Wir stecken schon tief im Krieg. Mehr als Sie denken

Wir stecken schon tief im Krieg. Mehr als Sie denken

Wir stecken schon tief im Krieg. Mehr als Sie denken

Albrecht Müller
Ein Artikel von: Albrecht Müller

Beim Schreiben des Artikels 30x Aber der Putin = eines von vielen Beispielen perfekter Meinungsmache und beim Blick in die Kriegspropaganda der Frankfurter Allgemeinen waren mir Zweifel gekommen, ob die kriegerische Stimmung der wiedergegebenen FAS auch wirklich repräsentativ ist für die vorfindbare kriegerische Stimmungsmache. Ich habe deshalb noch ein bisschen weiter recherchiert und bin gleich bei meiner Tageszeitung, der Rheinpfalz, fündig geworden. Da wird heute auf der ersten Seite der NATO-Generalsekretär dafür gefeiert, dass er und die NATO schon für den Fall planen, dass Trump US-Präsident wird und nicht mehr so viele Waffen an die Ukraine liefern will. Der Kommentator auf Seite 2 verlangt, Europa müsse sein Abschreckungspotenzial deutlich erhöhen. Und auf Seite 3 wird berichtet, wie die NATO die Ostflanke stärkt. In anderen Medien wird ähnlich militaristisch geschwärmt. Eine der Quellen dieser Kriegseuphorie könnte die einschlägige Seite des Bundesverteidigungsministeriums sein. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Bitte schauen Sie sich diese Seite des Bundesverteidigungsministeriums einmal an. Hier wird bedenkenlos Stimmung für Krieg und Militär gemacht. Sie werden in dieser langen Kette von Berichten, von 2022 bis heute, Attribute der Kriegsertüchtigung entdecken können: Begeisterung für Technik, Agitation gegen den Feind, Verharmlosung der Folgen. In diese Bilder und Sprache gehen unsere Steuergelder, und in die Waffensysteme sowieso.

Auch in schlechten Träumen hätte ich mir nicht vorstellen können, dass so bedenkenlos Stimmung für Krieg und Militär gemacht wird.

Übrigens, was ich auf der verlinkten Internetseite des Bundesverteidigungsministeriums sehe, erinnert mich an ein Erlebnis im Jahre 1943 oder 1944. Ich war damals fünf oder sechs Jahre alt und eine Freundin meiner Mutter aus Heilbronn nahm mich mit auf einen Truppenübungsplatz in der Nähe von Heilbronn. Dort führten die verbliebenen Panzer des deutschen Heeres ihre Künste vor. Wir konnten in Gräben miterleben, wie das Panzerzeug über uns hinweg rollte.

Leserbriefe zu diesem Beitrag finden Sie hier.

Titelbild: Foto aus einer einschlägigen Internetseite des Bundesverteidigungsministeriums

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