Kategorie:
Meinungsmache

Freie Fahrt für die Bundeswehr

Freie Fahrt für die Bundeswehr

Ab nächstem Jahr dürfen Bundeswehrsoldaten die Deutsche Bahn für private und dienstliche Fahrten kostenfrei nutzen. Was umweltpolitisch sicher sinnvoll ist, stellt verkehrspolitisch ein mehr als fragwürdiges Manöver dar. Die Kosten für die Freifahrtscheine der Soldaten wird nämlich zum größten Teil die Bahn selbst übernehmen müssen. Dieses Geld fehlt an anderen Stellen und wird über kurz oder lang über erhöhte Ticketpreise von den Kunden der Bahn wieder hereingeholt. So zahlt der Bürger ein Projekt, das offenkundig vor allem als PR-Kampagne für die CDU-Vorsitzende und neue Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer lanciert wurde. Von Jens Berger.

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Greta und die Vermummte – Wenn Vermummungsmeister auffordern, Gesicht zu zeigen

Greta und die Vermummte – Wenn Vermummungsmeister auffordern, Gesicht zu zeigen

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg war die Tage im Hambacher Forst. Dort haben (Zehn-)Tausende gegen die weitere Abholzung eines Waldes gekämpft, gegen die Fortsetzung des Braunkohleabbaus und mit ihren Kämpfen immerhin einen Stopp der Rodungsarbeiten erwirkt. Greta Thunberg kam also zu Besuch und es hätte genug Gründe gegeben, noch einmal daran zu erinnern, mit welchem Irrsinn und welcher Brutalität daran festgehalten wird, die Profite des Energiekonzerns RWE zu bedienen. Das wäre also eine gute Gelegenheit gewesen, am Ort des Geschehens Revue passieren zu lassen, wie ernst man es in diesem Lande mit der „Energiewende“ meint. Eine solche Berichterstattung würde auch der Presse gut zu Gesicht stehen. Von Wolf Wetzel.

Leserbriefe zu „Krimi-Flut im öffentlich-rechtlichen Fernsehen“

Der Artikel “Krimi-Flut im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und ihre Folgen” stieß auf eine große Resonanz unserer Leserinnen und Leser, die wir Ihnen nachfolgend darbieten. Im Großen und Ganzen scheint Einigkeit zu herrschen über die Qualität der alltäglichen Fernsehprogramme. Interessante, weitere Aspekte für die Diskussion wurden geliefert. So z.B. in Leserbrief 2 die Tatsache, dass dargestellte Schlägereien in der Realität nie diese Länge haben würden. Ein Leserbriefschreiber (5) hat falsche Zahlen zu den jährlich verübten Morden beanstandet. Die NachDenkSeiten haben dieselbe Quelle verwendet wie der Autor der Süddeutschen. Dort wird als Quelle das BKA aufgeführt. Warum die Zahlen so unterschiedlich sind, haben weder der Leserbriefschreiber noch die Autorin bisher ausfindig machen können.
Klar scheint den meisten, dass die Diskussion über die Inhalte der zwangsgebührenfinanzierten Medien dringend breiter zu führen wäre. Zusammengestellt von Anette Sorg und Moritz Müller.

Demokratie? Schön wär’s! Von Oskar Lafontaine.

Weniger als die Hälfte der Deutschen ist noch zufrieden mit dem Funktionieren unserer „Demokratie“, nämlich 47 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage von Infratest Dimap. (Siehe hier)

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Geteilter Rechtsbruch. Wie Airbnb mit der Unehrlichkeit seiner Nutzer Kasse macht.

Geteilter Rechtsbruch. Wie Airbnb mit der Unehrlichkeit seiner Nutzer Kasse macht.

Trägt die US-Wohnungsbörse Airbnb zur Verknappung von Wohnraum und zum Auftrieb der Mietpreise in deutschen Metropolen bei? Nein, behauptet der Sharing-Economy-Gigant aus dem Silicon Valley und zaubert eine Studie aus dem Hut, die seine Mitschuld auf die Größe von Peanuts herunterbricht. Von der Wirklichkeit lassen sich die beauftragten Wissenschaftler dabei so wenig beirren wie vom gesunden Menschenverstand. Was zählt, ist, dass am Ende das gewünschte Ergebnis steht, das da lautet: Freispruch. Der Deutsche Mieterbund geht den Machern nicht auf den Leim. Von Ralf Wurzbacher.

Willkommen in der Oberschicht!

Willkommen in der Oberschicht!

Wenn man einer aktuellen Studie des wirtschaftsnahen iW und den Begleitartikeln auf zeit.de und SPIEGEL Online Glauben schenkt, muss man tradierte Vorstellungen zur Klassenzugehörigkeit wohl über Bord werfen. Doch wenn Singles ab 3.440 Euro netto und Paare, deren Kinder bereits ausgezogen sind, ab 5.160 Euro netto bereits zur Oberschicht gehören sollen, führt dies eher den Begriff „Oberschicht“ ad absurdum. Sinn und Zweck dieser fragwürdigen Studie ist es wohl eher, der Mittelschicht mit Rechentricks einen sozialen Aufstieg vorzugaukeln, um den ohnehin bereits vorhandenen Abgrenzungsimpuls nach „unten“ zu verstärken. Absurd – die Mittelschicht soll sich also gegen sich selbst abgrenzen. Das freut vor allem die „echte“ Oberschicht. Von Jens Berger.

