Leserbriefe zu „Die Flüchtlingskrisen wurden (voraussehbar!) von Kriegstreibern ausgelöst“

Ein Artikel von:

Tobias Riegel kommentiert in diesem Artikel die Debatte um Flüchtlingsbewegungen. Sie verharre bei den Symptomen. Auf die „verdrängten geopolitischen und militärischen Ursachen“ müsse jedoch gepocht werden. Zu nennen seien vor allem die Folgen von westlichen Kriegen und die Folgen von westlicher Sanktionspolitik. Wer dennoch die Sanktionen und Kriege politisch oder medial verteidige, sei mitverantwortlich für die Fluchtbewegungen und könne „sich jetzt die Krokodilstränen sparen“. Wir danken für die interessanten Zuschriften. Es folgt eine Auswahl der Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.

1. Leserbrief

Genau genommen ist die EU eine Flüchtlingsproduktionsmaschinerie, die EU produziert Flüchtlinge.

In Westafrika, in Libyen, in Syrien und anderswo:

Länder werden militärisch ruiniert, die Lebensgrundlagen der Menschen durch Freihandel zerstört, Wirtschaftskriege geführt und Gelder “eingefroren”, d.h. geraubt. Im Namen von Demokratie und
Menschenrechten.

Und jetzt: Waffen, Waffen, Waffen !

Für so eine verbrecherische “Politik” gibt´s den Friedensnobelpreis ?

GCL


2. Leserbrief

Lieber Herr Riegel!

Die militärische Aktivität des Westens bzw. Europas wurde schon immer als angeblich notwendig betrachtet. Sie war gegenüber anderen Kontinenten bzw. Völkern auch fast immer erfolgreich. Bereits vor 2000 Jahren zeigten die Römer ihren Erfolgsdrang und stießen auch auf den afrikanischen und asiatischen Kontinent vor. Bei den anschließenden Auseinandersetzungen mit anderen Völkern wurde in unseren Geschichtsbüchern der Kampf des Europäers stets als eine reine Verteidigungsmaßnahme hingestellt. Da hatte man zunächst das Problem mit den ach so bösen Hunnen, dann mussten um 700 die Sarazenen von den Franken aus unserem Kontinent vertrieben werden. Die Sachsen drängten dann die ebenfalls bösen Ungarn zurück. Mit Beginn der Neuzeit wurde das Vordringen der Türken im Südosten Europas ein Problem. Wobei man sich natürlich fragen muss, ob nicht auch die Habsburger bestrebt waren, die Grenzen nach Südosten zu verschieben. Aber auch hier wurden diese Schlachten als reine Verteidigungsmaßnahmen hingestellt und deren Erfolg verherrlicht, z.B. in Liedern wie “Prinz Eugen, der edle Ritter”. Zwar gibt es auch heute Kritik an den mittelalterlichen Kreuzzügen und der Imperialismus der beginnenden Neuzeit wird auch nicht immer schön geredet. Bei den heutigen Einmischungen des Europäers in Afrika und Asien wird aber ganz bewusst auf einen Bezug zum erfolgreichen eroberischen Agieren vieler Staaten unseres Kontinents in den letzten 500 Jahren verzichtet. Jetzt wird ein militärisches Vordringen plötzlich als Verteidigung von Demokratie und westlichen Werten dargestellt, während man ja mittlerweile nicht mehr so gerne von dem damaligen Agieren als Imperialismus spricht. Dieser wird jetzt gerne den Russen zugesprochen, weil sie mit ihrem Vordringen in die Ukraine leider keine andere Möglichkeit sehen, genau diesem westlichen Imperialismus entgegenzuwirken. So wie damals, gibt es heute noch Länder in Asien und Afrika, die sich immer noch nicht militärisch dem Eroberungsdrang des sog. Westens erwehren wollen (und können). Die ganzen Anschläge, die vor allem in Frankreich durchgeführt wurden, muss man als eine Art Notwehr sehen. Sahra Wagenknecht ist die einzige Person aus der Politik, die schon auf einen Zusammenhang zwischen dem sogenannten Terrorismus und den westlich geführten Kriegen hingewiesen hat. Der britische Politiker Corbyn hat dies auch getan, woraufhin er dann aus der öffentlichen Bildfläche verschwand. Nur so viel zu der ach so beschworenen Meinungsfreiheit in unseren scheinheiligen Demokratien. Ja, lieber Tobias Riegel, ich wünschte mir, dass die europäische Einmischung in Afrika und Asien als Ursachen des Flüchtlingsproblems öfters angesprochen wird. Das wird aber ein frommer Wunsch von mir sein. Sie bleiben da die Ausnahme.

