Leserbriefe zu „Von der Brutkastenlüge zur Geburtsklinik-Lüge??“ und „Das Anti-Spiegel-Narrativ zum Angriff auf eine Geburtsklinik ist in sich nicht schlüssig“

Ein Artikel von:

In diesem Beitrag wird in Anlehnung an die Brutkastenlüge, die den Golfkrieg von 1990 begründet hatte, gefragt, ob es sich bei dem Beschuss einer Geburtsklinik im ukrainischen Mariupol durch Russland ebenfalls um eine Lüge handeln könnte. Diese These wird vom „Anti-Spiegel“ vertreten. Die Leserschaft der NachDenkSeiten ist um Mithilfe und Recherche gebeten worden. Hier ist eine erste Einschätzung vorgenommen worden. Hierzu haben wir zahlreiche und interessante Zuschriften bekommen. Danke. Die Meinungen unserer Leserschaft gehen weit auseinander. Hier eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann. Noch eine …

… Vorbemerkung von Albrecht Müller:

Wenn Sie diese Leserbriefsammlung gelesen oder überflogen haben, dann wäre zur Erweiterung des Blickwinkels vielleicht noch ein Blick auf dieses Video Donbass (2016) auf Deutsch – Film Dokumentation von Anne-Laure Bonnel sinnvoll. Es stammt von der französischen Journalistin Anne-Laure Bonnel. Sie hat, angestoßen von einer Rede des damaligen ukrainischen Präsidenten, 2015 in den abtrünnigen Provinzen der Ukraine gefilmt. Der Film stammt von 2016. Ich fand interessant, dass hier das lange Leiden der Menschen im Donbass gezeigt wird und vor allem das Leiden der Arbeiter und ihrer Familien, also des abgehängten Teils dieser und vieler anderer Gesellschaften.


1. Leserbrief

Moin lieber Nachdenker,
 
der Herr Szwillus hat durchaus ernst zu nehmende Einwände dargelegt. Da kann man bis zu einem gewissen Grad mitgehen. Leider klammert er eine gewichtige Fragestellung aus, die z.B. im Anti Spiegel aber durchaus angerissen wurde: Wo sind die Opfer, das Blut und das Chaos nach einem Angriff mit Artillerie? Waren die augenscheinlich doch unterschiedlichen Damen dort alleine? Wo sind die Ärzte und Schwestern/Pfleger? Sie sollten sich noch keine Sorgen über Falschmeldungen machen, der Drops ist noch lange nicht gelutscht. Da muss wohl noch Arbeit investiert werden. Aber: gut, dass Sie Ihren Job so ordentlich machen! Das ist in hiesiger Presselandschaft sehr wohltuend. Vielen Dank.
 
Florian App


2. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

ich habe mir mehrfach beide veröffentlichten Einschätzungen zu diesem Klinik- Video angesehen.

Beeindruckt bin ich von der Ausarbeitung des Lesers A.K..

Ich empfehle Ihnen, vermutlich haben Sie das aber schon selbst getan, sich den Wolfgang Szwillus einmal auf Twitter anzuschauen.

Ich denke, er hat nicht die Kompetenz solche Videos zu beurteilen, ich würde mir das auch nicht anmaßen.

Seine Twitter- Beiträge geben mir aber ein bestimmtes Bild dieser Person wider, das sollte Ihnen und der Redaktion auch nicht entgangen sein.

Beste Grüße und weiterhin so erfolgreiche Arbeit wünscht Ihnen
Otto Steeler


3. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,

wenn ich Arzt einer Geburtsklinik wäre und diese würde militärisch angegriffen werden, was würde ich als erstes tun? Ich würde die Patientinnen evakuieren. Alle Pflegekräfte und Ärzte würden alle Patientinnen irgendwie in Sicherheit bringen. Die unversehrten, die verletzten und auch die unrettbar verletzten oder toten. – Die noch gehen können, kommen in einen Bus, die andern werden getragen. Es wäre ein Heidendurcheinander, wie beim Untergang der Titanic. Und ich als Arzt würde als Letzter das Schiff verlassen. In jedem Fall.

Was aber sehen wir in dem Video? Keinen einzigen Arzt, keine einzige Krankenschwester, keinen einzigen Pfleger, sondern zwei oder drei schwangere Frauen und einige Soldaten. (Und Tote oder Blutlachen auf dem Boden sehen wir auch nicht.) – Sollte der Chefarzt alle Patientinnen der Klinik evakuiert haben und “aus Versehen” zwei hochschwangere Frauen zurückgelassen haben? Die dann später von hilfsbereiten, ukrainischen Soldaten gerettet werden? Wobei zufällig Kameraleute mit Verbindungen zum Westen anwesend sind? – Im Grunde fehlen nur noch die weißen Helme.

Ich denke, es ist völlig unerheblich, ob es zweimal dieselbe schwangere Frau ist oder nicht, genauso wie es unerheblich ist, ob das Video bei der Geburtsklinik Nr. 1 oder Nr. 3 der Stadt Mariupol aufgenommen worden ist, oder ob die groß gezeigte Schwangere ein Model ist oder nicht. Das Ganze ist eine INSZENIERUNG. Denn die Szenerie ist in ihrem Grundzusammenhang NICHT glaubwürdig. – Ja, es hat ein Angriff stattgefunden, aber zum Zeitpunkt des Angriffs wurde das Gebäude – aller Wahrscheinlichkeit nach – nicht mehr als Geburtsklinik genutzt. Sonst hätte es dort anders ausgesehen.

