Videohinweise am Samstag

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Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ (erscheint in der Regel mittwochs) gibt es eine eigene Playlist. (CG)

Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:

  1. Deutschland: Reiches Land? Arme Rentner.
  2. “Mehr Chaos und Spaltung in der Region”: Trumps Nahost-Friedensplan stößt auf Skepsis
  3. “Brandgeruch war überall unser Begleiter”: Zeitzeugen erinnern sich an Auschwitz-Befreiung
  4. Paris: Erneut Protest und Zusammenstöße mit Polizei wegen Rentenreform
  5. Julian Assange
  6. Heike Hänsel, DIE LINKE: Nein zum TTIP Lateinamerikas – EU-Mercosur-Abkommen stoppen
  7. “Freihandels”-Abkommen “NAFTA 2.0”, United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA)
  8. Mobbing und Bashing bei US-Demokraten / DNC
  9. Arno Luik: “Schaden in der Oberleitung – Das geplante Desaster der Deutschen Bahn”
  10. Modern Monetary Theory: Warum ein Staat nie pleite geht – WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 25
  11. Die Macht um Acht (44)
  12. Frauenfußball: “Das Wunder von Taipeh”
  13. Kabarett, Satire, Comedy und Co.

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Deutschland: Reiches Land? Arme Rentner.
    Deutschland sei ein reiches Land, heißt es. Aber warum gibt es dann so viele arme Rentner? Um Altersarmut und Grundrente, Riester-Trickserei und Politikversagen geht es in dieser Ausgabe meiner Videokolumne.
    Quelle: Sahra Wagenknecht, 30.01.2020

  2. “Mehr Chaos und Spaltung in der Region”: Trumps Nahost-Friedensplan stößt auf Skepsis
    Vor einem großen Medienaufgebot hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag seinen mit Spannung erwarteten “Friedensplan” für Israel und die Palästinenser vorgestellt. Der sogenannte “Deal des Jahrhunderts” wurde vollkommen über die Köpfe der Palästinenser hinweg entworfen. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu war hingegen involviert und zeigte sich von dem Vorhaben begeistert. Entsprechend missgelaunt haben die Palästinenser bereits auf die Vorschläge reagiert. Auch wenn im Weißen Haus bereits die Sektkorken knallen, Trumps großer Wurf könnte sich schon bald als Rohrkrepierer erweisen.
    Quelle: RT Deutsch, 29.01.2020

    “Yet Another Declaration of War on Palestinians”: Rashid Khalidi on Trump’s Middle East “Peace” Plan
    Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu has announced plans to annex about 30% of the occupied West Bank, after Israel was given the green light to do so by the United States. On Tuesday, President Trump — with Netanyahu by his side — unveiled a so-called Middle East peace plan that was drafted by Trump’s son-in-law Jared Kushner without any input from Palestinians. Under the plan, Israel will gain sovereignty over large areas of the occupied West Bank, Jerusalem would be under total Israeli control, and all Jewish settlers in the occupied territory will be allowed to remain in their homes. The plan also calls for a four-year settlement freeze and the possible creation of a truncated Palestinian state, but only if a number of conditions are met. Palestinians responded to the U.S. plan with protests in the West Bank and Gaza. Palestinian President Mahmoud Abbas rejected the deal. Only hours before the plan was announced, Netanyahu was indicted for corruption, marking the first time in Israel’s history that a sitting prime minister will face criminal charges. We speak with Mehdi Hasan, senior columnist at The Intercept, and Rashid Khalidi, the Edward Said professor of modern Arab studies at Columbia University. Khalidi’s latest book is titled “The Hundred Years’ War on Palestine.”
    [Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat Pläne zur Annexion von etwa 30 % des besetzten Westjordanlandes angekündigt, nachdem Israel von den Vereinigten Staaten grünes Licht dafür erhalten hat. Am Dienstag hat Präsident Trump – mit Netanjahu an seiner Seite – einen so genannten Nahost-Friedensplan vorgestellt, der von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner ohne jegliche Beteiligung der Palästinenser entworfen wurde. Der Plan sieht vor, dass Israel die Souveränität über weite Teile des besetzten Westjordanlandes erlangt, Jerusalem unter vollständiger israelischer Kontrolle steht und alle jüdischen Siedler im besetzten Gebiet in ihren Häusern bleiben dürfen. Der Plan sieht auch einen vierjährigen Siedlungsstopp und die mögliche Schaffung eines palästinensischen Rumpfstaates vor, allerdings nur, wenn eine Reihe von Bedingungen erfüllt sind. Die Palästinenser reagierten auf den US-Plan mit Protesten im Westjordanland und im Gazastreifen. Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas lehnte das Geschäft ab. Nur wenige Stunden vor der Bekanntgabe des Plans wurde Netanjahu wegen Korruption angeklagt. Damit wird zum ersten Mal in der Geschichte Israels ein amtierender Ministerpräsident angeklagt. Wir sprechen mit Mehdi Hasan, Senior-Kolumnist bei The Intercept, und Rashid Khalidi, dem Edward-Said-Professor für moderne arabische Studien an der Columbia University. Khalidis neuestes Buch trägt den Titel “Der Hundertjährige Krieg gegen Palästina”. Übersetzung CG]
    Quelle: Democracy Now!, 29.01.2020