Mit freundlichen Grüßen
Harald Pfleger


3. Leserbrief

Ja, der Artikel ist gut, ABER:

Es ist keineswegs nur „westlicher Militarismus, der die Flüchtlinge überhaupt erst aus ihren Ländern getrieben hat“! Zwar gilt das für Syrien, Libyen, Irak und Afghanistan, aber Flüchtlingsbewegungen kommen ja aus vielen Ländern Afrikas. Hier sind es die diesen Ländern vom Westen aufgezwungenen Strukturanpassungsmaßnahmen, die trotz sogenannter „Entwicklungshilfe“ viele Länder daran hindern, eine eigene soziale Infrastruktur (Bildung, Gesundheit usw.) aufzubauen und die zugleich die dortige Wirtschaft durch EU-Exporte von Billigwaren (Hühnerabfälle, Altkleidung etc.) oder Überfischung ihrer Küsten durch EU-Fischereikonzerne zerstören. DAS treibt Menschen, die sich dadurch ihrer Lebensgrundlage beraubt sehen in die Flucht. DIESE Fluchtursachen müssen beseitigt werden!

Vor Jahren hat Boniface Mabanza auf irgendeinem Attac-Ratschlag oder Kongress eine fulminante Rede gehalten, deren Tenor war: „Kümmert euch nicht um den Globalen Süden, wir können ganz gut unsere eigenen Dinge regeln, kehrt lieber vor der eigenen Tür!“ Damit meinte er ja wohl, dass wir die Politik der EU gegenüber diesen Ländern ändern müssen, um dem Globalen Süden überhaupt eine Chance zu geben.

Vor 38 Jahren reiste ich durch Senegal und Gambia. Gambia ist ein schmales Land entlang des Gambiaflusses und zerteilt Senegal in zwei Teile. Um vom Norden Senegals in den Süden zu gelangen, muss man über diesen Fluss und auch durch dieses Land. Im Gambia lernte ich einen Entwicklungshelfer der Deutschen Welthungerhilfe kennen, durch den ich erfuhr, wer letztlich durch die deutsche „Entwicklungshilfe“ profitiert. Er war gerade dabei, gambischen Bauern zu helfen, ein Reisfeld entlang des Flusses anzulegen. Dabei wurden ca. 100 Menschen beschäftigt, die notwendigen Werkzeuge wurden im Land gekauft (und damit die lokale Wirtschaft unterstützt), zusätzlich lernten die Bauern, das Reisfeld genossenschaftlich zu nutzen, was ihrer Tradition fremd war. Das Ganze kostete die Welthungerhilfe ungefähr 2000 DM. Weiter flussaufwärts war die Deutsche Entwicklungshilfe dabei, ebenfalls ein Reisfeld anzulegen. Beschäftigt wurden 2 Menschen, die Arbeit wurde mit einer aus Deutschland importierten Maschine erledigt, für die eventuelle Ersatzteile natürlich auch aus Deutschland eingeführt werden mussten, außerdem deutsche Mechaniker, die die Maschine bedienen oder reparieren konnten. Kostenpunkt: ca. 200.000 DM, also das Hundertfache. Diese „Entwicklungshilfe“ half also der deutschen Industrie, nicht Gambia. Und das dürfte nur ein Beispiel von vermutlich vielen sein.

Freundliche Grüße
Barbara Volhard


4. Leserbrief

“Flüchtlingskrisen … von Kriegstreibern ausgelöst”, heisst es, es seien “vor allem die Folgen von westlichen Kriegen … sowie die Folgen von westlicher Sanktionspolitik.” Als Beispiele werden Afghanistan, Syrien, Irak, Libyen genannt.

Flucht vor westlichen “Kriegstreibern” in Afghanistan und Syrien? Bitte was?!?

Aus Syrien sind die Menschen wohl eher vor dem Terror des Assad-Regimes bzw. der Zerstörung durch den Krieg u.a. mittels Bombardierung durch Russland geflohen, aus Afghanistan vor den Taliban.

Irak: ein fragwürdiger Krieg, ja – aber geflohen sind die Menschen eher vor dem IS im Nordirak, also nicht wegen zu viel, sondern eher zu wenig westlicher Einmischung.

