BAHN-REPORT: Die Börsenstrategie des Bahn-Vorstandes führt zu einer Vernachlässigung der Instandsetzung des Schienennetzes und zu mehr Verspätungen der Bahn

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Welche Gefahren und Qualitätsverluste eine Privatisierung des Eisenbahnnetzes nach sich zog, haben die Briten leidvoll erfahren. Die Privatisierung der Infrastruktur der Bahn gilt in Großbritannien und in Neuseeland als gescheitert. Das sagt sogar eine Studie [PDF – 204 KB] im Auftrag von BDI und DIHK.
Dennoch verfolgt der Vorstand der DB seine Börsenstrategie für die DB Netz AG mit Nachdruck weiter. Das Resultat ist jetzt schon erkennbar: Die Bahn spart sich auf dem Weg zum Kapitalmarkt und zur Börse kaputt.

Sönke Quandt berichtet im neuesten BAHN-REPORT 1/06: Zur kurzfristigen Bilanzverschönerung wird im Bahnnetz schon längere Zeit auf Verschleiß gewirtschaftet. Es gibt schon heute praktisch keine vorbeugende Instandsetzung des Gleiskörpers mehr. Für die Beseitigung von Mängeln steht kaum noch Geld zur Verfügung. Warnsignale können wegen des Ausgabenstopps kaum noch beschafft werden. Verspätungen durch Fahrbahn- und Weichenschäden liegen im Westen Deutschlands inzwischen bei 40%. Es ist jetzt schon absehbar, das ein Börsengang mit dem Netzbetrieb mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer massiven Reduzierung des Umfangs und der Qualität des Bahnnetzes führen würde.

Quelle: BAHN-REPORT 1/06 [PDF – 64 KB]

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