Mein Fazit: Das Video ist ein Fake – zum Zwecke der Beeinflussung der öffentlichen Meinung des Westens, um zu erreichen, dass die NATO/USA aktiv in diesen Krieg eingreift.
 
Martin Verges,
Autor und Regisseur.


4. Leserbrief

Eine kurze Antwort auf den Leserbrief von “A.K.”

Zitat:

Schließlich erfordert die russische Behauptung (“Die Ukrainer haben Schauspieler engagiert, um zivile Opfer zu simulieren”) eine viel höhere Beweislast, als die ukrainische (“Bei der Belagerung einer Stadt wurde ein benutztes Krankenhaus getroffen”).

Bei allem Respekt vor den realen Opfern dieses Krieges. Aber WENN hier ein “benutztes Krankenhaus getroffen” worden wäre, müßten die Bilder aus dessen Inneren anders aussehen! Die gewaltige Bombe hat offensichtlich kein einziges Fenster unzerstört gelassen! Und die Scheiben sind nicht einfach nur zersplittert, die Fenster flogen aufgrund der Druckwelle allesamt komplett mit Rahmen ins Innere der Gebäude und alles mögliche Mobilar wurde ebenfalls durch die Gebäude katapultiert. Wenn sich zum Zeitpunkt des Angriffes eine nennenswerte Zahl von Menschen in diesen Gebäuden aufgehalten hätte, würde man das auf den Aufnahmen sehen! Auch wenn das zynisch und herzlos klingen mag, aber man sieht nirgendwo Blut, Verletzte oder Tote. Die es aber geben müßte, wenn die Geschichte der ukrainische Seite so stimmen würde. Und sicher hätte sich der Kameramann die filmische Beweissicherung dieser Folgen nicht entgehen lassen. 

Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst, und es ist ja nicht das erste Mal, daß die Medien der Welt von der Ukraine schamlos belogen werden. Die Beispiele aus den letzten Jahren gehen in die tausenden, mit der Schein-Ermordung des Journalisten Arkadi Babtschenko durch den ukrainischen Geheimdienst als makaberem Höhepunkt. Und auch in den ersten Kriegstagen ging die Lügen-Propaganda schon los mit der “posthumen” Verehrung der Soldaten von der “Schlangeninsel”, die angeblich dem russischen Militär auf die Aufforderung hin, sich zu ergeben ein heldenhaftes “F**k you” entgegen funkten und dann alle heldenhaft starben. Selenski erklärte sie zu “Helden der Ukraine”, die für ihr Vaterland ihr Leben gaben seien, und ihre Geschichte ging um die Welt – Zwei Tage später waren sie wieder lebendig und in russischer Obhut auf der Krim. 

Es geht in diesem Informationskrieg um die Narrative, das Setzen von Themen und vor allem um die Bilder. Wir werden massivst manipuliert! In JEDEM Krieg! Nur daß dieser Krieg im Gegensatz etwa zum medial “klinisch rein” geführten Irakkrieg aus der Opferperspektive erzählt wird. Mit richtigen Geschichten, aber auch mit falschen. Sie zu unterscheiden ist nicht leicht. 

Ole


5. Leserbrief

Sehr geehrtes Nachdenkseiten-Team,
sehr geehrter Herr Müller,
 
im Krieg stirbt, wie man weiß, die Wahrheit zu erst.
 
Mit erstaunen habe ich die Manipulationen / Irrtum festgestellt (eines ggf. ESA Mitarbeiters, der in Kiev Vorträge hielt), Ich habe einfach bei Google Maps in die Bilder von Klinik Nr. 1 in Mariopol angesehen, das ist nicht das Hospital Nr. 3 wie von der ersten Zuschrift zu Ihrem Rechercheaufruf. Er kann wahrscheinlich nicht russisch bzw. ukrainisch ist ähnlich.

So schnell wird aus Klinik 3, Klinik 1 Center 1 (Klinik Komplex) heißt die Klinik nicht Hospital 3

Eine Recherche von Herrn Röper wurde medial zerpflückt. Er wurde als russlandunkritisch und unglaubwürdig dargestellt.
 
Ich weiß das ist aus sehr spekulativ. Man hätte ja auch aus der daneben liegenden Tierklinik die Klinik für Menschen machen können. Hier habe ich nicht den Fußboden in den Bildern so richtig gesehen. Aber die Utensilien außer das eine Bett passen auch.

Die Bevölkerung leidet und wir werden medial dazu gebracht nicht zu denken (wem nützt es). Wir werden wieder abgelenkt von neuen Gesetzen und Verordnungen die nebenbei beschlossen werden und teilweise nur Lobbiinteressen bedienen (z.B. Ersatzbaustoffverordnung keine Analysemethode bisher von Laboren akkreditiert und eingeführt aber per Verordnung schon beschlossen), prima.

Um klar zustellen, ich finde jeden Krieg grausam egal welche Interessen durchgesetzt werden und welches Ego nicht bedient wird.

Als Menschen schaffen wir es seit 10.000’en von Jahren nicht andere Ressourcen zu berücksichtigen obwohl es in Verträgen steht (NATO, 2+4 Vertrag) und durch Verhandlung/ Verträge einen Ausgleich zu schaffen.

Bei nur einseitigen Berichten, die ich mir nicht mehr anschauen kann. Sondern beide Seiten anhöre. Wie soll dann ein Frieden geschafft werden.

Es ist wahrscheinlich noch nicht gewollt oder reif dazu. Es müssen wirklich erst 100.000.000 € in sinnloses Zeug vernichtet werden, um 500% und mehr bei amerikanischen Firmen Gewinn zu generieren.
 
