Wie man neue Kriege vorbereitet – ARTE und Stalingrad

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Wir hatten letzthin über die beiden Sendungen von ARTE zu „Putin vs. USA“ aufmerksam gemacht und auch Ihre Leserbriefe dazu eingestellt. Gestern machte uns Achim Dübel auf zwei neue Filme mit einer ähnlichen Tendenz aufmerksam, wiederum bei ARTE. Wir zitieren einfach zum Inhalt und zur Problematik das, was unser Leser gestern an die Redaktion schrieb. Albrecht Müller.

„Heute, also am Abend des 24.1., beginnt das Programm mit dem

  • ‚Anti‘-Kriegs-Machwerk von Vilsmaier, das die deutschen Soldaten, die an der Wolga die Flanken des Oel-Raubzugs von Baku sichern sollten, anderthalb Stunden lang als Opfer darstellt. Hier ist der Link zum Film: Stalingrad | ARTE (Das ist leider nur ein Trailer. Ich bin bei der ARTE Mediathek nicht fündig geworden, AM.)

    Nachtrag A.M.: Offensichtlich gibt es verschiedene Einschätzungen zu diesem Film von Vilsmaier – unter unseren Lesern sind solche, die den Film als Antikriegsfilm anerkennen. Anders in der „Zeit“ zum Beispiel: „Joseph Vilsmaiers „Stalingrad“ ist kein Antikriegsfilm, sondern ein Kriegsfilm mit schlechtem Gewissen.“

  • Und wird fortgesetzt mit einer Doku ‚Staerker als der KGB‘ ueber einen Schriftsteller, der waehrend des Krieges die Stalin-Diktatur kritisierte. Solche Filme kann man gerne senden, aber nicht in diesem Kontext der verzweifelten Verteidigung eines mit dem Ruecken zur Wand stehenden Landes gegen den Faschismus. Hier ist der Link zum Film: Stärker als der KGB | ARTE

Kein Thema am Abend sind die russischen Opfer des Angriffskriegs. 20-30 Millionen waren das, je nach Schaetzung. Dem russischen Volk war von den eingefallenen Herrenmenschen ein ewiges Sklavendasein zugedacht, nach einer kuenstlich erzeugten Hungersnot (Backe-Plan) die es um weitere 20 Millionen dezimieren sollte. Die Millionen russischen Kriegsgefangenen von 1941 und Anfang 1942 hatte man bereits einfach verhungern lassen.

Kein Wort vom Raubkrieg an den Nahrungsmittel- und Oelressourcen des Landes, der die ‚Wehr’macht erst in die Ukraine und den Kaukasus, mit Ziel Baku, gefuehrt hatte – wohl weil dann einige Zuschauer anfangen koennten zu fragen, was eigentlich der grosse Unterschied zwischen den Kriegen damals und heute ist.

Der Sender schafft es stattdessen, das Gedenken an den militaerischen Wendepunkt eines Verteidigungskrieges gegen diese menschheitsverbrecherischen Plaene und Taten in eine Sequenz lupenreiner Propaganda zu verwandeln.

So geht Kriegsvorbereitung.

Es gibt bei den Machern von ARTE in ARD und ZDF nach meinem Wissen auch heute noch viele gute Journalisten, die angesichts solcher offensichtlich von oben diktierter Propagandaabende beide Faeuste in der Tasche zusammenballen. Man kann nur fuer die Zukunft Europas hoffen, dass sich in den Sendern dieser Journalismus bald wieder durchsetzt.

PS: Verlinken Sie doch den hervorragenden historischen Rudolf Augstein-Kommentar und diese gute und neutrale azerbaidschanische Dokumentation.

Viele Gruesse
Achim Dübel”