Leserbriefe zu „Mögen Sie Menschen?“

Ein Artikel von:

Michael Fitz diskutiert hier über „unser Menschenbild oder besser das Bild, das wir vom Anderen, von der Gesellschaft um uns herum haben“, das vielfältig geprägt werde. Die Vereinzelung des Einzelnen schreite unablässig voran. Es brauche „grundsätzlichen Respekt vor dem anderen Menschen, dem anderen Leben“ sowie „Mitgefühl im wahrsten Sinn des Wortes“ und „einen Moment der kollektiven Einsicht“. Wir haben interessante E-Mails mit teilweise sehr unterschiedlichen Meinungen zum Inhalt erhalten. Danke. Die Leserbriefe hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.


1. Leserbrief

Hallo liebes Nachdenkenteam, liebe Leserschaft,

Um Menschen überhaupt mögen zu können, müssen zuvorderst gerade in der heutigen Zeit, wohl erst einmal einige Fragen geklärt werden: 

Was unterscheidet den Menschen von allen anderen Lebewesen auf diesem Planeten? 

Welche Voraussetzungen, muss ein Mensch prinzipiell erfüllen, um sich vom Tier zu unterscheiden und damit auch erst  d a n n,  von sich selbst und voller berechtigtem Stolz, behaupten zu können, ein Mensch zu sein? 

Was fehlt dem heutigen Zeitgeist völlig, um überhaupt Mensch sein und bleiben  zu können? 

Darf der Mensch hier überhaupt wirklich noch Mensch sein?

All diese Fragen nicht völlig realitätsfern und nicht selbstbetrügerisch zu beantworten, würde schon einmal in eine Richtung führen, die das heutige Menschenbild, lediglich als das erkennen lassen würden, was aus Menschen gemacht wurde und eben nicht widerspiegeln was  Menschsein eigentlich wirklich bedeutet!  Raubtiersein, hat mit Menschsein nicht wirklich etwas zu tun. Es stellt lediglich die allererste Entwicklungsstufe des Menschen, nach seinem Erscheinen auf dem Planeten Erde dar!

Mag der Mensch noch immer über Urinstinkte und Urtriebe verfügen, so ist er doch als einziges Lebewesen auf diesem Planeten auch in der Lage dazu, diese entsprechend seiner eigentlichen menschlichen Würde und seines eigentlich vorhandenen Gewissens zu kontrollieren und zu lenken!   Für mich stellt sich an dieser Stelle grundlegend auch die Frage der emotionalen Intelligenz eines Menschen und inwieweit diese sich innerhalb einer so materialistischen Welt, wie der westlichen überhaupt entwickeln kann.  Ist es evolutionär überhaupt möglich,  dass sich Menschen innerhalb einer solchen Gesellschaft emotional so weit entwickeln, dass sie selbst gar keine Raubtiere mehr sein wollen, weil das ihrer eigenen menschlichen Würde und ihrem Gewissen völlig widerspricht?  Mal ehrlich: “Wer will als Mensch mit einer menschlichen Würde, menschlichem Stolz, Wertschätzung, Selbstachtung, Selbstbewusstsein gegenüber sich selbst, überhaupt ein primitives Raubtier sein, was weder über menschliche Würde, noch über ein Gewissen verfügt und natürlich immer Angst vor Fressfeinden, Räubern und Ähnlichem, haben muss, um als Spezies Raubtier zu überleben?”   Ein Raubtier bezeichne ich als Mensch, grundsätzlich nicht als Menschen!  Mir fällt es als Mensch, selbst im Traum nicht ein, tatsächlich, ein primitives, menschenunwürdiges und gewissenloses Raubtier zu sein.  Warum muss ich das, als Mensch aber immer noch sein, um existieren zu können?  Wer legt so etwas eigentlich fest und was für ein primitiver Zeitgeist ist das noch immer,  bezüglich des eigentlichen  Menschenbildes?  Hilfreich sei der Mensch, edel und gut, denn das allein  unterscheidet ihn von allen Wesen die wir kennen, wusste im Jahr 1783 schon Johann Wolfgang von Goethe, nur warum weiß das die heutige Menschheit offenkundig selbst immer noch nicht?  Wer redet ihr ständig völlig andere Sachen ein und behauptet ihr gegenüber, sie sei auf ewig dazu verdammt ein Raubtier zu sein?  Warum die Menschheit daher nicht gleich wieder dazu verdammen, die Erde wieder als Scheibe zu sehen?  Wer widerspricht und etwas anderes behauptet, der weiß anhand der Geschichte, was mit ihm passiert.  Ein großer Teil der Menschheit, gerade in der westlichen Welt ist in meinen Augen, leider in ihrer Entwicklung entweder auf diesem geistigen  (emotionale Intelligenz gehört auch dazu) Niveau stehen geblieben oder schon wieder so weit zurück gegangen!  