Am ehesten mag die Einschätzung von T. Riegel noch auf Libyen zutreffen – aber libysche Flüchtlinge gibt es in Deutschland kaum, jedenfalls so wenige, dass sie in der Statistik gar nicht genannt werden. Und in knapp acht Jahren Flüchtlingsarbeit habe ich noch nicht einen getroffen.

Fazit: Schmalspur-Analyse und Brachial-Rhetorik – damit das Weltbild passt?
Wer soll das ernst nehmen?

Gruß
Jürgen Eichel


5. Leserbrief

Werter Herr Riegel!

Das, was sie schreiben, trifft den Kern. Nur wer aus Politik und Medien hat in den letzten Jahren zu diesem Thema etwas gesagt, geschweige denn so wie sie Ross und Reiter klar benannt. Außer Frau Merkels: Die Sanktionen gegen Syrien bleiben bestehen so lange Assad an der Macht ist!, habe ich kaum etwas dazu vernommen. Wer gab dem Westen das Recht, sich in die inneren Angelegenheiten Syriens einzumischen? Assad wurde in freien Wahlen zum Präsidenten gewählt! Wo kamen die Kämpfer der sogenannten “Syrischen Befreiungsbewegung” her und warum waren sie bewaffnet? Warum wird in den Medien nicht darauf hingewiesen, dass die USA noch immer auf den Ölressourcen Syriens sitzen, diese dreist stehlen und damit den Wiederaufbau ebenso wie mit den Sanktionen verhindern. Die Menschen haben keine Perspektive, also flüchten sie. Und wir spielen uns noch als Gutmenschen auf, wenn wir die geistigen Eliten dieses Landes zu uns abwerben. In Syrien fehlen sie für den Wiederaufbau. Als ob es nicht gereicht hätte, dass wir das Land mit bezahlten Söldnern zerstört haben, nein, wir nehmen ihnen auch die Menschen, welche es ausgebildet hat (bei uns mittlerweile ein Kostenfaktor!) und die es benötigt, um wieder auf die Beine zukommen. Ich habe für Frau Merkel und all die anderen westlichen Heuchler aus Politik und Medien nur noch Verachtung übrig, wie für all die “Gutmenschen”, welche die Fakten negieren und sich an dem Elend anderer laben. Man redet auf der einen Seite von Humanität und fördert auf der anderen den Krieg! Wissen diese Personen überhaupt noch, was sie da von sich geben?

Gleichzeitig beschimpft man im eigenen Land die Bevölkerung als “Rechtsradikal” oder gleich als “Nazis”, weil sie mit der Politik dieser Hasardeure nicht einverstanden ist und sich dagegen wehrt. Die Medien schießen aus allen Rohren gegen jeden, der da eine differenzierte oder andere Sichtweise äußert. Man betont im überzogenen Duktus, dass diese Personen nicht mehr auf dem Boden der Demokratie stehen. Selber stellt man sich in einer Farce aus Selbstüberhöhung als “letzter” Statthalter der Demokratie dar. Die Melange, welche durch diese ungehinderte Zuwanderung entsteht, wird immer gefährlicher, aber die damit entstehenden Probleme werden ignoriert oder vielmehr schön geredet. Wie all die anderen Nebenwirkungen dieser Chaos-Politik um die ebenso chaotische Koalition um Scholz.

Durch die jahrelange Politik des “Werte”- Westens sind fast der gesamte Nahe Osten und große Teile von Nordafrika ins Chaos gestürzt worden. Durch Kriege, welche unter der Prämisse geführt wurden, dort Demokratie und Freiheit nach westlichen Vorbild einzuführen. In Wirklichkeit waren es Kampfhandlungen um die Einflusssphäre des Westens. Länder wie Syrien, Libyen, Irak, Jugoslawien, Afghanistan sind Opfer dieser Interessenpolitik der USA. Denn um nichts anderes handelt es sich! Entweder stellten sich diese Staaten wie Syrien oder Libyen den Interessen des “Hegemon” USA entgegen – im Irak war dies ebenso der Fall -oder sie wurden ein Opfer dieser Interessen wie Jugoslawien (Errichtung einer großen Militärbasis im Kosovo) oder Afghanistan, welches als “Schuldiger” für Nine Eleven herhalten musste. Dazu kommen dann noch Algerien und andere Staaten Afrikas sowie diverse in Mittel- und Südamerika, Georgien etc. etc. Überall, wo es den USA nicht passte oder sie ihre Interessen “gefährdet” sahen, schlugen sie zu und hinterließen in den meisten Fällen “Failed States” die uns über unsere eingegliederten Medien (Embedded!) aber als blühende Demokratien verkauft werden.

