Saarbrücker Zeitung Online sol.de löscht NachDenkSeite der Saarland Community

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Im Saarland gab es ein wahrlich vorbildliches Projekt. Im Rahmen einer Internet Präsenz des Verlags der Saarbrücker Zeitung ist es möglich, eine eigene Seite zu installieren. Das tun viele. Eine Saarländern, Margarethe, Demokratin und Streiterin für Meinungspluralität hat diese Gelegenheit benutzt, um eine Seite mit regionalen saarländischen Nachrichten und Kommentaren einerseits und Beiträgen aus den NachDenkSeiten andererseits ins Netz zu stellen. Das war die am meisten besuchte Seite der Saarland Community sol.de. Und hätte ein Vorbild für andere Regionen unseres Landes werden können. Bis vor kurzem. Denn in den letzten Tagen wurde alles einschließlich der vielen Kommentare gelöscht. Das kann nur ein Missverständnis sein. Andernfalls wäre es ein Armutszeugnis für die Saarbrücker Zeitung und ihren Eigentümer, den Holtzbrinck-Verlag. Albrecht Müller.

Hier noch die Information der Initiatorin Margarethe: „In SOL.de, der Saarland Community, habe ich Juni 2006 meinen Blog :

Lesen-Denken-Posten NachDenkblog in SOL eröffnet. Mein Blog war der MEISTGELESENe Blog in SOL, mit weitem Abstand vor allen anderen Blogs in SOL mit 139.000 Leser/innen und bis zur Löschung mit fast 2000 BLOGeinträgen und vielen herausragenden Kommentaren meiner Leser/innen.“

Ziemlich von Anfang an wurde die Initiatorin in Kommentaren und auf anderen Seiten übelst beschimpft, teilweise mit sexistischen bis säuischen Texten. Einigen anderen Machern auf den Seiten von sol.de passte die Richtung von Margarethes Blog nicht. Sie kommen aus dem rechts-konservativen und FDP-Lager. Offensichtlich konnten sie die Vielfalt der Meinungen nicht ertragen. Das ist schon ein erstaunliches Armutszeugnis.

Die Leser des NachDenkblogs in SOL und auch die Initiatorin selbst haben bei den Verwaltern von SOL.de mehrmals darum gebeten, die unanständigen Texte und persönlichen Verunglimpfungen rauszunehmen. Das haben die Beauftragten der Saarbrücker Zeitung nicht getan. Sie haben stattdessen jetzt nicht nur die Blogs mit den infamen Texten der Gegner von NachDenkblog gelöscht, sondern diesen selbst und die erwähnten fast 2000 Blogeinträge.

Das ist ein wirklicher Eingriff in die Meinungsfreiheit. Für mich in dieser Form unbegreiflich. Bisher hatte ich den Verlag der Saarbrücker Zeitung und den dahinter stehenden Verleger Holtzbrinck immer gelobt wegen dieses Experimentes.

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