Es müssen wahrscheinlich erst alle demonstrieren, wie die LKW-Fahrer es schon machen. Ich hatte heute die erste watsapp nachricht dazu erhalten.
 
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Kapgenoß


6. Leserbrief

Liebe NDS,

hat mich nicht überrascht, genau das war doch zu erwarten – es wundert mich vielmehr, dass erst jetzt mit der Greuelpropaganda begonnen wird. Was wird die Fortsetzung sein? Vermutlich Giftgasangriffe der bösen bösen Russen – damit hat man ja Erfahrung und Übung aus dem Syrienkrieg und eine wunderbare Unterstützung durch eine US-hörige Aufsichtsbehörde..

Machen Sie weiter mit Ihrer immer wichtiger werdenden Arbeit!

Ihr treuer Leser und Förderer

von unserem Leser H.K.


7. Leserbrief

Hallo NDS und lieber Herr Müller,

Sie schreiben:

“Nach Klärung auch dieses Vorgangs wird darauf zurückzukommen sein, was wir von unseren Medien zu halten haben. Darüber gibt es sehr verschiedene Meinungen. Sie reichen von uns beglückender freier Presse bis zu intelligent gemachter Nur-noch-Propaganda.”

Folgendermaßen sieht es doch aus:
Die PR-Giganten, die solches Zeug propagieren, handeln immer im Auftrag von irgendwem – Hill & Knowlton damals unter anderem im Regierungsauftrag.

sueddeutsche.de/politik/pr-agentur-hill-knowlton-schmutzige-sprechblasen-1.179920

Zitat aus dem Artikel:

“Bezahlt von der Organisation “Citizens for a free Kuwait” hatte die Agentur eine großangelegte Kampagne für den Golfkrieg gefahren – unterstützt übrigens auch von Craig Fuller, Bush Seniors ehemaligem Stabschef, der als stellvertretender Agenturchef das Mädchen persönlich für den Auftritt trainiert hatte.”

Ha! He he he! Verzeihung… ich finde nur die Vorstellung, daß man heutigen Regierungsorganen noch irgendetwas glaubt, höchst bizarr.

Agenturen wie diese werden deshalb mit gewichtigen Aufträgen betraut, weil dort sichergestellt und dem Kunden mit allerlei Krawattennadeln und Füller-Etuis signalisiert wird, daß dem erklärten Ziel einer solchen Kampagne nicht zu viel Wahrheitsliebe im Weg steht.

Hill & Knowlton, seit damals eigentlich samt und sonders Kandidaten für ausgedehnte Haftstrafen, walten weiterhin ungestört im Sinne zahlungsstarker Auftraggeber wie zum Beispiel der WHO, die das Expertenwissen der PR-Leute für ihre Corona-Geschichte nutzte. Widersprüche und Skandale entdeckt in einer derartigen Gesundheit-Krieg-Geld-Chimäre nur ein notorischer Querulant, gell.

Da der Durchschnittsmensch gerne veräppelt werden möchte, wird Folgendes passieren (weil es immer passiert):

Die Stimmung im Zelt wird mittels solcher Kampagnen – jetzt eben mit dem Gegenstand Russland – in der Weise angeheizt werden, wie es der militärisch-faschistoide Kapitalkomplex braucht, um seine gewinnbringende politische Agenda – die mit absoluter Sicherheit nicht dem entspricht, was wir zu hören bekommen – umzusetzen, und zwar unter tatkräftiger Mitwirkung des im Zelt im Einklang schunkelnden, ahnungslosen, an der Nase herumgeführten Mobs. Bildungsbürgertum und ausgelaugte Ex-Alt68er ausdrücklich eingeschlossen.

80% der Leute werden – von Hilfsbereitschaft und Empörung zwar beseelt, aber auch hinlänglich abgelenkt – darauf hereinfallen und sich hinterher einen feuchten Sch… dafür interessieren, wie die Dinge wirklich abgelaufen sind. Warum? Das weiß nur der liebe Gott. Wenn ich raten müßte, ich würde sagen: weil ohnehin schon alles so anstrengend (gemacht) ist. Insbesondere junge Menschen, die von Brutkästen, Tonkin und abgefackelten Rundfunksendern nichts wissen, werden – selbst wenn eine glückliche Fügung sie mit der Nase auf solche Begebenheiten stößt – ihr Weltbild deshalb nicht ändern/trotzdem gemütlich mit dem Hauptstrom mitschwimmen. Weil: sind doch alles olle Kamellen, now is now, und so jung kommen wir nie mehr…

Weitere 18% werden ob solch kackdreister Wiederholung des Immergleichen (“Krankenhaus” war laut PR-Abteilung wohl ein zu schwacher Begriff, es muß schon eine “Geburtsklinik” her; Babys und Mütter im Doppelpack, das zieht bestimmt, da springt selbst bei Lieschen Müller der erloschen geglaubte Phantasiemotor wieder an) zwar irgendwann mißtrauisch, sehen sich aber nicht dazu veranlaßt, dieses Mißtrauen zu äußern, geschweige denn zu erklären.

Und die letzten 2%? Die tippen sich hier die Fingerkuppen breit, um sich wegen der anderen 98% nicht ständig die Haare raufen zu müssen.

Geklärt wird gar nichts werden – entweder haben die neuen Medienkampagnen Erfolg, oder sie haben keinen Erfolg. In beiden Fällen wird das Interesse an den Tatsachen kurz nach Ende dieser Kampagnen gegen Null tendieren. Das wissen sowohl die Auftraggeber als auch die Beauftragten.

