Leserbriefe zu „Regierungssprecher Hebestreit: „Wir sind in diesem Raum heute ja unter uns, aber…““

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Hier thematisiert Florian Warweg die „bemerkenswerte Intervention“ von Regierungssprecher Steffen Hebestreit, „man sei zwar gerade unter sich, ´aber ab und an sind auch noch andere hier im Raum´“. Anlass für die Äußerung war die Frage eines Deutsche-Welle-Journalisten zur „Finanzierung der ´ausländischen Legion´ (die Fremdenlegion der Ukraine, korrekt ´Internationale Legion´) durch die Bundesregierung“. Das Verhalten von Hebestreit spreche „vor allem deswegen Bände, weil er hier völlig unverschleiert“ versuche, „massiv Einfluss auf das Frageverhalten der Journalisten in der BPK zu nehmen“. Wir danken für die interessanten Leserbriefe. Hier nun eine Auswahl, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.


1. Leserbrief

Die BPK vom 11.3. ist auch ein Abbild des aktuellen Zustands der Mainstream-Medien in Deutschland. Es offenbart eine erschreckende Respektlosigkeit und Behinderung der Meinungsbildung der Bundesbürger. Man hat sich daran gewöhnt, dass Fragen dort nichtssagend beantwortet werden. Jetzt erfuhren wir, dass dort auch nur solche Fragen zu stellen sind, welche “keine Berichterstattung nach sich ziehen”. Nach dem Motto ja nichts fragen was für den Freund ist, aber auch für den Feind sein könnte. Nachdem russischen Medien die Arbeit in Deutschland verboten wurde, diskreditiert und behindert die Bundesregierung inzwischen auch deutsche Medien, wenn sie nicht genügend auf Regierungskurs liegen. Die Vorgänge sind jedenfalls so eindeutig, dass man sie von dort nur schwerlich – wie sonst üblich – als Verschwörung oder Querdenken wird abtun können.

Besten Gruß
L. Salomons


2. Leserbrief

Hallo Herr Warweg,
 
CDUCSUSPDGRÜNEFDP sehen ja auch schon die Russen auf dem Weg nach Warschau und Berlin. Offenbar breitet sich auf allen Ebenen ein politischer Verfolgungswahn aus. Das erinnert mich an den Stalinismus, bei dem Mitte der 30er Jahre von höchster Stelle regelmäßig von Verschwörungen gefaselt wurde, z.B. von der “trotzkistisch-sinowjewistisch-japanisch-deutschen Verschwörung”. Im Fall der “Nachdenkseiten” handelt es sich aus Sicht des Herrn Hebestreit offenbar um eine “florianistisch-müllerizistisch-russische Verschwörung” … Im Ernst: Der Herr Hebestreit ist überfordert und eine Gefahr für die Pressefreiheit.
 
Machen Sie weiter!
 
Anderson


3. Leserbrief

Sehr geehrte Nachdenker,

ja, mal wieder ein unglaubliches Gebahren. Die für mich interessanteste Aussage ist aber; “….antworte ich so, wie ich es für richtig halte.”

Wer ist denn dieser Hebestreit, dieser Höhepunkt der Negativauswahl? Der hat überhaupt nichts für richtig zu halten. Für richtig halten die Amtsinhaber und das Volk (also in einer Demokratie). Er hat sich an Fakten und Regierungslinie zu halten und nachzuplappern. Diese selbstherrliche Politikmarionette gehört auf seine wirkliche Größe zurecht gestutzt, denn dann ist seine Stimme zu leise, um gehört zu werden.

Auch die Suggestiv Frage ganz am Ende, ich weiß nicht von wem: “Ich glaube, irgendeine Information zu dieser Frage liegt Ihnen auch nicht vor.” Soll man das als Drohung verstehen? Wenn man die Mimik dazu sieht, dann muss man das wohl. Denn Informationen liegen ja vor und führen logisch zum Schluß, dass die Finanzierung naheliegt. Im anderen Fall hätte man ja nein sagen können. Diese Selbstherrlichkeit der Mitläufer und Mittäter ist wirklich zirkusreif. Widerlich! Aber ihre Tage sind gezählt.

