Leserbriefe zu „Angriff auf SPD-Politiker: Spalter beklagen die Spaltung“

Ein Artikel von:

In diesem Kommentar hinterfragt Tobias Riegel die Reaktionen anlässlich eines Angriffs auf den SPD-Politiker Matthias Ecke. Die Attacke sei scharf zu verurteilen. Viele Stimmen würden die Situation aber nun so darstellen, als sei die politische Gewalt eine alleinige Sache von Rechtsextremen, deren „Saat nun aufgehe“. Ein Verweis auf rechte Hetze gebe jedoch „keinen Freifahrtschein für ´eigene Hetze´, es entlastet nicht davon, dass etwa Politiker der Bundesregierung oder Journalisten großer Medien Vorbild sein müssen“ und dass die „Hasssprache von Oben“ einzustellen sei. Wir haben hierzu zahlreiche und interessante E-Mails erhalten. Danke dafür. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Christian Reimann hat sie für Sie zusammengestellt.


1. Leserbrief

Lieber Tobias Riegel,

vielen Dank für Ihren Artikel. Das waren genau die Gedanken, die mir auch in den letzten Tagen zu diesem Thema durch den Kopf gegangen sind.
Weiter so!

Viele Grüße
Brigitte Schultz


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

ich gehe mit Ihrer Meinung konform, dass es NICHT sein kann wenn Politiker Angst haben wenn sie sich engagieren.
Sofort waren mehrere tausend Menschen zu Demos bereit. Als vor einigen Wochen ein vierjähriges Mädchen im Beisein seiner Mutter in einem Discounter in Wangen /Allgäu von einem psychisch gestörtem Syrer mit holländischem Paß schwer verletzt wurde, gingen keine 1000 Menschen auf die Straße, um gegen diese Form von Gewalt zu protestieren. In irgendwelchen Talkshows erzählen uns sogenannte Experten, dass wir selbst an gewalttätigen Ausschreitungen selbst Schuld sind. Wir kümmern uns viel zu wenig um die einreisenden Fachkräfte die nach Deutschland kommen und durch die Flucht schwer traumatisiert sind. 

Mit freundlichen Grüßen
Helmut Lang


3. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten,

Frau Barley hat die Ursache benannt und dennoch nicht erkannt. Da es bereits heute kaum noch anständige Politiker gibt insbesondere nicht in Regierungsverantwortung oder Spitzenpositionen, gibt es wohl auch kaum noch Anstand in der politischen Auseinandersetzung. Das soll keine Rechtfertigung von Gewalt sein. Diese ist niemals angemessen, weder physisch noch in Worten zahlreicher Politiker oder deren bürgerfeindlichem Verhalten.

Wolfram Wadepohl


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

jegliche Gewalt ist abzulehnen.

Aber wenn jetzt Politiker (nicht nur) der Regierung wörtlich oder mit anderen Formulierungen fordern, Deutschland müsse “kriegstüchtig” werden, also den Krieg und somit Gewalt als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln wieder für erstrebenswert oder auch nur denkbar erachten, dann dürfen sich diese Politiker doch nicht wundern, wenn auch bei der politischen Auseinandersetzung im Innern die Gewalt damit enttabuisiert und von einigen vermutlich argumentativ eher schwach aufgestellten Bürgern als probates Mittel der politischen Auseinandersetzung erachtet und eben leider auch eingesetzt wird.

Die solche Äusserungen prominent tätigenden Politiker in der ersten Reihe werden ja von Personenschützern i.d.R. gut behütet und abgeschirmt, aufs Maul kriegen dann die eher kleinen und mittleren Partei”soldaten”, um in der derzeit leider bevorzugten Terminologie zu bleiben.

Nein, Deutschland muss mitnichten “kriegstüchtig” werden – Deutschland muss endlich wieder friedensfähig und vor allem friedenswillig werden! Nach aussen wie auch nach innen. Und unsere Politiker und Medien müssen da, wie Sie richtig schreiben, mit gutem Beispiel voran gehen! Die dazu nicht fähig oder bereit sind, sollten sich m.E. in hintere Parteiglieder oder besser noch ins Privatleben zurückziehen.