    Trump’s Middle East “peace plan” is a plan for apartheid. Journalists need to recognize that.
    Trump’s long-awaited Middle East “peace plan” gives Israel sovereignty over large areas of the occupied West Bank, control over all of Jerusalem and all illegal settlements. Many media outlets have referred to Trump’s agenda — which was drafted by Trump’s son-in-law Jared Kushner without any consultation of Palestinians — as a “peace plan,” but Intercept columnist Mehdi Hasan says journalists need to scrap the terms they’ve long been using to describe the Israel-Palestine conflict and directly ask Democratic presidential candidates not if they are in favor of a two-state solution in the region, but “if they support apartheid or not.” Trump’s foreign policy has “forced people to basically take off the blinkers and recognize this for what it is. The conflict is no longer Israel versus Palestine, but it is apartheid.”
    [Trumps lang erwarteter “Friedensplan” für den Nahen Osten gibt Israel die Souveränität über große Gebiete des besetzten Westjordanlandes, die Kontrolle über ganz Jerusalem und alle illegalen Siedlungen. Viele Medien haben Trumps Agenda – die von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner ohne jegliche Konsultation der Palästinenser entworfen wurde – als “Friedensplan” bezeichnet, aber der Intercept-Kolumnist Mehdi Hasan sagt, dass die Journalisten die Begriffe, die sie seit langem zur Beschreibung des israelisch-palästinensischen Konflikts verwenden, streichen müssen und die demokratischen Präsidentschaftskandidaten nicht direkt fragen, ob sie für eine Zwei-Staaten-Lösung in der Region sind, sondern “ob sie die Apartheid unterstützen oder nicht”. Die Außenpolitik von Trump hat “die Menschen gezwungen, die Scheuklappen abzunehmen und dies als das zu erkennen, was es ist”. Der Konflikt heißt nicht mehr Israel gegen Palästina, sondern Apartheid.” Übersetzung CG]
    Quelle: Democracy Now!, 29.01.2020

    Lesen Sie hierzu auch auf den NachDenkSeiten von Albrecht Müller “Der Kampf gegen den Antisemitismus wäre wirksamer und glaubwürdiger, wenn Netanjahu und andere den Antisemitismus nicht anheizen würden“.

    Hierzu auch von der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag “Trumps Friedensplan für den Nahen Osten ist Annexionsplan“.