Mit freundlichen Grüßen
Irina Trappe-Hanel 


2. Leserbrief

Mögen Sie Menschen?

Spontane Antwort. Nein.

Ich habe etwas gegen Menschen, die mir durch ihr Verhalten , ihr Benehmen, ihre Art zu Leben auf Dauer Schaden zufügen.

Kann ich es ändern? Nein.

Gibt einen Spruch: Lächle, du kannst sie nicht alle beseitigen.

Oder auch: Nehme die Menschen, wie sie sind, andere gibt es nicht.

Wobei ich da schon wieder beim Jein bin.

Natürlich gibt es Menschen, die ich durchaus mag.

Andere die ich liebe.

Die ich vermissen würde.

Also Nein, Ja, Vielleicht.

Herzlichst
D. M.


3. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Fitz,

dieser Artikel war eher unnötig. Er ist ebenso moralinsauer wie ebendort angesprochen. Ja, es gibt Leute wie die von Ihnen angeprangerten. Die Oberflächlichen. Glauben Sie, Sie ändern das mit dem Artikel, und das auf den Nachdenkseiten, wo Sie sich relativ sicher sein können, Zuspruch zu finden? Quasi in Ihrer eigenen Blase?

Die Menschheit an sich ist durch die Digitalisierung nicht oberflächlicher geworden. Früher haben wir uns über Bildzeitungsleser aufgeregt, die ihre Stammtischmeinung kundgetan haben. Die waren ebenfalls in ihrer Blase, haben zwar nicht per elektronischem Medium in die Welt posaunt, aber bei so vielen Tweets liest das doch eh nur die eigene Verwandtschaft und der Dunstkreis, in dem man sich befindet.

Es sind einfach nur viel mehr Menschen geworden. Und die digitalen Medien bieten andere Möglichkeiten.

Ja, ich mag Menschen. Ich habe sicherlich leicht reden, denn ich hocke auf meinem Gehöft und gehe kaum in die Welt raus, und Menschenansammlungen meide ich möglichst. Aber natürlich kann ich sie nicht völlig vermeiden, und da kann es durchaus passieren, daß ich selber zum Im-Weg-Steher werde, zum Störer im Leben Anderer, die vllt gerade auf dem Weg zur Toilette oder zum Snackstand sind. Und da, da hat man die Gelegenheit, genau das Muster zu durchbrechen: Man kann nämlich mit den Leuten ins Gespräch kommen. Meist genügt eine kleine freundliche Bemerkung. Die Meisten gehen darauf ein, man kommt ins Gespräch oder es bleibt bei ein paar Worten. Alles ok. Wir sind alle nur Menschen. Und wenn jemand nicht darauf eingeht, sich weiterhin rüpelhaft benimmt o.ä., dann ist das sein Problem. Nicht meins.

“Doch benimmt sich jemand wie’ne echte Schlampe, werd’ ich auch privat und hau ihm eine rein’ (Klaus Hoffmann, Salambo). Nee, ganz so schlimm natürlich nicht, aber wenn sich jemand völlig inakzeptabel benimmt, habe ich doch immer noch die Möglichkeit, dies anzusprechen. Wo ist das Problem? Dazu bedarf es keines Artikels.

Vielleicht sollte Herr Fitz auch öfter zuhause bleiben.

Viele Grüße,
S. I.


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Fitz,

danke für Ihren Artikel “Mögen Sie Menschen?” vom 18.10.22. Es ist eine berechtigte Frage, der man sich immer wieder stellen muss/sollte, um nicht der Gefahr der genannten “Selbstgefälligkeit” zu erliegen. Echte Nächstenliebe (nicht dieses abstrakte Solidaritätsgeschwätz) erfordert oft genug Selbstüberwindung. Sie schreiben “Natürlich mögen Sie Ihre Kinder, Ihre Frau, Ihre Familie…” Nun, das ist meiner Erfahrung nach gar nicht so natürlich, sondern auch hier gilt -wie wohl jeder leidlich weiß, der sich darin übt, seiner Frau/seinem Mann, seine Familie treu zu bleiben-: “überall da, wo Menschen sind, ist Leben. Nicht immer angenehm, dann also nicht unbedingt blasen-konform.” Ein ganzes Leben mit ihr/ihm und mit den Kindern nicht nur auszuhalten, sondern zu gestalten, den von Ihnen genannten “Zugang” zueinander (immer wieder) finden, ist eben nicht immer angenehm. Aber lohnend und segensreich. Ehe und Familie sind das beste, wichtigste (und für die Kinder das erste) Heilmittel gegen “Erstarrung, Blase, Selbstgefälligkeit, Vereinzelung”.

