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Außen- und Sicherheitspolitik

Wegen der Unterstützung der Ukraine verliert Frankreich Afrika

Wegen der Unterstützung der Ukraine verliert Frankreich Afrika

Während die Medien hierzulande den Eindruck erwecken, die Welt stehe mehrheitlich gegen Russland, zeigt ein Blick auf den afrikanischen Kontinent: Von einer Einheitsfront kann nicht die Rede sein. Der UN-Resolution zur Verurteilung des russischen Angriffs stimmte nur die Hälfte der afrikanischen Länder zu, ein knappes Drittel enthielt sich, Eritrea stellte sich hinter Russland. Der Präsident der Republik Südafrika, Cyril Ramaphosa, kritisierte die NATO – hätte sie die russischen Warnungen vor einer weiteren Expansion gen Osten ernstgenommen, hätte der Krieg verhindert werden können. Der Bericht der französischen Politikwissenschaftlerin Alessia Miloradovich wurde übersetzt von Susanne Hofmann.

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USA-Venezuela – Ukraine-Krieg, Sanktionen und der Ölpoker

USA-Venezuela – Ukraine-Krieg, Sanktionen und der Ölpoker

Am vergangenen 6. März landete eine Gruppe hochrangiger US-Beamter überraschender-, aber angekündigterweise auf dem internationalen Flughafen von Caracas. Zur Delegation zählten Roger Carstens (Sonderemissär des Weißen Hauses für Geiselangelegenheiten), Juan González (Bereichsleiter des Nationalen Sicherheitsrates für Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre) und Jimmy Story, US-Botschafter für Venezuela. Ein Bericht von Frederico Füllgraf.

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Hemmungsloser Feindbild-Aufbau. Mit weitreichenden Folgen. Wahnsinn!

Hemmungsloser Feindbild-Aufbau. Mit weitreichenden Folgen. Wahnsinn!

Was zurzeit bei uns an Meinungsmache über Russland abläuft – die Abbildung zeigt einen für den Düsseldorfer Rosenmontagszug vorbereiteten Wagen – wird die Einstellung zum Verhältnis zu Russland für lange Zeit prägen, wahrscheinlich für eine ganze Generation. Das haben wir alles schon einmal durchgemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hierzulande kräftig gegen die Sowjets aufgerüstet, faktisch mit der sogenannten Wiederbewaffnung Deutschlands und mit dem NATO-Beitritt, und geistig mit der Fortsetzung des Russen-Hasses, den unser Land schon vor der Nazizeit kannte. Das bekannte und schon mehrmals wiedergegebene Plakat stammt von 1953…

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Corona geht (nicht), der Krieg kommt … und bleibt – Kriegsprotokoll über viele Kriegsfronten, Teil IV

Corona geht (nicht), der Krieg kommt … und bleibt – Kriegsprotokoll über viele Kriegsfronten, Teil IV

In diesem Tagebuch geht es nicht darum, möglichst alles zu dokumentieren. In Kriegen ist das große Drehbuch immer gleich: Wenn man die „gute“ und die „böse“ Seite markiert hat, dann sieht man immer dieselbe Rollenverteilung: Auf der Seite der „Bösen“ stehen Männer in Glanz und Pose, auf der Seite der „Guten“ Menschen, die alles verloren haben. Aalglatte, reglose Gesichter auf Seiten der „Bösen“, auf Seiten der „Guten“ schaut man in viele traurige, niedergeschlagene Gesichter. Auf der Seite der „Bösen“ kalt Planende, die viel Raum einnehmen, auf Seiten der „Guten“ hilflose und schutzlose Menschen, möglichst eng beieinander. Für die „Bösen“ sprechen emotionslose Menschen und für die „Guten“ dürfen Menschen etwas sagen, die man ansonsten gar nicht hören würde. In diesem Tagebuch geht es also vielmehr darum, auf die ‚Kleinigkeiten‘, Besonderheiten zu achten, die weit über den Tag hinaus von Bedeutung sind, also aus dem Kriegsnebel hervorscheinen. Von Wolf Wetzel.

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Die Wahrheit über die Ukraine

Die Wahrheit über die Ukraine

Am 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine an. Seither tummeln sich in den deutschen Medien ukrainische Politiker, die Ansprüche stellen und die deutsche Regierung beleidigen, weil sie den Forderungen nicht in ausreichendem Maße nachkomme. Inzwischen fragen sich nicht wenige Menschen, warum Deutschland der Ukraine überhaupt irgendetwas schulden sollte. Mit welcher Berechtigung fordert die ukrainische Regierung Geld und Waffen von Deutschland? Und warum geht die Berliner Regierung darauf ein? Sollte es tatsächlich so sein, dass sie Anweisungen aus Washington befolgt, dann wäre sie Teil des Problems, anstatt mitzuhelfen, es zu lösen. Von Wolfgang Bittner.