  3. “Brandgeruch war überall unser Begleiter”: Zeitzeugen erinnern sich an Auschwitz-Befreiung
    Die Befreiung des nahe Krakau gelegenen Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee jährt sich heute zum 75. Mal. Laut der polnischen Regierung hat die Rote Armee die Befreiung absichtlich verzögert. Zeitzeugen zeichnen jedoch ein gegenteiliges Bild.
    Auch in Polen ist Geschichtsrevisionismus virulent. Über die Sowjettruppen verliert die aktuelle Regierung in Warschau kein gutes Wort – obwohl bei der Befreiung Polens rund 600.000 Rotarmisten fielen.
    Viele jüngere Polen glauben mittlerweile, im Zweiten Weltkrieg hätten US-Truppen ihr Land befreit – obwohl Denkmäler oder Kriegsgräber aus dieser Zeit das Gegenteil beweisen.
    Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, neben Archivdokumenten und Historikern vor allem die noch lebenden Zeitzeugen sprechen zu lassen.
    Lebende, atmende Wahrheit
    Die Geschichte selbst kommt in dieser Reportage zu Wort: Zwei Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges. Einer von ihnen, Iwan Martynuschkin, nahm in der Roten Armee an der Befreiung Polens und des KZ Auschwitz teil. Der andere, Jewgeni Kowaljow, kam als Partisan mit blutjungen 14 Jahren bei einem Aufklärungsstreifzug im Jahr 1943 in Kriegsgefangenschaft und saß im Konzentrationslager Auschwitz ein. Der dritte Interviewpartner ist der Historiker Ilja Altman, Co-Vorsitzender des Russischen Forschungs- und Bildungszentrums “Holocaust”.
    Quelle: RT Deutsch, 27.01.2020

    Iwan Martynuschkin (Kriegsveteran, Auschwitz-Befreier): “[Während] sich damals zum sechzigsten Jahrestag an die 40 Staats- und Regierungschefs, weltweit wichtige bekannte Persönlichkeiten der Öffentlichkeit zusammenfanden, und unsere Gruppe – damals waren wir zu viert – für die Befreiung von Auschwitz vom polnischen Präsidenten mit dem Verdienstorden der Republik Polen ausgezeichnet und überhaupt sehr herzlich aufgenommen wurde, so war am 65. Jahrestag alles ganz anders. Da trat hauptsächlich der damalige Vorsitzende des EU-Parlaments Jerzy Buzek* auf und gab den Ton an. Unter den Delegationsleitern waren kaum noch Staats- und Regierungsoberhäupter dabei und hier bekamen wir bereits an uns gerichtete Vorwürfe zu hören. Wir wurden nicht mehr Befreier genannt, es wurden ganz andere Saiten aufgezogen, Aggressoren seien wir gewesen, auch Polen hätten wir nicht die Freiheit gebracht bzw. diese Befreiung Polens habe den Polen nicht die Freiheit gebracht usw. Es gab viele solcher Vorwürfe gegen die Rote Armee und gegen die Sowjetunion. […] Das Wichtigste, was wir getan haben? Wir haben ihr Land gerettet, ihren Staat, ihre Sprache und Kultur, sprich Polen ist Polen geblieben und wurde nicht zu irgendeiner Kolonie, zu irgendeinem Lebensraum zur Ansiedlung deutscher Kolonisten.”

    *Wikipedia: “Als Ministerpräsident erreichte er [Jerzy Buzek] den NATO-Beitritt und verhandelte die Bedingungen für den EU-Beitritt seines Landes. Er stand dem Europaparlament während der Eurokrise und nach den Kompetenzerweiterungen im Vertrag von Lissabon vor.”

    Vor 75 Jahren befreiten sowjetische Soldaten das NS-Vernichtungslager Auschwitz
    Am 27. Januar 1945 – heute vor 75 Jahren – erreichten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager Auschwitz. Allein dort wurden mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder in Gaskammern getötet, erschossen oder durch Zwangsarbeit und Hunger in den Tod getrieben. Die meisten der Opfer waren Juden. Auch 80.000 nicht-jüdische Polen, 25.000 Sinti und Roma sowie 20.000 sowjetische Soldaten wurden in dem Lager getötet.
    Der Bau des Lagerkomplexes begann 1940 im südpolnischen Oswiecim. Der rund 60 Kilometer westlich von Krakau gelegene Ort war während des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen besetzt und in Auschwitz umbenannt worden. In den folgenden Jahren wurde das Areal ausgebaut und bestand schließlich aus dem Stammlager Auschwitz I, dem Vernichtungslager Auschwitz II-Birkenau, dem Arbeitslager Auschwitz III-Monowitz sowie rund 40 Nebenlagern.
    Der Lagerkomplex, über dessen Eingangstor der zynische Spruch “Arbeit macht frei” angebracht wurde, nahm eine zentrale Rolle in der von den Nazis vorangetriebenen “Endlösung der Judenfrage” ein.
    Quelle: tagesschau, 27.01.2020

