Leserbriefe zu „BSW – ein Fall für den Verfassungsschutz? Die Verkommenheit des SPIEGEL kennt keine Grenzen mehr“
Jens Berger diskutiert in diesem Artikel über die Spiegel-Ausgabe mit dem Titel „Politiker wollen BSW vom Verfassungsschutz beobachten lassen“. Dem Autor Timo Lehmann hätten ganze drei Hinterbänkler aus Brüssel und Brandenburg – offenbar auf Zuruf – verwurstbare Zitate geliefert. Wer Lust auf sinnfreies Wagenknecht-Bashing habe, sei bei ihm immer gut aufgehoben. Wahrscheinlich sollte man derlei Elaborate nicht allzu ernst nehmen und als das nehmen, was sie seien: „Trollpostings im Druckformat“. Wir danken für die interessanten E-Mails. Die nun folgende Auswahl der Leserbriefe hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
Mit dem letzten Satz:
“Wahrscheinlich sollte man derlei Elaborate daher auch nicht allzu ernst nehmen und sie als das nehmen, was sie sind – Trollpostings im Druckformat.”
haben Sie eigentlich alles gesagt. Nur, statt “wahrscheinlich” hätte ich “sicher” geschrieben. Freude gemacht hat mit der Artikel trotzdem. Bringt er doch mit seiner geschliffenen Rhetorik und dem spöttischen Humor wieder Lebendigkeit in diesen tristen und frechen Dreck, dem man in Deutschland immer noch Politik und Presse nennt.
“So ist der SPIEGEL-Artikel zur Forderung, das BSW vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen, ein Lehrstück, wie Journalismus nicht sein sollte.”
Das ist schon lange kein Journalismus mehr, was da im SPIEGEL gedruckt wird. Schade um das Papier.
Moritz Körner? Hannah Neumann? Gordon Hoffmann? Das sind leider nicht die einzigen, die ich nicht kenne und die von meinen Steuergeldern bezahlt werden.
Ich will mich nicht ärgern, ist schlecht für die Gesundheit. Noch einmal danke für diesen schönen Artikel!
Rolf Henze
2. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten, lieber Jens Berger,
als Spiegel Leser und -Abonnent kann ich da nur zustimmen: Die Verkommenheit des Spiegel kennt keine Grenzen mehr. Woche für Woche lese ich, wir müssten mehr Waffen an die Ukraine liefern, Deutschland und die EU bräuchten eigene Atomwaffen, deutsche Eltern sollten notfalls bereit sein, ihre Kinder in den Krieg zu schicken, …
Mein Deutschland erinnert mich heute sehr an das Deutschland von 1914 und 1939 von dem mir meine Eltern, Großeltern und Lehrer berichtet haben. Der Spiegel steht beispielhaft für die krankhafte Hybris, die blinde Selbstgerechtigkeit, mit der Deutschland in zwei Weltkriege gezogen ist, fest davon überzeugt, auf der richtigen Seite zu stehen, auf der Seite des Guten gegen das Böse. Das war vor dem 1. Weltkrieg eine Lüge, es war vor dem 2. Weltkrieg eine Lüge und es ist heute eine Lüge. Es geht nicht um Freiheit und Demokratie, es geht darum, den alten fanatischen Hass auf Russland endlich wieder ungezügelt ausleben zu dürfen. Und dafür sind alle Verbündeten recht, von der neofaschistischen italienischen Ministerpräsidentin Meloni bis zu den nationalistischen Ukrainern, die dem Faschisten und Antisemiten Stepan Bandera huldigen. Wer dagegen, wie Rolf Mützenich und einige Sozialdemokraten oder Sahra Wagenknecht und das BSW vor Aufrüstung und Militarismus warnen, werden diffamiert als Verräter, die bewusst oder unbewusst dem Feind, und das ist natürlich “der Russe”, nützen.
So scheinheilig und bigott und kriegslüstern wie heute, war Deutschland schon lange nicht mehr. Und der Spiegel ist eben ein Teil dieses scheinheiligen, bigotten, kriegslüsternen Landes.
Mit freundlichem Gruß
Thomas Arnold
3. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion, Hallo Herr Berger,
wie immer habe ich gern den Artikel von Jens Berger zur SPIEGEL-Berichterstattung über das BSW gelesen. Die Analyse, wie aus den Zitaten einiger weniger, kaum bekannter Politiker eine Schlagzeile mit derartiger Wucht konstruiert wird, ist nachvollziehbar und deckt eine journalistische Methode auf, die man zu Recht hinterfragen muss.
Was mich beim Lesen jedoch viel mehr beschäftigt hat, ist ein Phänomen, das weit über diesen Einzelfall hinausgeht. Der Artikel kritisiert treffend die Zuspitzung und die fragwürdige Methodik des SPIEGEL, bedient sich dabei aber selbst einer Sprache, die kaum weniger polemisch ist. Wenn von „journalistischer Verkommenheit“, einem „obsessiven“ Autor oder einem „Trollposting im Druckformat“ die Rede ist, beschleicht einen das Gefühl, dass hier mit genau den Mitteln zurückgeschlagen wird, die man beim Gegner anprangert.
