Leserbriefe zu „Der Musterschüler“

Ein Artikel von:

Oskar Lafontaine diskutiert in diesem Beitrag über den USA-Besuch von Boris Pistorius. Er habe ein „Paradebeispiel des deutschen Untertanengeistes“ abgeliefert. Während Robert Habeck in Washington noch gesagt habe, er wolle „dienend führen“, habe der „brave Pistorius“ u.a. versichert, Deutschland sei zu „mehr Beiträgen zu einer fairen, transatlantischen Lastenteilung“ bereit. Die USA bräuchten jedoch „willfährige Vasallen, die die Sicherheitsinteressen ihrer eigenen Bevölkerung opfern, weil sie keine ‚Raketenversteher’“ seien. Raketen zielen immer auf die Militärstationen und Raketenbasen der USA, die überwiegend auf den Territorien der unterwürfigen Vasallen eingerichtet worden seien. Wir haben hierzu interessante Leserbriefe erhalten und bedanken uns dafür. Es folgt nun eine Auswahl. Christian Reimann hat sie für Sie zusammengestellt.


1. Leserbrief

Sehr geschätzter Oskar Lafontaine,

vielen Dank – meines Erachtens (m.E.) ein Artikel “auf den Punkt”!

Eine Anmerkung von mir:

Aus meiner Sicht führen immer nur Regierungen Kriege bzw. zetteln sie an und insbesondere die m.E. mehrheitlich friedliebenden, nicht gegenseitig feindlich gesinnten Bevölkerungen werden ungefragt mit hineingezogen und sind die Leidtragenden – sowohl als Zivilisten wie auch als Soldaten. Insofern möchte ich Pistorius dahingehend korrigieren, das nicht “Deutschland” “…zu „mehr Beiträgen zu einer fairen, transatlantischen Lastenteilung“ bereit…” sei bzw. nicht “Die Bundesrepublik habe die lange gepflegte Zurückhaltung aufgegeben, Waffen in Kriegsgebiete zu liefern, sagte er mit geschwellter Brust.”, sondern hierfür tragen m.E. i.d.R. immer nur die Regierungen und die sie unterstützenden PolitikerInnen alleine die volle Verantwortung! Deshalb sind die in meinen Augen diesbezüglich verallgemeinernden bzw. irreführenden Begriffe wie “Deutschland” oder “Die Bundesrepublik” völlig unangebracht! Schade nur das sich die wenigsten in der Bevölkerung trauen offen darüber zu reden – was natürlich auch seine Gründe hat, welche jedoch m.E. nicht von einer gewissen Mitschuld freisprechen! Meist hört man ein sich selbst entschuldigendes “Da kann man eh nichts machen” o.ä.!

Herzliche Grüße
Andreas Rommel


2. Leserbrief

Das Bild erinnert mich an den Wahlspruch eines meiner früheren amerikanischen Berufskollegen: “There are days when you can kick ass, and there are days when you have to kiss ass – you just gotta know what day it is”

Mit Gruß
J R Gröger


3. Leserbrief

Lieber Oskar Lafontaine

Sie sprechen mir aus dem Herzen: Wer unseren BMin V mit Lloyd Austin bei der Ehrenparade sah,

sah den Glanz eines ehemaligen Obergefreiten den Höhepunkt einer militärischen Karriere erreicht zu haben.

Einen solchen Glanz strahlte mir auch unsere ehemalige Kanzlerin aus, als sie uniformiert im Gleichschritt einer Studentenformation mitmarschieren durfte. Vielleicht sollte man beiden ermöglichen, diese ihre Freude auch real erleben zu können…

Seine vermeintlich besten Leute im Militär, scheinen leider lediglich computerspielende Freaks, deren publiziertes Telefonat mir deshalb große Angst macht, weil ihnen militärstrategische, aber auch gesamtpolitische Reife fehlt.  Auch unter einer US-Führung wird unsere BW nicht besser, sondern lediglich an einer künftigen Front ‚verheizt‘… Denn für die US-Airforce, mit dessen Häuptling unsere Luftwaffe den „Taurus-Ritt“ geplant haben will, ist nun „…going to create Dilemmas in China…“, das war seine Antrittsrede Ende Februar. Ist „UKR“ nun Europas Job geworden?