    Anmerkung CG: Hier werden sowjetische Truppen richtig als Befreier des NS-Vernichtungslagers Auschwitz benannt. Dies scheint die US-Botschaft Dänemark wie die Snapchat Redaktion des Spiegel “vergessen” zu haben. Nachlesbar auf Sputniknews “US-Botschaft schreibt Befreiung von Auschwitz der amerikanischen Armee zu – Nach der deutschen Zeitschrift ‘Der Spiegel’ hat nun auch die US-Botschaft in Dänemark ‘irrtümlich’ einen Post auf Twitter publiziert, laut dem das Nazi-Konzentrationslager Auschwitz angeblich von der US-Armee befreit wurde. Nach scharfer Kritik im Netz hat die Botschaft den Fehler zugegeben, doch der Text steht immer noch unverändert da.” und hier auf twitter bei Holger Michel “‘Damals. Als die Amerikaner #Auschwitz befreiten.’ @derspiegel Oder: wenn dir ein deutsches Leitmedium ungewollt beweist, dass wir viel mehr statt weniger Geschichtsunterricht brauchen.”

    Lesen Sie hierzu auch auf den NachDenkSeiten von Tobias Riegel “Auschwitz-Gedenken gegen Russland missbraucht: ‘Eine Informations-Aggression gegen die Geschichte’” und “Die ARD zwischen ‘russischen Privatpartys’ und Phrasen von ‘der Wahrheit’“.

  4. Paris: Erneut Protest und Zusammenstöße mit Polizei wegen Rentenreform
    Gewerkschaften und ihre Unterstützer geben nicht auf. Wieder sind Tausende Menschen in Paris auf die Straßen gezogen, um gegen die geplante Rentenreform der französischen Regierung zu protestieren. Erneut ist es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen, mehrere Personen wurden festgenommen.
    Die Aufnahmen von gestern zeigen einige der Zusammenstöße. Auch ist zu sehen, wie ein Demonstrant aus dem Protest herausgezogen und festgenommen wird.
    Seit Dezember beteiligen sich landesweit Menschen aus allen möglichen Berufssparten mit Unterstützung ihrer Gewerkschaften an einem unbefristeten Streik, um gegen die Rentenpläne der Regierung zu protestieren. Diese will das Rentensystem vereinheitlichen und das Renteneintrittsalter für die meisten von ihnen von 62 auf 64 Jahre anheben. Das in 42 Einzelsysteme zersplitterte französische Rentensystem soll in ein einheitliches Punktesystem umgewandelt werden, bei dem die Arbeiter “Punkte für ihre Rente sammeln”. Kritiker behaupten, dass die Rentenbezüge der Menschen dadurch insgesamt schmaler werden. Auch fallen damit Privilegien einzelner Berufsgruppen weg.
    Quelle: RT Deutsch, 30.01.2020

    Lesen Sie hierzu auf den NachDenkSeiten die erschütternde Dokumentation von Heiner Biewer “Frankreich: Streiks, Proteste, Demonstrationen – ein Blick auf die andere Seite der Gewalt.

  5. Julian Assange
    • Julian Assange: Moritz Müller Court Update
      German Journalist Speaks Up: nachdenkseiten.de
      Quelle: EF Press, 23.01.2020

    • Julian Assange Westminster MC: Kristin Hrafnsson Wikileaks Editor
      Global Suppression of Jounalists
      Quelle: EF Press, 23.01.2020

