiss-cheese-and-its-creepy-that-were-not-talking-about-it/
Auch erinnere ich mich an eine Umfrage unter US-Bürgern ungefähr zu der Zeit, in welcher die Hälfte der Befragten (70% der Republikaner, 30% der Demokraten) fanden, Biden sei seinem Amt geistig nicht gewachsen. Jeder sah es, jeder konnte es wissen. Nur unsere Qualitätsjournalisten wussten von nichts.
Und außerdem stellt sich natürlich die Frage, wer in den vergangenen vier Jahren die USA regiert hat.
Herzliche Grüße,
Konrad Lehmann
2. Leserbief
Lieber Herr Berger,
“Kann es sein, dass die deutschen Medien nicht nur bei der Einschätzung von Bidens geistiger Gesundheit dramatisch falsch lagen? Kann es sein, dass sie auch ihre Leser und Zuschauer für senil und vergesslich halten”
Ist das eine Frage oder eher Satire? “Senil und vergesslich” eher nicht. Die gehen davon aus, dass die Leser und Zuschauer brave, folgsame Untertanen sind. Und Untertanen brauchen kein Gedächtnis, die “Wahrheit” ist immer das was Tagesschau &Co. gerade verkünden.
Mit Biden ist es wie mit dem toten Papagei von Monty Python vor 50 Jahren, der “ist nicht tot, der ruht sich nur aus”. Genauso wie diesem toten Papagei, geht es auch dem Deutschen Journalismus. Beide sind mausetot.
Der ganze Deutsche Journalismus ist von Propaganda, Desinformation und Lügen besetzt. Ganz Gallien, pardon Deutschland? Nein, da im Westen, in der Pfalz, da rührt sich Widerstand!
Herzliche Grüße an Asterix und Obelix,
Rolf Henze
3. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren der NDS,
dieser USA Korrespondent Theveßen ist eine Beleidigung für jeden Zuschauer der noch ein wenig Hirn hat (solche schauen normalerweise kein ZDF oder ARD mehr), der 1 und 1 zusammen zählen und ein eingermaßen Gedächtnis hat. Früher,bei mir bis zur Corona Zeit, hat man ja immer den Medien geglaubt und gedacht ,was muß es schlimm sein in einer Diktatur mit gleichgeschalteten Medien zu leben. Heute lebt man in einer sog. Demokratie ,die immer wilder um sich beißt und die Meinungsfreiheit beschränkt, mit gleichgeschalteten Medien und ärgert sich über die Verdummungsversuche von oben. Bei jedem Bericht,den man irgendwo liest ,denkt man sich : „Häh,haben die das nicht vor kurzem noch genau andersrum gesagt?“ Es ist wahrscheinlich so, daß unsere Medien ihre Konsumenten für absolut verblödet und erinnerungsschwach halten und, wie im Fall des ÖRR, vom Steuerzahler subventioniert, überhaupt keine Veranlassung haben wahrheitsgemäß zu berichten. Das Geld fließt ja immer reichlich und bei den sog. Mainstreammedien wie Spiegel u.s.w. scheinen ja auch Konsumentenentscheidungen, wie Kaufzurückhaltung, nicht mehr in Gewicht zu fallen,wenn die offenbar von staatlichen NGO Geldern und reichen Geldgebern aus der Industrie subventioniert werden.
Es ist müßig sich darüber aufzuregen,weil das in den NDS ja ein running Gag ist,der immer wieder erzählt wird. Man kann nur versuchen,sich so gut es geht im Ausland zu informieren. An Stelle von Donald Trump hätte ich als eine der ersten Maßnahmen den hetzenden Theveßen aus dem Land gejagt.Ich wäre gespannt gewesen,wie die Medien das kommuniziert hätten.Im Zweifel wohl, wie immer, durch Verschweigen
Mit freundlichen Grüßen
Claus Hansen
4. Leserbrief
Die deutschen Medien und ihre Fehldiagnosen,
zum ehemaligen us-Präsidenten Joseph Biden.