Nachdenkliche Grüsse,
KK


5. Leserbrief

Lieber Her Riegel,

es ist schon ein Zeichen der Spaltung, wenn man in jedem Artikel, jeder Stellungnahme, in der die AfD vorkommt, sich von selbiger distanzieren muss, um nicht als Dissident, Häretiker zu gelten. Inhaltlich habe ich damit kein Problem. Die AfD, ein Rechtsausleger der CDU, NATO-treu und neoliberal, kommt für mich auch nicht in Frage. Aber was zur Zeit geschieht ist Rufmord an einer demokratischen Partei. Das ist eine totalitäre Praxis. Und soll davon ablenken, dass das was der AfD unterstellt wird, die etablierten Parteien ständig tun.

Gewalt geht von mehr oder weniger gestörten Menschen aus. Und im politischen Umfeld sind es welche, die eine Autorität brauchen, die sich an Macht und Mehrheit orientieren. Deshalb ist es leicht, wenn es gegen die AfD geht. Aber gegen die SPD, eine Regierungspartei? Seriöse Kritiker würden nicht auf so eine Idee kommen. Und wenn sie so unterbelichtet sind, wie ich es bei den Angreifern auf dem SPD-Mann vermute, dann vermute ich auch, dass sie jemand angestiftet hat. Wer könnte das bloß sein, cui bono?

Nebenbei, war der Steinewerfer Jockel Fischer, der es immerhin bis zum Außenminister gebracht hat, eine Ausnahme? Nein, zu seiner Zeit, als Randalierer, waren solche Proteste in weiten Teilen der Gesellschaft in Mode. Das Beispiel eines Lebenslaufs eines in jeder Lage Angepassten.

In einer zivilisierten Gesellschaft sollte man sich nicht bei jeder Gelegenheit von Gewalt distanzieren müssen. Das ist selbstverständlich. Dafür gibt es die Staatsgewalten Polizei und Rechtssystem. Dass so eine große Aufregung herrscht, ist ein Zeichen dafür, wie weit das Land schon verkommen ist. Gewalt, physische und psychische, wird zur Zeit hauptsächlich “von oben” angewandt, sei es im Corona-Regime oder gegen Kritiker des Regierungskurses im Ukraine-Krieg. Deshalb heißt es aus dieser Richtung: “haltet den Dieb!”.

Es wäre zu wünschen, dass die Sache restlos aufgeklärt wird. Wer war es und steckt jemand dahinter? Aber das sollte eigentlich auch selbstverständlich sein. Statt dessen macht die Standardpresse das was sie immer tut: Propaganda.

Gruß,
Rolf Henze


6. Leserbrief

Sehr geehrtes NDS-Team,

so lange nicht in das Bewusstsein der kritischen Öffentlichkeit tritt, was nicht nur völlig klar ist, sondern auch schon hundertfach bewiesen wurde, dass nämlich von V-Leute geführten Gruppierungen, von Geheimdiensten, vom Verfassungsschutz, von Gladio-artigen Vereinigungen sowohl solche provokanten Aktionen ausgehen, wie auch das Meiste an Hass und Hetze – bis hin zu Morddrohungen – im Netz, so lange das nicht endlich in den Köpfen realisiert wird, werden wir weiterhin durch klandestine Operationen und mieseste Meinungsmache gesteuert werden.

Zumindest die Erwähnung einer solchen Möglichkeit hätte in den Text von Tobais Riegel gehört – oder weiß der Autor ganz genau, dass es nicht eine verdeckte Operation gewesen sein könnte? Und falls ja, woher?

Wer hat denn den meisten Nutzen aus Radikalisierung, Verrohung, abschreckende und oftmals unsühnbare Gewalt (weil die Täter nicht ermittel werden)? Und wer kann das am ehesten leisten ohne selbst dafür haftbar gemacht zu werden?