    • Nach Protesten von Häftlingen für Assange: WikiLeaks-Mitbegründer aus Einzelhaft geholt
      Der in London inhaftierte Journalist Julian Assange ist laut WikiLeaks aus der Einzelhaft in einem medizinischen Gefängnistrakt in einen Trakt mit anderen Insassen verlegt worden, nachdem Mithäftlinge gegen die Behandlung des WikiLeaks-Mitbegründers protestiert haben.
      WikiLeaks-Botschafter Joseph A. Farrell spricht von einem entscheidenden Rückschritt der Verantwortlichen im Hochsicherheitsgefängnis von Belmarsh und einem “großen Sieg” für die Unterstützer des Journalisten. Assange, der sich bislang in Isolation im medizinischen Flügel des Gefängnisses befand, ist demnach nun in einem Bereich mit etwa 40 anderen Gefangenen untergebracht.
      Farrell wies aber auch zugleich darauf hin, dass Assange nach wie vor “kein angemessener Zugang zu seinen Anwälten” gewährt wird und ein Mensch wie er nichts in einem Hochsicherheitsgefängnis zu suchen habe.
      Der 48-jährige Journalist, durch dessen Veröffentlichungen Kriegsverbrechen der USA aufgedeckt wurden, wird seit April letzten Jahres in dem Hochsicherheitsgefängnis festgehalten. Er verbüßte dort eine 50-wöchige Haftstrafe wegen Verletzung seiner Kautionsauflagen, die er mit seiner Flucht in die ecuadorianische Botschaft in London, aus Angst vor einer Auslieferung in die USA wegen seiner Enthüllungsberichte, begangen hatte. Dort hatte er politisches Asyl sowie die ecuadorianische Staatsbürgerschaft erhalten. Nach einem Machtwechsel 2017 in Ecuador wurde Assange der Aufenthalt zunehmend unbequemer gemacht. Letztlich wurden ihm die Staatsbürgerschaft und das Asyl entzogen. Anschließend wurde Assange von britischen Beamten aus der Botschaft heraus verhaftet. Kurz darauf stellten die USA einen Auslieferungsantrag an Großbritannien.
      Obwohl Assange seine Strafe bereits abgesessen hat, bleibt er inhaftiert. Dazu entschied sich ein Gericht angesichts der hohen Fluchtgefahr, die von Assange ausgehe. Sollte er in die USA ausgeliefert werden, muss er sich Anklagen unter dem Espionage Act stellen. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, seinem Informanten Bradley Manning beim Hacken geholfen zu haben, was beide jedoch bestreiten. Angesichts der Anklage, die im Mai 2019 um 17 Punkte ausgeweitet wurde, muss der Journalist mit einer Höchststrafe von 175 Jahren Haft rechnen.
      Die erste Anhörungswoche zu dem Fall soll im Februar stattfinden und nach einer Unterbrechung im Mai fortgesetzt werden. WikiLeaks-Vertreter und sein Anwaltteam beklagen immer wieder, dass der Kontakt zu ihrem Mandanten sehr begrenzt werde und sein Recht, sich auf die Anklage und die Verteidigung dazu vorzubereiten, massiv beschnitten wird. Generell lehnen sie das US-Vorgehen gegen Assange ab, der lediglich seinen Job als Journalist ausgeführt hat. Die USA sollen laut jüngsten Angaben des WikiLeaks-Chefredakteurs, Kristinn Hrafnsson, argumentieren, dass Ausländer nicht durch den 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, der den Schutz der Pressefreiheit gewährt, geschützt sind.
      Quelle: RT Deutsch, 28.01.2020

  6. Heike Hänsel, DIE LINKE: Nein zum TTIP Lateinamerikas – EU-Mercosur-Abkommen stoppen
    Den Preis zahlen wie bei allen Freihandelsabkommen der EU: ArbeitnehmerInnen, Kleinbauern/Kleinbäuerinnen in Lateinamerika, europäische Landwirte, die VerbraucherInnen und der Klimaschutz durch weitere Abholzung des Regenwaldes. Das EU-Mercosur-Abkommen wird nicht ohne Grund TTIP Lateinamerikas genannt, die LINKE hat das Abkommen von Anfang an abgelehnt und fordert die Bundesregierung auf, in der EU auf einen Abbruch der Verhandlungen hinzuwirken.
    Quelle: Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, 17.01.2020

  7. “Freihandels”-Abkommen “NAFTA 2.0”, United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA)
    Bernie & Schumer Vote Against Trumps NAFTA 2.0
    Quelle: The Jimmy Dore Show, 19.01.2020