Fehldiagnosen? Oder Ferndiagnosen? Halten Sie die
für so unqualifiziert? So unfähig, zu recherchieren? Dann wären die ja für ihren Job völlig ungeeignet.
Hat nicht Thomas Röper auf seiner Seite schon vor Monaten nachgewiesen, dass die komplette Journaille bescheid wusste – über den Zustand von Biden? Auch der SPIEGEL. Was schließen wir daraus ? Propaganda -kompanie. Nicht nur beim Zet De Ef sind solche Schall-kanonen wie Theveßen im Einsatz, die gibt es auch im Öffentlich Rechtlichen hier.
Viel wichtiger: Wer hat denn 2022, 2023, 2024 die USA dann eigentlich regiert, wenn der Präsident dazu nicht fähig?
Georg Lichtenberg
5. Leserbrief
Man könnte schallend lachen, wenn es nicht so ernst wäre!
Und es war ja nicht nur Elmar “die gute Nachricht ist, es wird nicht gleich der Frieden ausbrechen” – Theveßen, der von der Hinfälligkeit Bidens so völlig überrascht auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Es war der gesamte Zirkus der deutschen “Qualitätsmedien”. Erinnert sei nur an den ARD-Faktenerfinder Pascal Siggelkow, der noch eine Woche vor Bidens Waterloo im TV-Duell jegliche Spekulationen über dessen Gesundheitszustand ins Reich der Propaganda Trumps und eines “Netzwerks konservativer Medien” verwiesen hatte.
tagesschau.de/faktenfinder/kontext/usa-biden-152.html
Den Vogel aber schoß der Leiter des Washingtoner Büros des Spiegel, Rene Pfister ab, als er sich in seiner Kolumne im Juli 2024 allen Ernstes darüber beschwerte, daß “über den offensichtlichen geistigen Verfall des Präsidenten nicht ähnlich scharf berichtet [wurde] wie über Donald Trumps Lügen”
Wenn es denn so offensichtlich war (und das war es ja definitiv!), warum hat dann der Spiegel nie berichtet? Oder Herr Pfister selbst, der doch an der Quelle saß, und alles mitbekommen hatte? Und die viel wichtigere Frage:
Wer, verdammt nochmal, hat eigentlich in den 4 Jahren Biden die USA regiert? Die geistigen Ausfälle zeigten sich ja schon im Wahlkampf 2020! Und das aktuelle Eingeständnis namhafter US-Medien geht mindestens davon aus, daß er die letzten zwei Jahre amtsunfähig war. In den deutschen Mainstreammedien kam davon nie etwas an! Und wenn, dann ausgerechnet in der Springerpresse!
Wobei auch die spät dran waren, denn das unglaubliche Ereignis, daß die (durch nichts legitimierte) “First Lady” (und nicht etwa die Vizepräsidentin) im September 2024 die erste Kabinettssitzung seit 11 Monaten (!!) leitete, wäre im Fall, daß Trump Präsident gewesen wäre, ein Skandal allererster Güte gewesen! Nicht so bei Biden.
Überhaupt Trump! Was hat man sich einst in der “Qualitätspresse” die Mäuler zerrissen über den “zu einfachen” Intelligenztest, den Trump kurz nach Beginn seiner ersten Amtszeit erfolgreich bestanden hatte! Ich fürchte, Biden wäre hier selbst an nicht so schlechten Tagen gnadenlos gescheitert. Wenn er überhaupt gewußt hätte, wo er gerade ist…
Gruß, Ole.
6. Leserbrief
Guten Tag,
Ich habe einen Brief an Herrn Theveßen geschrieben, der Brief wurde nicht weitergeleitet, sondern pauschal vom ZDF Zuschauerservice beantwortet.
