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Rechtsruck

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Spezielle Ost-Soziologie oder der neue Trick des Neoliberalismus

Spezielle Ost-Soziologie oder der neue Trick des Neoliberalismus

Nach dem starken Abschneiden der AfD bei der Landtagswahl in Thüringen herrscht die weitverbreitete Meinung vor, dass der Osten ein massives Nazi-Problem habe. Nach der jüngsten Landtagswahl werden die Wähler der AfD selbst zu Tätern gemacht. Sogar mit Hilfe von Soziologen, obwohl deren Disziplin als physique sociale im revolutionären Frankreich des 19. Jahrhunderts einst das Licht der Welt erblickte. Sie war damals nötig geworden, um die ungeordneten Verhältnisse zu durchdringen und aus der Erkenntnis über die Funktionsweise der Gesellschaft ein Herrschaftswissen zu formen, das brauchbare Empfehlungen für ein vernünftiges politisches Handeln bietet. Heute ist es umgekehrt. Die professionalisierte Sozialwissenschaft ordnet sich den herrschenden Verhältnissen unter, lässt sich von ihnen instrumentalisieren und leistet damit einen Beitrag zur weiteren Spaltung der Gesellschaft. Von André Tautenhahn.

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Die Süddeutsche polemisiert gegen die NachDenkSeiten und ihren Herausgeber.

Die Süddeutsche polemisiert gegen die NachDenkSeiten und ihren Herausgeber.

„Das an Gehässigkeit nicht zu überbietende Streiflicht vom 14./15. September ist ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr die “Nachdenkseiten” von Albrecht Müller der SZ auf die Nerven gehen.
Ein Grund mehr, die NDS jeden Tag zu lesen.“ – So Dr. Hans Bleibinhaus aus München in einer Mail. Was war geschehen? Was hat die Süddeutsche Zeitung geschrieben und prominent auf ihrer ersten Seite platziert? Was ist der Hintergrund und das Motiv für diesen journalistischen Offenbarungseid? Was können die mit-betroffenen NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser tun? Zunächst geben wir im Anhang das Streiflicht vom vergangenen Samstag wieder. Albrecht Müller.

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Das Ossi- und AfD-Phänomen

Das Ossi- und AfD-Phänomen

Die Diskussion über die Wahlausgänge in Sachsen und Brandenburg ist in vollem Gange. So soll etwa mit der „Extremismustheorie“ oder einer „ostdeutschen Versorgungsmentalität“ das Wahlverhalten der Ostdeutschen erklärt werden – dieser Versuch der Deutung ist aber nach Meinung eines Debattenbeitrags von Wolf Wetzel ein politisches und intellektuelles Desaster. Von Redaktion.

Leserbriefe zu „Glückliche Menschen wählen nicht AFD“

Zu obigem Beitrag gab es eine große Anzahl teils sehr gegensätzlicher Zuschriften, von denen wir eine Essenz hier veröffentlichen. Bei den derzeitigen Wahlergebnissen für die AFD wird man wohl nicht mehr darum herumkommen, sich klug und inhaltlich mit dieser Partei auseinanderzusetzen. Wie man ja auch in den USA sieht, scheint die Ausgrenzung und Beleidigung dieser „Alternativen“ und ihrer Wähler die Popularität ja nur noch zu erhöhen. Zusammengestellt von Moritz Müller.

Anti-Aufklärung im ZDF: Mythenbildung zur Migrationskrise

Anti-Aufklärung im ZDF: Mythenbildung zur Migrationskrise

Ein aktuelles „Doku“-Drama des ZDF – „Stunden der Entscheidung: Angela Merkel und die Flüchtlinge“ – schneidert der Regierung Legenden auf den Leib, es ist eine Homestory für die Mächtigen: Die Vorgänge von 2015 werden verzerrt und verkitscht. Damit reproduziert der Sender beispielhaft die seit Jahren beklagten Defizite in der Medienlandschaft. Von Tobias Riegel.