    Jimmy Dore [transkribiert]: “The Democrats and Republicans just passed Trump’s NAFTA 2.0 trade deal. And it’s so bad, Chuck Schumer voted against it. […] Well the United States Mexico Canada Agreement is another f***ing over of American workers, just like NAFTA, just like the TPP. This will increase the outsourcing of jobs to poverty labor nations and when companies don’t profit, they are able to sue for damages from tribunals of judges appointed from those very same companies. This trade deal is bad for workers, it’s bad for customers, it’s bad for farmers, bad for democracy and it’s bad for the planet. It was written by oligarchs and multinational corporations. It’s opposed by labor unions, it’s opposed by environmental organizations, it’s opposed by citizen groups. Politicians from both political parties are calling this a win. The only people this will win are the big-money donors. Jobs will stay outsourced, wages will stay stagnant, companies will continue to poison our communities and we get stuck with the bill. Some Democrats are giving themselves credit for some labor provisions in this new deal, which is like getting your attacker to use Lube. Republicans and Democrats are using the same lies and the same false promises, they used to pass NAFTA the first time. They are your enemy. American workers lose, multinational corporations win. Elizabeth Warren, Joe Biden, Pete Buttigieg and Amy Klobuchar, none of them have the guts or the leadership to oppose Trump’s trade deal, except Bernie Sanders. Elizabeth Warren is done, she won’t stand up for workers, she won’t stand up against corporations, she won’t stand against Trump. […] Chuck Schumer is more progressive than Elizabeth Warren. Let that sink in for a moment.”

    Anmerkung CG: Die Rede von Bernie Sanders zu seiner Ablehnung von “NAFTA 2.0”, United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA), ist hier zu sehen.

  8. Mobbing und Bashing bei US-Demokraten / DNC
    • DNC Stacks Convention Committees w/ Corporate Bernie Haters
      Quelle: The Jimmy Dore Show, 29.01.2020

      Jimmy Dore [transkribiert]: “These are the people who were running the Democratic Party, corporatists [von Konzernen bestimmt, Anm. CG] are gonna be on the committee!”

      Jimmy Dore bezieht sich auf die Tweet-Serie von Kevin Gosztola: “Democratic National Committee chair Tom Perez issued a list of individuals he nominated for the 2020 Democratic National Convention committees. Let’s examine some of the individuals. I’ll initially focus on the nominees for the DNC Platform Committee.” Hier zu finden.

      Kevin Gosztola [Übersetzung CG]: “Der Vorsitzende des Demokratischen Nationalkomitees, Tom Perez, gab eine Liste der Personen heraus, die er für die Ausschüsse des Demokratischen Nationalkonvents 2020 nominiert hat. Lassen Sie uns einige der Personen untersuchen. Ich werde mich zunächst auf die Nominierten für das DNC-Plattformkomitee konzentrieren.”

      Lesen Sie hierzu auch auf The Grayzone “To rig primary against Bernie, DNC chair Tom Perez nominates regime-change agents, Israel lobbyists, and Wall Street consultants“.

      Anmerkung unseres Lesers Holger Gebhardt: Dieser Artikel von The Grayzone zeigt, dass man die Zusammenstellung des DNC für das Nominierungskomittee aktiv steuert, um Sanders Gegner in die Wahlgremien zu hieven. Soviel zu den angeblich freien, fairen Wahlen in den westlichen Staaten.

    • Der lange Schatten von Hillary Clinton: Mobbing und Intrigen bei den US-Demokraten
      Ihre Niederlage gegen Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 hat Hillary Clinton noch immer nicht verkraftet. Die Demokratin fühlt sich um das Präsidentenamt betrogen, mit dem sie schon sicher gerechnet hatte.
      Politisch tot ist Clinton aber noch lange nicht. Ihr Einfluss in der Demokratischen Partei mag geschrumpft sein. Die Vorstellung der Anwärter für die Democratic National Convention, bei der die Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen 2020 nominiert werden, zeugt von dem langen Schatten, den Clinton noch immer wirft.
      Ihre alten Freunde und Verbündeten besetzen weiterhin die Schaltstellen der Partei. Und bekämpfen dort die alten Feinde wie beispielsweise Bernie Sanders.
      Quelle: RT Deutsch, 30.01.2020

    • Establishment Democrats Are Scrambling To Stop Bernie Sanders
      Quelle: Kim Iversen, 28.01.2020

    • Washpo’s Unhinged Bernie Bashing Reveals Establishment Panic
      Quelle: The Jimmy Dore Show, 28.01.2020

  9. Arno Luik: “Schaden in der Oberleitung – Das geplante Desaster der Deutschen Bahn”
    Ist die Deutsche Bahn noch zu retten?
    Unpünktlich, überfüllt oder nicht in Betrieb. Die Bahn hat sich auf Entwicklungsland-Niveau runtergewirtschaftet, sagt Arno Liuk in seinem provokanten Buch: “Schaden in der Oberleitung”.
    Quelle: NDR Kulturjournal, 28.10.2019 verfügbar bis 28.10.2020

    Arno Luik: “Es müsste vielleicht diese Aktiengesellschaft in eine Art Anstalt des öffentlichen Rechts mit einem Gemeinwohlauftrag umgebaut werden.”