Cui bono? und Cui impunito? (oder so ähnlich)

Man erinnere sich an den Angriff von “Linken” auf ein Kamerateam der “heute-show” am Rande einer “Hygiene-Demo” in Berlin. Haupttäter und Drahtzieher mW bis heute unbekannt. Motiv? IEne Verwechslung? Ungeklärt. Gerichtsverfahren? Ein Witz. Die, die dumm genug waren, sich fassen zu lassen, sind ziemlich ungeschoren davon gekommen. Insbesondere die Konzertmedien interessierten sich dafür praktisch nicht – weil damit kein “Rechts”-Bohey ventiliert werden konnte.

Mit “Hasssprache von oben” weist Herr Riegel dafür auf ein anderen wichtigen Aspekt hin: wie gerade die, die angeblich dagegen kämpfen würden, Hass und Hetze gezielt salonfähig machen – wenn er gegen die “Richtigen” geht. Man erinner sich an Saskia Eskens “Covididioten”. Relativ harmlos. Aber mit gezieltem Kalkül in die Öffentlichkeit gebracht bis man dann irgendwann irgendwelche Brav- und Schmaldenkbürger oder abgehalfterte Schauspieler mit “die [Impfskeptiker] muss man doch prügeln” ganz oben auf der Eskalationsleiter angekommen war …

Dass wir in einem ungeheuren Umfang und auch mit den gemeinsten und auch kriminellsten Mitteln manipuliert werden, muss viel klarer ausgesprochen werden, finde ich.

MfG
A. Storz


7. Leserbrief

Liebe NDS,

ich habe gehofft und freue mich sehr, dass Sie einen solchen Artikel zu diesem Thema schreiben.

Als ich die Überschriften der ersten Artikel zum “Vorfall Ecke” gelesen habe, war mir sofort klar, in welche Richtung die folgende Berichterstattung gehen würde. Es war noch nicht einmal klar, wer die Täter waren. Sicher war nur, dass die Gewalt aus der “rechten Ecke ©” kam und der AfD zuzuschreiben war. Denn DIE und ihre Sympathisanten sind gefährlich, üben Selbstjustiz und untergraben die Demokratie. Lina E. und die Hammerbande hat man sofort vergessen. Aber wehe, jemand vergisst die Hamas zu erwähnen, wenn er Israels Politik kritisiert. Auf der einen Seite sein “Whataboutism” (Ja, aber die Hamas…), auf der anderen Seite die totale Negation desselben (Wie was? Hammerbande? Die Rechten sind das Böse).

Wenn ich mich erinnere und meinen eigenen Verstand benutze, kann ich nicht umhin, vor meinem geistigen Auge schwarz vermummte Menschen in Antifa-Klamotten zu sehen, die mit Knüppeln und Hämmern auf wehrlose Menschen losgehen. Menschen, die von den Tätern (z.B. der Hammerbande) als rechts und zu bekämpfen “gebrandmarkt” wurden.

Unabhängig von der politischen Gesinnung ist Gewalt gegen Andersdenkende IMMER scharf zu verurteilen. Vorfälle wie “Lübcke” oder Rostock in den 90er Jahren dürfen auf keinen Fall vergessen werden. Die Hammerbande aber auch nicht. Aber das jetzt dem einen oder anderen in die Schuhe zu schieben, halte ich für vermessen, solange es keine Beweise gibt. Warum lernen wir nicht von Kachelmann, Ofarim und Mockridge? Die geifernden Hater springen sofort wieder an ihre Tastaturen und ermitteln, ach was sage ich, BEHAUPTEN, was das Zeug hält. Es würde mich nicht wundern, wenn einige von ihnen in einem extra Raum noch riesige Karten mit Fotos und mit Schnüren verbundenen Stecknadeln haben, um die ganzen Verschwörungen aufzudecken, wie im Tatort 1995.
Wie kann man Demokratie leben, wenn man Angst haben muss, ausgeschaltet zu werden, weil man auf der Straße mit Politikern der “falschen ®” Gesinnung spricht und von Gegnern gefilmt, fotografiert und auf eine Liste gesetzt wird?