Bitte weiterleiten an
Guten Tag Herr Elmar Theveßen,
ich habe Ihrem Referat am 07.11. im Zuge der Veranstaltung in der Fridtjof Jansen Akademie in Ingelheim beigewohnt. Dankeschön dafür.
Im Verlauf möchte ich um Beantwortung bzw. Stellungnahme einiger Fragen bitten.
Wie konnte es geschehen, daß Heerscharen reiselustiger deutscher Journalistinnen unter enormen finanziellen Aufwand, tausender Reisekilometer sowie hunderter Interviews bezüglich ihrer Einschätzung der Kandidaten so eklatant versagt haben?
Haben sich viele ihrer Kolleginnen in der Wunschblase der Leitmedien bewegt?
Wurden Trump Wähler vorurteilslos befragt und ihre Motive fair und sachlich orientiert eingeordnet? Aufgrund meiner Beobachtung muß ich konstatieren: Nein! Es wurde fast ausschließlich eine emotionale und einseitig parteiische Befragungstaktik angewendet.
Ich muss zugestehen, daß eine vorurteilslose Einordnung aufgrund des fürchterlichen Verhaltens des Kandidaten Trump doch sehr schwer fällt, aber dies unterliegt doch der Sorgfaltspflicht des Berufsbildes.
Außerdem: In Deutschland bricht die Regierung zusammen und die Leitjournalistinnen verweilen in den USA. Somit bleibt leider Raum für unselige Spekulationen.
Ihre Einschätzung am 06.11. im ZDF, wonach die
Wahlbeteiligung niedriger als 2021 war, bedarf meines Erachtens doch einer entscheidenden Ergänzung.
Sie informieren ihr Publikum nicht über eine entscheidende Größe ihrer Wahlanalyse: In den allseits hochstilisierten und wahlentscheidenden Swing-States lag die Wahlbeteiligung höher als zuvor und durchaus auf staatsbürgerlich verantwortungsvollen Niveau (teils größer 70%).
Somit würde ich die popular vote doch etwas differenzierter betrachten.
Dies lässt durchaus unterschiedliche Interpretationen zu, z.B., warum sollten US-Amerikaner in den allgemein als “sicheren” demokratischen Staaten an einem Arbeitstag ihre wertvolle Zeit opfern?
Ich möchte abschließen noch auf eine Publikation vom Soziologen Herrn Hartmann hinweisen.
Freundliche Grüße
Sehr geehrter Herr Schaal,
vielen Dank für Ihre E-Mail an das ZDF.,
Das ZDF achtet in seinem Programm auf die Einhaltung journalistischer Standards. Dazu gehört umfassend und objektiv über politische Themen zu berichten. Bei dieser Berichterstattung fühlt sich das ZDF generell der Überparteilichkeit verpflichtet – allerdings bezieht sich diese Überparteilichkeit auf das gesamte Programm, nicht zwingend auf einzelne Sendungen oder Beiträge. In kurzen Berichten, wie sie zum Beispiel in Nachrichten- oder Magazinbeiträgen die Regel sind, lassen sich schon allein aus Zeitgründen nicht alle Aspekte eines Themas erschöpfend darstellen. Von daher lassen sich Schwerpunktsetzungen kaum vermeiden.
Darüber hinaus gehören Einordnungen und Wertungen des politischen Geschehens, zum Beispiel durch einen Kommentar, zum gängigen Repertoire journalistischer Darstellungsformen. Wir greifen viele Themen immer wieder und in unterschiedlichen Zusammenhängen auf und wollen so die Möglichkeit bieten, sich ein differenziertes Bild von aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen zu machen. Eine ausführlichere Darstellung der „Richtlinien für Sendungen und Telemedienangebote“ im ZDF finden Sie unter folgendem Link: zdf.de/assets/zdf-richtlinien-sendungen-telemedienangebote-100~original
Informationen zur Arbeit unserer Nachrichtenredaktionen haben wir hier gesammelt: zdf.de/nachrichten/heute/fragen-und-antworten-114.html
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Zuschauerservice
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