Diese Beobachtung mache ich leider fast täglich, quer durch die gesamte Medienlandschaft – egal ob ich als Konsument bei Ihnen, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder in den sogenannten „alternativen Medien“ unterwegs bin. Es scheint, als hätten alle Akteure die Weisheit für sich gepachtet. Viel schlimmer ist aber: Man kritisiert am Gegenüber genau die unlauteren Mittel – Herabwürdigung, Unterstellung, das Herausreißen aus Kontexten –, die man selbst ohne Zögern einsetzt, um die eigene Position zu untermauern.
Das Ergebnis ist eine ermüdende Rechthaberei, die die Gräben in der Gesellschaft nur noch tiefer macht. Am Ende verliert nicht eine Seite die Debatte, sondern die Glaubwürdigkeit des gesamten öffentlichen Diskurses. Als Leser, der versucht, sich ein neutrales Bild zu machen, fühlt man sich zwischen den Fronten zerrieben und wünscht sich einfach nur eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Fakten – statt des ewigen Kampfes um Deutungshoheit mit unfairen Bandagen.
Mit freundlichen Grüßen
Danny Altmann
4. Leserbrief
Hallo,
seit Verlegung des Spiegelverlags ins politische Rektum City hat sich dort, als eine der größten Ausbuchtungen im Divertikel Viertel, visavis zum ÖRR, der Spiegel breit gemacht.
Und genau dort hat er sich den politischen Machthabern der Stadt, wie alle anderen dort, als dienstbarer Helfer unterworfen und macht alles was er kann, um dort wo er ist zu bleiben.
Es ist davon auszugehen, das durch die anhaltende Versorgung von politisch extrem mangelhafter und minderwertiger Ernährung, sich in Rektum City früher oder später eine massive Divertikulitis breit machen wird.
Das wird dazu führen, das Rektum City und das dazugehörige Divertikel Viertel abgerissen werden muss, da eine Sanierung unmöglich ist.
Dann endlich kann dieses kranke und kaputte Mediensystem durch ein grundlegendes, neues und vor allen Dingen gesundes Mediensystem außerhalb und unabhängig jeglicher politischer Systeme, ersetzt werden!
Bis dahin müssen wir noch Darmbakterien wie das Timo Lehmanniae Bakterium hinnehmen, das eben nur Aufgrund der massiven momentanen Mangelernährung entstehen kann.
Grüße
T. Rath
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
die Phalanx der „Wirklichen Rechten“ in diesem Land – wo wir alle gerne leben, ausser den Armen, Arbeitslosen, Andersdenkenden, Behinderten, Pazifisten & Antimilitaristen, also alle jene Kräfte, die gegen Sozialabbau und Kriegshysterie der Parteien der Mitte plus AfD sind – mit dem „Brilon-Boy Merz und dem Sozen -Darsteller Klingbeil“ . . . nicht zu vergessen die „Ewiggestrigen Lügner Pistorius & Wadephul“, sie alle brauchen willfähriges Personal
Dazu zählt seit über 20 Jahren „DerSpiegel“ . . .
Berüchtigt durch seine Hetzkampagne gegen Arbeitslose unter dem SPD-Verirrten Gerhard Schröder ( eher ein CDU-Mann) und seine neoliberalen Polit-Eskapaden, aber bis vor ein paar Jahren Liebling des Magazins.
DER SPIEGEL ist bekannt und berüchtigt für seine diversen unlauteren Methoden beim Erstellen seiner Artikel
Augstein hatte seit Gründung des Magazins ehemalige Nazi-Redakteure beschäftigt mit guten Beziehungen zum BND unter seinem damaligen Chef Gehlen.
Ohne diese Verbindungen wäre wohl die Affäre „Bedingt Abwehrbereit“ bzw. um Franz Josef Strauß nicht zustande gekommen.
Diese frühen Ereignisse werfen ein fragwürdiges Licht auf das Magazin.Das ehemalige „Sturmgeschütz der Demokratie“ ist mittlerweile zu einem „Revanchisten Blatt“ verkommen.
Eher ein Propagandablatt der Rechten mit fragwürdigen Journalisten, wie Sascha Lobo.
Wir erinnern uns an seine hasserfüllte Kreation der „Lumpenpazifisten“ für Menschen, die nicht wie er von Allmachtsfantasien vernebelt sind
Der Spiegel ist aber auch, wie Der Stern mit seinen HITLER-TAGEBÜCHERN, selber zum Klamauk-Magazin verkommen.
RELOTIUS, RELOTIUS . . . ick seh Dir schreiben . . . aber nicht die Wahrheit !
In diesem Stil fuhrwerkt der vom Leser & Abonnentenschwund heimgesuchte SPIEGEL bis heute weiter.