Und was hat das mit Gesinnung zu tun, wer macht das? Es ist doch völlig egal, ob links, rechts, christlich-fundamentalistisch, islamistisch oder was auch immer. Die Gesinnung ist nicht das Problem. Die massive Radikalisierung, die um sich greift, ist das Problem!

Herzliche Grüße
bleiben Sie gesund und sicher
Danny Altmann


8. Leserbrief

Guten Tag Herr Riegel,

in der in ihrem Artikel veröffentlichten Statistik bzgl Gewaltdelikte gegen Parteien wird die SPD nicht erwähnt. Ist das ein Versehen oder gab es 2023 keine Gewaltanschläge gegen SPD Politiker?

MfG Matthias Weiss

Anmerkung Jens Berger: Lieber Herr Weiss, Die Zahlen für die SPD im PDF sind dem Seitenumbruch zum Opfer gefallen …

Beste Grüße
Jens Berger


9. Leserbrief

Werter Herr Riegel,

wahre Worte von Ihnen gewiß, denen ich nur zustimmen kann. So insbesondere diesen hier.

„Ein Verweis auf rechte Hetze gibt aber keinen Freifahrtschein für „eigene Hetze“, es entlastet nicht davon, dass etwa Politiker der Bundesregierung oder Journalisten großer Medien Vorbild sein müssen, weil sie mit ihrer enthemmten Sprache von großen Bühnen herab viel mehr gesellschaftlichen Schaden anrichten als extremistische Bürgerkommentare in Internetforen.“

Als nur noch angewiderter „Konsument“ von verquaster und verseuchter ‚selbstbezahlter Ware‘ nur noch selten in erster oder zweiter Reihe anzutreffen, ab und an aber  nachmitternächtlich im Dauerzapp dort unterwegs. Dreißig Minuten sind da eh schon zuviel, die Dosis macht bekanntlich das Gift Wenn einem dann aber noch ein Mohr daherkommt und glaubt, einem den Rest geben zu müssen – wie zuletzt mit den „Kulissen der Macht“ – dann wird es mit der restlichen, geruhsamen Nacht bestimmt nichts mehr. Ein Gebräu aus exzessivster Geschichtverdrehung und -verfälschung, nur um mit einem machtvollen Aufgebot ,roter Heringe’ von üblichen Verdächtigen und Unappetitlichem abzulenken, oscarnominiert wie einst eine Bana Alabed oder White Helmets. Da muß bzw. darf selbst ein einstiger Liebling deutscher Massen wie Barack O. dran glauben, am Nasenring durch den Manege-Dreck gezogen zu werden nämlich. Zur TTT-Erstausstrahlung des genannten Streifens wurden wohl zuwenige, zwischenzeitlich ermattete Zuschauer gemutmaßt, nach vier, fünf Stunden Dauerbeschallung vor und nach sonntäglichem Tatort-Dorfbrunnen auch kein Wunder. So dürfen keinesfalls die wenigen Bettflüchtige – ob senil oder nicht – keinesfalls der gut zurecht geklöppelten ‚Wahrheit, nichts als der Wahrheit‘ durch die Lappen gehen.

Warum ich soweit aushole? Ganz einfach, weil mir durch Ihre Zeilen zuviel geistige Scheren wabern. Z.B. bei ihrem Disclaimer „…dass all diese Verfehlungen etwa in der Corona- oder Ukrainepolitik meiner Meinung nach keine gewalttätigen Angriffe auf Politiker oder Journalisten rechtfertigen…“. Na ja, rechtfertigen wohl nicht, aber könnte es nicht sein, dass … Aller ‚guten‘ (?) Dinge sind ja bekanntlich drei. Mit dem klug gesetzten ‚etwa‘ eben ist der aktuelle dritte Nebenkriegsschauplatz ja wenigstens nicht unterschlagen. Sie argumentieren „Bei körperlicher Gewalt ist die Sache juristisch eindeutig, die betreffenden Paragraphen existieren.“ Na ja, so juristisch eindeutig zwar de jure schon, aber de facto? Wo doch für die allein gültige ‚regelbasierte Ordnung‘ zu gelten hat, die ‚Guten‘ dürfen alles, die Anderen – ob böse oder nicht – dafür gar nichts.