Wer diese Sätze pessimistisch findet: schon okay. Wer sie aber zynisch findet, der möge sich darüber gewahr werden, daß es nicht der Bote ist, der für die Botschaft verantwortlich ist.

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Bichler

P.S.
Filmtip: “Wag The Dog”. Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt. Hollywoods letztes Aufbäumen, und das ist 25 Jahre her.
Deutscher Trailer


8. Leserbrief

Hallo liebes Nachdenkseiten-Team,

vorweg: ich würde Sie bitten meinen Namen nicht zu nennen, falls Sie diesen Leserbrief veröffentlichen möchten.

ich bin leider zutiefst enttäuscht und empört über ihren Artikel “Von der Brutkastenlüge zur Geburtsklinik-Lüge??”.

Die goldene Regel, dass die Antwort auf Überschriften, die mit einem Fragezeichen enden (hier sogar zwei), eigentlich immer ‘Nein’ ist, greift auch hier. Denn weder handelt es sich bei dem Angriff auf die Geburtsklinik in Mariupol um eine Lüge noch ist der Vorfall mit der Brutkastenlüge vergleichbar.

Ich finde es ungeheuerlich, dass sie solche Anschuldigungen erheben, ohne auch nur den Hauch eines Beweises. Man darf selbstverständlich immer skeptisch sein, was unsere Medien so berichten, aber solange man keine Gegenbeweise hat, sollte man dann doch besser einfach ruhig sein. So instrumentalisiert ihr das Leid der Menschen in der Ukraine für eure Agenda und macht damit genau das was ihr dem politischen Gegner gerne vorwerft.

Ihr Artikel basiert einzig und allein auf dem Artikel des Anti-Spiegels. Schaut man sich diesen Artikel nun näher an, stellt man fest, dass dieser keinerlei überprüfbare Fakten enthält, sondern nur Mutmaßungen und subjektive Interpretationen eines Videos. Eigentlich basiert der Artikel nur darauf, dass sich die Menschen in dem Video nicht alle verhalten wie der Autor es erwarten würde, und folgert daraus, dass es sich um einen Fake handeln muss. Ich könnte zu jeder der Beispiele in dem Artikel etwas schreiben, aber ich will nur mal beispielhaft einen Absatz herausgreifen:

“Es gibt noch mehr solche Szenen, die merkwürdig sind. Zum Beispiel kommt in Minute 1.42 ein Junge auch in aller Seelenruhe aus dem Krankenhaus, der aber aber in Minute 1.50 plötzlich hysterisch heult und von einem Soldaten beruhigt wird, bevor er zurück in das Krankenhaus geht. Wozu gehen er und die anderen zurück ins Krankenhaus, aus dem sie gerade erst nach einem Luftangriff „geflohen“ sind? Um das Herauskommen noch einmal zu filmen?”

Ich sehe diese Szene komplett anders. Der Junge läuft zwar ganz ruhig aus dem Krankenhaus, aber sein Gesichtsausdruck sieht absolut so aus, als stünde er unter Schock. Es ist eine vollkommen normale Reaktion für Menschen unter Schock, dass sie für den Moment ganz abgeklärt wirken, und die Angst oder Emotion erst später herausbricht (das “hysterische heulen”). Auch den anderen Menschen im Video ist sichtbar der Schock ins Gesicht geschrieben.

Auch die Unterstellung, dass die Leute dann zurück ins Krankenhaus geben um die Szene noch einmal zu filmen ist absolut hanebüchend. Ich gebe zu, dass ich nicht verstehe was in dem Moment gesagt wird, aber für mich sieht das viel mehr danach aus, dass die Menschen Panik kriegen, dass der Angriff noch nicht vorbei ist. Schließlich sieht man auch, dass sie alle in den Keller fliehen wollen, wo sie sicherlich mehr Schutz haben, als draußen vor dem Krankenhaus.

Sollte das tatsächlich das Zurückkehren zur Ausgangsposition sein, um die Szene erneut zu filmen stellen sich mir folgende Fragen: wieso sehen wir diese misslungene Szene, die neu gefilmt werden sollte, und nicht den zweiten Take? Wieso hat man dann nicht wenigstens den Moment herausgeschnitten als die Leute wieder zurückgehen? Wieso rennen die Leute statt gemütlich zu gehen und dann auch noch in den Keller?

Sie versuchen sich in ihrem Artikel hier aus der Verantwortung zu stehlen in dem sie selber ja nur Fragen stellen und keine Behauptung aufstellen (“NDS-Leserinnen und -Leser, die ein bisschen Zeit haben, können vielleicht noch ein bisschen recherchieren”), aber das ist einfach nur unredlich. Die Meinung des Autors kommt ja wohl klar durch, spätestens bei diesem Satz: “Daran, am Angriff auf die Geburtsklinik alias Unterstand von ASOW und der medialen Berichterstattung darüber, ist zu erkennen, wie sehr dieser Krieg schon und immer mehr zu einer Propagandaschlacht ausartet.”

Der Hinweis, dass man doch selber recherchieren soll ist der gleiche Ansatz wie er von Verschwörungstheoretikern verfolgt wird – entweder recherchiert der Leser eh nicht, sondern vertraut der Einschätzung, die hier ja mehr als deutlich durchkommt, oder er wird schon andere “Quellen” finden, die die Sicht faktenfrei bestätigen werden

Kommen wir jetzt noch einmal zu den Fakten:

Lesenswert ist dieser Artikel.