Seitdem wird Europa mit Flüchtlingswellen überflutet. Ein Zusammenhang zwischen Ursache (Kriege des Westens!) und Wirkung (Daraus resultierende Flüchtlingswellen!) wird in den Medien tunlichst vermieden. Statt dessen hat man die Büchse der Pandora weiter geöffnet und mit dem wohl finalen “Schlussakkord” Ukraine einen Schritt getan, den man vorher besser hätte durchdenken sollen. Mit Russland hat man einen Antagonisten, der sich nicht so im Vorbeigehen gehen abfertigen lässt, und es bildet sich weltweit Widerstand gegen diese “Werte”-Politik der USA und ihrer NATO-Vasallen. BRICS heißt der Gegner, dem immer mehr Staaten zustreben und angehören wollen. Regierungen, die von der jahrelangen Gängelung und Ausbeutung durch Verträge mit westlichen Staaten, welche ihnen vom IWF aufgezwungen wurden, genug haben. Der Westen hat den Bogen überspannt und befindet sich in der Sackgasse. Die Vereinigten Staaten von Amerika versuchen sich zu retten, indem sie ihre Vasallen in Europa opfern. Dazu hat man Europa von der Lieferung billiger Energie aus Russland abgetrennt und von der Lieferung teuerer Energie aus den USA abhängig gemacht. Möglich war das, in dem man in jahrelanger Arbeit die Eliten Europas auf Linie der US-Außenpolitik schulte. Eliten, welche uns jetzt als Politiker vorstehen und tatenlos zuschauen, wie die Wirtschaft Europas zerstört wird, da sie nicht mehr konkurrenzfähig ist und dank verlockender Steuerangebote in die USA abwandert. Dort boomt derzeit der Sektor der “zivilen” Wirtschaft, nach dem man Jahrzehnte so gut wie nur Waffen produziert hat. Europa bezahlt gleichzeitig die Waffenlieferungen in die USA und wird zu den bereits bestehenden Flüchtlingswellen jetzt mit ukrainischen Flüchtlingen geflutet. Die gesteuerte Politik gießt dazu Öl ins Feuer, indem sie die malträtierte Bevölkerung über die ebenso gekauften Medien beschimpft, und wenn es so weiter geht, dauert es nicht mehr lange, bis der Deckel vom siedenden Topf Europa fliegt…….

Danach werden wir entweder nicht mehr vorhanden sein, weil die Strack-Zimmermanns dieser Welt den Bogen überspannt haben oder wir werden zu dem, was wir geografisch sind: Ein Wurmfortsatz des Eurasischen Kontinents, der größten Landmasse dieses Planeten. Manchmal ist eine radikale Kur nötig, damit so einige unserer Zeitgenossen geerdet werden und den Blick für die Realitäten wieder freibekommt.

Mit bangen Aussichten was die Zukunft betrifft, ihr Leser Ralf Matthias


6. Leserbrief

Lieber Herr Riegel,

Ihr Artikel ist ein absoluter Volltreffer.

Aber nicht nur Kriegstreiberei, Waffenlieferungen in Konfliktgebieten sowie Embargos sind die Fluchtursache, sondern auch asoziale “Abkommen”, die den Einheimischen die Lebensgrundlage rauben. Länder wie Niger erhalten nur einen geringen Satz der Erlöse ihrer Rohstoffe wie Gold, Uran und Diamanten. Niger hat mehrere Kilogramm Goldreserven und ein dutzend Goldminen. Frankreich hat keine Goldminen und 2.400 Tonnen Goldreserven.
Ein weiteres Problem ist die Förderung von Extremisten wie Neonazis in der Ukraine u.a. Asow Batallion, IS, Al Kaida usw., die sich dann flächendeckend über viele Länder verbreiten wie der Abu Sayyaf in Philippinien, der aus ehemaligen Afghanistan Kämpfern, entstand. Diese Terrororganisationen sind mit anderen international vernetzt und daher schwer zu bekämpfen.
Der sogenannte “Kampf gegen den Terror” nach dem 11.9.2001 hat sich auf mindestens 84 Länder ausgebreitet.