Wer das offene, das mitleidlose ‚Hinschlachten‘ von Abertausenden von Menschen vom ,Recht auf Selbstverteidigung’ gedeckt wenn nicht gesalbt sieht und es ohne Unterlass auch so verkauft, obwohl dieses Recht für Besatzer und Freiluft-KZ-Halter nirgendwo festgeschrieben war und ist, braucht sich nicht zu wundern. Wer war das denn, wenn nicht ‚Politiker‘ (bis in höchste Staatsämter) und ‚Journalisten‘ (bis zu den an den Griffeln der nobelsten Premiumsmedien). Und wer  hat denn (nicht erst seit Oktober 2023, oder Februar 2022, oder ab März 2020) die Blutsuppe von ‚Hass und Hetze‘ fleissig gebetsmühlenhaft angerührt? Noch ist es ja möglich, auf den Neuland-Volksempfängern wie Ntv via Lupe ganze Themenbereiche wie die vorgenannten drei zu checken. Da dürfte es kaum einmal einen Tag geben, an dem es einem nicht übel werden müßte.

„Man“ hätte ja auch mal ausnahmsweise über etwas Alternatives berichten können, oder? Da gab es reichlich Material zuhauf. Habe z.B. nichts darüber vernehmen dürfen, dass sich die BBC gegen das folgende Zitat verwahrt hätte, über das Schicksal von zwei Fast-Erwachsenen, leider aus putativer Notwehr entleibte.

twitter.com/SaulStaniforth/status/1785974743348158558

Und die folgende Verlautbarung belasse ich besser so wie sie mir unterkam (aus der Wochenkolumne des Herausgebers vom counterpunch am 3.4.2024). Wenn in den nächsten Tagen wieder vom friedvollen Tätigwerden der IDF – dieses Mal zu und umzu Rafah – berichtet werden  sollte, kann endlich ein wahrer Menschenfreund mit identifiziert werden:

Israeli Finance Minister Bezalel Smotrich: “We must obliterate Rafah, Deir al-Balah, and Nuseirat. The memory of the Amalekites must be erased. No partial destruction will suffice; only absolute and complete devastation.”

Ausgerechnet Rafah, dahin wo man Monate zuvor die ganzen Palästinenser-Semiten aus Gaza-Nord zum gewünschten Auswandern hin verwiesen hat, die schlappe eine Million plusminus. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Nein, zu einer Alternative in Deutschland sage ich mal besser nichts. Schon früh – zu Luckes und/oder Petrys Zeiten – hatte ich schon den klammheimlichen Verdacht gehegt, dass sie so etwas wie eine – dieses Mal nachhaltige – Wiedergeburt des Celler Lochs sein muß. Nicht nur der mit der Dackelkrawatte hatte ja lange genug das schwarze Parteibuch. Jetzt, dank den aktuell vorturnenden Nasen, bin ich mir ziemlich sicher, aus dem Ei des Verdachts ist ein echter Kuckuck geschlüpft. Geht doch alles viel einfacher mit einem richtigen Hebel, koste es was es wolle.

Mein aufrichtiges Mitgefühl hat er jedenfalls, der betroffene SPD-Politiker – das menschliche Individuum allemal. Was kann er schon für die Zeitenwende, für …

Ansonsten:
weiterhin ein frohes Verrichten wünscht Ihnen und Ihren Kollegen

Michael Kohle


10. Leserbrief

Hallo Herr Riegel,

Sie haben natürlich absolut Recht – Gewalt gegen Politiker geht gar nicht! Aber das, was sich unsere Politiker gegenüber dem Volk – in Wahlkampfzeiten gern auch als ‘Souverän` veräppelt – an Frechheiten, Dummdreistigkeiten, Verlogenheit und Betrug leisten, kann schon einmal dazu verleiten, ein gewisses, ‘klammheimliches’ Grundverständnis für Handgreiflichkeiten an diesen ‘Dienern und Dienerinnen des Volkes’ zu empfinden. Denn auch diese Herrschaften – gleich, welcher Couleur – tun dem ‘Souverän’ auf wesentlich subtilere Art und Weise – und entgegen ihrem Amtseid – seit Jahren und zunehmend Gewalt an.