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Krimi-Flut im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und ihre Folgen

Krimi-Flut im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und ihre Folgen

Deutschland schaut Tatort. Jeden Sonntagabend. Seit Jahrzehnten mit nicht nachlassender Begeisterung. Aber nicht nur das. Blättert man durch Programmzeitschriften, sieht man, dass Krimibegeisterte sogar täglich bedient werden, an manchen Tagen auch mehrmals. Da ermitteln SOKOS in Leipzig und in Stuttgart, jagen bayrische, türkische, französische, italienische Ermittler die zahlreich mordenden Verbrecher bereits ab den frühen Abendstunden. Sie sind immer erfolgreich, meist im Team, gerne auch mal als Einzelkämpfer. Wozu dieses überbordende Angebot? Ist die Nachfrage so hoch oder sind die Programmverantwortlichen nur sehr einfallslos? Anette Sorg.

Wie man per definitionem den Antisemitismus am Leben erhält

Wie man per definitionem den Antisemitismus am Leben erhält

Beim „Antisemitismus-Streit“ innerhalb der britischen Labour-Partei ging es am Ende auch um die Frage: Wie ist Antisemitismus eigentlich definiert? Den Gegnern von Parteichef Corbyn kam da die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Rememberance Alliance (IHRA) sehr gelegen. Diese „Definition“ ist international umstritten – vor allem linke jüdische Verbände äußerten bereits massive Kritik. Auch in Deutschland gibt es kritische Stimmen. Der Politikwissenschaftler und Friedensforscher Rudolph Bauer hält die IHRA-Definition für einen fragwürdigen Beitrag zur deutschen Schuldabwehr historischer Verbrechen, wie er in einem Debattenbeitrag für die NachDenkSeiten unterstreicht.

Jeffrey Epstein stirbt an „Selbstmord“

Jeffrey Epstein stirbt an „Selbstmord“

Wer es sich mit Blick auf den Prozess gegen den Milliardär, Mädchenhändler und Minderjährigen-Vergewaltiger Jeffrey Epstein schon mit Bier und Chips vor der Glotze bequem machen wollte in der Hoffnung, bald pikante Details über die Verbrechen der politischen, gesellschaftlichen und Finanz-Elite zu erfahren, muss ernüchtert sein. Epstein, der im Verdacht steht, prominenten Bekannten minderjährige Mädchen zugeführt zu haben, hat sich offenbar in seiner Gefängniszelle das Leben genommen. Ein Streiflicht der australischen Journalistin und Bloggerin Caitlin Johnstone, übersetzt von Susanne Hofmann.

Die Entwicklung des Neoliberalismus aus der Perspektive Deutschlands – Die Nachkriegszeit

Die Entwicklung des Neoliberalismus aus der Perspektive Deutschlands – Die Nachkriegszeit

Heute ist der Neoliberalismus ein Projekt der radikalen Umwälzung der menschlichen Ordnung unter rein ökonomischen Kriterien, das sich zwangsläufig auf staatliche Maßnahmen stützen muss. Marco Wenzel zeichnet für die NachDenkSeiten in einem ausführlichen Fünfteiler nach, wie der Neoliberalismus seinen Siegeszug antreten und in Deutschland Fuß fassen konnte.

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Früh übt sich die Meinungsmache – siehe Kindernachrichtensendung logo

Früh übt sich die Meinungsmache – siehe Kindernachrichtensendung logo

Die NachDenkSeiten sind ein Medium, welches – ich behaupte mal – ausschließlich erwachsenes Publikum an- und deren Themen bespricht. Dass es in der Medienwelt, konkret im TV, auch Formate gibt, die für Kinder das Tagesgeschehen zum Objekt haben, wissen viele große Leute vielleicht gar nicht. Dass es da Formate für kleine Leute gibt, die wenig denen für große Menschen nachstehen in Bezug auf Meinungsmache und freiheitlich westliches Weltbild, ist beim TV-Sender Kika (Kinderkanal ARD/ZDF) kontinuierlich zu verfolgen oder auch nicht? Da gibt es die Nachrichtensendung „logo“, deren Redaktion sich anschickt, den Kindern die Welt zu erläutern. Wie sie das gerade am aktuellen Beispiel „Ende des „INF-Vertrages“ “ machten, da bleibt einem als Erwachsener, der eigenen Nachwuchs hat, die Spuke weg. Von Frank Blenz.

