Erneuter Anschlag auf kubanische Botschaft in Washington

Erneuter Anschlag auf kubanische Botschaft in Washington

Erneuter Anschlag auf kubanische Botschaft in Washington

Ein Artikel von amerika21

Die Botschaft Kubas in der Hauptstadt der USA wurde nach Angaben des kubanischen Außenministers Bruno Rodríguez Parrilla am 24. September Ziel eines Anschlags. Eine Person habe zwei Molotow-Cocktails gegen das Botschaftsgebäude im Zentrum von Washington D.C. geworfen, schrieb Rodríguez Parrilla im Kurznachrichtendienst X. Es habe „keine Schäden beim Personal” gegeben. Die Details würden derzeit noch analysiert. Schon einmal, im April 2020, gab es einen ähnlichen Anschlag, als ein Mann ein Sturmgewehr auf das Botschaftsgebäude abfeuerte. Von Edgar Göll.

In einer Erklärung erinnerte das kubanische Außenministerium daran, dass die USA sich durch das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen zum Schutz ausländischer Botschaften verpflichtet haben. Das Abkommen erwähnt explizit den Schutz „vor jedem Eindringen und jeder Beschädigung”. Das Außenministerium erwarte deshalb von der US-Regierung, „dass sie im Einklang mit dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen handelt, um zu verhindern, dass sich derartige Taten wiederholen”, heißt es in der Erklärung.

Der jüngste Angriff ereignete sich wenige Stunden, nachdem der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel als Sprecher der G77 + China große Anerkennung und Wertschätzung in der UN-Vollversammlung erhalten hatte. Zudem traf er sich mit Künstlern, Intellektuellen und weiteren Persönlichkeiten und wurde dort sowie in den Straßen von New York bejubelt.

Der Nachrichtensender CNN berichtet, dass der Secret Service, der für den Schutz der Botschaften zuständig ist, Ermittlungen aufgenommen habe. „Nach 20 Uhr Ortszeit kontaktierten Mitarbeiter der kubanischen Botschaft den Secret Service und berichteten, dass eine Person einen Brandsatz in das Gebäude geworfen habe”, berichtet CNN. Bislang befinde sich niemand wegen des Vorfalls in Gewahrsam, und der Geheimdienst arbeite bei den Ermittlungen eng mit Botschaftsmitarbeitern, der Washingtoner Polizei und dem Außenministerium zusammen.

Die kubanische Tageszeitung Granma wertete den Anschlag als weiteren „Beweis für die Ohnmacht der antikubanischen Hasser angesichts der jüngsten Erfolge der Diplomatie des Inselstaates bei der 78. Sitzung der Vereinten Nationen”. In New York seien auch „die Unterstützung, Zuneigung und Rückendeckung der Vertreter der Emigration zu spüren, ebenso wie die Stimmen für eine stärkere Annäherung, die von verschiedenen Sektoren der US-Gesellschaft, wie dem Gesundheits-, Kultur- und Wirtschaftssektor, vertreten wurden”.

Der spanische Europaabgeordnete Manu Pineda kritisierte, die Attacke sei „das Ergebnis der ständigen Hassreden gegen Kuba, die von der extremen Rechten in Miami lanciert und von den verschiedenen US-Regierungen geduldet und unterstützt werden”. Der neue Anschlag sei ein weiterer Beweis dafür, dass nicht Kuba den Terrorismus unterstütze, sondern dass die US-Regierung derartige Handlungen zulasse. Dazu besitze sie noch die Arroganz, Kuba auf die US-Liste der Länder zu setzen, die vermeintlich Terror unterstützen.

Zudem forderte Maite Mola, Vorsitzende der Europäischen Linkspartei, von Brüssel aus ein Ende der Aggressionen gegen den Inselstaat:

„Genug der Angriffe auf Kuba, beenden Sie die unmenschliche Blockade und streichen Sie das Land von der Liste der terroristischen Nationen und der Aufstachelung zum Hass.”

Der kubanischen Außenminister Rodríguez mahnte:

„Antikubanische Gruppen wenden sich dem Terrorismus zu, wenn sie das Gefühl haben, straffrei zu sein, wovor Kuba die US-Behörden wiederholt gewarnt hat.”

Dieser Artikel erschien zuerst auf Amerika21.

Titelbild: Kubanische Botschaft in Washington – LIZENZ:CC BY-SA 4.0