Wer hat diese politischen Geisterfahrer eigentlich dazu ermächtigt, Deutschland in dieses Chaos zu stürzen? Energie(un)sicherheit, kränkelnde Wirtschaft, Inflation, Kriegstüchtigkeit, Migrations-Chaos, Korruption, Vettern-Wirtschaft, Altersarmut, Wohnungsnot, einseitige, blinde West-Propaganda, Einreiseverbot für missliebige andersdenkende Politiker, explodierende Militärausgaben bei gleichzeitigem Abbau von Sozialleistungen, Sabotage unserer Energieversorgung durch unsere ‘US-Freunde’ – von den Chorona-Repressalien und den Folgen ganz abgesehen – alles so vom Himmel gefallen.

Eine dilettantisch agierende Aussenministerin zum Fremdschämen, der es egal ist, was ihre Wähler von ihr halten, die andere Länder ruinieren will und Deutschland mit ihrer aggressiven und bornierten Dümmlichkeit der Lächerlichkeit preisgibt – ein absolut kompetenzfreier Wirtschaftsminister, der Unternehmen in eine ‘Ruhepause’ schickt und sie dann folgenlos (Pleite, was ist das?) irgendwann wieder weiterwirtschaften lässt (soviel Idiotie ist eigentlich strafbar – getreu dem Rechtsgrundsatz ‘Unwissenheit schützt nicht vor Strafe’). Abgeordnete und ‘Parteiapparatschicks’ (böse, böse – stammt aus dem Russischen, trifft aber auf unsere ‘kriegsgeilen Staatsdiener und -innen’ ideal zu), die das Volk als Manipulationsmasse betrachten. Man könnte meinen, unsere Bildungsmisere ist politisch beabsichtigt, denn ungebildete Bürger lassen sich leichter an der Nase herumführen. Ein ‘Verteidigungsminister’, der – bar jeder Verantwortung gegenüber dem Friedensgebot des Grundgesetzes – die Kriegstrommel kräftig rührt und hirnlose Europapolitiker(-innen) – allen voran deren mutmaßlich korrupte und völlig undemokratisch in’s Amt ‘gehievte’ Kommissionspräsidentin – denen auch nichts Besseres einfällt, als Unfrieden zwischen den Völkern zu schüren. Und jenseits des großen Teichs sitzt ‘Unkel Sam’ und lacht sich kaputt über seine europäischen Vasallen, die sich in ihrer ar…kriecherischen Demut und mit großer Inbrunst ihr Grab selbst schaufeln.

Ach ja – und dann unsere ‘Kulturszene’, die anscheinend mehrheitlich nur noch ‘linientreu’ und vielfach in vorauseilendem Gehorsam agiert – von der qualitäts-medialen Journallie gar nicht zu reden. Ernsthaftes Kabarett war gestern. Kritik von Andersdenkenden wird unterdrückt, tabuisiert und in’s Reich der Verschwörungstheorien verbannt und – wenn möglich – schärfstens und widersinnig und natürlich total rechtsstaatlich, sanktioniert (s. jüngstes Urteil gegen Ulrike Guerot). ‘Cancel-culture’ ist das Gebot der Stunde. Aber zur Versöhnung: ‘Wokeness’ und ‘Gendern’ sind doch zwei tolle, lebensnotwendige Errungenschaften unserer Gesellschaft, die uns für Vieles entschädigen – oder …?).

