Warum der russische Sender RT Deutsch für Deutschlands demokratische Willensbildung wichtig ist

Ein Artikel von:

Ein Pleisweiler Gespräch mit dem Chefredakteur von RT Deutsch Ivan Rodionov. Vortrag mit Diskussion.
Termin: Samstag, 21. März 2020, 11:00 Uhr. 
Ort der Veranstaltung: Nonnensuselhalle, Weinstraße 71, 76889 Pleisweiler-Oberhofen
Herzlich willkommen. Das Thema ist ausgesprochen aktuell.

Das Thema hat sich der Gesprächspartner des 32. Pleisweiler Gespräches nicht selbst ausgesucht. Das würde er vermutlich als anmaßend empfinden. Aber im Kern stimmt die Aussage und wir würden gerne von Ivan Rodionov erfahren, wie er das sieht, warum RT Deutsch zum Beispiel einen Programm-Teil betreibt, den sie “Der fehlende Part” nennen. Darin steckt die Beobachtung, dass die öffentliche Debatte in Deutschland, dass insbesondere die Berichterstattung vieler Medien nicht genügend umfassend, ja geradezu lückenhaft und einseitig ist.

Beim Pleisweiler Gespräch werden wir erfahren und debattieren, wie RT Deutsch konkret die Lücken zu füllen versucht.

Wir werden auch erfahren, wie empfindlich die etablierten Medien auf den Anspruch von RT Deutsch und die zugrunde liegende Kritik reagieren.

Unsere Medien und auch die Politik reagieren mehrheitlich abweisend, teilweise feindselig. RT Deutsch und andere russische Sender werden wie Schmuddelkinder behandelt. Und dies, obwohl wir beanspruchen, dass unser mit Steuergeldern arbeitender Sender “Deutsche Welle” in Russland und anderen Ländern arbeiten und senden darf.

Die Feindseligkeit gegenüber russischen Medien ist Zeichen einer Rückwärtsentwicklung. Als ich Mitarbeiter Willy Brandts war, sind wir selbstverständlich mit russischen Journalisten freundschaftlich umgegangen. Es gibt ein einschlägiges Foto mit Bundeskanzler Brandt im Kreise von Journalisten im Wahlkampfsonderzug 1972. Beim Witze erzählen.

Brandt gegenüber sitzt ein russischer Journalist, nach meiner Erinnerung mit Namen Grigoriev. – Wenn heute der Vertreter von RT Deutsch in der Bundespressekonferenz an die Sprecher der Bundesregierung Fragen richtet, dann wird er meist wie ein Schulbub abgefertigt.

Weil das Klima zwischen dem offiziellen Deutschland und Russland so eisig geworden ist, hatten wir auch überlegt, das Thema so zu formulieren: “Freundesland? Feindesland? Über die Gefühle eines russischen Medienschaffenden in Deutschland”. Die damit angerissenen Gedanken werden in unserem Gespräch am 21. März vermutlich auch eine Rolle spielen.

Informationen zur Person unseres Gastes finden Sie im Anhang. Dort außerdem weitere Informationen zur Veranstaltung incl. der Bitte um Anmeldung.

Fühlen Sie sich von Herzen eingeladen.

Herzliche Grüße
Albrecht Müller
Initiator der Pleisweiler Gespräche

Weitere Informationen und Bemerkungen zum Pleisweiler Gespräch:

Wir bitten um Anmeldung, damit wir die richtige Ausstattung des Raumes planen können. Nutzen Sie dazu bitte: [email protected].

Da jetzt sowohl das 32. Pleisweiler Gespräch mit Ivan Rodionov als auch das 33. Pleisweiler Gespräch mit Volker Arzt (20.6.2020) in Planung sind, bitten wir bei der Anmeldung als Stichworte auch den Namen Rodionov bzw. Arzt zu vermerken, gegebenenfalls beide, wenn Sie zu beiden Gesprächen kommen wollen.

Diese Bitte um Anmeldung soll Sie nicht davon abhalten, sich spontan zur Teilnahme am Gespräch zu entscheiden.

Vortrag und Diskussion werden aufgezeichnet.

Der Eintritt ist frei. Wenn Sie etwas für die Deckung der Kosten in den „Klingelbeutel“ tun können, freut und erleichtert uns das sehr.

Für nicht Ortskundige:

Sie können Pleisweiler-Oberhofen mit dem Auto über Bad Bergzabern oder über Landau und Klingenmünster anfahren. Es liegt an der Weinstraße/B 48 zwei km nördlich von Bad Bergzabern. Der Ort der Veranstaltung liegt in der Mitte des Dorfes. Am Sportplatz können Sie parken.

Sie können Bad Bergzabern über Karlsruhe oder Neustadt/Weinstraße und dann über Winden (Pfalz) auch mit dem Zug erreichen und von dort nach Pleisweiler zu Fuß gehen oder mit dem Bus fahren.

Wenn Sie von weiter her anreisen und das Gespräch nutzen wollen, um ein Wochenende in der Südpfalz zu verbringen, dann sollten Sie nicht zögern. Die Südpfalz hat eine reizvolle Landschaft und besonders guten Wein zu bieten. Übernachtungsmöglichkeiten zeigt diese Übersicht.

Bitte machen Sie mögliche Interessenten/innen auf beide Pleisweiler Gespräche aufmerksam. Geben Sie bitte die Einladung einfach über Ihren E-Mail-Verteiler weiter. Danke.

Und hier noch Informationen zur Person:

Ivan Rodionov, geb. 03.04.1965 in Moskau, verheiratet, drei Töchter. Studierte in Moskau an der Staatlichen Fremdsprachen-Universität Germanistik, Anglistik, Übersetzung, Abschluss 1989. Auslandsemester als Austauschstudent in Heidelberg, 1988, am Institut für Übersetzen und Dolmetschen. War als freier Rechercheur und Übersetzer beim Spiegel, Büro Moskau, 1990-1993. War fester Mitarbeiter (Producer) beim ZDF Studio Moskau, 1994-1997 und 1999-2001. Senior Producer im Moskauer Büro der US-Video-Agentur WTN (Worldwide Television News, Vorgänger von APTN), 1997-1998. Danach für russische TV-Kanäle als Reporter/Korrespondent, speziell Kriegs- und Konflikt-Berichterstatter tätig (Tschetschenien, beide Kriege, Tadschikistan 1993, Afghanistan 2001, Pakistan, Nahost – Israel und Palästinensische Gebiete, Kirgisistan 2005, um nur einige zu nennen). Deutschland-Korrespondent der russischen staatlichen Rundfunkanstalt VGTRK, 2005-2008. Chefredakteur der Video-Agentur Ruptly, 2012-2014, Chefredakteur von RT Deutsch, 2015-2020.