    Die Artikel von Arno Luik auf den NachDenkSeiten sind hier zu finden.

  10. Modern Monetary Theory: Warum ein Staat nie pleite geht – WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 25
    Die Staatskassen sind leer, das Geld fehlt an allen Ecken und Kanten, deshalb muss gespart werden – so heißt es seit Jahr und Tag. Überhaupt seien die Schulden viel zu hoch, die nächsten Generationen würden einen Schuldenberg erben und die vom Finanzminister verfochtene #SchwarzeNull sei die letzte Rettung, um zu verhindern, dass Deutschland pleite geht.
    Doch was, wenn dies überhaupt nicht geschehen kann und wir es hier bloß mit einem modernen Wirtschaftsmärchen zu tun haben? Die Vertreter der Modern Monetary Theory behaupten nämlich genau das Gegenteil: Geld ist nicht knapp für einen Staat, weil er sich Geld einfach drucken kann und zwar so viel er benötigt. Auch Steuern, besagt die #MMT, dienen nicht dazu, Staatsausgaben zu finanzieren.
    Fest steht: Die moderne Geldtheorie ist – auch dank Bernie Sanders – inzwischen in aller Munde und stellt herrschende Denkgewohnheiten auf den Kopf.
    In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ stellen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt die Modern Monetary Theory vor und zeigen, wie revolutionär diese Betrachtungsweise wirklich ist.
    Quelle: Wohlstand für Alle, 29.01.2020

  11. Die Macht um Acht (44)
    Applaus! Applaus! Applaus! Millionen Zuschauer manipuliert.
    Neulich in der Tagesschau: 12,3 Millionen Menschen, verkündet das öffentlich-rechtliche Meldungs-Instrument voll Stolz, hätten an einem einzigen Tag die Nachrichtensendung konsumiert. Armes Deutschland. Denn was die Tagesschau-Redaktion unter „Nachrichten” versteht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen allzu häufig als mangelhaft recherchiert, ungeprüfte Weitergabe von Meldungen der regierungsamtlichen „Deutschen Presseagentur” oder schlichte Propaganda.
    Typisch mangelhaft recherchiert ist diese Meldung: “Abgestürztes Flugzeug – Iran räumt unbeabsichtigten Abschuss ein”. Vergessen, verdrängt, nicht erwähnt: Am 3. Juli 1988 wurde ein Linienflug der Iran Air von Teheran nach Dubai abgeschossen. Von einem Kriegsschiff der USA wurden zwei Flugabwehrraketen vom Typ SM-2 auf die zivile Maschine abgefeuert. 290 Menschen an Bord wurden getötet. Diese Information hätte deutlich gemacht, dass die USA schon seit Jahren einen unerklärten Krieg gegen den Iran führen. Der damalige Präsident der USA und ihr damaliger Oberbefehlshaber, George H. W. Bush, verteidigte sein Militär vor den Vereinten Nationen, indem er sagte, dass es ein Zwischenfall in Kriegszeiten gewesen sei; die Besatzung an Bord der USS Vincennes habe der vorliegenden Situation angemessen gehandelt. Er lehnte es ab, sich im Namen der Vereinigten Staaten für den Abschuss zu entschuldigen.
    Ein Beispiel für die einfache Weitergabe einer DPA-Meldung verbirgt sich hinter dieser Überschrift: “Von der Leyens Handy Daten offenbar unwiederbringlich gelöscht”. So weit, so richtig. Aber das ist natürlich kein Journalismus. Der finge damit an, dass die Tagesschau-Redaktion nachfragen würde, wer denn auf welche Anweisung hin die Daten gelöscht hat und diese Fragen dem betreffenden Regierungsbeamten vor einer Kamera stellen müsste. Macht die angebliche Nachrichtensendung aber nicht. Sie bleibt bei dem stehen, was bereits alle Welt weiß: Irgendjemand hat irgendwie Handy-Daten der von der Leyen gelöscht. Das machen sie bereits bei Schülerzeitungen besser.
    Jetzt zur brutalen Propaganda: Da darf Birgit Schmeitzner vom Bayerischen Rundfunk in der Tagesschau erzählen, dass das NATO-Manöver “Defender 2020” richtig und notwendig sei. Denn, so die Schmeitzner weiter, die militärische Groß-Mobilisierung sei “richtig und notwendig. Auch, weil es das klare Signal an Russland sendet: Im Fall der Fälle wäre die NATO bereit”.
    WARUM mag uns die Dame nicht sagen. Drohen die Russen der Bundesrepublik Deutschland mit Krieg? Wann und wo hätten sie das getan? Kein Wort zur Begründung der “Notwendigkeit”, kein Fakt, der diese aggressive Handlung erklärt. So bleibt die angebliche Nachricht Kriegs-Reklame. So macht die stolze Zahl von 12,3 Millionen Menschen, die am Stichtag die Tagesschau gesehen haben, eher Angst: So vielen Zuschauern wird ein Feindbild vorgetäuscht, ohne dass “der Russe” sich faktisch als Feind erwiesen hat. Außer der Rüstungsindustrie kann das niemanden erfreuen. […]
    Quelle: KenFM, 22.01.2020

