Friedrichs Millionen – eine vollkommen absurde Phantomdebatte

Nun haben wir es schwarz auf weiß – Friedrich Merz ist Einkommensmillionär! Ei der Daus! Das hätte man sich bei einem Mann, der in einem „Nebenjob“ Tageshonorare in Höhe von 5.000 Euro verlangt und bekommt, natürlich nie denken können. Dass Merz sich dabei selbst eher als Mitglied der gehobenen Mittelschicht sieht, ist freilich ein Schenkelklopfer, den man gar nicht ernsthaft erörtern sollte. Doch weit gefehlt. Friedrich Merz´ Millionen waren das Top-Thema in den Sozialen Netzwerken und den Leitartikeln der Presse. Dort fragt man, ob ein Millionär in Deutschland Kanzler werden kann? Alleine diese Frage zeigt schon, wie absurd die gesamte Debatte geführt wird. Nicht Merz´ Einkommen, sondern die Art und Weise, wie er sein Einkommen erzielt, ist doch das eigentliche Problem. Ein Kommentar von Jens Berger.

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Nahles hinter der Bezahlschranke der FAZ

Andrea Nahles, die Vorsitzende der SPD und der SPD-Bundestagsfraktion hat sich Ende letzter Woche grundlegend zur Weiterentwicklung im sozialen und Arbeitsmarktbereich geäußert. In der Tagesschau zum Beispiel hieß es “Grundsicherung” statt Hartz IV. SPD-Chefin Nahles fordert eine grundlegende Reform des Hartz-IV-Systems.‘ Ich wollte Genaueres wissen und unterstelle, dass dies anderen Menschen und Mitgliedern der SPD sowieso so geht. Informationsbeschaffung zu diesem Thema war heute früh jedoch ein hoffnungsloses Unterfangen. Albrecht Müller.

Julian Assange wird ans Messer geliefert

Julian Assanges Rückzugsort in der ecuadorianischen Botschaft in London hat sich in einen Ort des Schreckens verwandelt. Seit sieben Monaten ist er weitgehend von der Kommunikation mit der Außenwelt abgeschnitten. Die ecuadorianische Staatsbürgerschaft, die ihm als Asylbewerber verliehen wurde, wird gerade widerrufen. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich zunehmend. Ärztliche Hilfe wird ihm verweigert. Seine Bemühungen um Entschädigung werden durch einen Maulkorberlass behindert, einschließlich der Anordnung Ecuadors, dass er seine Lebensbedingungen in der Botschaft und seinen Kampf gegen den Widerruf der ecuadorianischen Staatsbürgerschaft nicht öffentlich machen darf. Von Chris Hedges. Aus dem Englischen von Josefa Zimmermann.

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Von der Pressefreiheit in der freien Welt

Warum herrscht auf unserer Welt weiterhin so viel Ungleichheit? Steht die Menschheit am Rande der Selbstauslöschung? Warum begehren die „99 Prozent“ nicht gegen die „Eliten“, die „Herren der Menschheit“, wie Noam Chomsky sie einst nannte, auf? In seinem neuen Buch „Kampf oder Untergang!“, das gerade pünktlich zu Noam Chomskys 90. Geburtstag erschienen ist, spricht Chomsky genau über diese großen Fragen. Ein Auszug.

Hinweise des Tages

Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (CR/JB)

Leserbriefe zum Beitrag: „Zur Flüchtlingsdebatte.“

Zu diesem Beitrag von Marco Wenzel “Zur Flüchtlingsdebatte.” erreichten uns auch diesmal wieder diverse Leserzuschriften, von denen wir hier einige wiedergeben. Das Meinungsspektrum ist wie so oft weit gestreut und hoffentlich regen die folgenden Leserbriefe zu weiterem Nachdenken und Handeln an. Es ist sehr schwer, bei diesem Thema allen oder möglichst vielen Menschen gerecht zu werden und gleichzeitig menschlich und realistisch zu sein. Vielen Dank an alle, die geschrieben haben. Zusammengestellt von Moritz Müller.