Aber wir können uns ja ‘demokratisch’ wehren – natürlich nur alle vier Jahre mit einem Kreuzchen auf dem Wahlzettel und der Wahl zwischen Pest und Colera, bzw. unter Auswahl des kleineren Übels … – da hat das Volk dann ein richtig ‘scharfes Schwert’ in der Hand! Danach hat dann wieder (Grabes-)Ruhe zu herrschen und unsere Politiker führen uns weiter und ungestraft am Nasenring durch die Manege. Es wächst allerorten das Gefühl, Demokratie ist Opium und Deckmäntelchen für’s (dumme) Volk. Die Entscheidungen, die unser Leben und Gesundheit gravierend beeinflussen oder gar zerstören können (bis hin zum ‘Kanonenfutter’ für die ‘elitären politischen Schreihälse’ und Hardliner), werden von diesen stets außerhalb des demokratischen Rahmens in den ‘Hinterzimmern der Macht’ ausgekungelt und durchgesetzt (irrwitzige Sanktionen, Waffenlieferungen in Krisengebiete, Ausbildung ukrainischer Soldaten, Kriegstüchtigkeit, etc.).

Wer sich in diesem ‘erzdemokratischen’ Land darüber wundert, dass Gewalt irgendwann auch Gegengewalt erzeugt (sei sie noch so diffus und irrational), der hat den Knall immer noch nicht gehört – der ist vom ‘Doppelwumms’ unseres, von Gedächtnislücken geplagten Kanzlers immer noch ganz benommen und merkt nicht (oder will nicht merken), wohin die Reise geht.

Ich hoffe inständig, dass diese ‘Amok-Reise’ noch zu stoppen ist und dieses Land und Europa in absehbarer Zeit noch (oder wieder?) eine Perspektive haben, die der vielbeschworenen ‘menschlichen Intelligenz’ jenseits aller destruktiven und zerstörerischen Ideologien gerecht wird.

Ulrich Herbst


11. Leserbrief

Lieber Tobias Riegel, liebe Redaktion

in Bezug auf Ihren Artikel müsste das Sprichwort wohl eher dahingehend abgewandelt werden:

„Wer weltweit mörderische Kriegsstürme sät, muss sich nicht wundern, wenn ihn selbst ein laues Lüftchen trifft.

SPD und Grüne (und die anderen „etablierten“, „demokratischen“ Parteien) haben (nicht erst) sei 1999 völkerrechtswidrige Angriffskriege weltweit losgetreten (Jugoslawien) oder den Anlass dazu in Form einer bewussten Kriegslüge bereitwillig geliefert (Irak) und zahlreiche solcher Kriege mitlitärisch, logistisch und finanziell unterstützt.

Zugleich haben sie auch und gerade hier im Land in den letzten Jahren Gewalt als Mittel zur Lösung politischer Konflikte oder als Mittel zur Durchsetzung von Interessen (wo noch gar kein Konflikt vorlag) unterstützt und befürwortet. Stichwort „Kriegstüchtigkeit“ oder auch schon die „Verteidigung unserer Demokratie am Hindukusch“.

Und jetzt WUNDERN diese Leute sich, dass einige Jugendlich hier meinen, ihre vermeintlichen politischen Konflikte mit denselben Regierenden mit Gewalt austragen oder ihre Meinungen und ihre Wut gegenüber diesen mit Gewalt durchsetzen zu können? Wirklich??

Für WIE DUMM, geschichts- und sogar gegenwartsvergessen muss man die Menschen halten, um jetzt moralische Entrüstung zu heucheln?

Und es ist genau diese herabsetzende Behandlung, die viele die Faust in der Tasche ballen lässt, wenn sie „unsere“ Politiker hören oder sehen, die seit Jahrzehnten IMMER gegen ihre Interessen handeln und „strukturelle“ Gewalt z.B. in Form von Hartz IV ausüben. Was erwarten die (Un-) Verantwortlichen denn als Reaktion? Ewiges „Stillhalten“? Oder wollen sie im „Notfall“ die hungrigen, kriegsmüden Menschen wieder „niederkartätschen“ lassen, wie das die SPD schon 1918 unter der Führung heute von dieser Partei noch verehrter „Genossen“ tat??