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Butscha – leider sind wir nicht so hellsichtig wie Scholz, Lambrecht, Melnyk, Sievers (ZDF), Adler (DLF), die ARD und Co

Butscha – leider sind wir nicht so hellsichtig wie Scholz, Lambrecht, Melnyk, Sievers (ZDF), Adler (DLF), die ARD und Co

Die Berichte und die Kommentare zu den vielen Toten in der ukrainischen Stadt Butscha sind erstaunlich eindeutig und gleichgerichtet. Die genannten Personen und viele mehr wissen, ohne zu zweifeln, was dort geschehen ist und wer die Täter sind. Uns geht diese Hellsichtigkeit ab. Deshalb werden wir uns vorerst mit Kommentaren zu den Vorgängen zurückhalten. Allerdings wissen wir ohne genaue Kenntnis der Vorgänge, dass die darauf aufbauende weitere Eskalation des Krieges zu noch schlimmeren Ergebnissen führen wird. Und ohne Kenntnis der genauen Vorgänge und Hintergründe in Butscha haben wir außerdem wieder erfahren, in welchem leichtgläubigen und damit jämmerlichen Zustand die Mehrheit unserer Medien und die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker sind. – Die Redaktion der NachDenkSeiten

Besuch im von Russland eroberten Gebiet im Donbass, Teil 1

Besuch im von Russland eroberten Gebiet im Donbass, Teil 1

Wie sieht es im Donbass heute aus? Was hat sich in dem von Kiew nicht kontrollierten Teil der Region seit dem Einmarsch der russischen Truppen verändert? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, nahm Ulrich Heyden am 26./27. März für die NachDenkSeiten an einer Reise ausländischer Journalisten durch die international nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk teil. Hier ist der erste Teil seines Berichts. Von Ulrich Heyden aus Donezk/Wolnowacha.

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Navigation durch unsere Menschlichkeit: Ilan Pappe über die vier Lehren aus der Ukraine

Der israelische Autor und Wissenschaftler Ilan Pappe hat vielen seiner Leserinnen und Leser geholfen, den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern besser zu verstehen, im Grunde genommen als einen hoffnungslosen Konflikt zu verstehen. Das ist zwar nicht angenehm, aber es ist ehrlich. Deshalb hatte für mich die Lektüre von Ilan Pappes „Die ethnische Säuberung Palästinas“ einen nachhaltigen und wichtigen Erkenntniswert. Auch seine Aufzeichnung zum Krieg in der Ukraine ist lehrreich. Wir geben diesen Text aus The Palestine Chronicle mit Genehmigung des Autors auf den NachDenkSeiten wieder. Albrecht Müller.

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Nach 5 Wochen Krieg – Ralph Bosshard zur Lage

Nach 5 Wochen Krieg – Ralph Bosshard zur Lage

Es ist schwierig, sich ein realitätsnahes Bild von dem Krieg in der Ukraine zu machen. Beide Seiten versuchen, die Lage zu ihren Gunsten zu beschönigen. In deutschen Medien bekommt man meist die Beschönigung unserer deutschen Medien präsentiert. Der Schweizer Militär Ralph Bosshard versucht eine neutrale Beschreibung. Wir geben hier wieder, was er dazu gestern geschrieben hat. Es beginnt so: „Nachdem nun offenbar ernsthafte Waffenstillstandsverhandlungen in Gang gekommen sind, macht es Sinn, sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Für Jubel über einen Waffenstillstand ist es aber noch zu früh. … Fortsetzung als PDF. Nachtrag 4.4.2022: Diesen Beitrag hatten wir zwischenzeitlich entfernt – wegen Gebrauch des Wortes Säuberung. Das ist inzwischen vom Autor korrigiert.

Der längste Krieg in Europa seit 1945 – Augenzeugenberichte aus dem Donbass

Der längste Krieg in Europa seit 1945 – Augenzeugenberichte aus dem Donbass

Der Autor und Journalist Ulrich Heyden hat die international nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk seit 2014 mehrmals besucht. Er analysiert in seinem neuen Buch „Der längste Krieg in Europa seit 1945“, warum der Konflikt in der Südostukraine entstand und warum das Waffenstillstandsabkommen “Minsk 2” immer wieder gebrochen wurde. Das Fazit des Autors: Die Ukraine könnte als neutrales Land zwischen Russland und dem Westen in Frieden leben. Jeder Versuch, das Land auf eine Seite zu ziehen, wird es zerreißen. Wir veröffentlichen hier die Einleitung des Buches. Von Redaktion.

Lettland: Russische Botschaft beschwert sich über Putin-Karikatur vor dem Fenster – Eskalation statt “Appeasement”?

Lettland: Russische Botschaft beschwert sich über Putin-Karikatur vor dem Fenster – Eskalation statt “Appeasement”?

