Die Anstalt: „Kriegsparteien in Syrien vor Gericht“ und „Europa solid-arisch und NATO-bündnistreu“

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Beginnend mit den Sendungen „Die Anstalt“ vom 1. November 2016 und vom 29. April 2014 werden wir nach und nach eine Sammlung hervorragender kabarettistischer Beiträge zur politischen Debatte erstellen, jeweils mit Link zum Video und kurzen inhaltlichen Zusammenfassungen, die in diesem Fall Carsten Weikamp erstellt hat. Wir hoffen, Ihnen damit eine Rubrik bereitzustellen, in der Sie – fürs Wochenende oder sonstwann – zum Lachen und zum Nachdenken gebündelt interessanten und zugleich amüsanten Stoff finden. Albrecht Müller

Die Anstalt: „Kriegsparteien in Syrien vor Gericht“

Die Anstalt vom 1.11.16

Die Anstaltsleiter Claus von Wagner und Max Uthoff inszenieren in der Sendung vom 1. November 2016 in Anspielung auf den ARD-Themenabend „Terror“ mit ihren Gästen Frank Lüdecke, Simone Solga und Matthias Egersdörfer ein Gerichtsverfahren, in dem die Frage geklärt werden soll, wer in Syrien was tun darf. Sie führen den Beweis, dass Deutschland sich in Syrien völkerrechtswidrig an einem Angriffskrieg der „Freunde Syriens“ beteiligt, und entlarven viele der zur Vernebelung („Stabilisierungseinsatz“) und Rechtfertigung des Einsatzes in der öffentlichen Debatte vorgetragenen Formeln als haltlos. In einem zweiten Verfahren räumen sie mit der Polemik gegen den Einsatz Russlands in dem Konflikt auf.
Sie stellen im Anschluss erschreckend klar den Zynismus des Aufrechnens von Greueltaten heraus und weisen auf die bereits 70 Jahre alte Erkenntnis des US-Chefanklägers bei den Nürnberger Prozessen, Jackson, hin, dass Kriege und Gewaltherrschaft solange unvermeidlich sein werden, wie es nicht gelingt, jedermann vor dem Gesetz verantwortlich zu machen. Dass für die Zukunft leider keine Änderung zu erwarten ist, machen sie deutlich, in dem sie an die aktive Verstrickung und das zynische Verhalten der früheren First Lady, Senatorin, Außenministerin und mutmaßlichen nächsten US-Präsidentin Hillary Clinton bei den Konflikten in Jugoslawien, im Irak und in Libyen erinnern.

Die Anstalt: „Europa solid-arisch und NATO-bündnistreu“

Die Anstalt vom 29.04.14

In der Sendung vom 29. April 2014 erläutern von Wagner und Uthoff mit ihren Gästen Abdelkarim, Alfons und Konstantin Wecker die Ursachen der Krise, in der sich die EU befindet, und den Anteil, den Deutschland mit seinem Vormachtanspruch und der Durchsetzung seiner Austeritätspolitik daran hat.

Uthoff enttarnt von Wagner mit Hilfe eines Iwanometers als Putinversteher mit vermeintlich völlig verqueren Vorstellungen von den Vorgängen in der Ukraine. Gemeinsam analysieren sie das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine, dessen Inhalt darauf schließen lässt, dass es die Ukraine unfehlbar zerreißen würde. Die Frage, warum darüber in den deutschen Medien so wenig berichtet wurde, führt sie zur Analyse der Verbindungen wesentlicher Protagonisten der deutschen Presse mit Lobbyorganisationen des transatlantischen Bündnisses und zu der traurigen Feststellung, dass „alle diese Zeitungen nur sowas wie die Lokalausgaben der NATO-Pressestelle“ sind.