Deswegen tut es mir im Herzen leid, dass immer noch so viele Linke Ehe und Familie mürbe machen. Dass die einzelnen Familienmitglieder gegeneinander ausgespielt werden (z.B. Feminismus), Ehe und Familie als Hindernis auf dem Weg zu einer besseren Gesellschaft gesehen werden. Am schlimmsten zeigt sich dies hinsichtlich Abtreibung, einem “mutierten Menschenrecht”. Gerade hier wird besonders deutlich: “Da braucht es aber grundsätzlichen Respekt vor dem anderen Menschen, dem anderen Leben. Es braucht Mitgefühl im wahrsten Sinn des Wortes, nicht immer nur Abgrenzung, Selbstgefälligkeit und Wokeness. Solange wir diesen Respekt nicht aufbringen können oder wollen, hört das Schlachten nicht auf, egal an welcher Front.” Solange das Schlachten der Abtreibung, der “Krieg” gegen die Ungeborenen toleriert, ja sogar befördert wird, solange kleine Kinder als “bedrohlich” wahrgenommen/dargestellt werden statt grundsätzlich als Geschenk gegen unsere “Ängste und Ansprüche”, solange werden wir immer mehr Menschen haben, die Menschen -einschließlich sich selbst- eigentlich nicht mögen -oder vielmehr nicht lieben. Eine grundlegende Änderung braucht logischerweise auch einen guten Zugang zu Sexualität: Sexualität, die nicht selbstgefällig auf Lustgewinn ausgerichtet ist, sondern wirklich offen für den anderen und für das mögliche Kind. Sind z.B. Kondome nicht auch eine Art “Blase”, Ausdruck von “Abgrenzung” (“Man will sich nicht anstecken, nicht infizieren am Anderen”)?

freundliche Grüsse,
Markus Fahrer


5. Leserbrief

Hallo Michael,
 
ich heiße auch Michael, bin ein klein wenig älter als Du. Leider glaub ich Dir nicht, ich glaub Dir nicht, dass Du ehrlich mit anderen Menschen reden willst, da ich überzeugt bin, Du hast es in Deiner Blase sehr bequem und lebst nur Deinen Weltschmerz aus.
Du beschreibst uns alle sehr treffen, nur das ist eben leider alles nur Selbstzweck, es ist die Eitelkeit, von der Gryphius in seinem Gedicht so kalt und klar schrieb: “Du siehst, wohin Du siehst, nur Eitelkeit auf Erden…..”
 
Ich wohne nicht weit von Dir entfernt, ich kenne Deine Blase, ich kenne Deine Ansprüche und ich kenne Deine Eitelkeit, ich halte Dich nicht für einen besseren Menschen, als wir alle eben nur einfache, leider verstümmelte Kreaturen sind, da diese Eitelkeit Teil des Gifts ist, welches uns als Menschheit an die Psychopathen ausliefert.
 
Du hast da wohl ein andere Meinung, irgendwie gewinne ich beim Lesen Deiner Texte, dass Du immer nur über die Anderen schreibst, es scheint, Du selbst forderst zwar oft den Griff an die eigene Nase – nur selber, sorry, selber magst Du Sie vielleicht ab und an leicht stupsten, doch wirklich angepackt, das hast Du sie, Deine Nase, wohl noch nie!
 
Ich lese ab und an hier, Du bist nicht allein in Deiner Blase, die meisten die hier schreiben, stehen auf Podesten und dabei sind Sie sicher guten Herzens, Ihr wollt, das unterstelle ich Euch, wirklich gegen das Übel angehen, nur Ihr werdet es niemals lindern, solange ihr nicht bemerkt, das IHr, wie Du hier in Deinem Text – sorry, etwas aufgebläht und leider nicht sehr unterhaltsam, eher …. – so kundtust, das Gespräch doch nur sucht, wenn Ihr Partner aus Eurer Blase, Partner Die Euch unterstützen, die ganz bei Euch sind, findet.
Würde ein unerfreulicher Zeitgenosse in die Nähe Deiner Blase kommen, würdest Du Ihn meiden, Ihn vermeiden – da schon die Regung – dieser sei unerfreulich, jener aber erfreulich, der Beweis für die Hoffnungslosigkeit ist, die Hoffnungslosigkeit in der wir alle verlorengehen, vom ersten Tag unserer Existenz bis zum Letzten.
 