Natürlich handelt es sich dabei auch nicht um eine neutrale Quelle (die wird man in diesem Konflikt sowieso nie finden), aber im Vergleich zum Anti-Spiegel Artikel ist dieser gespickt mit Quellen. Dort wird auch die falsche Behauptung der Besetzung des Krankenhauses durch die Asow Brigade erklärt (Verwechselung des Krankenhauses). Ich halte diesen Artikel für weitaus fundierter und verlässlicher als was der Anti-Spiegel da von sich gibt.

Was sie und auch der Anti-Spiegel unterschlagen: die ganze Story wurde ja nicht einfach von einem Ukrainer Propaganda-Ministerium in die Welt gesetzt, sondern von der Associated Press. Die darf man ja gerne kritisch sehen, aber damit unterstellt man ja, dass die AP-Reporter hier bei der Produktion des “Fakes” direkt mit unter der Decke stecken. Auch die beiden Folgeartikel der AP, müssten dann ja zu dieser großangelegten Inszenierung gehören:

Glauben Sie das wirklich?

Was ist wahrscheinlicher? Das Russland ein Krankenhaus bombardiert hat, oder dass hier für Propaganda-Zwecke mit bestimmt 30 Komparsen, mitten in einem Kriegsgebiet und mit Unterstützung der AP ein Fake-Video inszeniert wurde, inkl. Regieanweisungen, mehrfachen Takes, Kostümwechseln und Umschminken (die beiden schwangeren Frauen sollen ja angeblich ein und die selbe Person sein).

Ich hoffe sehr, dass sie ihre eigenen Forderung gerecht werden (“Nach Klärung auch dieses Vorgangs wird darauf zurückzukommen sein, was wir von unseren Medien zu halten haben”), und einen Folgeartikel schreiben, und ihren Fehler eingestehen und sich entschuldigen. In diesem Fall sind es wohl eindeutig sie, die auf die russische Propaganda reingefallen sind.

Mir verärgerten Grüßen,
F.W.


9. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

mit großem Interesse hatte ich Ihren Artikel und den darin enthalten externen Beitrag zum Fake der Videos gelesen. Nun lese ich im SPIEGEL, das dieser Fake selbst ein Fake seitens der russischen Botschaft in Großbrittaninen war und der Angriff auf die Geburtsklinik wohl doch echt.

Fall dies nun die “richtige” Wahrheit ist, werden Sie auf den Nachdenkseiten ebenfalls darauf hinweisen und gegebenenfalls eine Korrektur abdrucken?

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Günther


10. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

heute stand in den Zeitungen der Funke-Medien, dass die Frau auf der Trage bei der Geburt Ihres Kindes in einem anderen Krankenhaus gestorben sei und auch das Kind nicht mehr lebt. Leider konnte man sich den Namen nicht sagen lassen, da sie gleich von Ihrem Vater abgeholt wurde, so dass sie nicht in den Massengräbern begraben werden musste. Dieses Schicksal hat mich sehr bewegt und ich wollte mehr darüber wissen, da ich dank der NDS schon informiert war.

Da der Name des Fotografen „Evgeniy Maletka“ und des Arztes „Timur Marin“ angegeben wurden, habe ich folgendes gefunden: Laut „Der Standard“ hat Mariana Wischegirskaja, das ist die Frau im Pyjama, am Tag danach eine Tochter geboren. Bei der Frau auf der Trage hat man sicherheitshalber das Gesicht unkenntlich gemacht.

Mit freundlichen Grüßen,
Klaus Thiele


11. Leserbrief

Derartige Kommentare kann man sich sparen: 1. stirbt im Krieg die Wahrheit zuerst, und 2. geschehen vom ersten Tag an Kriegsverbrechen von allen Seiten.
 
Fritz Schmidt


12. Leserbrief

Hallo, liebe Macher der Nachdenkseiten,

ich möchte zu Informationszwecken an einige sehr erhellende Bücher erinnern. Zu allen Zeiten wurde und wird in der Kriegspropaganda gelogen, dass sich die Balken biegen. Den meisten Menschen ist nicht klar, dass hier auch gezielt PR Firmen eingesetzt werden. Unten finden sie noch einmal die 10 Prinzipien der Kriegspropaganda nach Ponsonby.

Hier ein paar interessante Buchtitel:

Operation Balkan: Werbung für Krieg und Tod
Jörg Becker, Mira Beham

Die Kriegsverkäufer
Andreas Elter

Medien im Krieg- Krieg in den Medien
Jörg Becker

The first casualty
The war corresponsent as hero and myth-maker from Crimea to Kosovo
Phillip Knightley

Falsehood in Wartime- Propaganda Lies of the First World War (1928)
Athur Ponsonby
mit dem berühmten Satz:
„When war is declared, truth is the first casualty“ (dt.: „Nach der Kriegserklärung ist die Wahrheit das erste Opfer.“)

Die Prinzipien der Kriegspropaganda
Anne Morelli

Kriegsmarketing, in : Hintergrund. 2. Quartal 2009, S. 26-29
Jörg Becker

Die zehn Prinzipien der Kriegspropaganda  nach Ponsonby:

  1. Wir wollen den Krieg nicht.
  2. Das gegnerische Lager trägt die alleinige Verantwortung für den Krieg.
  3. Der Führer des Gegners hat dämonische Züge („der Bösewicht vom Dienst“).
  4. Wir kämpfen für eine gute Sache.
  5. Der Gegner kämpft mit verbotenen Waffen.
  6. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, bei uns handelt es sich um Irrtümer aus Versehen.
  7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm.
  8. Angesehene Persönlichkeiten, Wissenschaftler, Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.
  9. Unsere Mission ist heilig.
  10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, steht auf der Seite des Gegners und ist ein Verräter.