Das Deutschland 2015 von einer großen Welle getroffen wurde, da hat es nicht das falsche Land erwischt.

einige Fakten

“Kritik an EU – Afrika Handelsabkommen (EPAs)

Mehrere deutsche Entwicklungsorganisationen haben an die neue Bundesregierung appelliert, die zwangsweise Öffnung afrikanischer Märkte durch die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA – Englisch: Economic Partnership Agreements/EPA) der Europäischen Union mit Afrika auszusetzen.
.
Die so genannten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen stellen einen tiefen Angriff auf die Wirtschaftsstrukturen afrikanischer Länder und Regionen dar. Kleinbäuerinnen und Kleinbauern werden einer unfairen Konkurrenz mit der EU ausgesetzt”, betont Roland Süß von Attac Deutschland. „Die Abkommen führen zu massiven Verlusten von Staatseinnahmen durch Zollabbau. Darüber hinaus sprechen sie den afrikanischen Ländern das Recht ab, strategische Partnerschaften mit Drittländern mit einem bestimmten Anteil am Welthandel abzuschließen. Somit stören sie viele der Prozesse, die die Afrikanische Union anstößt.“

https://www.brot-fuer-die-welt.de/blog/2018-kritik-an-eu-afrika-handelsabkommen-epas/

“Syrien: Sanktionen um ein weiteres Jahr verlängert
Angesichts der anhaltenden Repressionen gegen die Zivilbevölkerung des Landes hat der Rat beschlossen, die restriktiven Maßnahmen der EU gegen das syrische Regime um ein weiteres Jahr, d. h. bis zum 1. Juni 2023, zu verlängern.
Außerdem wurden drei Personen von der Liste gestrichen. Auf der Liste stehen nun 289 Personen, deren Vermögenswerte eingefroren wurden und gegen die Reisebeschränkungen verhängt wurden, und 70 Organisationen, deren Vermögenswerte eingefroren wurden.
Die Sanktionen gegen Syrien wurden 2011 als Reaktion auf das gewaltsame Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung verhängt. Sie richten sich auch gegen Unternehmen und prominente Geschäftsleute, die von ihren Verbindungen zum Regime und von der Kriegswirtschaft profitieren. Die restriktiven Maßnahmen umfassen ferner ein Erdöleinfuhrverbot, Restriktionen bei bestimmten Investitionen, das Einfrieren der in der EU gehaltenen Vermögenswerte der syrischen Zentralbank, Ausfuhrbeschränkungen für Ausrüstung und Technologie, die zur internen Repression verwendet werden können, sowie für Ausrüstung und Technologie zur Überwachung oder zum Abhören des Internets und von Telefongesprächen.

https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2022/05/31/syria-council-extends-sanctions-against-the-regime-for-another-year/

“Syrien: Reaktion der EU auf die Krise

14 Millionen
Syrer sind derzeit in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen

6,7 Millionen
Syrer sind aus dem Land geflohen

https://www.consilium.europa.eu/de/policies/syria/

” Ex-US-Geheimdienstchef über den IS “Wir waren zu dumm”
Ohne den Irakkrieg würde es den “Islamischen Staat” heute nicht geben – das gibt der damalige Chef der Special Forces, Mike Flynn, zu.
.
SPIEGEL ONLINE: Den IS gäbe es nicht, wenn die Amerikaner nicht 2003 in Bagdad eingefallen wären. Bedauern Sie…

Flynn: …ja, absolut…

SPIEGEL ONLINE: …den Irakkrieg?

Flynn: Das war ein riesiger Fehler. So brutal Saddam Hussein war – ihn nur zu eliminieren, war falsch. Das Gleiche gilt für Gaddafi und Libyen, das heute ein failed state ist. Die große historische Lektion lautet, dass es eine strategisch unglaublich schlechte Entscheidung war, in den Irak einzumarschieren. Die Geschichte sollte und wird über diese Entscheidung kein mildes Urteil fällen.”

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ex-us-geheimdienstchef-mike-flynn-ueber-den-is-wir-waren-zu-dumm-a-1065038.html

“Summary of Findings
Some of the Costs of War Project’s main findings include:
• At least 940,000 people have died due to direct war violence, including armed forces on all sides of the conflicts, contractors, civilians, journalists, and humanitarian workers.
• Over 432,000 civilians have been killed in direct violence by all parties to these conflicts.
The U.S. government is conducting counterterror activities in 85 countries, vastly expanding this war across the globe.
The cost of the post-9/11 wars in Iraq, Afghanistan, Pakistan, Syria, and elsewhere totals about $8 trillion. This does not include future interest costs on borrowing for the wars.