Dieses Land erlebt (nicht erst) seit den 90er Jahren eine Verrohung (für die die im TV „gefeierte” hämische Erniedrigung gerade junger Menschen durch einen Dieter Bohlen oder eine Heidi Klum nur Symptome sind), eine Verherrlichung von Gewalt als Konfliktlösungsmittel (s. zahllose Filme in TV und Kino) und eine Steigerung in tatsächliche Gewalt im Aus- aber auch im Inland (s. G7-Proteste), die doch gar nicht ohne Folgen bleiben kann und wird! Zumal die Gewalt „von unten“, also bspw. von islamistischer oder faschistischer Seite, i.d.R. unter den „betreuenden“ Augen des sog. „Verfassungsschutzes“ stattfand. (Oder kennen Sie EINEN Fall von Terroranschlägen oder Angriffen auf Ausländer, Geflüchtete, Migranten … in den der VS NICHT verwickelt war? Nur EINEN??

Und da diese Behörde der Politik unterstellt ist – zumindest lautet so die offizielle Doktrin –, ist WER also für die Zunahme körperlicher Gewalt im Lande letztlich verantwortlich…?)

Gewalt gegen andere, vor allem, wenn man sie nicht direkt vor der eigenen Haustür erlebt – von Afghanistan bis Gaza – ist für „unsere“ Politiker, die NICHT uns dienen – irgendwie schon ok oder akzeptabel … gemessen an ihren Reaktionen. Warum sollte diese Gewalt im „globale Dort“ nur an den „Rändern“ verbleiben und ausgerechnet nicht auf die zurückschlagen, die sie säen??

Sie erwähnen selbst die „Flüchtlingskrise“ als eine der Ursachen für angeblich immer von „rrrääächts“ kommende, gewaltbereite Ablehnung gegenwärtiger Politik und Politiker – sowie der sie tragenden Parteien.

Zumeist entzündet sich diese Ablehnung an katastrophalen Entscheidungen und Vorgängen rund um die Flüchtlingsunterbringung.

Wie wäre es denn, wenn alle diejenigen, die jene Politik (nicht erst) seit 1999 unterstützt haben – als Politiker, Parteimitglieder und meinetwegen auch noch Wähler –, die diese Menschenmassen in die Flucht getrieben haben, ihre Wohnungen für deren Unterbringung zur Verfügung stellen? 4-5 Personen bzw. eine Familie pro Zimmer einer Wohnung oder eines Hauses von Abgeordneten und Parteimitgliedern sollte doch „menschenwürdig“ sein – wenn dies schon nach der Auffassung der Kriegsverursacher und -befürworter von Containern zu gelten scheint. Und zwar wäre das auf alle Wohnungen und Häuser der (Un-)Verantwortlichen auszudehnen – viele Abgeordnete haben ja in Berlin Zweitwohnungen, Bundesländer sogar ganze „Vertretungen“ dort. Platz ist also genug da. Und wenn es dann diesen Damen und Herren zuhause nicht mehr behagt, können SIE ja in die bereitgestellten Container ziehen.

Bestimmt würden die Anwohner, da i.d.R. aus denselben „Milljöhs“ stammend und dieses verkörpernd, solch eine Lösung mit Freuden begrüßen … oder?

„Ich kann gar nicht soviel fressen, …“ – na, den Rest kennen Sie ja.

Liebe Grüsse und bleiben Sie als Journalist und Sie als Redaktion weiterhin so standhaft!

Vielleicht gelingt es den Vernünftigen ja dieses Mal, die (dann allerdings letzte) Katastrophe noch zu verhindern.

Bernd Kulawik


Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.

Rubriken:

Leserbriefe

Schlagwörter:

Die NachDenkSeiten sind für eine kritische Meinungsbildung wichtig, das sagen uns sehr, sehr viele - aber sie kosten auch Geld und deshalb bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Unterstützung.
Herzlichen Dank!