Wer es leichter mag, dem sei noch einmal der Film Wag the Dog ans Herz gelegt.

Ich glaube in diesen Zeiten nichts und ziehe alles in Zweifel. Wichtig ist jetzt nur: Sofortiger Waffenstillstand, Friedensgespräche mit dem Ziel einer neutralen Ukraine, Verbot von Waffenlieferungen und Widerstand gegen die massive Aufrüstung in Deutschland, Europa und der Welt.

Liebe Grüße
Bettina Angela Peipe


13. Leserbrief

Liebe NachDenkSeiten-Redaktion,

der betreffende Leser soll sich doch einmal das Video von dem Angriff auf die angebliche Geburtsklinik von Mariupol auf mimikama.at ansehen. Dort ist das Video als Fake entlarvt: das angebliche Klinik-Gebäude ist nämlich leer.

Herzliche Grüße Ihnen allen, bleiben Sie aufrecht in diesen Kriegspropaganda-Zeiten
I.E.A.


14. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

zunächst: nach meiner Ansicht lässt sich z.Zt. und ohne *ausführlichen* Kontakt vor Ort, der ja wohl derzeit unmöglich ist – der Vorgang nicht abschließend klären.

Einen Versuch, “Beweise” (oder besser Indizien) des Anti-Spiegel zu entkräften, hat auch eine Journalistin auf Telepolis unternommen:

heise.de/tp/features/Reportage-ueber-Geburtsklinik-Angriff-in-Mariupol-gefaelscht-6549595.html

Im dazugehörigen Forum lassen sich einige Details zu den Behauptungen der Anti-Spiegel-Meldung wie auch zum Versuch seiner Entkräftung finden.

Mein Résumé ist, dass dieser Vorgang, schlimm festzustellen, “normal” für alle Kriege, insbesondere jene der Massenmedien und speziell der Internetzeit ist und ebenso die Wirkung “moderner” Waffen und Waffensysteme. Zynisch “Kollateralschäden” (im “Westen” erfundenes Wort) genannte Opfer gehören dazu, ebenso wie die Bombardierung von Hochzeiten, Beerdigungen, Krankenhäusern, Schulen, der chinesischen Botschaft in Belgrad usw. usf. und an allen andern Orten der Welt, an denen Kriege stattfanden und finden.

Was in Mariupol tatsächlich passiert ist, kann mit letztendlicher Sicherheit allenfalls im Nachhinein festgestellt werden, wenn der Wille allseits dazu überhaupt vorhanden ist, wie bei den Schüssen auf dem Maidan, dem Brand des Gewerkschaftshauses in Odessa oder oder oder. Ansonsten schreibt der “Gewinner” die Geschichte, traurig aber wahr.

Wie sinnvoll also die Wiedergabe über jedwede nicht definitiv verifizierbare Darstellung oder Berichterstattung  von Einzelereignissen ist, bleibt letztendlich immer eine ausgesprochen schwierige Ermessensfrage. Für Ihre Entscheidung im gegebenen Fall zu berichten gebührt Ihnen daher weder Lob noch Tadel, Sie haben getan was Sie sicher nach reiflicher Überlegung für die NDS für richtig gehalten haben, zudem mit dem Hinweis auf Ihre eigene Unsicherheit – mehr geht nicht.

Viele Grüße und noch möglichst viele Jahre unverändert und immer notwendiger werdender Tätigkeit für die von Ihnen ins Leben gerufenen Nachdenkseiten.

Martin Becker


15. Leserbrief

Da auf Telepolis auch gerade ein Artikel dazu im Forum „zerlegt“ wird, hier nur einer der Kommentare:

heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Reportage-ueber-Geburtsklinik-Angriff-in-Mariupol-gefaelscht/So-geht-Rosinenpickerei-Lieber-nicht-genau-hingucken/posting-40681705/show/

Mit etwas mehr Zeit würde ich ebenso auch gern den Artikel von Wolfgang Szwillus

nachdenkseiten.de/?p=81930

kommentieren, aber momentan fehlt mir dazu die Zeit.

Jedenfalls findet auch dort die „Rosinenpickerei“ statt, die die m.E. viel wesentlicheren Elemente der Videos ausblendet um sich auf eher interpretationsabhängige Details zu stürzen und daraus abzuleiten, dass z.B. Thomas Röper absichtlich Propaganda-Lügen verbreite. Sorry, aber so geht das nicht!

Wenn, dann sollte Herr Szwillus das gesamte Video kommentieren und gerade die Aspekte (keine Brandschäden, keine Hinweise auf eine Benutzung der Klinik als Klinik, keine Ärzte, usw. usf.) erklären, die das Video noch viel eher als „Fake“ erkennen lassen, als die unscharfen Gesichter einer oder zweier „Statistinnen“. Dass die Frau auf der Trage und ihr Baby inzwischen gestorben sind, kann man angesichts der offensichtlich gestellten Bilder in dem Video nur als Mord bezeichnen.

LG
Bernd Kulawik


16. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

ich möchte öffentlich hier nicht weiter in Erscheinung treten.

Dennoch möchte ich zu den Videos und Bildern einen Hinweis geben, der mir aufgefallen ist.
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die uns Antworten geben.

Schauen Sie sich bitte die Fingernägel der Influencerin, der Frau im Pyama und der Frau auf der Trage an. Sie haben immer den gleichen unverwechselbaren Style – hellbrauner Nagellack mit auffällig weißem Rand. Das dürfte eine wichtige Frage vielleicht beantworten.