MfG
Florian App


4. Leserbrief

Herr Hebestreit wird nicht müde, immer wieder darauf zu verweisen, dass Deutschland sich formal nicht im Krieg mit Russland befände. Neulich erst sagte er, als eine ausländische Journalistin höflich um Entschuldigung bat, eine ungezieme Frage zu stellen: “Wie sind ein freies Land”. Aber “unter uns” wird anders gesprochen. Da wird darum gebeten, im Informationskrieg immer den Feind im Hinterkopf zu haben. Denn der Feind hört mit.

“Hebestreit
Wir sind in diesem Raum heute ja unter uns, aber ab und an sind auch noch andere hier im Raum. Solche Fragen ziehen auch immer Berichterstattung nach sich. Insofern wäre ich immer vorsichtig, solche Behauptungen hier ungeprüft und ungeschützt zu äußern.”

Danke für die Berichterstattung dazu, Herr Warweg.

Als ich Ihre Dokumentation und Stellungnahme las, kamen mir die damaligen Naziplakate in den Sinn:

“PSST, der Feind hört mit ”

Dazu auch folgende Dokumentation.

Da möchte ich nicht wieder hinkommen. Wehret den Anfängen!

Udo Jeske


5. Leserbrief

Lieber Herr Warweg,
 
Stop! Hände hoch! Sie sind enttarnt! Als russischer “Presse-Spion” vom Erlauchten Hebestreit höchstselbst auf dem Regierungssprecher-Thron! Was ich als Leserin natürlich (!) insgeheim immer schon vermutet habe, hähä. Des Erlauchten Ausspruch, man sei heute (BPK am 11.3.2024) im Raum ja unter sich, aber manchmal seien auch noch “andere” im Raum, lässt keinen Zweifel zu: Sie sind der “andere”, der bis gestern unsichtbare dritte Mann nach Putin und dem ketzerischen Papst Franziskus. Sie sind der Spion, den Herr Hebestreit nicht liebt! Na, ich sage lieber, “nicht mag”, ich will dem Herrn nichts unterstellen! Meinen herzlichen Glückwunsch Herr Warweg, darf ich mich doch auf viele (lustige) weitere “Spionage-Geschichten” aus Ihrer Feder freuen! Und mein Dank zuletzt noch an Herrn Putin, dass sein langer russischer Arm bis in die deutsche Gerichtsbarkeit reicht, und diese per Bakschisch das Urteil über Ihre Wiederzulassung bei der BPK gesprochen hat. Was für abenteuerliche Spionage-Stories würde ich sonst verpassen!
 
Heitere Grüße
Claudia L.


6. Leserbrief

Hallo Herr Warweg,
 
großes Lob vorneweg: sich immer wieder diese Ka……..ien anzutun, Heuchelei, Lug, Trug und interessengesteuerte “Vergesslichkeit” sowie vorgetäuschtes Nichtwissen das erfordert nicht nur Nerven wie Drahtseile, weil man ab und zu das intensive Interesse verspürt das eine oder andere “Antlitz” der fröhlich vor sich hinlügenden zu “streicheln”, es schmutzt ja auch, was dort abgeliefert wird. Soviel kann man sich gar nicht waschen – das färbt ja auf die Dauer ab!
 
So gesehen sind Sie ein “Wahrheitskundschafter” in der Regierungsjauche – was natürlich auch Ihre “Beliebtheit” erklärt. Nun hat wohl der feine Herr, der es unternimmt den Streit zu “heben” (wohl auf ein noch immer nicht erreichtes unterirdisches Niveau) die Katze aus dem Sack gelassen. Und der räudige Regierungskater maunzt vernehmlich. Es geht hier nicht um die Frage, welche Statuten da mißachtet oder “verbogen” wurden, das ist den Herrschaften, die dort zum “Desinformieren” antreten, wohl reichlich egal. Es geht um das “wir” und das “die”. Hier die regierungstreuen, braven “Journalisten”, dort das Schwurbler – und mutmaßliche Querdenkergesindel, dass, igitt igitt, ALLES hinterfragen will. Die Stimme des FEINDES, gewissermaßen. Des FEINDES, der “Wehrkraft” und “Volksgemeinschaft” zersetzen, den “Wehrwillen untergraben” will. Es ist nicht allzu lange her, da bekam man dafür den Kopf runter und die Angehörigen – falls vorhanden – bekamen eine Rechnung über rund 700 RM, was damals eine größere Summe war. Neben dem Posten von 300 RM (“Gebühr für die Todesstrafe” nach GKG), stachen regelmäßig die 12 Reichspfennige für die Briefmarke heraus, denn wenn schon Abrechnung, dann bitte genau.
 