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LINKE hört (endlich) die Signale: Die Wahlschlappen müssen Folgen haben

LINKE hört (endlich) die Signale: Die Wahlschlappen müssen Folgen haben

Die Linkspartei braucht einen konsequenten und schnellen Wechsel in Ausrichtung, Parteiführung und Erscheinungsbild. Die Probleme der Partei liegen offen zutage – die nun geforderte „Analyse“ darf nicht zur Verschleppung der offensichtlich nötigen personellen und inhaltlichen Konsequenzen führen. Von Tobias Riegel.

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Vor den Landtagswahlen: Das Kaninchen und die Schlange

Vor den Landtagswahlen: Das Kaninchen und die Schlange

Vor den Landtagswahlen wird medial zur „Rettung der Volksparteien“ geblasen. Die reale rechte Gefahr wird genutzt, um die Verantwortung etablierter Redakteure, Lobbyisten und Politiker für die aktuellen gesellschaftlichen Gräben zu kaschieren. Soziale Vorstöße werden derweil diffamiert und sollen durch eine moralische und folgenlose Symbolpolitik ersetzt werden. Von Tobias Riegel.

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Flaschenposten – Zum 50. Todestag von Theodor W. Adorno

Flaschenposten – Zum 50. Todestag von Theodor W. Adorno

Am 6. August 1969 starb Theodor W. Adorno im Alter von 65 Jahren in seinem Urlaubsort in der Schweiz. Vorausgegangen waren heftige Konflikte mit linken Studierenden an der Frankfurter Universität, die forderten, die von Adorno mit entwickelte Kritische Theorie müsse praktisch werden. Solchen Appellen zum Mitmachen hatte Adorno sich stets verweigert. Rechtzeitig zum 50. Todestag ist im Berliner Suhrkamp-Verlag die Wiedergabe eines Vortrags über Aspekte des neuen Rechtsradikalismus erschienen, den Adorno 1967 an der Universität Wien gehalten hat. Dieser Vortrag ist angesichts der Wahlerfolge der AfD und eines wiedererstarkten Antisemitismus von einer erschreckenden Aktualität. Götz Eisenberg blickt auf die Umstände des Todes von Adorno und auf diesen Vortrag zurück und fragt, was wir von ihm lernen könnten.

„Das Hartz-IV-System als Hungerpeitsche für Erwerbslose“

„Das Hartz-IV-System als Hungerpeitsche für Erwerbslose“

„Eine Erneuerung des sozialstaatlichen Sicherungsversprechens ist dringend notwendig“, sagt Katrin Mohr. Die politische Sekretärin beim Vorstand der IG Metall stellt im Interview mit den NachDenkSeiten fest: Kaum kamen von SPD und Grünen Überlegungen für eine Veränderung von Hartz IV, war der Aufschrei aus neoliberalen Kreisen zu hören. Mohr geht davon aus, dass Reformen, die den Sozialstaat substanziell verbessern wollen, auf harten Widerstand stoßen werden. „Umso wichtiger ist es“, sagt Mohr, „die gesellschaftlichen Mehrheiten für einen guten Sozialstaat, die es ja durchaus gibt, zu stärken, zusammenzuführen und politisch wirkmächtig werden zu lassen. Ein Interview über die schwerwiegenden Auswirkungen der Agenda 2010 und was Politik unternehmen muss, um die Unterstützung der Armen und Schwachen in unserer Gesellschaft zu verbessern. Von Marcus Klöckner.

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Großbritannien: Boris Johnsons „Horrorkabinett“

Großbritannien: Boris Johnsons „Horrorkabinett“

Drunter macht er es nicht, der Möchtegern-„König der Welt“: In seiner ersten Rede als Premierminister vor dem britischen Parlament kündigte Boris Johnson den „Beginn eines goldenen Zeitalters“ an. Errichten möchte er es mithilfe seines neu zusammengestellten Kabinetts, für viele Briten ein Horrorkabinett. Unter den Kritikern ist der frühere britische Botschafter Craig Murray. Johnson und seine Mannen übertreffen seine schlimmsten Befürchtungen. In Murrays Augen stellt die neue Regierung sogar Margaret Thatcher und ihre Getreuen in den Schatten. Übersetzung von Susanne Hofmann.