In diesem Sinne, verzeih die Nestbeschmutzung, verzeih meine Eitelkeit, sie ist nicht minder traurig wie die Deine.
Wir werden niemals miteinander reden, da Du nicht hören wolltest, was ich zu sagen habe, Da ich nicht noch lästiger sein wollte, als ich es durch diese Zeilen schon bin, die doch am Ende zumindest – das Drücken der Delete-Taste – erbettelt haben.
 
Ich ende auch mit Gyphius, der wohl nicht ahnte, dass vor den wieder blühenden Wiesen – so die Natur wie wir sie kennen tatsächlich gegen unser Vernichtungswerk sich als resillient erweist – furchtbare Ödnis wartet “Ach was ist all Dies, was wir für köstlich achten (jeder hat sein Angebot in seiner Blase – auch Du lieber Michael, auch ich – )
 
Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind (hier trifft Gryphius wohl geradezu visionär die Gegend der durch zwei Kriege vernichteten Zone im Süden des Zweistromlands, wo die westlichen Kriegsmenschen ganze Arbeit geleistet haben und der radioaktiv verseuchte Staub auch ohne offene Kernwaffenverwendung, hämisch die Kinder tötet….. wo heute schon so gelbt wird, wie unsere Nachkommen wohl, jene die überleben, in etwa ihre Existenz erfahren müssen…..)
 
…. als eine Wiesenblum, die man nicht wiederfind´t
Noch will was ewig ist, kein einig Mensch betrachten.
 
Sorry Michael, auch für Dich gelten Diese Zeilen, sie gelten wahrlich für uns alle!
 
(Eigentlich wollte ich Dir schon bei Deiner “Kreta” Geschichte schreiben, damals hab ich es mir verkniffen – Du erkennst wahrscheinlich gar nicht, was ich damit meine…….. – oder? Na ja, jetzt liebe Nachdenkseiten Redaktion, drückt schon auf das Delete…. )

von unserem Leser M.H.


6. Leserbrief

Lieber Herr Fitz,

was wirklich wichtig ist im Leben, ist immer ein Januskopf. Oder ein Paradoxon, zwei unvereinbare Aspekte. Was Sie schreiben ist von der Art, wo mein Deutschlehrer die Hände faltete, ausatmete und sagte: “Dem habe ich nichts hinzuzufügen”. Andererseits, Kommunikation, Bestätigung, von der echten Sorte, haben wir dringend nötig. Also: Danke dafür, dass Sie gesagt haben was ist und was nötig wäre!

Und da taucht schon wieder ein Januskopf auf. “Der Fitz spricht mir aus der Seele, so isses!” Und schon fange ich an, an meiner eigenen Wohlfühlblase zu basteln. Und darum geht es eben nicht. Sagen Sie ja.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es schon wichtig ist, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Aber nicht im Sinne von Optimierung, Anpassung an das was Vorteil zu bringen scheint und Abgrenzung gegen Störungen von Außen. Sondern im Sinne von Selbstbeobachtung, aber ohne Scheuklappen und gnadenlos. Dann nehme ich halt auch gelegentlich wahr, was für ein Arschloch ich sein kann, wo ich Fehler mache oder peinlich daneben liege. Und das fördert das Verständnis für andere Menschen.

Es sieht nicht gut aus. Der Lebensstil im Westen wird schon seit langem von “Gier, Hass und Verblendung” geprägt. Und es wird immer perverser. Henry Miller hat vor etwa 80 Jahren sein Heimatland bereist und seine vernichtende Beurteilung in dem Buch “The Airconditioned Nightmare” zusammengefasst. Die Bundesrepublik Deutschland wurde von Beginn an von dieser Unkultur geprägt. Und es merkt keiner. In den USA fangen Menschen an, was zu merken. Vielleicht muss das ja auch erst wieder “aus den USA zu uns rüber schwappen”. In Frankreich und Italien sind die Menschen wacher, da rührt sich schon ein bisschen was.

Aber am Ende, und zu Beginn, hilft nur das was Sie beschreiben. Wir, jeder Einzelne, müssen aufwachen. Es kann ein befreiendes Erlebnis sein, wenn man sich Angst und Unsicherheit stellt. Und dann kann man auch schon mal vor Freude weinen. Und endlich Mensch werden.