https://watson.brown.edu/costsofwar/papers/summary

“Abu Sayyaf (أبو سيّاف, DMG Abū sayyāf ‚Schwertkämpfer‘), auch Abu Sayyaf Group (ASG) oder Abu Sajaf oder Abu Seif geschrieben, auch al-Haraka al-Islamiyya („Die Islamische Bewegung“) genannt, ist eine islamistische Terrororganisation im muslimischen Süden der Philippinen, die seit ihrer Gründung 1991 besonders im Bereich der Inseln des Sulu-Archipels, darunter Basilan, Jolo und Tawi-Tawi Island, sowie Mindanao operiert.
.
Abu Sayyaf soll intensive Kontakte zu anderen extremistisch islamischen Bewegungen und Terrororganisationen wie etwa al-Qaida oder Jemaah Islamiyah unterhalten. Der Gründer Janjalani war ein ehemaliger Afghanistan-Kämpfer im afghanischen Bürgerkrieg und Krieg mit der Sowjetunion, wie anfangs auch viele andere Mitglieder der Gruppe. Zudem wurden Anhänger wohl in Lagern in Afghanistan, Pakistan und Saudi-Arabien ausgebildet.[

https://de.wikipedia.org/wiki/Abu_Sajaf

“Marawi, Filipino Lungsod Islamiko ng Marawi („Islamische Stadt Marawi“), Maranao-Sprache Inged san Marawi, ist die Hauptstadt der Provinz Lanao del Sur auf der Insel Mindanao im Süden der Philippinen. Die Stadt mit rund 202.000 Einwohnern im Jahr 2015 liegt am nördlichen Ufern des Lanao-Sees und gehört politisch dem Bezirk Autonomous Region in Muslim Mindanao an.

Bei von Mai bis Oktober 2017 dauernden Kämpfen zwischen den islamistischen Gruppen Maute und Abu Sayyaf, die mit dem sogenannten Islamischen Staat (IS) verbunden sind, und der philippinischen Armee wurde die Innenstadt entvölkert und nahezu komplett zerstört. Vom geplanten Wiederaufbau war Mitte 2019 noch wenig erkennbar.[1] Nach Medienberichten ist den Bewohnern bisher eine Rückkehr nicht möglich.

Nach monatelangen Kämpfen wurden die beiden verbliebenen Anführer der Islamisten, Isnilon Hapilon und Omarkhayam (“Omar”) Maute, am 16. Oktober 2017 nach einem Feuergefecht in Marawi tot aufgefunden.[8] Insgesamt starben bei den Kämpfen rund 1200 Menschen, darunter beinahe 90 Prozent Zivilisten. Die gesamte Innenstadt wurde fast völlig zerstört. Über 3000 Gebäude wurden komplett und weitere 2000 teilweise zerstört.[9] Das umkämpfte Gebiet ist seitdem eine Sperrzone.[10]

https://de.wikipedia.org/wiki/Marawi

“Philippinen: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung)

Sicherheit – Teilreisewarnung

Vor Reisen in folgende Regionen oder Gebiete wird gewarnt:
– Zamboanga Peninsula (Region IX)
– Northern Mindanao (Region X)
– Davao-Region (Region XI) mit Ausnahme des Stadtgebietes von Davao City
– Soccsksargen (Region XII)
– Bangsamoro Autonomous Region in Muslim Mindanao (BARMM)
– Inseln des Sulu-Archipels
– Süd-Palawan mit Ausnahme von Puerto Princesa
Von nicht erforderlichen Reisen in andere Regionen von Mindanao und in der Mindanao-See wird abgeraten.

Terrorismus

In mehreren Regionen des Landes besteht eine erhöhte Gefahr terroristischer Anschläge und von Entführungen, sowohl zu Land als auch zur See.
In den o.g. Gebieten sind unterschiedliche Gruppen von islamistischen Terroristen und Rebellen aktiv und es kommt immer wieder zu Anschlägen sowie Kampfhandlungen mit der philippinischen Armee und Sicherheitskräften. Die Armee konnte die von IS-nahen Terroristen besetzte Stadt Marawi 2017 erst nach fünf Monaten schwerster Gefechte mit über 1.000 Todesopfern und hunderttausenden Vertriebenen zurückerobern.
In Westmindanao wurden bis heute vermehrt Bombenanschläge verübt, bei denen zahlreiche Menschen getötet und eine noch höhere Zahl von Personen verletzt wurden. Die Anschlagsziele lagen in Midsayap, Cotabato City, Isulan,General Santos City und Datu Saudi Ampatuan auf Mindanao; in Lamitan City auf Basilan sowie auf Jolo und Indanan in Sulu.

https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/philippinensicherheit/212492#content_1

Grüße
Dieter Gabriel

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