Muss man tatsächlich hoffen, dass die Wehrpflicht schnellstmöglich eingesetzt wird, damit unsere Gesellschaft dann miterlebt wie ihre Söhne und Töchter in die künftige Irre geleitet werden – deshalb wurde die Wehrpflicht in den USA doch aufgehoben. Denn: Der Soldat in einem Berufsheer hat keine Lobby… er dient…

Es sind stets die Kleinen, die mit ihrem Vermögen, ihrem Leben und ihrer Gesundheit das Kriegen und Haben-Wollen bezahlen – doch andere profitieren…

Vielleicht sollte weltweit eine Militärsteuer für Waffen- und Munitionshersteller eingeführt werden, um auch auf diesem Wege angerichtete Schäden teilweise wieder ausgleichen zu können… Sicher würde dann manches Unternehmen ebenfalls etwas „nachhaltiger“ produzieren. Wer für das Klima etwas tun möchte – egal ob zwischenmenschlich oder im Großen, meidet den Krieg!

Rupert Krömer


4. Leserbrief

Sehr geehrte Herr Lafontaine,

die „Zeitenwende“ ist das Große Thema der „All-Parteien- Revanchisten in diesem Land, „in dem wir gerne leben ( und sterben ?)“!

Was einst die SPD auszeichnete, war ihre Selbsteinschätzung. ihr Sinn für Realität.

Die heutigen National-Sozialdemokraten haben nur eine Sorge, kein Parteiamt, keine Ministeramt, keine Kohle mehr . . .

Aber es gibt ja noch die völlig „Ungelernten: Keine Ausbildung, kein Studium“, Klingbeil und Kühnert sind da zu nennen.

Aber der wirklich Schlimme Finger bei den Sozen ist und bleibt der „Provinz-Soze Pistorius“.

Es stellt sich die Frage, wie solch ein absolut blasser Mann soweit aufsteigen konnte.

Aber gleichzeitig kann die Frage auch beantwortet werden . . . sie haben keine intelligentere Damen und Herren mehr.

Alle aus der Partei ausgetreten oder zur Linken abgewandert.

Ich dachte, nach dem der Tollpatsch von Kinderbuch-Autor seinen peinlichen Bückling vollzogen hatte, es ginge nicht mehr zu toppen.

Weit gefehlt . . . „Blattschuß-Boris“ wäre seinem US-Amerikanischen Pendant fast in den Allerwertesten gekrochen war.

Habeck und Pistorius sind das Parade-Beispiel für den Niedergang von Demokratie und Menschenrechten. Ein Beispiel für Parteienherrschaft vs Demokratie, eben „Zeitenwende“!

Die CDU/CSU/AfD/FDP sind ebenso undemokratisch und kriegslüsternd, also keine wirkliche Alternative für das Volk.

Fragen wir uns, ob die Gesellschaft wegen einer Kriegsbeteiligung auf die Strasse geht oder sich

„Abschlachten lässt für die Kriegsgewinnler und NATO-Maulhelden!“

M f G
B. Schroeder


5. Leserbrief

Guten Tag, liebes NDS-Team,

natürlich ist es keine Untertänigkeit oder gar Devotismus, den die gesamte deutsche Regierung den USA gegenüber hegt.

Im Gegenteil bin ich der festen Überzeugung, dass die Herren und Damen ein ganz klares Ziel verfolgen und das heißt: Entfachung eines lokalen europäisch-russischen Krieges sehr zur Freude eben jener US-Hegemonen, die auch mit dem Einsatz taktischer Atomwaffen kein Problem haben. Und wie Oskar Lafontaine bereits sehr ausdrücklich schrieb, werden die USA einen Teufel tun, ihrer sog. “Bündnisverpflichtung” vollumpfänglich nach zu kommen und dadurch den Einsatz russischer Interkontinentalraketen riskieren. Sie werden abwarten, bis Eurasien sich komplett selbst zerlegt hat und die Leiche dann fleddern.

Und dies ist, nach meinem Dafürhalten, der “Job” der Strack-Zimmermanns, Habecks, Pistorius’ und wie sie alle heißen mögen. Und, so drängt sich mir mittlerweile der Eindruck auf, war es der Job aller deutschen Regierungen seit 1945 – vielleicht mit Ausnahme der Regierung Brandt.