  12. Frauenfußball: “Das Wunder von Taipeh”
    Die Fußballerinnen aus Bergisch Gladbach waren echte Pionierinnen: Als sie 1981 zur ersten inoffiziellen Frauenfußball-WM nach Taipeh fuhren, wurde ihr Sport in Deutschland eher geduldet als gefördert. Sie spielten sie das Turnier ihres Lebens und gewannen den Weltcup. In der Dokumentation von John Seidler erzählen die Spielerinnen, wie sie ihren Traum gegen alle Widerstände verwirklicht haben. Die WDR-Koproduktion eröffnet das Dokumentarfilm-Festival “Stranger than Fiction” und kommt in die Kinos.
    Quelle: WDR Westart, 25.01.2020

    Anmerkung CG: Klasse, demnach waren die deutschen Fußballfrauen des SSG 09 Bergisch Gladbach nicht nur mehrfach deutscher Frauenmeister, sondern in Taiwan auch beim Women’s World Invitation Tournament in den Jahren 1981 und 1984 bereits Fußball-Weltmeister der Frauen, bevor es diesen Wettbewerb offiziell überhaupt gab – und der vollständig von Männern dominierte DFB war offenbar ‘not amused’ und übernahm nicht einmal die Reisekosten. Silvia Neid stammt auch vom SSG 09 Bergisch Gladbach.

  13. Kabarett, Satire, Comedy und Co.
    • How The Machine Plans To Stop Bernie Sanders Voters
      The Democratic Primary in 2016 was a dirty affair rife with voter suppression, DNC corruption, & corporate propaganda undermining Senator Sanders. The 2020 primary is likely to be the same so Lee goes over how California’s DNC scheme to stop progressives and independents from weighing in on their primary.
      Quelle: Redacted Tonight, 22.01.2020

    • Abdelkarim – Staatsfreund Nr. 1
      Was bedeutet es, in Deutschland aufzuwachsen aber als Ausländer betrachtet zu werden? Anhand vieler Erfahrungen vom Laterne-Laufen über den öffentlichen Nahverkehr bis hin zur Umzugshilfe: Abdelkarim kennt die Antworten auf diese Frage. Auch auf die, ob sich alle acht Marokkaner in Deutschland persönlich kennen!
      Quelle: 3satFestival, 25.11.2019

    • Maschek WÖ_451 Alle Wege führen nach Wien
      Obwohl die ÖVP mit allen Tricks gearbeitet hat, konnte sie Hans-Peter Doskozil den Sieg bei der Landtagswahl nicht nehmen. Bleibt er nun im Burgenland oder stellt er sich bald neuen Aufgaben im Bund?
      (aus Willkommen Österreich, Folge 451, 28. Jänner 2020, ORF 1)
      Quelle: Maschek, 28.01.2020

    • KLASSIKER – Chin Meyer erklärt Markus Lanz “Finanzblasen”
      Quelle: chinmeyer, 10.07.2012

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