Hinweise der Woche

Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lohnenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (JB)

Leserbriefe zur Buchbesprechung „Integriert doch erst mal uns!“

Die Rezension von „Integriert doch erst mal uns!“ rief einige Nachdenkseitenleser auf den Plan. Einiges von dem, was sie schrieben, veröffentlichen wir hier, um auch mal wieder Ansichten aus der östlichen Richtung zu haben, von Menschen, deren Staat – und bei vielen die Existenz – von der BRD weitgehend rücksichtslos plattgemacht wurde im Interesse des Profits. Symbolisch steht hier für mich der Abriss des Palastes der Republik und der unsägliche Wiederaufbau eines Königsschlosses durch einen Staat, der sich als Demokratie bezeichnet. Wie bei allen Leserbriefen wird hier die Sicht der Leser veröffentlicht, die auch nur ein Teil der Gesamtansicht sein kann. Dass bei der ersten Volkskammerwahl nach der Wende die Blockpartei CDU die DDR-Bürgerrechtler aus welchen Gründen auch immer übertrumpfte, ist leider auch ein trauriges Kapitel der deutschen Geschichte. Der letzte Brief kommt von einer 89-jährigen politisch aktiven Frau, die den 17. Juni 1953 persönlich in Berlin erlebt hat. Weil wir meinen, dass die NachDenkSeiten offen sein sollten für verschiedene Erfahrungsberichte, geben wir auch diesen Text wieder. Vielen Dank an alle, die uns geschrieben haben. Zusammengestellt von Moritz Müller.

„Die Armen sind für Politiker nicht interessant“

Seit Angela Merkel bekanntgegeben hat, dass sie ab 2020 nicht mehr als Kanzlerin zur Verfügung steht, sind zahlreiche Lobgesänge auf die Politik der Kanzlerin zu hören („Wenn das Land Angela Merkel eines schuldet, dann ist das Anstand am Schluss“). Was dabei keine Rolle spielt: Die Armutssituation in Deutschland. Barbara Eschen, die Sprecherin der Nationalen Armutskonferenz, zeigt im NachDenkSeiten-Interview auf, dass das Armutsrisiko im Land hoch ist und fordert von politischer Seite grundlegende Weichenstellungen, um Armut zu bekämpfen. Eschen spricht sich für eine „deutliche Anhebung“ des Mindestlohns aus, fordert eine Grundsicherung, die „auskömmlich“ ist und betont, dass Menschen, die Sozialleistungen beziehen, oft nicht einmal das Existenzminimum zur Verfügung haben. Von Marcus Klöckner.

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Videohinweise am Samstag

Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ (erscheint an jedem Mittwoch) gibt es eine eigene Playlist. (CG/JB)

Hinweise des Tages II

Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)

Die Toten von Gaza könnten das Ende der Netanjahu-Ära einläuten

In den letzten Tagen erlebten Gaza und der Süden Israels den massivsten Schlagabtausch seit Ende des letzten großen Krieges 2014. Israelische Kampfjets und militante Gruppen im Gazastreifen feuerten Hunderte Raketen ab, mehr als ein Dutzend Menschen wurden getötet, viele mehr verletzt. Die jüngste Welle der Gewalt löste in Israel eine Regierungskrise aus, die final das Ende der Netanjahu-Ära einleiten könnte. Von Jakob Reimann[*].

Macron und sein Problem mit den „gelben Westen“ – Frankreich am Scheideweg

Während Emmanuel Macron von der vereinten deutschen Presse immer noch auf fast schon skurrile Art und Weise verehrt wird, ist sein Stern im eigenen Lande schon längst untergegangen. Die Zustimmung seiner Landsleute ist vom bisherigen Negativrekord von 29% im September noch einmal um drei Prozentpunkte gesunken. Macron polarisiert nicht, er ist verhasst. Der morgige Samstag könnte der Beginn einer neuen landesweiten Protestwelle gegen ihn und das Pariser Establishment werden. An fast 1.000 Orten wollen aufgebrachte Bürger den Fernverkehr im Lande lahmlegen. Vordergründig geht es bei den Protesten der „gelben Westen“ um die von Macron mehrfach erhöhte Mineralölsteuer. Eigentlich geht es aber um einen Riss, der das Land durchzieht und den ein Präsident Macron sicherlich nicht wird kitten können. Von Jens Berger.

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Aufklärung wird immer dringlicher. Auch deshalb bitten wir um Ihre Jahresspende für die NachDenkSeiten

Ende November feiern die NachDenkSeiten ihr 15-jähriges Bestehen. Damals, 2003 war unser Projekt etwas Neues und ein Wagnis. Es gab wenige kritische Internetseiten in Deutschland. Jetzt sind es mehr und das ist gut so. Unsere Spezialität oder – wie man heute etwas hochtrabend sagt – unser Alleinstellungsmerkmal ist die “Untugend”, sich mit schnellen Erklärungen des Geschehens nicht zufrieden zu geben. Wir fragen nach und noch einmal nach. Viele unserer Leserinnen und Leser schätzen an den NachDenkSeiten genau das. So soll es auch bleiben.

Hinweise des Tages

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