Für die Zukunft kann dem Herrn, der den Streit heben will, geholfen werden. In großer, sehr toitscher Zeit, gab es da so Plakate, die hingen überall herum: “Psst! Heind hört mit!” Schenken Sie dem freundlichen Herrn doch einfach mal so´n Ding. Kleine Geschenke erhalten nämlich die Freundschaft.
 
Mit satirischem Gruß (wie lange darf man das noch?)
 
Ihr
Gunnar R. Vogel


7. Leserbrief

Guten Tag,

ich freue mich über die außerordentlich gut formulierte Frage:

Beteiligt sich die Bundesregierung in welcher Form auch immer an der Finanzierung der ausländischen Legion – ich meine, so heißt sie – in der Ukraine?

… und verstehe das missglückte Ablenkungsmanöver des Regierungssprechers als Zustimmung (oder Vermeidung des Ja-Wortes, wenn die ausgesprochene Zustimmung unangenehme Konsequenzen mit sich bringen könnte).

Wer sagte noch einmal, in dem Land könne man seine Meinung immer frei äußern, man müsse halt nur mit den Konsequenzen umgehen können?

Mit freundlichen Grüßen
Philip S.


8. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg.
 
Wieder einmal entblößen sich die Herrschaften ganz von selbst.
Im Tennis nennt man so etwas “unforced error”, also einen Punktverlust, der nicht durch einen guten Spielzug des Gegners erzwungen wurde.
Im Falle der BPK wohl eher ein weiterer Gesichtsverlust, weil es den “anderen” dazu gar nicht bedurfte, um sich maximal lächerlich zu machen.
 
Die Botschaft an die wohlgesonnene und angepasste Journaille in diesem Theater war die eines Lindners würdig:

“Lieber nicht fragen als falsch fragen”.

Sehr amüsiert war ich über die Tränendrüsenaktivierungsaussage seitens Hr. Hebestreits:

“Wir haben große russische Desinformationserfahrungen,…”

Ich habe herzlich gelacht, denn am 6. März las ich bereits bei RT DE folgenden Artikel: Diplomatischer Eklat: EU-Botschafter schwänzen Treffen mit Lawrow
 
Offenbar will man einfach nichts wissen.

Bei den Gringos klappt das ja ganz gut, siehe NorthStream II!

In der Ukraine erblindet man vor lauter blau/gelb und nimmt die “braunen” Flecken nicht wahr und im Falle Israel ist man von der “Staatsräson” derart geblendet, dass der Völkermord im gleißenden Licht deren Bomben verschwindet.

Wahrlich, die “Delegitimierung der Regierung” findet nicht von Außen statt!
 
Mit besten Grüßen
J.-M. Juckel


9. Leserbrief

Liebe Redaktion,
 
wenn der Regierungssprecher sagt, das es russische Desinformationserfahrungen gibt, wäre es dann nicht angebracht das Regierungssprecher und öffentlich rechtlicher Medien informieren ?
Es wäre im Falle der Vermutung russischer Desinformation, die Chance für den Regierungssprecher die Sachlage an Hand von Fakten klarzustellen.
 
So bleibt nur die Feststellung des Medienforschers und ehemaligen Mitglieds des Wissenschaftlichen Rates der Bundesregierung Professor Bolz, “Lügenmedien ist eine unzulässige Abkürzung, ich würde noch sagen es ist noch viel schlimmer, die Medien verschweigen”.
Und Professor Bolz sprach damals schon den zunehmenden Paternalismus an, von oben herab. Das kann man an dem Beispiel von Herrn Hebestreit sehr gut sehr !
 
“Prof Dr Norbert Bolz Lügenpresse – Es ist noch viel schlimmer”


  
NDS Artikel
 
Regierungssprecher Hebestreit: „Wir sind in diesem Raum heute ja unter uns, aber…

Hebestreit
Genau! Wir können nur – – – Ich wollte das gar nicht weiter – – – Wir haben große russische Desinformationserfahrungen, und ich würde jeden aufrufen, wenn man fragt – – – Man kann Dinge sehr unterschiedlich formulieren. Sie können das machen, wie Sie wollen. Ich rate nur dazu, sehr vorsichtig zu formulieren, um nicht Dinge in den Raum zu stellen, die so nicht stimmen.
 
Grüße
Dieter Gabriel


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