Grüße an das unermüdliche NDS-Team
Rainer Thomas


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Lafontaine,

Ihren Ausführungen kann ich nur zustimmen.

Was mir fehlt ist aber die Forderung von Konsequenzen daraus.

Das wären zum Einen der sofortige Austritt aus dem Kriegsbündnis NATO und zum Anderen die Kündigung des Truppenstationierungsvertrags, der die Grundlage aller militärischen Einrichtungen und damit auch der Atomwaffenlager der USA in Deutschland bildet.

Diese konsequente Forderung wird nur von der Partei dieBasis vertreten, leider nicht von der Partei, der Sie politisch nahe stehen.

Mit freundlichem Gruß
M. Grzybek


7. Leserbrief

Guten Tag, zur Ergänzung: je nach Umfang kostet ein Patriot-System bis zu 1 Mrd. $. Das geht auf Kosten unseres Sozialstaates, unseres Gesundheits- und Bildungssystems und zu Lasten der Infrastruktur. Wohlan, so nennt man Politiker, denen der Zustand ihres Landes und ihre Bürger egal sind. Diese Mischpoke nimmt überhand. Was wollen wir dagegen tun?

Ich grüße
hgg


8. Leserbrief

Sehr geehrtes NDS Team,

unterwürfig und erbärmlich, so sieht der angeblich beliebteste Politiker Deutschlands aus. Die Haltung bei der Begrüßung durch Austin erinnert an der von Scholz bei Biden. Unterwürfige deutsche Vasallen, ohne auch nur minimal an deutsche Interessen zu denken. So läuft die komplette Ampel einschl. Scheinopposition CDU. Wie sagte Habeck so treffend: “Ich konnte mit Deutschland noch nie etwas anfangen und kann es auch jetzt nicht”. Klasse und der Michel wählt die gleichen Typen noch mal. Er glaubt, wenn er CDU wählt, ändert sich irgendwas an der Politik.

Mit freundlichen Grüssen
Ralf Binde


9. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten,

Dank an Herrn Lafontaine für seinen Beitrag!

Angeblich erfreut sich unser Kriegsminister einer Beliebtheit von 80 %. Woher diese Zahl kommt, ist mir schleierhaft. Wahrscheinlich stammt sie aus einer mit KI gefütterten Glaskugel, die die Ergebnisse liefert, die man gerne hätte.

Vielleicht ist der Besuch unseres tüchtigen Bäckers die Vorbereitung zum vollständigen Beitritt Deutschlands zum Geltungsbereichs der Verfassung der USA als weiterer Bundesstaat.

Das würde erklären, warum die Fahne Deutschlands am besten gar nicht mehr gezeigt werden soll. Wir sollen sie uns abgewöhnen und vergessen, damit wir uns dann über Stars and Strips freuen können. Allerdings soll man ja auch immer das Positive sehen: Keine Außenspiegel-Gamaschen und Diplomatenfähnchen mehr an Autos während irgendwelcher Ball-Spiele fürs Volk.

In einer Sache stimme ich allerdings mit Herrn Pistorius überein: Wir sollten in der Tat eine sicherheitspolitische Führungsrolle übernehmen, nämlich aufgrund unserer Geschichte die einer unter allen Umständen um Frieden ringenden Nation und ganz besonders im Hinblick auf Russland. Ein Einführungskurs in die deutsche Geschichte von der Volkshochschule würde der/dem einen oder anderen Politiker (m/w) sicher den geistigen Horizont zum Wohle des Souveräns erweitern.

Auch munkelt man, dass Herr Pistorius ein Auge auf den Posten des Bundeskanzler-Darstellers geworfen hat, oder besser des Gouverneurs des weiteren US-Bundesstaates Germany?

Falls Russland tatsächlich den 2+4-Vertrag kündigt, wären doch alle Voraussetzungen getroffen, Deutschland noch einmal ganz neu aus Wirtschaftsruinen und einer gespaltenen Gesellschaft neu auferstehen zu lassen. Allerdings würde es dann nichts mit dem Gouverneurs-Posten werden.

Es bleibt also weiter spannend im besten und lustigsten Absurdistan, das wir je hatten.

Herzliche Grüße
Gerd Lingner


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