Herzliche Grüße,
Rolf Henze


7. Leserbrief

Sehr geehrter Michael Fitz,

wieder einmal ein wie ich finde sehr lesenswerter/interessanter/erkenntnisreicher Artikel von Ihnen – vielen Dank dafür!

Sie reden in Ihrem Artikel von “Blasen, Boxen und Glaskästen” hinter bzw. in denen sich viele Menschen “verstecken”/in die sie sich zurückziehen und dadurch abgrenzen. Es ist noch nicht sehr lange her das ich dies ebenso praktizierte – andauernd und bei vielen Gelegenheiten! Aus einem solchen “Versteck” bzw. aus einer solchen Abgrenzung heraus ist es aus meiner Sicht schwierig – und da stimme ich Ihnen zu – die Frage “Mögen Sie Menschen?” eindeutig/uneingeschränkt bzw. überzeugent/autenthisch mit “ja” zu beantworten. Wer dies dennoch tut belügt sich meines Erachtens (m.E.) selbst und stellt damit m.E. eine potentielle Gefahr für sich und andere dar.

Wie kommt nun jeder einzelne Mensch zu einem eindeutigen/uneingeschränkten bzw. überzeugenden/autenthischen “ja” auf die Frage “Mögen Sie Menschen?”, was m.E. – und auch da stimme ich mit Ihnen Michael Fitz überein (wenn ich ihren Artikel richtig interpretiere) – gleichzusetzen ist mit der Frage “Mögen Sie Frieden?”!

Als Lösungsansatz schreiben Sie – was ich unterstütze:

“Tja, die (Verhandlungslösung – Anm. von mir) können Menschen nur zustande bringen, wenn sie miteinander reden. Wenn sie zuhören, den Anderen ausreden lassen, aus ihrer Box herauskommen und wahrnehmen, wie es dem Gegenüber wirklich geht und was ihn antreibt. Da braucht es aber grundsätzlichen Respekt vor dem anderen Menschen, dem anderen Leben. Es braucht Mitgefühl im wahrsten Sinn des Wortes, nicht immer nur Abgrenzung, Selbstgefälligkeit und Wokeness. Solange wir diesen Respekt nicht aufbringen können oder wollen, hört das Schlachten nicht auf, egal an welcher Front.”.

Ich möchte jetzt (verkürzt/auf den Punkt) versuchen, Ihre aus meiner Sicht richtigen und weiter oben zusammengefaßten Aussagen im Artikel auf eine etwas andere – mir mittlerweile etwas vertraute und wichtige Art – auszudrücken/wiederzugeben:

Menschen (wie ich bis vor noch nicht all zu langer Zeit) die sich in “Blasen, Boxen und Glaskästen” zurückziehen leben überwiegend “im Außen”! Sehen also alles was um sie herum geschieht, auch deren Intensität, von sich selbst losgelöst und vor dem es sich zu schützen gilt. Auf die Idee zu kommen/festzustellen, das alles was um sich selbst herum geschieht mit der eigenen Wahrnehmung/den eigenen Gedanken/den eigenen Ängsten – also mit uns selbst/mit unserem Inneren – zu tun hat, ist um ein vielfaches schwieriger als alle Schuld im “Außen”/im Anderen zu sehen/suchen!

Meine Lösung/Empfehlung (in meinen Worten) zu einem eindeutigen “ja” auf die Frage “Mögen Sie Menschen?” also auch zu Frieden und damit zu mehr Menschlichkeit lautet “Komm zu Dir selbst”! Dieser Weg zum eigenen “Innen” ist nicht einfach/ist oft schmerzlich, es muss ihn auch jeder selbst finden, aber er ist heilsam – sowohl im “Innen” wie auch daraus folgend im “Außen”!

Am Ende noch ein freundlicher Hinweis:

Es gibt meines Wissens 9/10 übergeordnete Ethnien auf dieser Erde und keine dieser Ethnien ist aus menschlicher Sicht einer anderen überlegen! Die bunte Vielfalt (nicht nur) der Menschen auf dieser Erde ist das wundervolle! Gier und Geld verändert Sichtweisen!

(Übergeordnete Ethnien meines Wissens: Ozeanien, Südasien, Südostasien, Ostasien, Schwarzafrika, Orient, Russland/Europa (haben eine sehr große Schnittmenge), Lateinamerika, Angloamerika)

Herzliche Grüße
Andreas Rommel


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