Waghalsige, an den Haaren herbeigezogene Berichte/Artikel finden sich im Magazin wieder.
Meinungsmache gepaart mit Parteibuch-Journalismus der übelsten Art sind Trumpf beim Spiegel.
Das neuste an widerlichen Attacken gegen Sarah Wagenknecht und das BSW sind das Ergebnis eines Sechstklassigen Kadavergehorsams.Aber so kann man vielleicht Karriere machen.
Selber reicht es nur zum schlichten Rufmord.
Aber das kennt DerSpiegel ja und ist in guter Gesellschaft mit der SPRINGER-PRESSE, die es in Deutschland damit zur Nr.1 gebracht hat.
Aber nicht nur Der SPIEGEL, auch Die Zeit, FAZ, FOCUS, SZ,TAZ und ARD/ZDF und DEUTSCHLANDFUNK sind keinen Deut besser.
Diese „Völkischen Beobachter“ dienen nur einem Zweck, Verblödung und Ausbeutung der Gesellschaft oder kann man etwas von einem BLACKROCK-Kanzler etwas anderes erwarten ?
M f G
B. Schroeder
6. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten-Redaktion, sehr geschätzter Herr Berger,
zu gestrigen Beitrag “BSW – ein Fall für den Verfassungsschutz? Die Verkommenheit des SPIEGEL kennt keine Grenzen mehr” möchte ich nachfolgenden Leserbrief schreiben.
Zunächst muss ich dem Beitrag voll zustimmen: Was der Spiegel da macht, ist skandalös und ein journalistisches Armutszeugnis, einfach nur erbärmlich und blamabel!
Aber leider hat sowas tatsächlich Erfolg. Wenn man jetzt nach BSW googelt, sieht man schon die ganzen Nachplapperer wie Welt, ntv, Tagesspiegel etc., die diese dämliche Forderung wie eine Nachricht aussehend weiterverbreiten und somit etablieren.
Leider funktioniert heutzutage so die Meinungsmache. Mit “journalistische Verkommenheit” bezeichnen Sie es sehr zutreffend.
In Sachen Verfassungsschutz und BSW-Beobachtung möchte ich allerdings eine provokante These zur Diskussion stellen:
Diese Mühe muss der Verfassungsschutz sich gar nicht machen, denn das BSW ist doch schon so gut wie tot. Ich nehme jedenfalls das BSW nirgends mehr als aktiv wahr. Sehe oder höre keine Lebenszeichen mehr.
Und dabei ist hier in NRW in 7 Wochen Kommunalwahl, alle Städte und Dörfer hier in der Region Aachen sind jetzt schon voll mit Wahlplakaten diverser Parteien – jedoch Plakate vom BSW sieht man nicht darunter. Und tatsächlich ist das BSW in der lokalen Politik offenbar nicht aktiv. Es gibt keine Aktionen, keine Themen und auch keine lokalen BSW-Politiker/-Kandidaten.
Und auch auch bei den bedeutenden bundes-/weltpolitischen Themen ist das BSW momentan doch totenstill. Was will der Verfassungsschutz da denn noch beobachten?
Ich schreibe dies obwohl ich Anhänger des BSW bin und es bei der BT-Wahl im Februar gewählt hatte.
Aber seit der Wahl im Februar ist es viel zu ruhig geworden. Wenn ich mit Freunde und Kollegen auf das Thema BSW zu sprechen komme, glauben diese vielfach, die Partei BSW habe sich inzwischen wieder aufgelöst. Weil man seit langem gar nichts mehr davon gehört hat.
Zugegeben, die Medien behandeln das BSW manipulierend destruktiv, also immer nur negativ. Über alles angeblich Schlechte wird ausführlich berichtet, alles Positive wird schlichtweg totgeschwiegen (siehe aktuelle Forderung zur Beobachtung).
Aber ich wundere mich dennoch, dass das BSW so unsichtbar ist. Zu den großen Themen wie Aufrüstung zum Krieg, Kürzen von Sozialausgaben, Umverteilung von arm zu reich, etc. braucht es diese letzte kritische Partei aktuell mehr denn je. Und dann muss man auch öffentlich sichtbar sein. Leider schweigt das BSW aktuell viel zu sehr.
In Sachen Lokalpolitik sehe ich derzeitig tatsächlich eher wenig Themen, mit den das BSW punkten könnte, aber so total inaktiv und unsichtbar bei einer Wahl zu sein, ist fatal. Wenn das BSW hier in NRW in vielen Kommunen gar nicht erst antritt, wird es bei der nächsten Landtags- oder Bundestagwahl noch weniger Fuß fassen können.
Daher, so satirisch es vielleicht klingen mag, ist es leider trotzdem ernst: Was will der Verfassungsschutz momentan überhaupt beobachten?
Mit freundlichen Grüßen ans gesamte NDS-Team
Robert Krol
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