Über das traurige Leben der 10jährigen Kinder in Bayern und anderswo

SpiegelOnline meldete am 4.5.:
„BAYERNS GRUNDSCHÜLER UNTER DRUCK.
Hauptsache nicht Hauptschule. – Mit drastischen Mitteln versuchen Eltern in Bayern, ihre Kinder fit zu machen fürs Gymnasium. Oder für die Realschule, auf keinen Fall sollen sie auf die Hauptschule. Klemmt es bei den Noten, müssen Privatpauker ran – oder Medikamente gegen den Prüfungsstress.“
Quelle: Spiegel Online
Ein Mitstreiter der NachDenkSeiten, ein mit seiner Familie in Bayern lebender US-Amerikaner, schickt dazu eine Mail mit der Skizze einer bedrückenden praktischen Erfahrung. Was er schildert, verstößt aus meiner Sicht schon gegen Artikel 1 unseres Grundgesetzes. Hier werden schon die Zehnjährigen nicht menschenwürdig behandelt.

Anmerkungen zum Tarifabschluss Metall

Weil der Tarifabschluss kompliziert ist und wir keine falsche Interpretation liefern wollten, haben wir uns bis zur genauen Prüfung zurück gehalten. Wir werden von Lesern auf andere Quellen hingewiesen, in denen auf der Basis nicht nachvollziehbarer Berechnungen die Rede davon ist, die 4,1% seien „hochgezogen worden, um die Arbeitnehmer ruhig zu halten“.
Berauschend finden wir das Ergebnis angesichts der langen Stagnation der Arbeitnehmereinkommen auch nicht, aber ein Erfolg ist es angesichts des Ungleichgewichts auf dem Arbeitsmarkt und der schwachen Position der Arbeitnehmerschaft schon. Hier die Fakten und einige Interpretationen.

Präsidentschaftswahlen in Frankreich: Klare Kante gewinnt gegen Unentschiedenheit

Die Franzosen haben gegen den europäischen Verfassungsvertrag gestimmt, wie sollte Madame Royal eine Mehrheit gewinnen, wenn sie sich im Wahlkampf als Anhängerin dieses Vertrages erklärte. Wie sollte mit Gefühlen und „Zukunftssehnsüchten“ etwas gegen die üblichen neoliberalen Versprechen über die „Vorfahrt für Arbeit“ gesetzt werden. Die Mehrheit der Franzosen glaubte eben nicht daran, dass große Gefühle ein Garant für gute Politik sind. Royal hat ein Programm gegen den innenpolitischen Hardliner und wirtschaftsliberalen Sarkozy nur vorgetäuscht, da wählten die Franzosen mehrheitlich eben gleich das Original. Armes Frankreich.

FR kooperiert mit INSM – Nicht zu fassen.

Auch die Frankfurter Rundschau ist jetzt Medienpartner der Metallarbeitgeber-Propagandamaschine Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Hier die Einladung zu einem „TOP-Event“ in Frankfurt.
Übrigens in der Wochenendausgabe auch ein FR-Interview mit John Naisbitt, 5. Mai 2007.
Unkritisch werden die Propaganda für weitere Reformen und die Sprüche dieses sogenannten Futurologen zur demographischen Entwicklung, zur angeblich notwendigen Privatisierung der Hochschulen, zum Braindrain, etc. hingenommen. Ausnahme: Klimawandel.

Veranstaltungstipp: Heidelberg 10.5. „Heuschreckenkartell“

Zum Pleisweiler Gespräch über die Parallelen von Nationalsozialismus und Neoliberalismus waren überraschend viele Leser/innen der NachDenkSeiten gekommen. Und die Diskussion über dieses heikle Thema war ausgesprochen interessant. Deshalb heute der Hinweis auf eine neuerliche gemeinsame Veranstaltung mit Gunter Haug am Donnerstag, den 10.5. um 20.15 Uhr im Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI). Geben Sie bitte die Einladung des DIA an Interessierte in der Region weiter.
Flyer: Das Heuschrecken-Kartell, A. Müller & G. Haug [PDF – 52 KB]

In eigener Sache: Werbung für die NachDenkSeiten

Für Werbung haben wir kein Geld. Aber wir haben Leser/innen, die weitersagen, dass die NachDenkSeiten informieren und den Blick hinter die Kulissen erleichtern. Das ist wichtig zum Aufbau einer Gegenöffentlichkeit. Und es tut gut, weil man dann immer häufiger auf andere trifft, die das Geschehen ebenfalls kritisch betrachten. Drei praktische Vorschläge:

„Studie zur Zukunft der Pflege in Deutschland“ – wieder ein Beleg des Niedergangs der Wirtschaftswissenschaft.

Unter der Schlagzeile „Eine Reform der Pflegeversicherung ist dringend nötig“ veröffentlichte die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) am 2.5. eine Pressemitteilung zu einer so genannten Studie des Duisburger Ökonomen Reinhold Schnabel. Hermann Zoller hat dies freundlicherweise kommentiert. Vorweg der Link zur Pressemitteilung, einige Hinweise eines unserer aufmerksamen Beobachter und am Schluss eine Anmerkung von mir. Albrecht Müller.