Leserbriefe zu Greta Thunberg, Klimawandel und vertrocknende Bäume

Die Beiträge “Greta und ihre „Kritiker“ – woher kommt all die Boshaftigkeit auf etwas, das eigentlich doch nur positiv ist?” und “Leserbriefe und Kommentare zum Artikel „Greta und ihre Kritiker“” riefen weitere Kommentare unter unseren Lesern hervor. Da diese Diskussion um die wichtigen Fragen der Erhaltung unserer natürlichen Umwelt und der sozialen Gerechtigkeit geht, veröffentlichen wir hier nochmals auch Leserbriefe zu Leserbriefen. Wie so oft liegt die „Wahrheit“ oder die „Wahrheiten“ irgendwo zwischen den gegensätzlichen Positionen. Auch aus den Zuschriften erscheint aber recht deutlich, dass es mit einem „Weiter So!“ im Umgang miteinander, aber auch im Umgang mit unserem Lebensraum nicht getan ist und dass sehr viele Themen miteinander verknüpft sind. Wer kann soziale Gerechtigkeit genießen, wenn es kein sauberes Trinkwasser mehr gibt bzw. wenn man in einem Krieg um dieses Wasser umkommt? In diesem Zusammenhang scheint verbales Abrüsten genauso geboten, auch wenn man andere Positionen für verbohrt, anmaßend, chauvinistisch oder naiv hält oder wenn man die Motivation von CO² Steuern bei manchen Politikern zu Recht hinterfragen muss. Zusammengestellt von Moritz Müller.

Venezuela – Nachtrag über den Menschenrechts-Bericht Michelle Bachelets, über Pepe Mujica und die Medien

Venezuela – Nachtrag über den Menschenrechts-Bericht Michelle Bachelets, über Pepe Mujica und die Medien

Während einer Tagung vom vergangenen 28.Juli der sich im kommenden Oktober zur Wiederwahl präsentierenden uruguayischen Regierungspartei Frente Amplio (Breites Bündnis) überraschte der zum Nationalhelden erhobene Ex-Tupamaro-Guerillero und Ex-Präsident José Pepe Mujica die Öffentlichkeit mit scharfen Worten an die Adresse der venezolanischen Regierung Nicolás Maduro. „In Venezuela gibt es nichts anderes als eine Diktatur”, erklärte der zu den führenden und erlauchtesten Köpfen der lateinamerikanischen Linken zählende Politiker. Mujicas Worte wurden von Universal Radio News ausgestrahlt und im Handumdrehen nahezu viral von internationalen Medien und sozialen Netzwerken verbreitet. Von Frederico Füllgraf.

Robert Habeck und der Schutz der Handelswege – von welchen deutschen Schiffen ist hier eigentlich die Rede?

Robert Habeck und der Schutz der Handelswege – von welchen deutschen Schiffen ist hier eigentlich die Rede?

Am Wochenende stimmte nun auch der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck in den bellizistischen Katzenjammer ein, dass Deutschland die Handelswege „seiner“ Schiffe im Persischen Golf im Zweifel auch militärisch sichern müsse. Ähnlich lautende Forderungen gab es zuvor auch vom BDI. Dies ist problematisch, da das internationale Seerecht eine solche „Schutzmission“ ohne völkerrechtliches Mandat gar nicht vorsieht. Hinzu kommt ein Punkt, den vor allem die deutschen Reeder gerne bagatellisieren – die „deutsche Schiffe“, um die es hier geht, sind völkerrechtlich gar nicht „deutsch“. Dies ist eine Folge der Ausflaggungspraxis. Wer die Flagge wechselt, um Steuern zu sparen und seine Mitarbeiter besser ausbeuten zu können, hat auch das Recht verspielt, diplomatischen oder gar militärischen Schutz zu verlangen. Robert Habeck scheint dies anders zu sehen. Von Jens Berger.

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Leserbriefe und Kommentare zum Artikel „Greta und ihre Kritiker“

Dass unser Artikel „Greta und ihre ´Kritiker´ – woher kommt all die Boshaftigkeit auf etwas, das eigentlich doch nur positiv ist?“, der sich kritisch mit den teils boshaften Anfeindungen, die Klimaschützern in Leserbriefen und -kommentaren entgegenschlagen, selbst polarisieren wird und zahlreiche kritische und böse Reaktionen hervorrufen würde, hatten wir schon befürchtet. Von der Zahl und Schärfe der Kritik waren wir jedoch überrascht. Sind die meisten Leserbriefe noch ausgewogen, bestätigen die 937 Kommentare auf Facebook und 342 Kommentare auf YouTube unfreiwillig die Botschaft des Artikels und werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten. Daher leiten wir unsere Leserbrief-Sammlung heute ausnahmsweise auch mit einem „Worst of“ der Kommentare in den „sozialen Netzwerken“ ein. Die Lektüre lohnt sich, wenn man sich einen Überblick über das extrem polarisierte Meinungsbild zu einem umstrittenen Thema verschaffen möchte. Gesammelt und zusammengestellt von Jens Berger.