Es gab Mal eine sehr interessante Wanderausstellung von der Bundeszentrale für politische Bildung, die ich mehrfach besuchte “Bilder die lügen”. Ein Begleitbuch gibt es au dazu. Sie werden das wahrscheinlich kennen. 
Seither schaue ich noch genauer hin.
Die eigene Meinungsbildung ist ein langer immerwährender Prozess und wird immer mehr zu einer Herausforderung.

Selbst als leidenschaftliche (Hobby)Fotografin, würde ich behaupten, dass es immer leicht ist, Manipulationen zu erkennen. Darum sind Kleinigkeiten manchmal so wichtig.

Mit herzlichem Gruß
S.


17. Leserbrief

Natürlich wird es immer Eiferer geben, die krampfhaft ein Haar in der Suppe suchen um der westliche Lügenpresse Zuarbeit leisten. Fakt ist , es sind einfach zu viele Bruchstücke, die keinen schlüssigen Zusammenhang ergeben.

Die Ukrainischen Faschisten verstecken sich in Kindergärten und in Schutzräumen für die  Zivilbevölkerung und töten nachwievor Zivilisten mit Raketen. Warum sollten diese nicht auch kameragerecht Schwangere durch Ruinen schleppen um irgendwas zu beweisen. Ich glaube diesen feigen Menschen kein Wort. Wenn der Anti-Siegel falsch liegen sollte, wird  er sich dazu äußern. Dieses Seite hat nachwievor mein Vertrauen. Gruß F.


18. Leserbrief

Dicke Überschrift, relativiert durch den folgenden Text. Ein MSM-Trick auch hier?

‘Hohe Wahrscheinlichkeit’ ist kein gutes Argument. Wir kennen sie zur Genüge. Sie sollten nicht so ängstlich zurückzucken.

Sie zeigen uns eine tolle Arbeit ihres Lesers. Nur der erhobene Zeigefinger diskreditiert ihn ein wenig.
Besonders das ‘professionelle Erscheinungsbild’ ist ein gutes Argument. Die Webseite des Fotografen enthält viele schöne Bilder vom Donbass und Euromaidan. Vielleicht kommt dieses Projekt auch dazu.

Der Strafrechtler ist zwar etwas langwieriger, aber durchaus nüchterner. Leider steht kein Fazit hinter seinen Anmerkungen. Aber mit rechten Dingen scheint es nicht zugegangen zu sein.

Lassen wir die Finger von der Propaganda!
Die Menschen in der Ukraine werden für uns verheizt. (Die Russen auch.) Das sollten wir stoppen.
Andreas Hellmann


19. Leserbrief

Liebes NDS Team,

es ist wichtig, kritisch zu betrachten, was man ´vorgesetzt´ bekommt. Das habe ich auch versucht.

Zu den genannten Argumenten gegen das Statement Russlands vor der UN: → das Azov Bataillon eingegliedert in die ukrainischen Armee – insofern sehe ich darin keinen Widerspruch, der irgendetwas beweist.

Das Video mit den Hilfs- und Rettungsaktionen vermittelt den Eindruck, dass das Geschehen rel. kurz nach der Detonation stattfand.

Erstaunlich unter diesem Aspekt ist, dass schon jemand zu kochen begann und offenbar auch Zeit war vorher schnell eine provisorische Kochstelle herzustellen. Das Wasser ist auch schon warm.

Angesichts der Zerstörung in der Umgebung kann es diese Kochstelle nicht schon vor der Detonation gegeben haben.

ganz liebe Grüße mit der ehrlichen Hoffnung, dass auch in der Ukraine bald wieder Frieden herrscht.

Matthias Schellenberg


20. Leserbrief

Guten Tag,

am Morgen des 24.2. habe ich an etwa ein Dutzend Freunde folgende Nachricht geschrieben:”Ich habe gehofft, dass es nicht passiert. Selbst wenn Russland die “Operation” glimpflich übersteht (was nicht sicher ist), wird der Hass zwischen Ukrainern und Russen danach noch mehr gesteigert werden. Auch wenn die geopolitische Situation für Russland fast ausweglos ist, sind sie hier in eine Falle getappt. Und leiden müssen die kleinen Leute. Die Russen hätten vor über 8 Jahren reagieren müssen oder meinetwegen jetzt mit anderen Mitteln.”
Auch der Betreiber des Anti-Spiegel stand, wie er ein paar Tage später schrieb zunächst unter Schock.

Die Einschätzung des Herrn Szwillus zum Artikel des Antispiegel mag stimmen. Ich selbst werde das nicht überprüfen, da  – um das inflationär gebrauchte Modewort auch zu nutzen – dieses Narrativ nicht die wesentliche Frage des Konfliktes ist. Wichtiger sind diese Probleme:

  1. Die Invasion ist ein Völkerrechtsbruch und ´strategisch unklug. Nachdem die USA die Forderung Russlands nach gleichberechtigten Sicherheitsgarantien zurück gewiesen haben,  wäre es besser gewesen, den Gashahn zu zudrehen. Es hätte ein Riesengeschrei des ständig wortbrüchigen Westens über den Vertragsbruch Russlands gegeben, aber keine Toten.                                      
  2. Westliche Militärexperten , selbst ukrainische Regierungsvertreter attestieren der russischen Armee ein – im Gegensatz zur Praxis von NATO und USA in vergleichbarer Lage – vorsichtiges Agieren, um Zivilisten möglichst zu verschonen. Trotzdem gibt es leider zivile Opfer auf beiden Seiten.
  3. Wie können maßgebliche westeuropäische Politiker überzeugt werden, zwischen Russland und – nicht etwa der Ukraine – sondern den USA zu vermitteln, um gleichwertige Sicherheitsgarantien für beide Seiten zu erreichen ?