Passanten, die an der russischen Botschaft in Riga vorbeigehen, erblicken ein irritierendes, großformatiges Plakat, das an der gegenüberliegenden Häuserwand aufgehängt ist: Vor rotem Hintergrund ist Wladimir Putins Kopf zu sehen, der sich von der Stirn zum Gebiss in einen Totenschädel verwandelt. Mit dieser Aktion will ein lettischer Künstler gegen den russischen Krieg in der Ukraine demonstrieren. Die russische Botschaft sandte dem lettischen Außenministerium eine Protestnote. Anlässlich dieses Streits stellen sich grundsätzliche Fragen zu Protest und Diplomatie. Von Udo Bongartz.

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TV-Serie mit Selenskyj: Ein Präsident als Kunstfigur

TV-Serie mit Selenskyj: Ein Präsident als Kunstfigur

Seinen politischen Durchbruch verdankte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der Hauptrolle in einer Fernsehserie. „Diener des Volkes“, ab 2015 ausgestrahlt, gab auch der 2018 gegründeten Partei ihren Namen, die jetzt in der Ukraine die Alleinherrschaft hat. Die erste Staffel (23 Episoden) ist in den Mediatheken von ARTE, ARD und ZDF verfügbar. Selenskyj als Schauspieler und als Präsident: Dem treuherzigen Geschichtslehrer Wassyl Holoborodko verdankt er sein Image. Soft-Power vom Feinsten. Von Irmtraud Gutschke.

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Das Gute hat einen Sprung

Das Gute hat einen Sprung

Als ich in den sechziger Jahren in einem kleinen Ort im südlichen Osten der DDR aufwuchs, war es für mich sehr schwer, mich zu orientieren. Meine Eltern waren traumatisierte Kriegskinder und das herrschende System war doch recht hermetisch. Meine politische Auseinandersetzung begann mit einem Mund voller lauwarmer Milch. Im Kindergarten hieß es nämlich, wir Kleinen müssten unsere Milch austrinken, denn die Kinder in Vietnam wären froh, wenn sie welche hätten. Ich wusste nicht, wo Vietnam war und warum dort die Kinder keine Milch hatten. Aber weil ich erst aufstehen durfte, wenn mein Plaste- (so hieß das damals) Becher leer war, nahm ich wenigstens den letzten Schluck in den Mund und spuckte ihn später draußen unauffällig ins Gebüsch. So rettete ich mir ein wenig Selbstbestimmung. Ein Essay von Holm Andree Jochmann.

Selenskyj – tragischer Held oder gewissenloser Zündler?

Selenskyj – tragischer Held oder gewissenloser Zündler?

Seit Kriegsbeginn leuchtet Selenskyjs Stern am westlichen Himmel. Er genießt in olivgrünen T-Shirts seine Rolle als Tag und Nacht präsenter Kriegsheld. In seiner Begeisterung über sich selbst ist kein Raum mehr für den Gedanken, dass er gerade dabei sein könnte, das ihm anvertraute Volk in den Untergang zu führen. Der Gedanke drängt sich ihm derzeit auch nicht auf. Immerhin ist es den ukrainischen Streitkräften gelungen, den russischen Vormarsch auf Kiew zu stoppen, vorerst. Doch bei nüchternem Nachdenken wird klar, dass der Untergang nach wie vor droht. Aus der Sicht der Betroffenen ist Untergang nämlich nicht nur die totale militärische Niederlage im Waffengang, sondern auch der totale Ruin eines Landes in einem auszehrenden Zermürbungskrieg. Dessen Folgen sind grauenvoll, Zusammenbruch der Versorgung, Hunger, Krankheit, Elend, Flucht, Massensterben. Nach Letzterem sieht es im Moment aus. Es ist nämlich nicht damit zu rechnen, dass die militärischen Rückschläge der letzten Tage den „versteinerten“ Kriegsherrn Putin zum Rückzug seiner Truppen bewegen werden. Nach der Analyse schlauer Kreml-Astrologen kann es sich der Diktator nicht erlauben, Schwäche zu zeigen, weil dann seine Tage an der Spitze Russlands gezählt wären. Also wird er sein Zerstörungswerk intensivieren. Von Peter Vonnahme.

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Gut und Böse und Richtig und Falsch in der Politik – Was heißt das konkret im Ukrainekrieg?

Gut und Böse und Richtig und Falsch in der Politik – Was heißt das konkret im Ukrainekrieg?

Während bis vor Kurzem im sich selbst als „linksliberal“ verortenden Milieu schon „Mikroaggressionen“ (also etwa die Frage „Woher kommst du?“ an einen dunkelhäutigen Menschen) und Nationalismus und Heldentum („toxische weiße Männer“) geradezu als die Inkarnation des Bösen angesehen wurden, kann es Vielen jetzt gar nicht patriotisch, heldenhaft, kriegerisch und feindselig genug sein. Außenministerin Annalena Baerbock etwa verkündet in Bezug auf die EU-Sanktionen: „Das wird Russland ruinieren“. So also sieht feministische Außenpolitik aus. Unser Autor Udo Brandes hat in diesem Zusammenhang eine Erfahrung gemacht, die ihn dazu inspirierte, mal über das Gut und Böse und das Richtig und Falsch in der Politik nachzudenken.

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