Wie die Lämmer zum Schweigen gebracht werden

Wie die Lämmer zum Schweigen gebracht werden

Professor Rainer Mausfeld erlangte 2015 mit seinem Vortrag an der Universität Kiel „Warum schweigen die Lämmer?“ überregional Bekanntheit. Nicht ganz „unschuldig“ an der schnell erlangten Popularität seines Vortrags sind auch die NachDenkSeiten gewesen, die schon früh auf das Video von Mausfelds hochinteressantem Referat hingewiesen hatten. Im Oktober 2018 hat der Westend-Verlag das Buch von Rainer Mausfeld mit dem gleichnamigen Titel herausgebracht, welches seitdem vielerorts immer wieder zitiert wird. Auch gerade weil im Juli 2019 der Buchnachfolger „Angst und Macht“ von Mausfeld erschienen ist, der auf den Kernthesen der „schweigenden Lämmer“ aufbaut, ist es inzwischen auf dem besten Weg, ein Standardwerk zu den Methoden der Meinungsmanipulation zu werden. Eine Rezension von Lutz Hausstein.

Leserbriefe zu Arroganz und Ignoranz

Der Artikel “Arroganz und Ignoranz sind die beste Werbung für die AfD” von Jens Berger fand bei den NachDenkSeiten-Lesern einen gehörigen Widerhall und einen Teil dieses Echos veröffentlichen wir nun hier. Auch fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung lässt sich noch bemerken, wie unterschiedlich die Einschätzung der politischen Lage ist. Hoffentlich kann dieser Diskurs in Zukunft sachlich und friedfertig geführt werden, auf dass die vor uns liegenden Probleme vielleicht doch noch eine Lösung finden. Zusammengestellt von Moritz Müller.

Alarmsignal nach Brasilien

Anmerkungen zu Yanis Varoufakis‘, Bernie Sanders‘ und Boaventura Santos‘ “Progressiver Internationale”. Die Wahl des rechtsextremen Jair Bolsonaro in Brasilien, die von der sogenannten „demokratischen Rechten“ Mauricio Macris in Argentinien, Sebastián Piñeras in Chile und Iván Duques in Kolumbien applaudiert wurde, löste umgekehrt in der weltweiten demokratischen und linken Szene Entsetzen und Alarmsignale aus. Von Frederico Füllgraf.

Demontage des Sozialstaates, Umverteilung und selbst gelegte Eier – Einblicke in und Ausblicke für Österreich.

Im Eiltempo schreitet unter der türkis-blauen Regierung der Umbau der Alpenrepublik voran. Mit schrillen rechtsnationalen Tönen werden nicht nur Minderheiten zusehends ausgegrenzt, auch die sozialpolitischen und ökonomischen Entscheidungen drohen die Gesellschaft zu zerreißen. Während massive Leistungskürzungen auf wirtschaftlich schwache Transferempfänger zielen, soll die angedachte Steuerreform Unternehmer und Kapitaleigner „entlasten“. Norbert Wiersbin sprach für die NachDenkSeiten mit dem Wiener Nationalökonomen Otmar Pregetter[*] über die aktuellen Entwicklungen.

Die Sprachlosigkeit der Intellektuellen zum Sozialen

Mit einem aktuellen „Manifest europäischer Patrioten“ ruft der französische Intellektuelle Bernard-Henri Lévy zur „Verteidigung der europäischen Idee“ auf. Es ist – gerade angesichts der Rebellion der Gelbwesten – ein Dokument der Sprachlosigkeit: Wie bereits die „Erklärung der Vielen“ des deutschen Kulturbetriebs und andere Appelle verschweigt auch dieser Aufruf die soziale Grundlage der EU-Skepsis. Von Tobias Riegel.

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