Auf die Seite Antispiegel wurde ich im Herbst 2020 durch die Stiftung Corona Ausschuss aufmerksam. Die website ist im Allgemeinen sehr gut recherchiert und vorsichtig bei der Weitergabe von Informationen. Trotzdem können natürlich im Ein-Mann-Betrieb Fehler unterlaufen.

Nun zum Fall Geburtsklinik. Wie Herr Müller schreibt, “hat (Herr Szwillus hierzu) ausführlich recherchiert”, sicher auch mit der Unterstützung von versierten Freunden. Jede Aufklärung von Falschinformationen ist natürlich zu begrüßen.

Dass sich Herr Müller gegen die unangemessene Bewertung der Arbeit der NDS verwahrt ist berechtigt. Aber persönlich hätte ich es angemessen gefunden, auch die Arbeit des Anti-Spiegel zu verteidigen: durch diese website werden wesentliche Informationen zu den Ursachen des Konfliktes veröffentlicht, die leider in den Staats- und Großmedien komplett verschwiegen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Schuberth


21. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

vielleicht könnte Ihr Leser Wolfgang Szwillus auch mal über diesen Artikel aus dem Anti-Spiegel drüber schauen und eine fundierte Ferndiagnose – insb. von seinem PC aus – zu den darin erhobenen Behauptungen erstellen.

Mir erscheint es als völlig überzogen/unglaubwürdig, das das ukrainische Militär jetzt und/oder früher (seit 2014 angeblich mit Wissen der NATO-Regierungen) die eigene Bevölkerung im Donbass gezielt sanktioniert und bombardiert/tötet. Zudem mit echten Neonazi-Bataillonens in Uniform mit authentischen SS Panzerdivisionsabzeichen der Wehrmacht (insb. der 2. u. 3. Panzerdivision).

Hier der Link zu dem m.E. doch recht fragwürdigen Artikel: anti-spiegel.ru/2022/donezk-unter-schwerem-beschuss-20-tote-und-33-verletzte-am-montag/

Auch an dem Bandera-Kult – dieser Erzählung – ist doch sicherlich nichts dran. Das macht ein kultiviertes Land doch nicht das von uns und den anderen westlichen (NATO-)Rechtsstaaten Unterstützung bekommt!

Herzliche Grüße
Andreas Rommel


22. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

es ehrt die NDS, auch abweichende Meinungen abzudrucken. Allerdings ist die “Hausfrauen-Recherche” von Herrn Szwillus dies wirklich nicht wert. Die Zusammenfassung des Strafrechtlers haben da schon ein anderes Niveau. Für die Behauptung “noch aktive Klinik” kann oder soll die Ukraine doch die Beweislast antreten, da ist das umstrittene Material mehr als dürftig. Schaut man sich das Video-Material nach Beschuss der belebten Einkaufsstraße in Donezk von gestern an, spricht dies eine ganz andere Sprache. Das Leid unmittelbar danach quillt dem Betrachter förmlich entgegen, zum Wegschauen!! Wo sind Berichte dazu bei uns in den Medien?? Acht Jahre haben die Nationalisten in der Ukraine bewiesen, zu was sie fähig sind. Die Augenzeugenberichte damals und heute können nicht alle gefakt sein. Auch wenn die Wahrheit oft schwierig überprüfbar ist. Das Vertrauen in die Berichterstattung des Westens ist nicht mehr vorhanden, schon vorher. Zu oft gelogen und Anschuldigungen ohne Beweise: von Skripal über Giftgas in Syrien zum Hufeisenplan nach Jugoslawien usw. kann ich da nur sagen. Der Anti-Spiegel hat im Gegensatz dazu durch seine m. E. sorgfältigen Recherchen und Übersetzungen aus dem Russischen gute Aufklärungsarbeit bei verschiedenen Themen geleistet.

Machen Sie weiter so,

es grüßt D.D.!


23. Leserbrief

Guten Tag,

ich möchte der Bewertung von Herrn Szwillus sehr zustimmen, was die prominente Verlinkung des zweifelhaften Anti-Spiegel- Artikels betrifft. Schon die Ankündigung von Herrn Müller war sehr tendenziös. Ich bin darauf “hereingefallen”, was mich sehr ärgert.

Viele Grüße
Rob F. Stein


24. Leserbrief

Hallo, 
 
beim Lesen der sehr interessanten Dokumentation des Strafrechtlers A.K. 
 
nachdenkseiten.de/upload/pdf/220315-hellgruen-Anmerkungen-Mariupol-Krankenhaus.pdf
 
bin ich ein wenig über die Zeitangaben gestolpert. Es wird nicht immer klar, welche Zeitangabe sich auf die Ukrainische Ortszeit bezieht und welche sich auf die Greenwich Normalzeit (GMT+0h) bezieht. Bei einigen Angabe ist dies dokumentiert, bei anderen fehlt diese. 
 
Das macht es doch recht schwer, den zeitlichen Verlauf nachzuvollziehen. Wäre es möglich, die Zeitangaben in der PDF durchgehend entsprechend zu korrigieren. Es würde die Lesbarkeit deutlich erhöhen und vermeidet einen billigen Vorwand für die Ablehnung der dortigen Darstellungen.  
 
mit freundlichem Gruß
Dr. K.-D. S.


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